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28./29.08.2012 - Letzte Aktualisierung: 29.08.2012 Super Globe

Super Globe: THW mit Kantersieg gegen Sydney

Super Globe, Gruppe B, 2. Spieltag: 28.08.2012, Di., 15.00: Sydney University - THW Kiel: 13:40 (7:21)
Update #3 KN-Spielbericht, Spielbericht, Stimmen, Statistik und Bilder ergänzt ...

Erfolgreichster Kieler Torschütze: Rene Toft Hansen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Erfolgreichster Kieler Torschütze: Rene Toft Hansen.
Der THW Kiel hat auch sein zweites Spiel beim "IHF Super Globe" in Katar gewonnen. Allerdings hatten die Kieler nach der Schwerstarbeit vom Vortag am Dienstagnachmittag einen vergleichsweise ruhigen Handballtag: Gegen die Australier von Sydney University HC hatten die Zebras keinerlei Probleme und gewannen deutlich mit 40:13 (21:7). Die Australier, lupenreine Handball-Amateure, verfehlten dabei ihre beiden zuvor geäußerten Ziele: Sie wollten eigentlich 17 Tore erzielen und weniger als 40 Treffer kassieren. Der THW hingegen nutzte die eindeutige Partie für einige taktisch ungewöhnliche Varianten und hatte in den beiden Neuzugängen Rene Toft Hansen (8 Tore) und Gudjon Valur Sigurdsson (7) die erfolgreichsten Torschützen.
Gegen Sydney University HC verordnete Alfred Gislason seinen beiden Rückraumspielern Daniel Narcisse und Filip Jicha eine Verschnaufspause, beide kamen nicht zum Einsatz. Für Sydney traf Tomasz Sklarski fünfmal.

Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen
Dynamisch: Christian Zeitz überwindet die gegnerische Abwehrreihe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dynamisch: Christian Zeitz überwindet die gegnerische Abwehrreihe.
Nicht einmal 20 Stunden nach dem hart umkämpften 29:26-Auftaktsieg beim "IHF Super Globe" in Doha gegen den mit zahlreichen Legionären aus Montpellier aufgepeppten Gastgeber Al-Sadd folgte am Dienstagnachmittag eine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen. Gegen die australische Studentenauswahl der Universität von Sydney stand der Sieger schon vor dem Anwurf fest, am Ende hieß es 40:13 für den THW, der schon zur Pause mit 21:7 geführt hatte.

Wohl selten sah man Kieler Spieler während eines Spiels so viel scherzen, lachen und Spaß haben - während einer Partie. Linksaußen Dominik Klein, der phasenweise auch als Spielgestalter brillierte, hatte fast ein 60-minütiges Dauerlachen auf dem Gesicht, während Christian Zeitz bei den ersten beiden seiner drei Tore komplett ohne Gefühlsregung blieb - mit Ausnahme seines finalen Treffers zum 40:12, der selbst ihm ein Lachen aufs Gesicht beförderte.

Gegenstöße sorgen für schnelle Vorentscheidung
Patrick Wiencek markierte zwei Tore: Hier trifft der Kieler Neuzugang zum 38:11.
Klicken Sie zum Vergrößern! Patrick Wiencek markierte zwei Tore: Hier trifft der Kieler Neuzugang zum 38:11.
Es war mehr ein Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen, aber Trainer Gislason hatte die Marschroute vorgegeben: "Mit Respekt vor dem Gegner Neues im Angriff probieren." Sydney war der erwartete Spielball für Kiel, aber vor allem das deutsche Trio um den starken Torhüter Pascal Winkler legte sich für die Studentenauswahl im Duell David gegen Goliath in Form des Rekordmeisters und dreifachen Champions-League-Siegers mächtig ins Zeug.

Aber auch sie konnten die Gegenstoßwellen in der Anfangsphase nicht verhindern. Das 10:2 in der 13. Minute war bereits das fünfte Gegenstoßtor im fünften Versuch für Gudjon Valur Sigurdsson, zwei Minuten später war das Resultat dann erstmals zweistellig. Kiel - in Person von Aron Palmarsson - nahm dann allerdings das Tempo aus dem Spiel, um die Australier nicht zu brüskieren.

Elf Paraden von Omeyer in 30 Minuten
Erfreute Kieler Gesichter nach einem entspannten Handball-Nachmittag.
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Nach elf Paraden vor der Pause war dann auch Thierry Omeyers Arbeitstag beendet, Andreas Palicka durfte in der zweiten Hälfte das Tor hüten - und hatte am Ende fünf Paraden auf seinem Konto. Zuvor hatte Omeyer zudem noch für mächtig Gelächter auf der Kieler Bank gesorgt, als sein Torwurfversuch in der 22. Minute meterweit am Gehäuse von Sydney vorbeigeflogen war.

Nach der Pause versuchten die Australier alles, um das Tempo noch weiter zu reduzieren, den Amateuren schwanden merklich die Kräfte. Und so dauerte es 19 Minuten, bis der dritte Treffer in Hälfte zwei und das zehnte Tor insgesamt durch Eric Carpentier fiel. Für den THW standen da allerdings schon 35 Treffer auf der Anzeigetafel. In dieser Phase war vorrangig der Mitte der zweiten Hälfte eingewechselte Marcus Ahlm Torschütze Nummer eins. Aber der THW muss sich nicht nachsagen lassen, den Gegner vorsätzlich blamiert zu haben - die Zebras nahmen die Partie ernst, ohne durch Showeinlagen die Australier zu brüskieren.

Ein Punkt reicht zum Gruppensieg
Um ein Haar hätte der THW am Abend sogar ohne eigenes Zutun frühzeitig das Halbfinale erreicht. Denn im Falle einer Niederlage von Gastgeber Al-Sadd gegen Mudhar wären Kiel und die Saudis bereits für die Vorschlussrunde qualifiziert gewesen. Und Mudhar erwischte einen Traumstart, lag schnell 11:4 gegen die aus Montpellier unterstützen Kataris vornn, die sich dann aber dank Torwart Primoz Prost und Rechtsaußen Dragan Gajic bis zur Pause auf 15:17 herankämpfen konnten. Ein Doppelschlag von Nikola Karabatic brachte beim 19:18 die erste Führung für Al-Sadd, doch Mudhar blieb bis zur Schlussphase dran. Beim 32:31 für den Gastgeber war noch alles drin, doch dann schlug Al-Sadd mit einem Doppelschlag zum Endstand von 34:32 gnadenlos zu und kann nun aus eigener Kraft das Halbfinale mit einem Sieg am Mittwoch gegen Sydney erreichen. Dem THW genügt bereits ein Punkt um Gruppensieger zu werden. Zum Abschluss der Vorrunde treffen die Kieler am morgigen Mittwoch um 13 Uhr auf Mudhar aus Saudi-Arabien.

 

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Gestern harten wir ein hartes Spiel, heute war es viel einfacher für uns. Trotzdem hatten wir Respekt vor unserem Gegner. Dank unserer Abwehr und unseres Torhüters hatten wir die Partie schnell entschieden, so dass wir im Angriff einiges ausprobieren konnten. Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel. Das Turnier ist insgesamt auf einem hohen Level angesiedelt, mit Madrid können wir noch auf eine der besten Mannschaften der Welt treffen. Und auch Al-Sadd ist mit den fantastischen Spielern von Montpellier HB ein Kandidat für das Finale.
THW-Spielmacher Aron Palmarsson:
Dank unserer Abwehr konnten wir in der ersten Hälfte eine Vielzahl von Gegenstoßtoren erzielen. Das Spiel war so nach vielleicht fünf Minuten bereits entschieden. Wir können mit unseren zwei Erfolgen in zwei Spielen zufrieden sein.
Sydneys Trainer Philipp Enders:
Wir wollten uns gegen die beste Handballmannschaft der Welt so gut wie möglich präsentieren. Wir haben bis zum Umfallen gekämpft und unser Bestes gegeben. Auch wenn das Endergebnis einigermaßen verträglich aussieht, hätte ich mir von meiner Mannschaft mehr Tore gewünscht. Letztlich hat uns die Kieler Abwehr mit den großen, starken Jungs geschlagen. In den ersten zehn Minuten beider Halbzeiten waren wir schwach, ohne diese Schwächeperioden hätte das Ergebnis noch ein wenig besser aussehen können.
Sydneys Torhüter Pascal Winkler:
Es war eine große Herausforderung, gegen die beste Mannschaft der Welt spielen zu dürfen. Natürlich hat jeder die physischen Unterschiede gesehen. Wir wollten nicht mehr als 40 Tore kassieren, also haben wir unser Ziel nahezu erreicht. Unter diesen Umständen nehmen wir das Endergebnis eben so hin wie es aussah.

Super Globe, Gruppe B, 2. Spieltag: 28.08.12, Di., 15.00: Sydney University (AUS) - THW Kiel: 13:40 (7:21)

Logo Sydney Sydney University (AUS Flagge AUS):
Winkler (1.-12., 2 Paraden), Gertsch (13.-60., 7 Paraden); Ivankovic, Pasquero, Krajnc (1), Junker (1), Matic (1), Abplanalp (n.e.), Niebel (2), Charpentier (1), Queiroz, Sullivan (n.e.), Leis (1), Szklarski (5/2), Liorente, Traverso (1); Trainer: Enders
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30., 11 Paraden), Palicka (31.-60., 5 Paraden); Toft Hansen (8), Sigurdsson (7), Sprenger (4), Ahlm (3), Wiencek (2), Zeitz (3), Palmarsson (4), Narcisse (n.e.), Ilic (5/2), Klein (2), Jicha (n.e.), Vujin (2); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Anton Palsson / Hlynur Leifsson (Island)
Zeitstrafen:
Sydney: 2 (Niebel, Szklarski);
THW: 2 (Toft Hansen, Wiencek)
Siebenmeter:
Sydney: 4/2 (Omeyer hält Junker, Palicka hält Szklarski (40.));
THW: 3/2 (Vujin scheitert)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:5 (6.), 1:5 (7.), 2:7, 2:12 (15.), 4:14, 5:17 (24.), 7:18, 7:21;
2. Hz.: 7:25 (33.), 9:27 (36.), 9:35 (49.), 10:35 (50.), 12:39 (59.), 13:40.
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.08.2012:

Nur bei den Liegestützen geschwitzt

Beim 40:13 gegen Sydney absolvierte der THW eine Trainingseinheit - Gruppenendspiel gegen Mudhar
Doha. Beim 40:13 (21:7)-Sieg gegen die Uni Sydney wurde es für Alfred Gislason gestern nur einmal ernst. Als Tomasz Szklarski zum Siebenmeter gegen Andreas Palicka antrat, war die "taktische Trainingseinheit" (Gislason) weitgehend abgeschlossen.

Zeit genug, um mit den Auswechselspielern zu wetten. Sollte Palicka parieren, so der Einsatz, müssten Marcus Ahlm, Gudjon Sigurdsson, Marko Vujin, Rene Toft Hansen und Filip Jicha, der wegen Rückenbeschwerden geschont wurde, umgehend 20 Liegestütze machen. Würde Szklarski treffen, wäre er in der Pflicht. Palicka hielt, und für das Quintett wurde es doch noch einmal anstrengend.

"Gegen die ist man schon nach ein paar Minuten völlig fertig", sagte Kapitän Christoph Niebel. Und eine Mannschaft, die mit drei Kreisläufern gleichzeitig spielt, hätte er auch noch nie erlebt. "Da habe ich eine alte Idee von Rolf Brack (Trainer Balingen, d. Red.) kopiert. Das hat gut geklappt", sagte Gislason.

"Al Sadd, unser nächster Gegner, spielt zwar mit sieben Profis", sagte Sydney-Trainer Philipp Enders. "Aber dann haben wir eine Chance, wenn die zweite Reihe eingewechselt wird. Das war gegen Kiel anders, die waren alle gleich."

Enders hätte gerne kurzfristig noch Bevan Calvert vom TSV Altenholz nominiert. Doch die Australier konnten sich die 3000 Schweizer Franken nicht leisten, die der Weltverband für einen solchen Transfer als Gebühr verlangt. Heute (13 Uhr, MESZ) beschließen die "Zebras" gegen Mudhar die Vorrunde. Der Asienmeister ist das beliebteste Handballteam Saudi-Arabiens, die Heimspiele verfolgen angeblich mehr als 3000 Zuschauer. Auch nach Doha reisten hunderte heißblütige Fans mit, um für eine beeindruckende Kulisse zu sorgen.

Eine Siegchance rechnet sich der Algerier Farouk Dehili, der Mudhar seit zwei Monaten trainiert, nicht aus. "Wir nutzen dieses Spiel, um für die weiteren zu üben." Nach der 31:34-Niederlage im Prestige-Duell gestern Abend gegen Al Sadd muss sein Team hoch gegen Kiel gewinnen, um das Halbfinale zu erreichen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.08.2012)

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