01.04.2008 | Handball international |
"Diesen gilt es nun umzusetzen und wir brauchen hierfür eine breite Basis", meinte nach der Zusammenkunft TOYOTA HBL-Vorstand Manfred Werner. Auch Uwe Schwenker, Vize-Präsident der GCH, zeigte sich zufrieden. "Wir müssen nun allerdings die besprochenen Punkte auch umsetzen!"
Am 18./19. April 2008 findet die "EHF Competition's Conference for Men's Handball" in Wien statt, wo dieser Katalog und dessen Inhalt weiter thematisiert wird. An diesem Wochenende treffen sich alle Interessentengruppen des Männer-Spitzenhandballs, um eine gemeinsame Strategie für die Zukunft des Männer-Handballs zu besprechen und festzulegen.
Von allen Beteiligten wurde die Forderung der Spieler nach einer Überarbeitung des Spielkalenders unterstützt. "Wir führen zur Zeit Gespräche, um von 5 internationalen Wettbewerben innerhalb eines 4-Jahres-Zyklus auf 4 Wettbewerbe zu kommen", informierte EHF-Präsident Lian. Auch dieser Punkt wird auf der Competiton's Conference auf der Agenda stehen.
Auf der Competition's Conference in Wien soll eine breite Basis für eine Verlegung der Europameisterschaften in die spielfreie Zeit gebildet werden.
Das bereits in Bearbeitung befindliche Thema einer Versicherung für Spieler, die bei EHF-Nationalmannschaftswettbewerben teilnehmen, wird umgesetzt, um eine für alle Seiten zufrieden stellende Lösung zu finden. Um globale Strategien zu definieren, wird die EHF mit den Clubs dieses Thema auch gemeinsam mit der IHF besprechen.
Weitere konkrete Ergebnisse werden bei der EHF Competition's Conference for Men's Handball vom 18. bis 20. April in Wien bekannt gegeben.
(Gemeinsame Pressemitteilung der European Handball Federation (EHF), Group Club Handball (GCH) und TOYOTA Handball-Bundesliga)
Aus den Kieler Nachrichten vom 01.04.2008:
Die Belastung der Spieler wird so reduziert. Und die Klubs und Spieler werden endlich an den wichtigsten Entscheidungen beteiligt. "Das war ein guter Tag für den Handball insgesamt", jubelt Manfred Werner, der Finanzvorstand der Deutschen Handball-Bundesliga (HBL), der die vielen Parteien "endlich mal an einen Tisch bekommen" und als Moderator des Treffens entscheidenden Anteil an der Einigung hatte. "Die Spitzenvertreter haben sich auf die gemeinsame Verfolgung Ihrer Ziele verständigt", hieß in einer gemeinsamen Presseerklärung von EHF, HBL und GCH.
Die Stimmung zuvor war spürbar gereizt, denn die GCH unter ihrem Geschäftsführer Gerd Butzeck, welche die 15 wichtigsten europäischen Klubs vertritt, hatte der EHF mit der Abspaltung und einer eigenen Europaliga gedroht - das wäre das Ende der EHF-Champions League gewesen. "Hamburg war ein Showdown", sagt einer der zwölf Sitzungsteilnehmer, die sich aus dem norwegischen EHF-Präsident Tor Lian, EHF-Generalsekretär Michael Wiederer, den HBL-Funktionären Frank Bohmann, Jan Zilius, Werner, GCH-Geschäftsführer Butzeck und den Klubvertretern Thorsten Storm, Jan Mattais (beide Rhein Neckar-Löwen), Andreas Rudolph, Dierk Schmäschke (beide HSV), Hans-Peter Krämer (VfL Gummersbach) und Schwenker (Kiel) rekrutierten. Werner mahnt noch Zurückhaltung an: "Wir haben nur einen Maßnahmenkatalog beschlossen, der muss noch durch alle Instanzen." Eine Vorsicht, die angesichts der tief greifenden Änderungen angebracht ist. So sollen fortan die Weltmeisterschaften nur noch alle vier Jahre stattfinden und nicht mehr im Zwei-Jahres-Turnus. Zudem sollen Europameisterschaften, die weiterhin alle zwei Jahre ausgetragen werden sollen, und Weltmeisterschaften nicht mehr im Januar stattfinden, sondern zu Beginn oder zum Ende der Saison. "Der Winter gehört dann den Klubs", erklärt Werner, der freilich auch schon ahnt, dass dieser Wille mit Widerständen verbunden ist: "Da wird Bundestrainer Heiner Brand Theater machen, denn er will weiter alle zwei Jahre eine WM spielen." Vor 2010 allerdings könne man diese Änderungen des internationalen Kalenders nicht umsetzen", erklärt Werner.
Weiterhin wurde vereinbart, dass die Handballprofis künftig in den entscheidenden Gremien mit Stimmrechten versehen werden sollen. Weiterhin hätten die EHF-Vertreter Lian und Wiederer zugestimmt, dass auch Probleme der Versicherungsfragen und Abstellgebühren der Nationalspieler für die großen Turniere mit den Klubs gemeinsam gelöst werden würden. All das aber muss spätestens der EHF-Kongress im September in Wien auch umsetzen. Teil des Geschäftes ist, dass die GCH ihre Pläne von einer eigenen Europaliga zu den Akten legt.
(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 01.04.2008)
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