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21.11.2008 Presse

Nikola Karabatic erneut Kieler Sportler des Jahres - Thierry Omeyer Zweiter

Nicola Karabatic ist Kiels Sportler des Jahres 2008.
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Nikola Karabatic ist zum dritten Mal in Folge Kieler Sportler des Jahres. Nachdem er sich 2006 hauchdünn gegen Marcus Ahlm durchsetzen konnte und 2007 Weltmeister Dominik Klein den zweiten Rang überließ, gab es auch in diesem Jahr einen Zweikampf mit einem Mannschaftskameraden: Am Ende kam Karabatic auf 7001 Stimmen, Torhüter Thierry Omeyer auf 5392. Zusammen gewannen die beiden Franzosen Gold bei Olympia in Peking. Auf Rang drei bei der Wahl landeten die Segler Peckolt/Peckolt (2369), die ebenfalls mit Medaillen aus China zurückkehrten.
Bei den Frauen siegten die Bechvolleyballerinnen Okka Rau und Stephi Pohl (6690) vor der Leichtathletin Anke Tiedemann (4686) und Tennisspielerin Angelique Kerber (2713).

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2008

Der Weltstar, für den es nur Alles oder Nichts gibt

Olympiasieger Nikola Karabatic genießt auch das Jungsein
24. August 2008, Peking. Nikola Karabatic steht in den Katakomben des Indoor Stadiums. Nach dem Finale beginnt der Medien-Marathon. 28:23 haben Frankreichs Handballer das kleine Island besiegt und ihrer "Grand Nation" die erste olympische Goldmedaille in diesem Sport beschert. Nun muss Karabatic, mit acht Toren bester Schütze der "Equipe tricolore" in einem früh entschiedenen Endspiel, den Informationshunger der Journalisten stillen. Unter vielen formuliert der 24-Jährige einen Satz, mit dem er alles über sich aussagt: "Ich kann meinen rechten Arm nicht richtig strecken, ein Problem am Ellenbogen, aber das konnte mich auch nicht stoppen."

Typisch für Karabatic, den 100-Prozent-Handballer. Er spielt immer mit vollem Einsatz, wuchtet sich durch gegnerische Deckungsreihen, bildet den Prellbock in der Abwehr. Alles oder Nichts, ganz oder gar nicht. So ist er zum Gesicht des französischen Handball-Erfolgs geworden, so lieben ihn die Fans in Kiel - und sorgen sich um ihn. Nach den Olympischen Spielen fiel er mit einer Abrissfraktur am Unterarmknochen aus, nach einem kurzen Comeback pausiert er schon wieder - die Schulter. Auf seiner Homepage wird die Anteilnahme sichtbar. "Es tut mir richtig weh, dass es um deine Verletzung nicht so gut aussieht. Ich mache mir echt große Sorgen. Ruh' dich gut aus", schreibt "Isabelle2209".

Inzwischen weiß der im serbischen Nis geborene Franzose, dass der Körper sein kostbarstes Kapital ist. Deshalb gehört er zu den großen Kritikern der Belastung im Handball. "Drei Jahre in der Bundesliga plus Nationalmannschaft. Im Sommer hatten wir nur 20 Tage Pause. Dann kam Peking, und im Januar spielen wir eine WM. Das ist zu viel", kritisiert er den engen Terminkalender und die fehlende Zeit, um Verletzungen richtig auszukurieren.

Entsprechend begrenzt ist auch die Freizeit des Handball-Weltstars, den die Trainer und Spieler der Bundesliga in der vergangenen Saison schon wieder zum besten Akteur gewählt haben. Nikola Karabatic ist ein Auto-Fan. Mit seinem PS-starken Boliden fährt er gerne nach Hamburg zum Shoppen oder zu Partys. Auf die Frage, ob er in Kiel ein Frauenschwarm sei, hat er dem Handball-Magazin geantwortet: "Das ist schwer, die Stadt ist nicht so groß. Es gibt nicht so viele Partys für die jungen Leute." Das ist die andere Seite des Nikola Karabatic, einem großen Jungen, der sich seines Lebens erfreut. "Ich will das Jungsein noch genießen. Irgendwann werde ich aufstehen, 30 Jahre alt und kein Junge mehr sein."

(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2008)


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