04./05.11.2012 - Letzte Aktualisierung: 05.11.2012 | EM 2014 |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
Die Mannschaft von Martin Heuberger musste sich erneut einer unangenehmen 3:2:1-Deckung erwehren und haderte einmal mehr mit der eigenen Chancenverwertung. So kam Israel mit dem neunfachen Torschützen Chen Pomeranz vom ASV Hamm-Westfalen nicht nur wieder heran, sondern ging sogar Mitte des ersten Durchgangs wieder in Führung. Als Richwien bei einem Gegenstoß scheiterte und Rosental postwendend auf 12:9 erhöhte, drohte ein weiteres Debakel. Immerhin kämpfte sich das DHB-Team, auch dank einiger Heinevetter-Paraden, bis zum Seitenwechsel wieder auf 13:14 heran.
In der zweiten Halbzeit übernahm das DHB-Team schnell wieder die Führung, nach einem Doppelschlag Reichmanns stand es 16:15. Doch die Gastgeber ließen sich noch nicht abschütteln, was auch an zwei verworfenen Strafwürfen der Deutschen in dieser Phase lag. Dennoch wirkte Deutschland jetzt etwas stabiler, fand durch das häufige Auflösen von Mittelmann Haaß an den Kreis auch endlich spielerische Mittel gegen die gegnerische Deckung. Mit vier Treffern in Serie von Haaß, Gensheimer, Reichmann und erneut Haaß zum 22:18 bog das DHB-Team auf die Siegerstraße ein, und nach dem 25:20 schien der Erfolg schon sicher zu sein. Doch Deutschland schlampte in der Schlussphase erneut und die müden Israelis kamen noch einmal bis auf zwei Treffer heran. Letztlich konnte das DHB-Team den alles in allem verdienten Erfolg aber über die Zeit retten.
"Ich bin recht froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben", sagte Bundestrainer Martin Heuberger nach der Partie. "Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich bin guten Mutes, dass wir bis zur WM in Spanien wieder eine stabile Leistung hinbekommen." Die Entscheidung um die EM-Qualifikation folgt erst nach der Weltmeisterschaft: Anfang April 2013 trifft das DHB-Team zweimal auf Tschechien um THW-Star Filip Jicha, dessen acht Tore am Sonntag die 22:23-Niederlage in Montenegro nicht verhindern konnten. Mitte Juni 2013 stehen dann die abschließenden Partien in Montenegro und gegen Israel auf dem Plan, die beiden Erstplatzierten der Vierergruppe qualifizieren sich sicher für die Europameisterschaft im Januar 2014 in Dänemark.
Lesen Sie bitte auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 05.11.2012:
Vor 1700 Zuschauern in der ausverkauften Municipal Hall Gan Nahum mangelte es dem Team um den siebenfachen Torschützen Sven-Sören Christophersen an Abstimmung, Konzentration, Mut und spielerischem Glanz. Bis zur WM im Januar in Spanien muss sich das Team in allen Belangen steigern.
"Ich bin recht froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben wieder viele Chancen nicht nutzen können", urteilte Bundestrainer Martin Heuberger und fügte an: "Die Mannschaft hat trotzdem nach der Niederlage gegen Montenegro eine gute Leistung gezeigt. Im Abschluss fehlt manchmal auch das nötige Quäntchen Glück."
Dank des ersten Sieges im zweiten Spiel der Gruppe 2 hat das Heuberger-Team die EM-Qualifikation weiter in der eigenen Hand. Fortgesetzt werden die Spiele im März mit zwei Duellen gegen Tschechien, das gestern in Montenegro mit 22:23 den Kürzeren zog. Der Außenseiter vom Balkan führt damit die Tabelle an. Die jeweils ersten beiden Mannschaften der insgesamt sieben Gruppen qualifizieren sich für die EM vom 12. bis 26. Januar 2014 in Dänemark.
Statt fulminant zu beginnen, startete die deutsche Mannschaft vorsichtig: Behäbig im Spielaufbau und zurückhaltend in der Abwehr. So konnten die Israelis, die zuletzt gegen Tschechien mit 22:27 verloren hatten, das Geschehen an sich reißen. Mit Leidenschaft, die den deutschen Spielern schon bei der Pleite gegen Montenegro gefehlt hatte, setzte der Gastgeber den eigentlichen Favoriten ständig unter Druck.
Zwar drehte die DHB-Auswahl einen 1:3-Rückstand (4.) in eine 6:4-Führung (11.). Dies reichte dem Team von Heuberger jedoch nicht, um mehr Sicherheit und Struktur in die eigenen Aktionen zu bekommen. Die mut- und ideenlosen deutschen Spieler leisteten sich einmal mehr leichte Fehler und unkonzentrierte Torwürfe. Israel bot dagegen Handball mit Herz und nutzte seine Chancen zum 12:9 (23.).
Martin Heuberger nahm eine Auszeit. Besserung stellte sich auf spielerischer Ebene jedoch nicht ein. Stattdessen ereilte die deutsche Mannschaft ein personeller Rückschlag: Bei einem Zusammenprall mit Gegenspieler Daniel Friedmann erlitt Spielmacher Martin Strobel eine Platzwunde am Kinn und musste mit vier Stichen genäht werden. Erst in der Schlussphase kehrte er wieder zurück. Ohne den Lemgoer verkürzte der Gast bis zur Pause auf 13:14.
Nach Wiederanpfiff versuchte es die DHB-Auswahl mit mehr Tempo, hatte damit aber zunächst keinen Erfolg. Es reichte lediglich zu Führungen mit einem Tor, denn die Schwäche in der Abwehr brachte die Israelis immer wieder heran. Nach dem 18:18 (38.) leistete sich der Gastgeber aber Konzentrationsschwächen und der Weltmeister von 2007 setzte sich auf 22:18 (43.) ab. Davon zehrte er bis zum Ende.
(aus den Kieler Nachrichten vom 05.11.2012)
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