21.09.2010 | Bundesliga |
27 technische Fehler oder Fehlversuche? Marcus Ahlm runzelte gestern die Stirn. "Dann haben wir natürlich verdient verloren", bemerkte der THW-Kapitän nach einer kurzen Nacht. Der Sonntag war insgesamt kein guter Tag für den siegverwöhnten Rekordmeister. Sogar die Heimfahrt auf der Autobahn ging stockend voran. Ein totes Wildschwein hatte die A 24 in eine mitternächtliche Stauzone verwandelt. So erreichten die "Zebras" ihre Betten erst mit zweistündiger Verspätung gegen drei Uhr morgens.
Immerhin blieb im Dauerregen Zeit für Spielanalysen. Niederlagen seien nie schön, resümierte Marcus Ahlm, "aber es war nicht alles schlecht, was wir gespielt haben. Hinten haben wir gut gestanden, viele Bälle zurückerobert - aber eben vorne nicht verwertet." Überhaupt könne die Schlappe nicht mit den Niederlagen im Pokal gegen Gummersbach oder in Balingen verglichen werden. "Da waren wir richtig schlecht." Und die Lehren für die Zukunft? "Wir müssen uns dran halten, was abgesprochen wurde." Morgen schon können es die "Zebras" in der zweiten Runde des DHB-Pokals besser machen. Anpfiff ist um 20 Uhr beim Drittligisten VfL Fredenbeck.
Derweil hängt der Handball-Himmel in der Hauptstadt voller Geigen. "Dieses Spiel war der Durchbruch für Handball in Berlin", jubelte Füchse-Kreisläufer Torsten Laen. Und umringt von zahlreichen Autogrammjägern, glücklichen Mitspielern und Fans fügte der Däne an: "Wir haben uns auf der Bundesligakarte festgesetzt." Die Momentaufnahme gibt dem ehemaligen Ciudad-Real-Spieler Recht. Nach fünf Spieltagen sind die Füchse einziges verlustpunktfreies Bundesligateam und Tabellenführer, die etablierte Konkurrenz muss sich erst einmal einreihen. Auch Marcus Ahlm zieht den Hut: "Die Berliner bauen im Stillen eine gute Mannschaft auf, arbeiten solide, überstürzen nichts und holen sich Leute, die absolut passen. Da", so der THW-Kapitän, "könnte etwas Tolles wachsen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2010)
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