16./17.05.2011 - Letzte Aktualisierung: 17.05.2011 | Super Globe |
Update #1 | KN-Berichte ergänzt ... |
Abklatschen vor der Partie: Die meisten Spieler Al-Rayyans kennt der THW aus Champions-League-Duellen. |
Mit den ersten zwanzig Minuten konnte Alfred Gislason nicht zufrieden sein. |
Im zweiten Durchgang gemeinsam im Rückraum: Daniel Kubes und Aron Palmarsson. |
Am Dienstag haben die Kieler in Doha ihren einzigen freien Tag, ehe am Mittwoch die Platzierungsspiele ausgetragen werden. Die "Zebras" treffen im Endspiel um 19.30 Uhr MESZ auf Ciudad Real - die Spanier sicherten sich in der Gruppe B den Sieg durch einen abschließenden 33:28-Erfolg über Gastgeber Al Sadd.
(Sascha Krokowski)
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Aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2011:
Im Finale treffen die "Zebras" morgen (19.30 Uhr/MEZ) wie erwartet auf Ciudad Real. Die Spanier sind Titelverteidiger und ein guter Bekannter aus vielen denkwürdigen Champions-League-Spielen. "Das werden alle Spieler sehr ernst nehmen", gab Kapitän Marcus Ahlm einen Ausblick auf die Partie. Der 32-jährige Schwede war gestern nur Zuschauer, Trainer Alfred Gislason ließ Kiels zweiten Kreisläufer Milutin Dragicevic durchspielen. Der Serbe, sonst Dauergast auf der Ersatzbank, dankte mit einer ordentlichen Leistung. Zuschauen mussten auch Filip Jicha und Torhüter Andreas Palicka, der wegen muskulärer Probleme geschont wurde.
Tags zuvor hatte der THW sein zweites Gruppenspiel gegen Clube Pinheiros vor einer Geisterkulisse absolvieren müssen, gestern sorgten rund 2000 Fans endlich für eine typische Handball-Atmosphäre. Wenn katarische Sportler dabei sind, kommen die heimischen Anhänger. Aufgeregten Beifall für Kieler Ballfertigkeiten gab es von einem politischen Gast. Anne-Ruth Aerkes, die deutsche Botschafterin in Doha, war gekommen, setzte bei Kempas, Drehern und Tempohandball sogar eine staunende Miene auf. Überhaupt wurde auf der Tribüne ungewohnt viel Deutsch gesprochen. 20 Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die sich im Internet auf den THW-Seiten vorsorglich über Spieler und Erfolge des Rekordmeisters schlaugemacht hatten, freuten sich ebenfalls. In Doha betreuen die sie ein gigantisches Bahnprojekt, das die Scheichs in deutsche Hände gelegt haben. Für viele Milliarden Euro soll das bisher schienenfreie Land bis zum Start der Fußball-WM 2022 komplett mit einem stählernen Verkehrsnetz ausgestattet sein.
Gegen Al Rayyan nahm der THW-Express erst in der zweiten Halbzeit richtig Fahrt auf. Allerdings war auf der anderen Seite europäische Handball-Klasse vertreten. Vier Spieler vom slowenischen Meister Celje und drei vom kroatischen Titelträger Zagreb haben die einheimischen Akteure für die Turniertage aus dem Team verdrängt. Nur Mittelmann Abdulla b h alhaj Hamad und Linksaußen Ali Anad alderi dürfen ihren Kindern später erzählen, einmal gegen "die beste Mannschaft der Welt" (Rayyan-Trainer Batty Salema) gespielt zu haben.
Die auffälligsten THW-Akteure waren Momir Ilic, der neunmal ins Schwarze traf, außerdem Linksaußen Dominik Klein mit ansteckender Spielfreude und sechs Toren von allen Positionen. Einen ganz starken Auftritt hatte zudem der junge Tobias Reichmann, der auch die schwierigsten Bälle von Rechtsaußen oder über Tempogegenstöße im gegnerischen Tor unterbrachte. "Am Ende haben wir sehr gut gespielt" zollte auch Gislason Lob. "Wichtig ist aber vor allen Dingen, dass wir im Finale stehen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2011)
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2011:
Köder - Der Super Globe ist für Katar ein sportliches Großereignis, die Veranstaltung wird kräftig in Zeitungen und im TV beworben. Hunderte Flaggen weisen im Stadtbild auf das Turnier hin. Berichtet wird allerdings fast ausschließlich über die Spiele der eigenen Teams Al-Sadd und Al-Rayyan. Resultate der Favoriten THW Kiel und Ciudad Real werden meistens verschwiegen. Entsprechend ist der Besuch im Al-Gharafa Club Sportstadion. Halbwegs gefüllt ist die Arena nur bei Spielen der Heimmannschaften, ansonsten herrscht gähnende Leere. Dabei werden Zuschauer durch freien Eintritt plus Lunchpaket geködert.
Daumen gedrückt - Am vergangenen Wochenende kämpfte das Handball-Ehepaar Klein getrennt um Titel. Dominik in Doha, Isabell mit Buxtehude im Final-Rückspiel um die deutsche Meisterschaft in Erfurt. Das Hinspiel hatte Buxtehude mit fünf Toren verloren, lag in Erfurt 15 Minuten vor dem Ende aber mit neun vorne. Dominik zitterte mit, erkundigte sich bei mitgereisten Journalisten nervös nach Zwischenständen, um am Ende die unglücklichste aller Möglichkeiten zu erfahren: Buxtehude hatte zwar mit fünf Toren gesiegt, wurde aufgrund der auswärts weniger erzielten Tore aber "nur" Vizemeister. "Dumm, dass ich nicht zu Hause sein kann, Isabell bräuchte mich jetzt", sagte der Ehemann mit traurigem Blick.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2011)
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