Von Dr. Oliver Schulz:
Ganz egal in welcher Halle der THW Kiel in der Königsklasse
in diesem Jahr seine Auswärtsspiele bestreitet - der deutsche
Rekordmeister beschert seinen Gegnern stets eine volle
Arena. Dass der schwarz-weiße Zuschauermagnet eine
besondere Anziehungskraft ausübt, zeigte sich jüngst
in Kopenhagen. Obwohl noch über drei Monate vergehen,
bis die Kieler ihre Visitenkarte in der dänischen Hauptstadt
abgeben, war die Nachfrage nach Karten schon in den letzten Tagen enorm.
Zweifellos hat der nationale Höhenflug des dänischen Meisters
und Pokalsiegers AG Kopenhagen generell zu einem starken
Zuschauerinteresse an den Heimspielen geführt. Die Männer um
den abwehrstarken Kreisläufer
Rene Toft Hansen,
der ab Sommer sein ärmelloses Trikot gegen ein schwarz-weißes tauschen
wird, sind volle Ränge gewohnt. Doch das Gastspiel seines
künftigen Klubs in der Bröndby-Halle am 26. Februar verspricht
in punkto Zuschauerresonanz ein Sahnehäubchen.
THW bringt Server zum Erliegen
Die Aussicht auf den THW stellte nämlich das Online-Ticketsystem
des dänischen Champions vor eine Zerreißprobe. So weiß die
Tageszeitung "Ekstrabladet" zu berichten, dass die Nachfrage
nach Karten schon wenige Minuten nach Verkaufsbeginn
am Donnerstagmittag derart stark gewesen sei, dass der
Server kurzzeitig seinen Dienst quittiert habe. Sören Colding,
Direktor des Hauptstadtklubs, sprach gegenüber dem Blatt
von einer wahnsinnig großen Nachfrage, dem das System zu
Beginn schlicht nicht gewachsen gewesen sei. Jetzt verkaufe
man Tickets in einem Tempo, wie man es vorher noch nie erlebt
habe. Fünf Stunden nach Verkaufsbeginn seien nur noch 300
Tickets übrig gewesen.
Am Montagvormittag meldete die Homepage von AG Kopenhagen, sämtliche Karten seien vergriffen.
Jesper Jensen: Kopenhagen gegen Kiel um Gruppensieg
Auch Skjerns Urgestein Jesper Jensen, neben seiner Rolle als Mittelmann
als Experte für den Sender "DR Sporten" am Ball, weiß um die Brisanz
des Duells der Kopenhagener mit den Kielern. Glaubt man dem Routinier,
machen die beiden Giganten aus dem Norden den Gruppensieg unter
sich aus: "Kiel muss noch nach Kopenhagen, und da wird es schwer
für sie. Ich glaube, AGK weiß um seine eigene Stärke. Obwohl sie
nicht ihren besten Tag erwischten, haben sie in Leon nur mit zwei
Toren verloren" analysierte Jensen für DR Sporten.
Zuletzt standen sich Kiel und Kopenhagen Ende August im
Finale des Schlecker-Cups gegenüber. Damals zeigten die
Zebras den Dänen mit 27:20 ihre Grenzen auf. Bevor sich
die beiden Topteams allerdings Ende Februar in der
ausverkauften Bröndby-Halle miteinander messen, treffen sie
sechs Tage vor Weihnachten in der Sparkassen-Arena aufeinander.
Auch für dieses Highlight an der Kieler Förde verkauften
sich die für den dänischen Gast zunächst reservierten
500 Tickets in Windeseile wie geschnitten Brot.
(Von Dr. Oliver Schulz)