11./12.11.2012 - Letzte Aktualisierung: 12.11.2012 | Bundesliga |
Update #3 | Highlights-Video, PK-Video, KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ... |
Andreas Palicka überzeugte in der ersten Halbzeit mit zahlreichen Paraden. |
Patrick Wiencek erzielte zwei Treffer. |
Niclas Ekberg erzielte drei seiner fünf Treffer in der Schlussphase. |
Christian Sprenger erzielte zwei wichtige Treffer in der entscheidenden Phase. |
Jens Schöngarth war mit fünf Treffern gefährlichster Lübbecker Angreifer. |
Denn in der Schlussphase gelangen nun auch Thierry Omeyer zahlreiche Paraden, die einen erneuten Anschluss der Gäste verhinderten. Während Niemeyer, Vukovic, Daniel und Kristian Svensson aus dem Rückraum am Franzosen scheiterten, sorgten Marcus Ahlm mit zwei Treffern vom Kreis und Niclas Ekberg mit einem Siebenmeter, einem Gegenstoß nach weitem Omeyer-Pass und einem Treffer aus dem Rückraum doch noch für einen standesgemäßen Sieg.
(Sascha Krokowski)
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Den Spielbericht des ZDF finden Sie in der ZDF-Mediathek:
www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1772616/Kiel-schl%C3%A4gt-Au%C3%9Fenseiter-L%C3%BCbbecke
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Ich bin einigermaßen mit der ersten Hälfte zufrieden, auch wenn wir viele klare Chancen liegengelassen haben. Aber unsere Abwehr stand gut, und Palle hat gut gehalten. Wenn man dann direkt nach der Pause das 16:10 macht, ist das Folgende eine Katastrophe: Eine Viertelstunde lang hatten wir völlig das Handballspielen eingestellt. Die Abwehr packte nicht richtig zu, die Torhüter bekamen nichts zu fassen, und vorne haben wir vier-, fünfmal freistehend gegen den guten Blazicko verworfen. Uns fehlte in dieser Phase nach der Pause die Konzentration. So ein Spiel kann kippen, und ich war gezwungen, meine Stammkräfte für die 3:2:1-Abwehr wieder einzuwechseln, um die Wende zu bringen. Das ist uns gelungen, deswegen war es ein gutes Spiel - auch wenn man manchmal das Gefühl hatte, es sei heute ein Freundschaftsspiel gewesen. Aber Lübbecke hat eine starke Mannschaft, die sehr gut spielt. Was ich in der Auszeit gesagt habe, weiß ich nicht mehr. Aber ich habe darauf hingewiesen, dass der TuS eine starke Mannschaft hat und heute kein Wurftraining ist. Danach sah es nämlich lange Zeit aus. Jeder kann Gegenstöße laufen, und die Gefahr war da, dass das Spiel komplett kippt.
Wenn Du nach Kiel fährst und mit sieben Toren Rückstand nach Hause fährst, kann man eigentlich zufrieden sein. Aber ich bin es nicht, denn vor allem in der zweiten Halbzeit war mehr drin. Da haben wir gut gespielt, aber die Aufholjagd hat sehr viel Kraft gekostet. Und wir haben nicht die Bank, um permanent Druck auf die aggressive Kieler Abwehr auszuüben. Ich muss meine Jungs loben, und ich hoffe, dass wir die Erfahrungen aus der zweiten Halbzeit ins nächste Spiel mitnehmen.
Wenn man nach Kiel fährt, will man ein gutes Spiel abliefern und die beste Seite zeigen. Wir wollten gewinnen, das hatten wir uns vorgenommen, und irgendwann werden wir das auch schaffen. Aber wann ...? Der THW hat vor drei Tagen ein schweres Spiel gehabt, das bleibt in den Knochen. Auch, dass dann bei Kiel die Konzentration fehlt, ist verständlich. Die Zuschauer haben ein interessantes Spiel gesehen, und wir haben uns in einem guten Licht gezeigt.
Wir haben ein interessantes Spiel gesehen - das lag auch an Lübbecke, die sich lange gewehrt haben und so gut zurückkamen, dass wir doch ein wenig nervös wurden.Wir haben für das Celje-Spiel eine Plakataktion initiiert, weil wir uns auch wieder im Stadtbild präsentieren möchten. Wir haben aber auch Schwierigkeiten, die Restkarten aus dem Gegnerkontingent abzusetzen. Wir sind es gewohnt, vor einer vollen Halle zu spielen. Und wir wollen die Menschen darauf hinweisen, dass es auch für Heimspiele des THW Kiel noch Karten zu kaufen gibt.
Wir haben in dieser Saison schon in einigen Spielen gezeigt, dass wir zurückkämpfen und tolle Moral zeigen. Außerdem haben wir eine gute Bank mit wilden jungen Spielern. Ich hatte heute einen guten Tag, aber ingesamt standen wir heute in der zweiten Halbzeit gut in der Abwehr.Schade, dass es am Ende doch sieben Tore waren, aber der THW ist nicht unbedingt der Gegner, den wir auswärts mit zehn Toren schlagen müssen. Am Mittwoch spielen wir gegen Hamburg, da ist dann sicher etwas machbar.
Heute haben wir ab der zehnten Minute zu schnell abgeschlossen, zu schlecht an den Kreis gespielt. Da muss ich nicht erklären, dass der THW das in einer Art und Weise ausnutzt, die ihresgleichen sucht. So sind wir dann ins Hintertreffen geraten, aber trotzdem haben wir in der zweiten Halbzeit gekämpft und die Kieler gekitzelt.
In der zweiten Halbzeit haben wir die Deckung auf eine defensive 6:0 umgestellt, aber das funktionierte nicht so gut und so mussten wir beim 16:16 die Abwehr wieder umstellen. Aber es lag nicht nur an der Abwehr, sondern es gab auch Situationen im Angriff, wo wir uns nicht so schlau angestellt haben. Als es dann 16:16 stand, mussten wir um unsere zwei Punkte richtig kämpfen. Unsere Erfolge in den letzten Jahren sind auch dadurch entstanden, dass wir unsere Angriffe schlau über Passkombinationen einleiten, auch wenn das für Außenseiter manchmal nicht so aussieht, aber da steckt schon richtig Taktik dahinter. Diesmal haben wir aber viel zu früh abgeschlossen, gerade in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit, und dann kam noch Blazicko dazu, der gute Paraden gezeigt hat und uns das Leben schwer gemacht hat.[Christian Zeitz hat heute in der zweiten Halbzeit tolle Aktionen gezeigt...]
Christian ist auch so ein Spieler mit unglaublich viel Energie. Wir haben auf Halbrechts zwei unterschiedliche Spielertypen. Marko ist mehr der Spieler für das Zusammenspiel und Christian ist eine Waffe. Wenn er seinen Tag hat, brauchen wir gar keine Kombinationen. Das sind schon besondere Fähigkeiten, die Christian heute gezeigt hat und uns so zu zwei Punkten verholfen hat.
Wir waren 15 Minuten unglaublich schlecht. Für mich ist es kein Problem, wenn der Trainer die Neuen herausnimmt, wenn es nicht gut läuft. Das ist normal, die Etablierten sind besser eingespielt, kennen alle Wege instinktiv.
Wir haben viele Fehler gemacht, aber ich hatte keine Angst, dass wir verlieren, es war noch genug Zeit, um die Wende zu schaffen.
Schade, wir hatten sogar die Chance zur Führung, aber Kiel ist eine sehr starke Mannschaft. Leider haben wir zu hoch verloren.
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.11.2012:
Weil der Rekordmeister auf allen drei Hochzeiten tanzt, in der Meisterschaft, im Pokal und in der Champions League dabei ist, gehören Englische Wochen mit konstant zwei Spielen gegen zum Teil großkalibrige Gegner zum Alltag der Mannschaft von Trainer Alfred Gislason. Da heißt es, Kraft sparen. Gestern nutzte Gislason die Chance, ließ seine Stammspieler zunächst draußen, setzte auf eine Startelf mit nahezu allen Neuzugängen. Ins Tor beorderte er Andreas Palicka, die nominelle Nummer zwei hinter Thierry Omeyer. Marko Vujin, Aron Palmarsson, Niclas Ekberg und Co. begannen mit Licht und Schatten, hatten die Ostwestfalen um Spielmacher Drago Vukovic trotzdem bald im Griff, führten nach 15 Minuten 10:5. Dabei fabrizierten die "Zebras" Fehler, begeisterten andererseits aber mit sehenswertem Tempospiel und Zaubertoren. Zum Beispiel das von Aron Palmarsson, der in der 17. Minute ein Solo durch die offensive TuS-Abwehr mit einem grandiosen Rückhandwurf abschloss.
Bei Halbzeit (15:10) lagen die Kieler standesgemäß vorn - auch weil Andreas Palicka ein sicherer Rückhalt war. Kein Grund also, die Aufstellung grundlegend zu ändern. Machte Gislason auch nicht, brachte nach der Pause aber Christian Zeitz und Daniel Narcisse, zwei arrivierte Rückraumspieler. Zeitz führte sich sogleich mit einem Unterarm-Hammer zum 16:10 beeindruckend ein, weckte so bei den Fans Hoffnungen aufein erneutes THW-Torefestival.
Plötzlich aber wendete sich das Blatt, wie aus heiterem Himmel stellten die Gäste das Spiel vorübergehend auf den Kopf. Die Gründe? N-Lübbeckes Trainer Ghennadij Khalepo hatte seine zuvor offensiv agierende Abwehr auf eine defensive umgestellt. "Darauf hätten wir besser reagieren müssen", übte Filip Jicha später Selbstkritik. Der Hauptgrund für Kiels kollektiven Blackout war aber vor allem von individueller Natur. So baute sich TuS-Torhüter Nikola Blazicko zur Wand auf, profitierte zudem von allzu lässigen Kieler Torwürfen. Außerdem bekam Kiels Abwehr Lübbeckes eher ungelenken Rückraumspieler Jens Schöngarth nicht zu fassen. Die Folge: Innerhalb von sieben Minuten egalisierten die Ostwestfalen den klaren Vorsprung, nach einem 6:0-Lauf glichen sie in der 37. Minute durch einen Konter von Wilke zum 16:16 aus. Gislason blies zur Auszeit, wurde deutlich. Die Inhalte seiner Ansprache? "Ich habe der Mannschaft klar gemacht, dass Lübbecke eine starke Mannschaft hat", berichtete der THW-Coach. Außerdem: "Leute, hier findet kein Wurftraining statt, es besteht die Gefahr, dass das Spiel kippt."
Gislason handelte, beorderte seine Etablierten aufs Spielfeld. Fünf Minuten benötigten Marcus Ahlm, Christian Sprenger und Co., ehe es wieder rund lief. Den Motor zündete vor allem Christian Zeitz, der fünfmal selbst traf, einen wichtigen "Ballklau" schaffte, zudem gelangen ihm überraschende Anspiele. Spätestens nach dem 27:22 (56.) des fünffachen Torschützen Niclas Ekberg war das THW-Schiff dann zurück im Fahrwasser, der Sieg gesichert. "In Kiel kann man mit sieben Toren verlieren," ärgerte sich Khalepo, "aber heute war mehr drin."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.11.2012)
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