23./25.03.2009 - Letzte Aktualisierung: 25.03.2009 | Bundesliga |
Update #1 | "zebra"-Text über Robert Hedin ergänzt ... |
Das Team der MT Melsungen.
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MT |
Daniel Valo erzielte bislang 106 Treffer aus dem rechten Rückraum. |
Die große Schwäche im Tempo-Handball der Mannschaft, die löchrige Abwehr, sollte in dieser Spielzeit endlich etwas ausgebügelt werden, wofür gerade in diesen Mannschaftsteil investiert wurde. Doch auch mit dem französischen Nationalspieler Franck Junillon und dem polnischen Haudegen Pawel Orzlowski stellte sich keine bedeutende Besserung ein: Mit derzeit 795 Gegentoren, über 33 im Schnitt, stellt die MT Melsungen - lediglich besser als die Kellerkinder aus Essen und Stralsund - die drittschlechteste Abwehr der Liga. Immerhin ist weiterhin auf den Angriff Verlass, hinter Flensburg, den Rhein-Neckar Löwen und natürlich dem THW Kiel ist das Team der vierterfolgreichste Bundesligist. Allein der griechische Rechtsaußen Savas Karipidis netzte bislang 196/71 Mal ein - absolute Liga-Spitze!
Die Nummer 1 im Tor von Melsungen: Mario Kelentric. |
MT-Spielmacher Vladica Stojanovic. |
Klar steht: Auch ohne den verletzten Andreas Palicka geht der THW als deutlicher Favorit in die Partie am Mittwoch - zumal man sich gegen die MT Melsungen noch nie die Blöße gegeben hat: Sieben Erfolge aus sieben Bundesliga-Vergleichen stehen für den deutschen Rekordmeister zu Buche. Im Hinspiel konnte sich der THW dank einer starken Phase am Ende der ersten Halbzeit frühzeitig absetzen. Je sieben Tore von Vid Kavticnik und Nikola Karabatic halfen dabei, die Gastgeber in Schach zu halten (siehe auch Gegnerdaten Melsungen).
Die Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Colin Hartmann (Magdeburg) und Stefan Schneider (Barleben).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Robert Hedin wird sich ab der nächsten Spielzeit ganz auf die norwegische Nationalmannschaft konzentrieren. |
Den Posten des Auswahl-Coaches übernahm Hedin von Gunnar Pettersen. Espen Karlsen, Führungsmitglied des norwegischen Handballverbands, nennt dir Gründe für die Verpflichtung Hedins: "Er verfügt trotz seines jungen Alters über zehn Jahre internationale Erfahrung als Trainer und hat sowohl Klubs in der Schweiz und Deutschland als auch in Schweden trainiert. Außerdem war er ein Teil der vielleicht besten Herrennationalmannschaft im Handball und hat Medaillen von Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften in Mengen."
Erfahrungen als Trainer sammelte der Vater von drei Söhnen beim schweizerischen TSV St. Otmar St. Gallen, beim TuS N-Lübbecke und in seiner Heimat bei Ystad IF. Die Mannschaft aus der Stadt, in der auch Henning Mankells Kommissar Kurt Wallander zu Hause ist, führte Hedin bis in die erste schwedische Liga, die "Elitserie". Dass Hedin ein Macher ist und ein Händchen für die kleinen Vereine hat, erkannte auch MT Melsungen und verpflichtete ihn Anfang 2007 als Nachfolger von Rastislav Trtik. Und tatsächlich, Hedin leitete in seiner ersten Spielzeit als MT-Trainer den Umbruch einer Mannschaft ein, die zum Amtsantritt unter dem kleinen Etat und großer Abstiegsangst litt. Nach einem zwölften Platz folgte in der vergangenen Saison sogar der Sprung auf Platz zehn. Das Geheimrezept Hedins ist eine Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten. So holte er beispielsweise den jungen Simon Herold. Der 21-Jährige kam 2008 vom Zweitligisten Stralsunder HV nach Melsungen und bekommt dort seine Einsatzzeiten, durch die er auf Erstliganiveau reifen soll. "Wir haben einen Torwart gesucht, der Talent hat, der sich weiterentwickeln kann, und dem die Zukunft gehört. Das ist Simon Herold zweifellos. Er hat von uns einen Zweijahresvertrag bekommen und damit eine gute Perspektive, in der ersten Bundesliga Fuß zu fassen", so Melsungens Sportchef Alexander Fölker über das junge Torwarttalent, das vor seiner Stralsunder Zeit bei der SG Flensburg-Handewitt unter Vertrag stand.
So rosig die Anfangszeit für Hedin auch war, seit einiger Zeit steht er aufgrund der derzeitigen Erfolglosigkeit bei den Fans in der Kritik. Da konnte auch der 34:31-Überraschungssieg gegen den VfL Gummersbach Anfang März nicht viel helfen. Doch steht der Verein hinter dem Trainer, was mehrere Gründe hat. "Leistungsschwankungen sind bei uns kein Fremdwort, wir haben sie in der Vergangenheit immer wieder mit Augenmaß und Sachlichkeit behandelt und bewältigt. Robert Hedin hat das volle Vertrauen des Aufsichtsrats und wird mit der Mannschaft für die MT alles geben um zum Saisonende den angepeilten Tabellenplatz zwölf zu erreichen", gab Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Braun-Lüdicke eine Erklärung zur angespannten Situation.
Ein weiterer Grund, warum über eine Hedin-Nachfolge für die verbleibenden Spiele in der laufenden Saison nicht diskutiert wird, ist die Tatsache, dass sich der 195-fache schwedische Nationalspieler eh mehr seinem momentanen "Zweitjob", der Arbeit als norwegischer Nationaltrainer, widmen möchte. "Da mir der norwegische Verband neben der Nationalmannschaft auch die Verantwortung für die Nachwuchsausbildung übertragen will, kann ich wahrscheinlich nicht mehr die Zeit aufbringen, die die Betreuung eines Erstligisten erfordert." Irgendwann musste die Überlegung kommen, wie lange die Doppelbelastung noch möglich ist. Hedin hat sich also für die norwegische Weite und gegen die hessische Provinz entschieden. Die Verantwortlichen der MT Melsungen wollten ihrem Trainer keine Steine in den Weg legen und werden den eigentlich noch bis Juni 2010 gültigen Vertrag zum Ende der Saison auflösen. "Robert Hedin hat hier gute Arbeit geleistet und gezeigt, dass er ideal zu unserem Verein passt. Wenn er aber eine solche Chance bekommt, den Handballsport eines ganzen Landes mitbestimmen zu können, dürfen wir sie ihm nicht verwehren", so Sportchef Fölker. Die Entscheidung für die norwegische "Hochzeit" möchte Hedin am liebsten groß bei der EM im kommenden Jahr in Österreich feiern. Doch vor dem Tanz auf dem Turnierparkett wartet noch die Qualifikation, die es mit Gegnern wie dem Olympia-Zweiten aus Island in sich hat. Wie heißt es so treffend: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
(von Rika Finck, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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