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Dreh- und Angelpunkt im Berliner Fuchsbau:
Daniel Narcisse.
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Susanne Schauer |
Mit einem verdienten, aber dennoch letztlich knappen
33:32 (17:17)-Sieg im Spitzenspiel bei den Füchsen Berlin
hat der THW Kiel am Sonntag seinen eigenen Startrekord und die
Tabellenführung in der TOYOTA Handball-Bundesliga weiter ausgebaut.
Die "Zebras" führten sechs Minuten vor Schluss dank des
überragenden neunfachen Torschützen
Daniel Narcisse
bereits mit 33:28, ehe die Hauptstädter in der ausverkauften
Max-Schmeling-Halle eine letzte Aufholjagd starteten und beinahe
noch belohnt wurden. Letztlich fehlten den Hausherren, bei denen
Silvio Heinevetter mit 18 Paraden bester Spieler war, aber
ein paar Sekunden, um den letzten Angriff noch ausspielen zu
können. Mit nun 20:0 Punkten gehen die Kieler mit weißer
Weste als Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung auf Meister
HSV Hamburg in die Länderspielpause.
Traumstart dank Narcisse
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Dominik Klein überzeugte erneut
mit vier Treffern ohne Fehlversuch.
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Susanne Schauer |
9.000 Handballfans, unter ihnen auch über 1.000 schwarz-weiße
Schlachtenbummler, verwandelten den Berliner "Fuchsbau" schon
vor dem Anpfiff in einen Hexenkessel. Den besseren Start auf
dem Parkett hatten dabei die Kieler:
Andersson
markierte den ersten Treffer,
Omeyer
parierte gegen Petersson,
Narcisse
schickte
Klein auf die Reise zum 2:0
und ließ nach einem Fehlwurf Christophersens mit seinem unnachahmlichen
Wackler gleich das 3:0 folgen. Nachdem Petersson mit einem Hüftwurf
der erste Füchse-Treffer gelang, legte Kiels französischer Mittelmann
nach: Das 4:1 erzielte
Narcisse postwendend
per schneller Mitte, das 5:1 wenig später im Gegenstoß - Dagur Sigurdsson
musste bereits nach fünf Minuten die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch
legen.
Berlin gleicht aus
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Kim Andersson erzielte den
ersten Treffer der Partie und traf noch drei weitere Male.
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Susanne Schauer |
Danach kam seine Mannschaft tatsächlich besser ins Spiel. Spielmacher
Bartlomiej Jaszka wurde zwar von
Narcisse,
der die Spitze der Kieler 3:2:1-Deckung bildete, gehörig im Aufbau
gestört, meistens fand der Pole aber doch noch eine Lösung. Der Kieler
Vorsprung hielt - dank des vierten Treffers von
Narcisse
und einem Traumpass des Franzosen auf
Marcus Ahlm
- bis zum 7:3, ehe die Füchse sich langsam heran kämpften: Der immer
wieder glänzend freigespielte Linksaußen Ivan Nincevic und Markus Richwien
per Gegenstoß verkürzten, und als dann
Momir Ilic
nach seinem Treffer zum 8:5 für einen Trikotzupfer gegen Jaszka für zwei
Minuten auf die Bank musste, gelang den Gastgebern durch zwei weitere
Nincevic-Treffer, Paraden Heinevetters gegen
Jicha
und
Ahlm sowie ein Tor von Kapitän Torsten Laen
bereits in der 13. Minute der Ausgleich.
Heinevetter rastet aus, THW zieht wieder davon
Doch das Wechselbad der Gefühle ging danach weiter, denn nun legten wieder
die "Zebras" vor.
Jicha und
Narcisse
tanzten sich zum 10:8 durch die Abwehr,
Andersson
stieg bei angezeigtem Zeitspiel zum 11:9 hoch, und
Sprenger
staubte zum 12:9 ab, nachdem
Narcisse bei einem
Gegenstoß nur den Pfosten traf. Die Fehler seiner Vorderleute, der
konsequente Zwischenspurt der Kieler und womöglich auch streitbare
Entscheidungen der Schiedsrichter
Damian/Wenz
brachten Silvio Heinevetter auf die Palme, so dass der Füchse-Keeper für
zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen musste. Dies nutzte der THW aus,
um durch
Ilic und einen tollen
Klein-Heber gegen Stochl gar auf 14:10
zu erhöhen.
Heinevetter nicht mehr zu überwinden
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Das Torhüterduell ging an Silvio Heinevetter, der besonders
in den Schlussphasen beider Halbzeiten sein Tor verbarrikadierte.
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Susanne Schauer |
Doch mit mächtig Wut im Bauch kehrte Silvio Heinevetter danach aufs
Parkett zurück - und nagelte im Anschluss seinen Kasten zu. Nach dem
17:14 (25.) durch den bereits sechsten Treffer von
Narcisse ließ der deutsche Nationalkeeper
vor den Augen von Neu-Bundestrainer Martin Heuberger und seinem
Vorgänger Heiner Brand keinen Gegentreffer mehr bis zum Seitenwechsel
zu, parierte reihenweise gegen
Narcisse,
Jicha,
Ilic,
Andersson und auch
Ahlm.
Daher kamen die Füchse kurz vor der Pausensirene durch einen Rückraumtreffer
von Rechtsaußen Richwien noch zum 17:17-Ausgleich. Die Max-Schmeling-Halle
brodelte, ein Heimsieg
wie in der vergangenen Saison
schien auch diesmal wieder möglich.
Omeyer plötzlich hellwach
Erst Recht, als die Gastgeber kurz nach Wiederanpfiff durch
Laen und Christophersen mit 19:18 und 20:19 in Führung gingen. Die Kieler
ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen:
Sprenger
traf im Nachwurf zum 19:19, der auch von einer Manndeckung nicht zu
bremsende
Narcisse zum 20:20. Und so langsam
wurde auch
Thierry Omeyer zu einem Faktor in
dem Spiel: Der französische Welt- und Europameister, dem in der ersten
Halbzeit fast nichts gelang und der nach zwanzig Minuten auch folgerichtig
für
Andreas Palicka Platz machte, fand nun
endlich zu seiner Form und entschärfte jetzt wichtige Würfe. Vor allem
Linksaußen Ivan Nincevic, bester Bundesliga-Torschütze der Berliner,
scheiterte nun mehrfach an
Omeyer, ehe der
Kroate nach 46 Spielminuten entnervt auf der Bank Platz nahm.
Der THW zog dank der Paraden
Omeyers nun
wieder davon:
Sprenger netzte einen
Gegenstoß zum 21:20 ein,
Ilic und
Ahlm legten nach. Nachdem Christophersen
sich zum 23:25-Anschluss durch Kiels Abwehr tankte, kassierte Torsten
Laen eine Zeitstrafe nach einem Foul gegen
Marcus Ahlm.
In Überzahl erhöhten
Ilic,
Ahlm
und
Klein auf 28:23 (46.), die Kieler Fans feierten
bereits.
Romero vs. Narcisse
Die Füchse gaben sich aber noch nicht geschlagen: Dagur Sigurdsson
brachte mit Löffler, Pevnov und Iker Romero frische Kräfte, und
besonders der ehemalige Barca-Spieler stemmte sich gegen die
drohende Heimniederlage. Romero, bislang mit durchwachsenen
Leistungen im Füchse-Trikot, hatte bereits im ersten Durchgang
durch erfolgreiche Strafwürfe an Selbstvertrauen gewonnen. Als
Ersatz für den immer schwächer gewordenen Jaszka drehte er nun
richtig auf, traf bis zur 55. Minute gleich fünfmal. Verkürzen
konnten die Hausherren aber dennoch nicht entscheidend, da die
Kieler in Unterzahl immer wieder kleine Nadelstiche setzten:
Andersson traf so aus vollem Lauf
zum 30:25 (49.),
Jicha aus spitzem
Winkel zum 31:27 (53.). Und außerdem hatten die "Zebras" ja immer
noch den überragenden
Daniel Narcisse:
Spätestens, als der Mittelmann seinen neunten Treffer zum
33:28 (55.) beisteuerte, schien die Messe in Berlin gelesen.
Heinevetters Paraden machen es noch einmal spannend
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Die Kieler Jubeltraube nach dem Spiel.
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Susanne Schauer |
Doch Iker Romero hatte noch nicht genug: Einen unglaublichen
Stemmwurf ließ der Spanier zum 29:33 ab, wenig später bediente
er Richwien, der bereits per Gegenstoß auf 30:33 verkürzt hatte,
per Kempatrick zum 31:33. Die 9.000 Zuschauer hielt nun nichts
mehr auf den Sitzen, mit Standing Ovations wurden die beiden
Mannschaften die letzten drei Minuten nach vorne gepeitscht.
Andersson nahm sich ein Herz, scheiterte
aber am phasenweise nicht zu überwindenden Heinevetter.
Omeyer hielt im Anschluss zwar gegen
Romero, doch Christophersen gelang 44 Sekunden vor Schluss
dann doch der Anschlusstreffer. Die Kieler versuchten, die restliche
Spielzeit herunter zu spielen, doch bei angezeigtem Zeitspiel
musste
Jicha zehn Sekunden vor Schluss
doch noch abschließen. Wieder blieb Heinevetter Sieger, die
Füchse hatten tatsächlich noch die kleine Chance auf ein
Unentschieden. Heinevetter warf den Ball sofort nach vorne
auf Christophersen, der den Ball zwar im Fallen annehmen
konnte, dabei aber ins Seitenaus rutschte - Ballbesitz Kiel, Schluss!
Am 9. November in Lübbecke
10 Spiele, 20:0 Punkte - die "Zebras" können mehr als zufrieden
in die zehntägige Länderspielpause gehen. Am 9. November geht
es für den THW Kiel mit einem weiteren schweren Auswärtsspiel
weiter. Dann sind sie zu Gast beim TuS N-Lübbecke.
(Sascha Krokowski)
Weitere Fotos vom Spiel finden Sie auf der
Facebook-Seite
der Fotografin Susanne Schauer.
Den Spielbericht aus dem NDR-"Sportclub" finden Sie für die ersten sieben Tage
nach dem Spiel hier:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/sportclub2857.html.
Danach geht er automatisch offline.
Lesen Sie bitte auch den ausführlichen KN-Spielbericht.
Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit der Mannschaft und bin stolz auf sie.
Berlin ist natürlich ein Konkurrent um den Titel und in den letzten Jahren
eine super Mannschaft geworden. Es war ein hochverdienter Sieg, wir hätten
drei bis vier Tore mehr verdient gehabt. Aber wir haben gut gespielt. Um
hier in Berlin zu gewinnen, muss man mittlerweile gut spielen. Wir haben
nicht überragend gespielt, haben eine Menge verschossen. Aber wir haben die
ganze Zeit gut gedeckt und unsere Linie beibehalten. Wenn ich einen Spieler
herausheben muss, dann Daniel Narcisse, der sowohl
im Angriff als auch in der Abwehr überragend gespielt hat.
Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson:
Als der THW in der zweiten Halbzeit mit fünf Toren weg war, war es
natürlich schwer, noch etwas zu holen. Die zehn Minuten Mitte der
zweiten Halbzeit waren leider schlecht von uns. Ein Riesenkompliment
an meine Mannschaft, dass sie sich trotzdem zurückgekämpft hat.
Im Grunde haben wir Narcisse nie im
Griff gehabt. Wir mussten unser Abwehrsystem wechseln, und das
hat uns Probleme bereitet.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
In der ersten Halbzeit lief es bei mir nicht so gut,
aber ich bin nicht der Typ, der sich deshalb Sorgen macht.
In die zweite bin ich gleich gut gestartet, das war wichtig
für mich. Am Ende haben wir, wohl mit Blick auf die Uhr,
versucht, auf Zeit zu spielen. Das ist nicht unser Spiel.
THW-Linksaußen Dominik Klein gegenüber den KN:
Ein grandioser Kampf! Am Ende habe ich den Jungs immer wieder
gesagt, dass sie kühlen Kopf bewahren müssen. Wir sind noch nicht
in der Lage, 60 Minuten auf einem konstant hohen Niveau zu spielen.
Aber die Phasen werden immer länger, heute waren es schon so um die 45.
Füchse-Kapitän Torsten Laen gegenüber den KN:
Wer gegen Kiel gewinnen will, darf nicht so viele Gegenstöße
kassieren. Bitter: Da hat ein Jicha
einen schlechten Tag, und dann macht uns der
Narcisse fertig.
Bundestrainer Martin Heuberger gegenüber den KN:
Am Anfang hat Berlin zu viel Respekt gehabt, der Fünf-Tore-Rückstand
war schließlich zu hoch. Dass es am Ende so knapp wurde, lag nicht nur
an den Kieler Fehlern. Besonders Iker Romero hat noch Akzente gesetzt.
- Füchse Berlin:
-
Heinevetter (1.-17., 19.-60., 18 Paraden),
Stochl (17.-19., keine Parade);
Löffler (1),
Laen (4),
Spoljaric,
Richwien (6),
Pevnov,
Romero (8/5),
Bult,
Jaszka (2/1),
Nincevic (4),
Petersson (2),
Christophersen (5);
Trainer: Sigurdsson
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-21., 31.-60. und ein Siebenmeter, 11 Paraden),
Palicka (21.-30. und ein Siebenmeter, 1 Parade);
Andersson (4),
Lundström (n.e.),
Sprenger (3),
Ahlm (4),
Kubes (n.e.),
Reichmann (n.e.),
Zeitz,
Palmarsson,
Narcisse (9),
Ilic (6/2),
Klein (4),
Jicha (3);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Ralf Damian / Frank Wenz
- Zeitstrafen:
-
Berlin: 3 (Heinevetter (17.), Löller (22.), Laen (44.));
THW: 4 (Ilic (11.), Sprenger (29.),
Zeitz (48.), Ahlm (52.))
- Siebenmeter:
-
Berlin: 7/6 (Jaszka gegen Omeyer an die Latte (47.));
THW: 2/2
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:3, 1:3, 1:5 (6.), 2:5, 2:6, 3:6, 3:7, 5:7 (9.), 5:8, 8:8 (13.),
8:10, 9:10, 9:13 (18.), 10:13, 10:14, 12:14 (22.), 12:15, 13:15, 13:16,
14:16, 14:17 (25.), 17:17;
2. Hz.: 17:18, 19:18 (32.), 19:19, 20:19, 20:23 (39.), 21:23, 21:24,
22:24, 22:25, 23:25 (42.), 23:28 (47.), 24:28, 24:29, 25:29, 25:30,
27:30 (52.), 27:32, 28:32, 28:33 (55.), 32:33.
- Zuschauer:
-
9.000 (ausverkauft) (Max-Schmeling-Halle, Berlin)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 31.10.2011:
Narcisse war der Kieler Joker im Gipfel-Poker
"Zebras" machten es in Berlin zwar spannend, wahrten beim 33:32 aber ihre weiße Weste
Berlin. In den letzten Sekunden wurde es noch
einmal dramatisch, doch den missglückten Pass
von Silvio Heinevetter konnte Torsten Laen, Kapitän
der Füchse Berlin, nicht fangen. So siegte
der THW Kiel gestern Abend in einem rasanten
Spitzenspiel der Handball-Bundesliga glücklich,
aber verdient mit 33:32 (17:17).
Die Max-Schmeling-Halle war erstmals in dieser Saison
mit 9000 Zuschauern ausverkauft. Handball hat sich in
der Hauptstadt etabliert. Historie die Zeiten, als
die Füchse im Schnitt nur 350 Berliner sehen wollten.
Das war vor sechs Jahren und Manager Bob Hanning wird
nicht müde, daran zu erinnern, dass auch diese Zahl nur
möglich war, weil er 10000 Freikarten verteilt hatte.
Die Jahreseinnahme aus dem Ticketverkauf hätte sich auf
1038 Euro belaufen. Geschichte. Auch, weil die Füchse
seit ihrem ersten Sieg gegen die Kieler im September
vergangenen Jahres (26:23) endgültig
den Durchbruch geschafft haben. Seitdem tragen sie ein
breites Kreuz durch die Hallen. Das war gestern nicht anders.
Vor den Augen der Ex-Zebras Stefan Lövgren
und Staffan Olsson, Ex-Bundestrainer
Heiner Brand sowie dessen Nachfolger Martin Heuberger ("Ich sehe
leichte Vorteile für den THW, sie strahlen eine unglaubliche
Dominanz aus") wurden die "Zebras" sehr herzlich von einigen hundert
Kieler Fans begrüßt, die sich zunächst wacker gegen die Berliner
Lärmwand wehrten, mit dem Anpfiff aber geschluckt wurden. Fans und
Mannschaft der Gastgeber waren heiß, ein weiterer Sieg gegen den
souveränen Tabellenführer, und auch die Meisterschaft wäre keine Utopie mehr.
Obwohl Nationaltorhüter Silvio Heinevetter in dieser Spielzeit noch
kein Sonderformat erreicht, durfte er beginnen. Beim Einlaufen schlich
er auf das Feld wie einer, dessen Wecker nicht geklingelt hatte. Auch
in den ersten sechs Minuten rieb er sich noch den Sand aus den Augen.
Allerdings - gegen diesen Daniel Narcisse
hätten auch Heinevetter und sein Kollege Petr Stochl im Doppelpack keine
Chance gehabt. Die männlichen Zuschauer begeisterte der Franzose mit
einem bärenstarken Start. Zur 7:3-Führung der Kieler steuerte er vier
Tore und ein unglaubliches Rückhandanspiel auf Marcus Ahlm
bei. Die Frauen liebten ihn, als er nach einer Viertelstunde seinen Oberkörper
entblößte, um das zerrissene Trikot zu wechseln.
Es ging hart zu Sache, wirklich unfair war es nie. Beide Teams lieben das
Spiel, die feine Klinge, die Rasanz. Fundament für den Auswärtssieg war
die offensive Deckung der Kieler, deren Konstruktion ihnen selten besser
gelungen war. Hätte Torhüter Thierry Omeyer
gewohnte Klasse gezeigt, die Partie wäre schnell entschieden gewesen.
Die Berliner blieben dran, auch weil Heinevetter nach einer Zeitstrafe wegen
Meckerns aufwachte. Sekunden vor der Pause glich Markus Richwien unter dem
ohrenbetäubenden Jubel der Füchse-Fans zum 17:17 aus.
In den zweiten Durchgang startete Kiel wieder mit Omeyer,
der zuvor zehn Minuten auf der Bank gesessen hatte. Um den Fuchs in seinem
Bau zu zähmen, brauchten die "Zebras" seine Paraden. Mit dem Franzosen
im Rücken, der nun endlich in die Partie fand, zogen die Gäste Tor um Tor
davon, führten sechs Minuten vor dem Abpfiff mit 33:28. Doch, das Ziel vor
Augen, ließen sie zahlreiche Chancen liegen, die Füchse witterten Schwäche
und hätten noch ein Remis geschafft, wenn nicht auch die Spitzenspiele nach
60 Minuten abgepfiffen werden würden.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.10.2011)