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18./19.05.2012 - Letzte Aktualisierung: 19.05.2012 Bundesliga

THW will Siegesserie am Sonntag gegen Lübbecke ausbauen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des TuS N-Lübbecke.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des TuS N-Lübbecke.
Sonntag kehrt der THW Kiel zum letzten Mal vor dem "VELUX EHF Final4" in Köln auf die eigene Platte zurück: In der Sparkassen-Arena empfangen die Kieler den TuS N-Lübbecke zum Duell in der TOYOTA Handball-Bundesliga. Dabei wollen die Zebras ihre unglaubliche Siegesserie weiter ausbauen, um so auch Selbstvertrauen für die Partien in der Domstadt zu sammeln. Anpfiff ist um 17.30 Uhr, Sport1 überträgt das Spiel aus Kiel live.
Der THW wird am Sonntag gewillt sein, nicht noch einmal in die Bedrängnis wie beim 33:27-Erfolg gegen Wetzlar zu geraten. Die Gäste hatten am Mittwoch lange Zeit an einer Sensation geschnuppert, woraufhin THW-Trainer Alfred Gislason auch diejenigen THW-Stars aufs Parkett schicken musste, die eigentlich im Hinblick auf die anstrengende Saison und Verletzungen geschont werden sollten. "Ich musste sie bringen, um auf Nummer sicher zu gehen", ärgerte sich der Kieler Coach. "Ich will natürlich kein Spiel verlieren, das ist doch klar. Wir haben noch ein Spiel, bevor wir nach Köln fahren. Die beste Vorbereitung ist es, gegen Lübbecke gut zu spielen und zu gewinnen."

Nur drei Siege in 2012
Junioren-Weltmeister Dario Quenstedt ist neuer zweiter Torwart neben Blazicko.
Junioren-Weltmeister Dario Quenstedt ist neuer zweiter Torwart neben Blazicko.
Die Kieler treffen am Sonntag auf einen Gegner, für den es die Saison schlechthin hätte werden können. Zumindest, wenn man häufiger solch Leistungen wie bei den großartigen Erfolgen gegen die Rhein-Neckar Löwen und den HSV Hamburg, der in Lübbecke die letzten Träume von einer erfolgreichen Titelverteidigung begraben musste, abgerufen hätte. Aber dann zeigte der TuS N-Lübbecke auch seine andere, negative Seite. Da verlor man in Balingen (24:25), zu Hause gegen Hannover (26:30), in Gummersbach (30:31), beim TV Hüttenberg (27:32) und gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten TV Großwallstadt (24:28). Großartigen Siegen folgten immer wieder heftige Nackenschläge - vor allem nach der EM-Pause. Nur drei Partien gewannen die Lübbecker im Jahr 2012, doch die Erfolge in Hildesheim und vor eigenem Publikum gegen den Bergischen HC und Balingen reichten nicht für ein Klettern in der Tabelle - der TuS gibt die launische Diva (siehe auch Tabelle und Kurve Lübbecke). Vielleicht ahnte Trainer Markus Baur dies, als er vor der Saison die Definition eines klaren Saisonzieles ablehnte. "Eine klare Platzierung als Ziel auszugeben, bringt nichts", sagte der ehemalige Nationalspieler vor dem ersten Spieltag. "Wir wollen unser Potenzial abrufen und dann sehen, wofür es reicht."

Petersson-Einsatz ungewiss
Momentan sieht es danach aus, als ob die Ostwestfalen auch in dieser Saison wieder in Tabellenregionen zwischen Gut und Böse einlaufen werden. Zu gut für den Abstiegskampf, aber zu unkonstant für das Streben nach den Europapokalplätzen. Und auch das einzige "echte" Saisonziel, das Geschäftsführer Uwe Kölling ausgab, wird der TuS nicht erreichen. Kölling hatte formuliert, dass Lübbecke die Nummer eins in Ostwestfalen werden wolle. Dafür hatten die Lübbecker auf dem Transfermarkt auf "Qualität statt Quanität" gesetzt. Sechs Abgängen standen nur drei Neuverpflichtungen gegenüber (Den Kader des TuS N-Lübbecke stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführich vor). Weil sich sowohl Svensson als auch Schröder verletzten, holte Weltmeister Baur zudem seinen Freund Johan Petersson, Publikumsliebling in Kiel, für einige Spiele aus dem Handball-Ruhestand. Ob Petersson am Sonntag für den TuS an alter Wirkungsstätte auflaufen wird, ist noch ungewiss. Allerdings: Zumindest als Gast wird Petersson in Kiel erwartet.

Machtwechsel in Ostwestfalen klar verpasst
Neuzugang Drago Vukovic ist mit 115 Treffern bislang drittbester Saisonschütze des TuS.
Neuzugang Drago Vukovic ist mit 115 Treffern bislang drittbester Saisonschütze des TuS.
Die von Kölling geforderte regionale Wachablösung misslang allerdings gründlich: So verloren die Lübbecker nicht nur die beiden hoch-emotionalen Ostwestfalen-Derbys gegen Lemgo (25:27 beim TBV, 25:29 in Lübbecke), sondern mussten aufgrund der schlechten zweiten Halbserie auch zusehen, wie die Lemgoer Punkt um Punkt enteilten. Beste Torschützen der Lübbecker, die an einem guten Tag jede Mannschaft der TOYOTA Handball-Bundesliga vor große Probleme stellen kann, sind Tomas Tluczinsky (128 Tore), Arne Niemeyer (122) und Neuzugang Drago Vukovic (115). Der kroatische Nationalspieler und Olympiasieger von 2004 ist Dreh- und Angelpunkt des Lübbecker Spiels.

Erfolge im Pokal
Während die Ostwestfalen in der TOYOTA Handball-Bundesliga die "launische Diva" gaben, sorgten sie durch ihre Erfolge Pokal für bundesweites Aufsehen. Zum zweiten Mal nach 2010 sicherte sich der TuS N-Lübbecke einen Platz beim "Lufthansa Final Four" in Hamburg. Allerdings war hier - wie bereits vor zwei Jahren - im Halbfinale Endstation: Gegen die SG Flensburg-Handewitt verloren die Lübbecker mit 24:29 gegen die Nordlichter und verpassten so ihre erste Finalteilnahme seit dem Pokalsieg 1981. "Für uns war es ein großer Erfolg, überhaupt wieder dabei gewesen zu sein", ärgerte sich Teammanager Zlatko Feric nur kurz über das Aus.

Khalepo wird neuer Coach
Feric hatte in den Wochen zuvor eine Menge Arbeit zu erledigen. Weil Markus Baur ankündigte, aus familiären Gründen als Jugend-Nationaltrainer zum DHB zu wechseln, musste Feric für die neue Saison einen neuen Übungsleiter verpflichten. Entgegen kam dem Lübbecker Manager die Entscheidung der HSG Wetzlar, Trainer Gennadij Khalepo zu beurlauben. Denn Khalepo ist ein Altbekannter in Ostwestfalen: Von 1993 bis 1998 war er beim TuS aktiv und führte die damalige Mannschaft zu zwei Siegen im Euro-City-Cup. Kurzum: Man wurde sich einig. Nun freuen sich nicht nur die Verantwortlichen und Fans auf die Rückkehr. Auch Khalepo ist begeistert: "Es ist für mich eine Ehre, zurück zum TuS zu kommen, wo ich schon als Spieler eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit erlebt habe."

Personalplanungen vorangetrieben
Auch auf anderer Ebene war Feric erfolgreich - er trieb auch die Personalplanungen für den Kader 2012/2013 voran. Die Leistungsträger Arne Niemeyer, Mattias Gustafsson und Kristian Svensson wurden langfristig an den Verein gebunden, und auch Linksaußen Tim Remer unterschrieb für weitere zwei Jahre. Mit Rechtsaußen Dennis Wilke von HBW Balingen-Weilstetten wurde zudem die erste Neuverpflichtung für die kommende Spielzeit unter Dach und Fach gebracht. Mit jeder erfolgreichen Vertragsverhandlung steigt jetzt beim TuS-N Lübbecke nun die Hoffnung auf mehr Konstanz. Den Beinamen der "launischen Diva" möchte man möglichst schnell ablegen.

THW peilt 32. Saisonsieg an
Ungeachtet dessen peilt der THW Kiel am Sonntag den 32. Saisonsieg an. Allerdings müssen die Zebras dabei wieder Rücksicht auf zahlreiche angeschlagene Spieler nehmen. "Wir nähern uns dem 60. Spiel in dieser Saison, die waren fast alle ziemlich intensiv. Fast jeder in der Mannschaft hat eine kleinere Verletzung", hatte Trainer Gislason nach dem glanzlosen Pflichtsieg gegen Wetzlar ein düstere Bild von der Verfassung des THW gemalt. "Bei einigen Spielern ist kurz davor, dass sie in Köln beim ,VELUX EHF Final4" nicht spielen können." Tobias Reichmann wollte deshalb auch noch nicht auf die Domstadt schauen: "Die Partie gegen Lübbecke wird hart, erst danach richten wir unser Augenmerk auf den Höhepunkt der Saison."

Die Kieler wollen am Sonntag den 16. Sieg in Folge gegen den TuS N-Lübbecke einfahren. Die letzte Niederlage gegen die Ostwestfalen resultiert vom 7. September 2002: Damals verloren die Zebras zum Saisonauftakt mit 22:24 beim TuS. Im Hinspiel siegten die Zebras klar mit 32:22. Dies war der 34. Bundesliga-Sieg der Kieler im 43. Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine (siehe auch Gegnerdaten Lübbecke). Jetzt soll der 35. Kieler Sieg folgen!

Die Schiedsrichter am Sonntag in der Kieler Sparkassen-Arena sind Martin Harms und Jörg Mahlich.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

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Aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2012:

Generalprobe für die Champions League

Meister THW Kiel trifft morgen auf den Tabellenelften TuS-N/Lübbecke - Johan Petersson nicht dabei
Kiel. Das Champions-League-Final4 am kommenden Wochenende in Köln im Hinterkopf, TuS N-Lübbecke und das im Grunde unbedeutende drittletzte Bundesligapunktspiel nach längst gewonnener Meisterschaft direkt vor der Nase: Die Spieler des THW Kiel haben morgen ab 17.30 Uhr (live bei Sport1) in der Sparkassen-Arena einen nicht ganz einfachen Drahtseilakt zu absolvieren.

So fordert Trainer Alfred Gislason von seinem Team "ein gutes Spiel und einen Sieg, damit wir mit einem guten Gefühl nach Köln fahren können und den Rhythmus beibehalten." Andererseits möchte der THW-Coach einige seiner Leistungsträger schonen. "Nach nahezu 60 Saisonspielen haben alle Spieler irgendeine kleine Verletzung, viele bräuchten dringend eine Pause." Am vergangenen Mittwoch beim mühevollen 33:27 gegen die HSG Wetzlar ging diese Rechnung nicht auf. Der THW wankte, am Ende zog die Bestbesetzung den Karren aus dem Dreck.

Dennoch setzt Gislason auch morgen auf Spieler, die zuletzt weniger Einsatzzeiten bekommen hatten. Lübbecke sei eine ideale Generalprobe für Köln, erklärt der Isländer. Diese Spiele seien wichtig für jene, die nicht so viel gespielt hätten, "damit bekommen sie mehr Sicherheit. Sollten wir in Köln ins Finale einziehen, brauchen wir dringend eine größere Breite im Kader."

Gegen Wetzlar knackte Kim Andersson mit seinem Treffer zum 27:24 die Kieler 1000-Tore-Saisonmarke, Filip Jicha traf sechsmal, ist mit bisher 190 Toren Führender der THW-Bundesligatorschützenliste. Beide waren entscheidend daran beteiligt, dass die Kieler Null auf der Minuspunktseite weiter steht. Lübbecke und Wetzlar hatten sich am Sonnabend zuvor duelliert, beim 25:25 kamen die Ostwestfalen nach komfortabler 10:2-Führung noch mit einem blauen Auge davon. N-Lübbecke habe Mitte der zweiten Halbzeit das Handballspielen eingestellt, analysierte Gislason nach seinem Videostudium.

Der Einbruch hatte auch TuS-Trainer Markus Baur nicht gefallen. Man reise als krasser Außenseiter nach Kiel, erklärte der ehemalige Handball-Nationalspieler. Seine Begründung: "Kiel spielt in dieser Saison so überragend, die brauchen kaum eine Taktik, machen ihre Tore nach zwei Stationen in beeindruckender Kurzarbeit." Baur muss auf seinen polnischen Abwehrchef Artur Siodmiak, für den die Saison mit einem Leistenbruch beendet ist, verzichten. Ansonsten hat er seine Bestbesetzung dabei. Das bedeutet, dass der Traum von Johan Petersson geplatzt ist, noch einmal in seine ehemalige Lieblingsarena einlaufen zu dürfen. Der 39-jährige Schwede, von 2001 bis 2005 im THW-Trikot, hatte den Lübbeckern zuletzt mit einigen Einsätzen aus der Verletzungspatsche geholfen.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2012)

 


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