10.04.2008 | Champions League |
Der Bruder der verstorbenen Mutter lebt in der 200 000-Einwohner-Stadt Quilmes (Provinz Buenos Aires). Seine deutsch-eidgenössischen Wurzeln und seine außergewöhnliche Laufbahn machen Gull auf jeden Fall zum "Welt-Handballer" im "Weltverein" FC Barcelona. Nachdem der Linkshänder 1997 seinen Heimatklub AACF Quilmes verlassen hatte, spielte er in Brasilien, Schweden (Lund), Frankreich (Selestat), Russland (Tschechow), Tunesien und schließlich Spanien. Nach drei Jahren in Valladolid unterschrieb Eric Gull im letzten Frühjahr einen Zwei-Jahres-Vertrag an der Mittelmeerküste. "Es war eine Überraschung, als mich Team-Manager Enric Masip anrief", erzählt er. "Barcelona ist ein großer Klub, da musste ich nicht lange überlegen." Aufgrund seiner Vita spricht der 2,04 Meter lange Rückraumspieler Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Französisch - und ein wenig die Sprache seiner Ahnen. Als ihn am Sonntag ein THW-Fan fragte "Eric, warum hast du heute nicht gespielt?", antwortete er im gebrochenen Deutsch. Eine Entzündung an der Patella-Sehne hatte einen Einsatz unmöglich gemacht.
Aber vielleicht klappt es zum Rückspiel am Sonntag in der Palau Blaugrana. "Ich trainiere wieder", meinte Gull. "Jetzt hat der Trainer das letzte Wort." Seine Hoffnungen, nach dem letztjährigen Halbfinale mit Valladolid nun erstmals die Endspiele um die Champions League zu erreichen, sind nach der Pleite in Kiel allerdings stark getrübt. "Wir müssen eigentlich alles besser machen, um eine Chance zu haben."
(Von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 10.04.2008)
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