Nach zehn Tagen Länderspielpause geht die Rekordjagd
für den THW Kiel in der TOYOTA Handball-Bundesliga
weiter: Am Mittwochabend soll der vereinsinterne
Startrekord in der Merkur Arena des TuS N-Lübbecke
auf 22:0 Punkte aufgestockt werden. Die Partie beim
derzeitigen Tabellenneunten wird um 20.15 Uhr angepfiffen,
Sport1 überträgt sie live und kostenpflichtig im Internet.
Zeitnahe Informationen erhalten Sie auch auf
kiel-liveticker.de.
Hinter dem TuS N-Lübbecke liegt eine sehr wechselhafte
Saison: Nachdem mit Michal Jurecki kurz vor dem Start der
Pflichtspiele der große Star den Verein Richtung Kielce,
Richtung Champions League verließ, erwischten die Ostwestfalen
einen katastrophalen Fehlstart. Nach einem Unentschieden
gegen Aufsteiger Friesenheim und nur drei Pluszählern nach
acht Spielen zog der TuS Ende Oktober 2010 die Reißleine und
beurlaubte Patrik Liljestrand. Sportdirektor Zlatko Feric
übernahm einmal mehr interimsweise die Position an der
Seitenlinie, mit ihm und dem fünf Wochen später verpflichteten
Markus Baur kehrte der Erfolg zurück nach Lübbecke. Schon
vor der WM-Pause hatte sich der TuS stabilisiert, einen
sicheren elften Platz in der Liga ergattert und konnte
frühzeitig den Klassenerhalt sichern. Am Ende sprang der
zwölfte Rang heraus, wobei es aber weiterhin an Konstanz
mangelte: So konnte man dem späteren Meister HSV Hamburg
beispielsweise einen Punkt abluchsen und gewann in Melsungen,
kassierte aber gegen Flensburg eine deutliche Zehn-Tore-Heimschlappe.
Qualität statt Quantität
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Malte Schröder wechselte aus Hamm zum TuS N-Lübbecke.
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TuS |
In dieser Spielzeit nun will sich der TuS N-Lübbecke ein
kleines Stückchen weiter nach oben orientieren. "Qualität
statt Quantität" lautet dabei das Motto von Weltmeister
Markus Baur, der die insgesamt sechs Abgänge mit nur drei
Neuen zu kompensieren versucht. Mit nur drei Linkshändern
gehen die Ostwestfalen in die Spielzeit, nachdem Kapitän
Thorir Olafsson nach Kielce wechselte und Rückraumspieler
Alexis Alvanos zum Ligakonkurrenten HBW Balingen-Weilstetten.
Mit Malte Schröder von der HSG Ahlen-Hamm holte Markus Baur
als Ersatz für das Duo einen jungen Rückraumshooter, mit dem
er bereits beim TBV Lemgo zusammen arbeitete. "Malte Schröder
ist ein junger, entwicklungsfähiger Spieler. Er kann sowohl
im Angriff als auch in der Abwehr eingesetzt werden. Auf Grund
seiner Körperstatur ist er zudem in der Lage einfache Tore zu
erzielen. Wir hoffen, dass er beim TuS N-Lübbecke den nächsten
Schritt in seiner Entwicklung gehen wird", so Baur bei der
Verpflichtung Schröders im März. Der Schwede
Kristian Svensson, der in der vergangenen Woche für sein Land
um den Supercup mitspielte, soll dafür desöfteren auf die
Außenposition ausweichen, da mit Nicky Verjans nur noch ein
etatmäßiger Rechtsaußen auf der Lübbecker Gehaltsliste steht
(siehe auch
Gegnerkader Lübbecke).
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Junioren-Weltmeister Dario Quenstedt ist neuer zweiter
Torwart neben Blazicko.
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TuS |
Für den Slowaken Milos Putera, der sich dem TV Hüttenberg
anschloss, wurde mit Dario Quenstedt ein weiteres Talent
nach Lübbecke gelotst. Der 27-fache Junioren-Nationalspieler
stammt aus der Magdeburger Talentschmiede und soll nun mit
dem erfahrenen Kroaten Nikola Blazicko das Torhütergespann des
TuS bilden.
Vukovic als neuer Leader
Der Königstransfer ist aber zweifelsohne die Verpflichtung
des kroatischen Nationalspielers Drago Vukovic vom VfL
Gummersbach. Der 28-Jährige unterschrieb zunächst einen
Anschlussvertrag über vier Jahre ab 2012 beim TuS-N. Als
der oberbergische Altmeister aber um seine Lizenz bangen
musste, ließ man den Rückraumspieler schweren Herzens schon
vorzeitig ziehen. Markus Baur ist hellauf begeistert von
seinem neuen Schützling: "Wir gewinnen mit Drago einen
kompletten Spieler, der uns sowohl im Angriff als auch in
der Abwehr maßgeblich verstärken wird." Und
Wirtschaftsbeiratssprecher Armin Gauselmann sieht in der
Verpflichtung Vukovics einen "ganz wichtigen Baustein für
eine erfolgreiche sportliche Zukunft des TuS N-Lübbecke".
Mit Vukovic, Arne Niemeyer und dem in der vergangenen
Winterpause aus Aalborg verpflichteten Spielmacher Daniel
Svensson stehen Baur nun drei starke Rechtshänder im Rückraum
zur Verfügung. Unterstützung bekommen diese zudem vom
unverwüstlichen "Allrounder" Stephan Just, der seine
mittlerweile fünfzehnte Bundesliga-Saison in Folge spielt.
Vier Heimsiege in Folge
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Drago Vukovic ist mit 45 Treffern bislang bester
Saisonschütze des TuS.
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TuS |
Da der TuS zudem mit dem Norweger Frank Löke und dem
Schweden Mattias Gustafsson zwei starke Kreisläufer, mit
dem Poeln Artur Siodmiak einen Abwehrchef und
in dessen Landsmann, Linksaußen Tomasz Tluczynski, einen sicheren
Siebenmeterschützen in seinen Reihen weiß, ist dem Team
von Markus Baur auch durchaus ein einstelliger Tabellenplatz
in der TOYOTA Handball-Bundesliga zuzutrauen. Der bisherige
Saisonverlauf scheint dieser Prognose Recht zu geben: Zwar
startete man mit drei Niederlagen in Hamburg (22:28),
gegen Magdeburg (26:33) und in Lemgo (25:27), doch danach
wussten die Ostwestfalen vor allem in der heimischen
Merkur Arena zu überzeugen: Frisch Auf Göppingen wurde
mit 31:27 bezwungen, gegen den VfL Gummersbach brannte der
TuS gar ein Handball-Feuerwerk ab und siegte nach famosem
11:0-Start deutlich mit 40:25. Dank zwei weiterer problemloser
Heimerfolge gegen die Aufsteiger aus Hildesheim (33:27) und
Hüttenberg (35:28) belegt Lübbecke nach neun Spieltagen
mit 8:10 Punkten den neunten Rang (siehe auch
Tabelle und
Kurve Lübbecke), obwohl man
auswärts bislang noch nicht punkten konnte. Dort hingen
die Trauben allerdings auch sehr hoch, spielte man bislang
doch in Hamburg, Lemgo, Berlin und Flensburg.
THW tat sich in der letzten Saison schwer
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Der Däne Daniel Svensson hat sich seit seiner Verpflichtung
im Winter schnell in die Herzen der Fans gespielt.
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TuS |
Nach vier Heimsiegen in Serie ist das Selbstvertrauen
daher groß beim TuS, der bereits am kommenden Freitagabend
schon wieder beim Bergischen HC im Einsatz sein wird. Markus
Baur kann dabei voraussichtlich auf seinen gesamten Kader
zurückgreifen. Kapitän Nikola Blazicko befindet sich nach
überstandener Verletzung ebenso wieder im Mannschaftstraining
wie Mittelmann Daniel Svensson, der zuletzt über Probleme an
der Leiste klagte. Lediglich hinter dem Einsatz von Artur
Siodmiak (Bandscheibenprobleme) steht ein Fragezeichen:
"Für ihn wird es bis Mittwoch eng", so Markus Baur.
Daher wird die Partie des THW am Mittwoch alles andere als ein
Selbstgänger. Dies zeigten auch die letzten beiden Duelle
der Teams in der Merkur Arena im vergangenen Dezember:
Binnen acht Tagen siegten die "Zebras" zwar zweimal gegen
die Hausherren, mussten dabei aber jeweils bis in die
Schlusssekunden zittern. Beim 30:29-Pokalsieg
am 15. Dezember 2010 waren es fünf wichtige Paraden des in
der Schlussphase eingewechselten Andreas Palicka
und ein Treffer Palmarssons acht
Sekunden vor Schluss, die den THW vor dem Achtelfinal-Aus
retteten. Eine Woche später war es Filip Jichas
sieben Treffern zu verdanken, dass die Kieler auch die
Ligapartie knapp mit 28:27 für sich
entscheiden konnten, obwohl sie erneut Lübbeckes Kreisläufer
nicht in den Griff bekamen, die gemeinsam zehn Treffer erzielten.
Die Bilanz - von 43 bisherigen Pflichtspielen siegte der THW 34
Mal, zuletzt 14 Mal in Folge - spricht aber eine klare Sprache
(siehe auch Gegnerdaten Lübbecke).
Die Schiedsrichter am Mittwoch in der Merkur Arena sind
Nils Blümel und Jörg Loppaschewski.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.
Bitte lesen Sie auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2011:
Die Null soll weiter stehen
THW in Bestbesetzung zu TuS N-Lübbecke
Kiel. Zehn Spiele, zehn Siege - in der Handball-Bundesliga
ist Rekordmeister THW Kiel eine Klasse für sich, schaut verlustpunktfrei
von der Spitze der Tabelle runter auf die Konkurrenz. Die Null auf der
Minuspunktseite soll auch nach der Partie heute bei TuS N-Lübbecke stehen.
"Wir wollen gewinnen. Aber damit das in Lübbecke auch klappt, müssen wir
gut spielen", sagt Trainer Alfred Gislason.
Anwurf in der Merkur-Arena ist um 20.15 Uhr, bis auf wenige Stehplätze
ist das Spiel ausverkauft.
Neun Jahre liegt die letzte THW-Niederlage gegen die Ostwestfalen zurück.
Beim Bundesligastart 2002 kassierten die Norddeutschen ein
22:24, danach gab es viele "einfache Gänge". Das
änderte sich mit Beginn der abgelaufenen Saison und dem Wechsel auf dem
Trainerposten von Patrik Lijlestrand auf Markus Baur im Dezember 2010. Die
Leichtigkeit der Kiel-Siege bei TuS ist seitdem dahin. Zweimal blickten die
"Zebras" im "Hexenkessel" der Lübbecker Arena in den Abgrund. Beim
30:29-Zittersieg am 15. Dezember im Pokal-Achtelfinale
retteten die Paraden von Andreas Palicka und der
Siegtreffer von Aron Palmarsson den Einzug in die
nächste Runde, in der Liga waren es eine Woche später die sieben Tore des
überragenden Filip Jicha, die dem THW das hauchdünne
28:27 bescherten. "Wir haben uns sehr schwer getan",
erinnert sich Gislason.
Schwer taten sich seine Angreifer vor allem mit der robusten 6:0-Abwehr der
Gastgeber, die "oft am Rand von Zeitstrafen agierten"
(Gislason). Bestrafungen für die rüde Gangart durch
die Berliner Unparteiischen Blümel/Loppaschwewski blieben indes aus, was dazu
führte, dass Gislason mehrfach der Kragen platzte.
Ob sich Trainer und Unparteiische heute besser vertragen, muss sich zeigen.
Das Berliner Schiri-Paar ist erneut im Spiel.
Lübbeckes letzter Sieg über Kiel liegt wie erwähnt lange zurück, bei Markus
Baur sind Erinnerungen daran vergleichsweise frisch. Als Trainer des TBV
Lemgo feierte Baur am 19. April 2008 das 34:27 in
Halle/Westfalen. Der Weltmeister von 2007 weiß also, wie es geht, versinkt
nicht in Ehrfurcht vor den großen Namen im Kieler Team, sondern setzt auf
eigene Stärken. Es gehe nicht darum, gegen Kiel nur Schadensbegrenzung zu
betreiben, sagt der 40-Jährige. "Das ist ein Bundesligaspiel wie jedes andere.
Man kann den THW fordern, und genau das nehmen wir uns vor."
Baur muss auf seine "Abwehr-Kante" Artur Siodmiak verzichten, verfügt somit nur
noch über einen Zwölf-Mann-Kader. Der allerdings ist an guten Tagen zu allem
fähig. Stützen des Teams sind Torhüter Nikola Blazicko, Kreisläufer Frank Löke,
und im Rückraum droht vor allem Gefahr durch Frank Niemeyer und Neuzugang Drago
Vukovic, der im Sommer aus Gummersbach kam und schnell zum erhofften
Leistungsträger avancierte. "Ein kompletter Spieler, über den sich jeder Trainer
freut", lobt Baur den 28-jährigen Kroaten.
Die Kieler bewältigen die rund 300 Kilometer ins Ostwestfälische heute mit dem
Mannschaftsbus. Gislason hat seine komplette Besetzung
dabei. Leicht angeschlagen sind noch Rechtsaußen
Christian Sprenger (Oberschenkel) und Rückraumspieler
Momir Ilic. Der Serbe hatte vor Wochenfrist eine
Fersenverletzung beim Sieg in Berlin erlitten, absolvierte
ein Testspiel mit der Nationalmannschaft aber fast beschwerdefrei.
Linkshänder Kim Andersson legte eine Länderspielpause
ein, war bei den Auftritten seiner Schweden im Supercup nur Zuschauer, "obwohl
ich für die Nationalmannschaft immer gerne spiele." Er habe aber mit seinen
Trainern Staffan Olsson und Ola Lindgren besprochen,
dass er nach seinen Verletzungen aufgrund der hohen zurückliegenden Belastungen
pausieren wolle, erklärte Andersson. "Eine gute
Entscheidung", sagt Alfred Gislason.
"Kim hat lange Zeit durchspielen müssen, war
nach der Verletzungspause auch total heiß. Es ist vernünftig, dass er auf seinen
Körper hört."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2011)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
TuS N-Lübbecke - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tipps:
-
TV: Sport1 Internet / Sport1+:
Mi., ab 20.05 Uhr: TuS N-Lübbecke - THW Kiel
live aus der Merkur Arena in Lübbecke
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Mi., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen TuS N-Lübbecke - THW Kiel
live aus der Merkur Arena in Lübbecke
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
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