07./08.10.2011 - Letzte Aktualisierung: 08.10.2011 | Champions League |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team von Montpellier HB: Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Tickets Noch ist es ein weiter Weg bis nach Köln. Geographisch verändert sich dieser nicht, aber die Herausforderungen bis zum Final4 sind große. Insgesamt 8.880 Minuten absolvieren 24 Mannschaften aus 15 Ländern Europas bis zur Pokalübergabe, die Fans bekommen in 148 Spielen das Beste zu sehen, was der Handball zu bieten hat. Mit einem 38:26-Erfolg im ungarischen Szeged sind die Zebras errfolgreich in die Königsklasse gestartet. Am Sonntag stellt sich den Kielern aber ein anderes Kaliber in den Weg: Montpellier HB. Die Franzosen haben große Ambitionen. Eine Mannschaft, in der die beiden Ex-Kieler Nikola Karabatic und Vid Kavticnik eine wichtige Rolle spielen. Jene beiden Akteure, um deren Vereinswechsel einst ein großes mediales Getöse gegeben hatte. Sonntag kehren sie zurück an die Stätte ihrer größten Triumphe - die Sparkassen-Arena.
Kam von RK Celje: Dragan Gajic.
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Neuer Torwart: Primoz Prost
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Auf die Künste von 13 Nationalspielern kann Patrice Canayer nun zurückgreifen, zudem kehrte mit Wissem Hmam ein aggressiver Abwehrspieler und Torjäger vergangener Jahre nach langer Verletzungspause zurück in das Aufgebot, das mit einem Etat von 6,3 Millionen Euro finanziert wird. "Wir haben einen größeren Kader als in den beiden vergangenen Jahren, als wir unglücklich kurz vor der Ziellinie gescheitert sind", sagte Nikola Karabatic im Interview mit der "Handballwoche". "Ich denke, wir sind reif für das Final4."
Rückkehrer: Vid Kavticnik
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Laute Rückkehr: Nikola Karabatic.
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An der Förde wird indes Rückkehr des einst besten Handball-Spielers der Welt mit Spannung erwartet. Schließlich treffen die Franzosen und der deutsche Rekordmeister zum ersten Mal nach Karabatic' lautem Abschied aus Kiel in einem Pflichtspiel aufeinander. Dabei gilt es für den THW, seine weiße Weste gegen Montpellier zu wahren: Alle bisher absolvierten vier Spiele gewannen die Kieler, zuletzt am 15. November 2007 mit 32:24 - damals noch mit Karabatic (siehe auch Gegnerdaten Montpellier HB (FRA)). Keine Frage: Am Sonntag wird es heiß unter dem Dach der Sparkassen-Arena. Auch, weil Karabatic im Interview mit der aktuellen "Sport Bild" erneut Stimmung gegen seinen Ex-Club machte.
Die EHF schickt zu dieser spannungsgeladenen Partie zweier Weltklasse-Mannschaften eines ihrer wohl besten Schiedsrichtergespanne an die Förde: Die Norweger Kenneth Abrahamsen/Arne M. Kristiansen werden die Partie der beiden europäischen Top-Mannschaften leiten. Als EHF-Delegierter wird der Schweizer Roland Bürgi an der Förde erwartet.
Sie werden erleben, dass in Kiel wie in keiner zweiten Stadt der Handball gelebt wird, Kiel steht hinter seinen schwarz-weißen Jungs. Die Königsklasse ist zurück in der "Welthauptstadt des Handballs" - gut so.
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Bereits am Donnerstag hat der HSV Hamburg seinen zweiten Sieg in der Gruppe C eingefahren: Beim rumänischen Vertreter HCM Constanta gewannen die Hansestädter 34:26 (17:12).
In der Gruppe B feiern die Füchse Berlin ihr Heimdebüt in der Königsklasse. Sonntag spielen die Bundeshauptstäder gegen den polnischen Meisterschafts-Zweiten KS Vive Kielce. Anwurf in der Max-Schmeling-Halle ist um 17.30 Uhr, Eurosport überträgt live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.10.2011:
Die Rückkehr von Nikola Karabatic und Vid Kavticnik an den Ort einstiger großer Siege steht im Mittelpunkt der Auseinandersetzung zwischen dem südfranzösischen Abonnementmeister (13) und dem 16fachen deutschen Titelträger. Vier Jahre - zwischen 2005 und 2009 - haben Karabatic und Kavticnik entscheidend mitgeholfen, die THW-Bilanzen aufzuhübschen. Viermal wurden sie hier Meister, 2007 gab es den Triumph in der Champions League, den der Franzose 2003 bereits im Trikot von Montpellier und auch damals schon an der Seite von Torhüter Thierry Omeyer errungen hatte. Der jetzige THW-Schlussmann ist inzwischen Dreifach-Sieger der Königsklasse.
In Test- und Freundschaftsspielen kreuzten sich die Wege der beiden herausragenden Handballer einige Male, morgen stehen sich die Olympiasieger erstmals in einem Pflichtspiel gegenüber. Ein besonderes Duell, schließlich gilt Omeyer unter Fachleuten als weltbester Torhüter, Nikola Karabatic ist einer der komplettesten Feldspieler überhaupt. Spätestens 2013 sind die beiden Weltstars bei Montpellier HB wieder vereint. Nach Ablauf seines Vertrages in Kiel kehrt Reaktionswunder Omeyer in die Heimat zurück. "Gegen Montpellier zu spielen, ist für sich allein schon eine große Sache", sagt der 34-Jährige. "Die ungewöhnliche Konstellation, die mich mit dem Club verbindet, toppt die Geschichte aber noch." Probleme, gegen sein ehemaliges und zugleich künftiges Team zu spielen, habe er nicht. "Kein bisschen. Im Gegenteil, ich kenne die Jungs alle. Für mich ist das nur eine zusätzliche Motivation."
Eine mögliche vorzeitige Heimkehr, die Nikola Karabatic angeregt hat, ist für Omeyer kein ernsthaftes Thema. "Das kann ich nicht beeinflussen, ich habe bis 2013 einen gültigen Vertag in Kiel." Seine Vorfreude auf das Wiedersehen mit den Landsleuten ist dennoch riesig. Kontakte gab es gleich gestern nach der Ankunft der Franzosen in Kiel. Trainer Patrice Canayer und sein Team bezogen ihre Zimmer im Hotel Maritim, werden heute (17 Uhr) und morgen Vormittag in der Sparkassen-Arena trainieren, bevor es ab 19 Uhr ernst wird.
Canayer ist seit 1994 sportlicher Leiter des Clubs von der Mittelmeerküste, feierte zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Erste Liga die erste Meisterschaft und führte Montpellier schnell in die internationale Spitze. Es sei jedes Mal ein Vergnügen, in und gegen Kiel zu spielen, sagt der 50-Jährige. "Aber natürlich wird das Vergnügen noch größer sein, wenn wir gewinnen."
Spaß möchte Gastgeber-Trainer Alfred Gislason allerdings selber haben. "Wir wollen Gruppenerster werden, daher ist es wichtig, einen direkten Konkurrenten wie Montpellier in eigener Halle zu besiegen", betont Kiels Übungsleiter, der sich die europäische Handballkrone genau wie sein Torhüter mit unterschiedlichen Clubs aufsetzte: 2002 mit Magdeburg, 2010 mit dem THW.
Personell kann Gislason nahezu aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Linksaußen Henrik Lundström (Wade) sind alle Spieler bereit. Ob Aron Palmarsson nach einer Oberschenkelzerrung wieder ganz auf der Höhe ist, muss ein Test direkt vor dem Spiel zeigen.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.10.2011)
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