02./03.09.2011 - Letzte Aktualisierung: 03.09.2011 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Vorbericht und Zebra-Journal-Bericht ergänzt ... |
Der Kader der SG Flensburg-Handewitt,
zu Gast in der Sparkassen-Arena-Kiel am 4. September.
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Die Flensburger mussten aber auch reagieren: Wieder einmal hatte der HSV Hamburg an der nördlichen Förde gewildert. Oscar Carlen folgte seinem Vater Per in die Hansestadt, und auch Torhüter Dan Beutler kehrte den Flensburgern den Rücken zu und heuerte beim deutschen Meister an. Zudem schloss sich Lasse Boesen wieder KIF Kolding an, und Patrick Fahlgren trägt jetzt das Trikot der MT Melsungen (siehe auch Gegnerkader der SG Flensburg-Handewitt).
Lars Kaufmann wechselte aus Göppingen in den Norden.
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Und auch für den dritten Neuen im Trikot der SG hat Kaiser nette Worte: "Im Tor werden wir uns verbessern." Schon zu seiner Kieler Zeit hatte Mattias Andersson mit viel Ehrgeiz und noch mehr Fleiß überzeugt, beim TV Großwallstadt avancierte der Schwede schnell zur unangefochtenen Nummer eins. Zwei Weltmeister und Andersson neu im Kader: Das schürt die Euphorie rund um die Campus-Halle. Eine Euphorie, die Stefan Kretzschmar als Experte des Sport-Bild-Sonderheftes verstehen kann: "Flensburg hat sich toll verstärkt. Wenn Trainer Vranjes Glandorf zu alter Stärke führt, ist die SG ein Kandidat für Platz drei."
Kam vom TBV Lemgo: Holger Glandorf.
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Jetzt steht der Schwede für den Neuanfang an der Flensburger Förde: "Es wird dauern, bis wir die Neuzugänge integriert haben", tritt Vranjes ein wenig auf die Euphorie-Bremse - um sie dann aber gleich wieder zu lösen. "Ich will Meister werden." Allerdings nicht zwingend schon in der am Sonntag beginnenden Saison. "Ich habe hohe Ziele. Ob es Platz vier, drei oder zwei wird, kann ich nicht sagen." Einhergehend damit wäre die Qualifikation für die Champions League. Im DHB-Pokal steht die Final-Four-Teilnahme ganz oben auf der Wunschliste von Ljubomir Vranjes, und auf europäischer Ebene will die SG als letzter Sieger des Cup-Gewinner-Wettbewerbs in die Handball-Geschichtsbücher eingehen.
Fehlt beim Derby verletzt: Viktor Szilagyi.
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Dabei muss die SG an der Förde auf ihren Spielmacher verzichten: Viktor Szilagyi, der mit dem THW seine größten Erfolge feierte, fällt nach einer Verletzung im Ellenbogen, die der Österreicher sich im letzten SG-Testspiel zugezogen hatte, nicht nur für das Derby aus. "Er wird mindestens sechs bis acht Wochen fehlen", ärgert sich Ljubomir Vranjes. "Das ist ein herber Rückschlag, weil Viktor zuletzt in einer Top-Form war."
Neuzugang mit viel Kiel-Erfahrung: Mattias Andersson.
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Das Derby zum Auftakt der Saison leitet das erfahrene Gespann Ralf Damian und Frank Wenz.
Sparkassen-Arena-Besucher aufgepasst: Der Zirkus Krone gastiert auf dem Wilhelmplatz, dieser steht als Parkraum nicht zur Verfügung. Eine rechtzeitige Anreise zum Derby wird empfohlen.
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Ljubomir Vranjes.
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Die TOYOTA Handball-Bundesliga sprach vor dem Derby mit Ljubomir Vranjes.
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2011:
Wechsel - Aufsteiger TV Hüttenberg hat Rückraumspieler Sebastian Roth von Mitaufsteiger Eintracht Hildesheim zwei Tage vor dem Saisonstart für ein Jahr bis 2012 verpflichtet. Der 26-Jährige ist bereits am Sonntag im Hessenderby bei MT Melsungen spielberechtigt. Roth spielte schon in Hüttenberg.
(aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2011)
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2011:
Den Handball-Ernst durften die Kieler bereits am vergangenen Dienstag im Supercup beim 24:23-Sieg in München gegen den HSV proben. Ein Vorteil? "Ja", betont Trainer Alfred Gislason. "Es war wichtig, dass wir sehen konnten, wo wir noch Schwächen haben, was wir noch verbessern können." Schlecht sei das nicht gewesen, sagt auch Marcus Ahlm. "Das war ein guter Vorgeschmack. Wenn man es schafft, enge Spiele gegen Spitzenteams wie den HSV zu gewinnen, bringt uns das weiter. Das gibt Sicherheit."
Kurz vor dem Saisonstart erreichte die Mannschaft am Donnerstag die Nachricht, dass Torhüter Thierry Omeyer seinen im Juni 2013 auslaufenden Vertrag mit dem THW nicht verlängern werde. Der 34-jährige Weltklassemann kehrt zu seinem Stammclub Montpellier HB nach Frankreich zurück. Wenn Omeyer gehe, sei er 36 Jahre alt, sagt Marcus Ahlm. "Es ist völlig normal, dass ein Sportler in diesem Alter an seine berufliche und private Zukunft denkt. In Montpellier findet Titi ideale Voraussetzungen."
Gislason hätte den Vertrag mit seinem Ausnahme-Torhüter gerne noch um ein paar Jahre verlängert, "aber er hat sich so entschieden, und das akzeptieren wir." Kiels Trainer glaubt, dass Omeyer auch mit 40 Jahren noch in der Lage sein werde, Weltklasse-Leistungen zu bringen. "Er ist ein besonderer Sportler mit einer besonderen Fitness und ganz großem Ehrgeiz. Montpellier wird noch viel Freude an ihm haben."
Dass auch der THW zwei weitere Jahre von der Klasse des ehemaligen Welthandballers profitieren werde, daran glaubt Ahlm ganz fest. "Er wird alles geben, Titi ist Profi durch und durch, außerdem ist er immer heiß auf Titel."
Eine Mentalität, die Ahlm ebenfalls lebt. Der Vertrag zwischen dem Schweden und dem THW läuft am 30. Juni 2012 aus. Ursprünglich hatte Ahlm geplant, danach in seine Heimat zurückzukehren. Zur Zeit liefen aber Gespräche über eine mögliche Verlängerung um ein Jahr, verrät der 33-jährige Kreisläufer. Er wolle dem Ergebnis nicht vorgreifen, "aber ich kann mir gut vorstellen, in Kiel zu bleiben. Ich fühle mich hier wohl."
Gislason kann Bestbesetzung gegen die SG aufbieten. Filip Jicha ist zurück im Kader, außerdem lieferte die MRT-Untersuchung an der maladen rechten Schulter von Christian Zeitz positive Ergebnisse. "Es ist nichts Ernsthaftes, Christian muss seine Verletzung nur in Ruhe auskurieren", erläutert Kiels Trainer. Morgen dürfte der 30-Jährige wieder auf der Bank sitzen. "Einen Einsatz plane ich aber nur im Notfall."
Die Flensburger müssen dagegen noch sechs bis acht Wochen auf Regisseur Viktor Szilagyi verzichten. Der ehemalige Kieler hatte am vergangenen Wochenende einen Innenbandriss im rechten Ellbogen erlitten. SG-Coach Ljubomir Vranjes spricht von einem "herben Rückschlag, zuletzt war Viktor in Topform." Dem THW Kiel zollt der Schwede hohen Respekt. "Das ist ein richtiges Weltklasseteam, trotzdem werden wir alles geben." Zwar verpflichtete die SG mit Mattias Andersson, Lars Kaufmann und Holger Glandorf drei Hochkaräter, dennoch gibt sich Vranjes vorerst zurückhaltend. "Es braucht seine Zeit, bis diese Spieler integriert sind, aber wir stehen mit ihnen vor einer guten Zukunft."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2011)
Aus dem Zebra Journal der Kieler Nachrichten vom 02.09.2011:
Der Torwart wechselte in diesem Sommer vom TV Großwallstadt in den hohen Norden. Zwischen 2001 und 2008 hatte er das Gehäuse des THW Kiel gehütet. In dieser Zeit sprudelte die Titelquelle. "Ich werde in einer interessanten Mannschaft spielen, die immer oben mitmischt und sich gut verstärkt hat", freut sich der 33-Jährige auf die kommende Serie. "Wir hatten trotz der harten Vorbereitung Spaß in der Truppe."
Es gab aber auch Tage, an denen wirklich kein Platz für Vergnügen war. Beispielsweise im SG-Trainingslager in Schweden. Als der Tag noch jung war in Stenungsund, die Strapazen aber unerträglich. 50 Kilometer nördlich von Göteborg hatte Coach Ljubomir Vranjes die Mannschaft schon um sieben Uhr morgens aus den Federn geholt - zur härtesten Übungseinheit der gesamten Testphase. Der kleine Schwede hatte einen Drill wie beim Militär ausgeheckt, ließ seine Jungs einen entsprechend gemusterten Anzug überziehen, über Holzwände klettern und mit Wasser vollgefüllte Kanister über den Kopf stemmen. Und das über zwei Stunden lang. "Da wollte eigentlich jeder vorzeitig aufhören", berichtet Ljubomir Vranjes und schmunzelt: "Und wer nicht, der ist total verrückt."
Jeder überstand die Tortur - wohl auch weil sich für den Abend der Besuch der Frauen und Freundinnen im schwedischen Trainingslager ankündigte. Dennoch legte sich ein langer Schatten über den schwedischen Strand. Er stammte aus der Vorsaison: Das fast schon chronische Verletzungspech scheint sich fortzusetzen. Die Abwehrsäulen Tobias Karlsson (Bandscheiben-Vorfall) und Jacob Heinl (Kreuzbandanriss) sollen erst zum September wieder einsatzfähig sein. Das Comeback von Rechtsaußen Lasse Svan Hansen (Leiste) erfolgte erst in der zweiten Augusthälfte. Dazu gesellte sich ein Schock: Der neue Rückraumshooter Lars Kaufmann unterbrach die Vorbereitung und reiste für Untersuchungen nach Süddeutschland. Ein Sehnenriss am Daumen seiner rechten Hand! Der Ex-Göppinger suchte mehrere Spezialisten auf. Letztendlich entschied man sich gegen eine Operation und für eine konservative Therapie.
Aufgrund des Leids der letzten Monate verhält sich die SG mit Prognosen und der Verkündung von Saisonzielen zurückhaltend. "Alles ist abhängig vom Kader", erklärt Ljubomir Vranjes. "Wir wollen natürlich besser abschneiden als Platz sechs. Aber wir wissen noch nicht, was im Dezember oder Januar sein wird."
Neben Mattias Andersson und Lars Kaufmann haben die Nordlichter einen weiteren großen Namen neu im Aufgebot: Holger Glandorf. Der Linkshänder durchlebte in den vergangenen zwei Jahren in Lemgo allerdings eine wechselhafte Formkurve, die nicht zu einem Weltmeister passt. Ljubomir Vranjes ist zuversichtlich, dass er in neuer Umgebung wieder an seine besten Zeiten anknüpfen wird. "Holger ist ein explosiver Handballer, der sehr torgefährlich ist und der eine Einstellung hat, wie kaum ein anderer Bundesliga-Akteur", sagt der Trainer. "Ich möchte, dass er noch mehr von meiner Spielphilosophie übernimmt." Holger Glandorf glaubt an eine gute Zusammenarbeit: "Er hat mir schon als junger Spieler viel geholfen." Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Nordhorner Zeiten, als Ljubomir Vranjes als Spielmacher agierte.
Gerne hätte der Coach noch ein weiteres neues Gesicht begrüßt: einen Co-Trainer. Nach eigenen Angaben hatte er bereits eine Zusage aus Schweden. "Der Verein wollte aber nicht", sagt Ljubomir Vranjes, "Jetzt muss ich eben alles allein machen. So habe ich jetzt nicht mehr so viel Zeit für die Entwicklung junger Spieler, sondern muss mich zu 100 Prozent auf die Bundesliga-Mannschaft konzentrieren." Während der Vorbereitung mischten dennoch einige junge Akteure wie Linksaußen Malte Voigt, Rückraumspieler Morter Dibbert und Torwart Paul Weidner mit. Lars Bastian wurde sogar als zweiter Rechtsaußen hinter Lasse Svan Hanser aus dem Unterbau hochgezogen.
Eine Verstärkung gab es auf der Geschäftsführerebene: Holger Kaiser begrüßte Rückkehrer Dierk Schmäschke, der vor seinem Engagement in Hamburg ein Vierteljahrhundert als Spieler oder Manager in Diensten der Flensburger stand. Der 53-Jährige soll vor allem das Marketing verstärken.
(aus dem Zebra Journal der Kieler Nachrichten vom 02.09.2011)
(Moderator der Sondersendung ist Rudi Dautwitz, Stefan Brasse kommentiert das Spiel,
und Norman Nawe führt die Interviews)
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
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