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11.01.2013 WM 2013

Kieler Nachrichten: Das Turnier feiert seinen 75. Geburtstag

Zwei Abendveranstaltungen in der Deutschlandhalle machten im Februar 1938 den Anfang

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.01.2013:

Vom 11. bis 27. Januar 2013 findet die WM 2013 in Spanien statt.
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Dortmund. Ein Taumel war es vor sechs Jahren. Als die deutschen Handballer am 4. Februar 2007 im WM-Finale gegen Polen siegten, kreischten 20000 Fans in der Kölnarena. Und über 21 Millionen Fans vor den Fernsehgeräten erzeugten einen Hype, von dem auch die Internationale Handball-Föderation (IHF) enorm profitierte. "Wenn es dem deutschen Handball gut geht, geht es dem Welthandball auch gut", hat IHF-Präsident Hassan Moustafa einmal die Abhängigkeit vom deutschen Markt beschrieben. Kurz darauf verdoppelte der Weltverband seine Erlöse beim Verkauf der TV-Rechte (für den Zeitraum 2010 bis 2013) auf 65 Millionen Franken.
Das sind große Summen für den Handball. Im Vergleich zum Fußball, den Moustafa als Vorbild betrachtet, sind das freilich nur Krümel. Die Gründe dafür sind die die mangelnde Verbreitung des Handballs in wichtigen Märkten wie Großbritannien, China, Japan oder den USA. Hier kam die vergleichsweise junge Sportart, die in den 1920er und 1930er-Jahren in Deutschland und Skandinavien entwickelt wurde, zu spät.

Die Geschichte der WM begann vor 75 Jahren, am 5. und 6. Februar 1938, mit zwei Abendveranstaltungen in der Deutschlandhalle. Die Bezeichnung "WM" war hochgegriffen. Neben Deutschland traten nur Österreich, Dänemark und Schweden an, duellierten sich in jeweils 2x10 Minuten. Handball in der Halle war exotisch, Feldhandball war angesagt in Deutschland. Die 9000 Fans, die zwischen 1,25 (Stehplatz) und fünf Reichsmark bezahlten, staunten über die Kunststücke der Dänen, den "Springwurf" (Sprungwurf) und "Aufsetzer-Pass". Den ersten Titel holten sich dennoch, mit drei Siegen, die wurfgewaltigen Deutschen.

Der technische Vorsprung bescherte den Schweden nach dem Krieg eine lange Dominanz in der Halle, sie siegten bei den nächsten Titelkämpfen 1954 in Schweden (gegen die BRD) und 1958 in der DDR. Das deutsche Mutterland des Handballs, zumindest der Westen, verlor nun bis zum WM-Sieg 1978 in Dänemark den Anschluss, weil es zu lange den Feldhandball pflegte. Die Trainingsmethodik der Teams aus dem Ostblock, die sich frühzeitig auf die Halle konzentriert hatten, erwies sich als überlegen. Rumänien, die CSSR, Jugoslawien, die DDR und schließlich die UdSSR dominierten.

In den 1990er Jahren duellierten sich die Schweden mit den Russen, das letzte Jahrzehnt schließlich ist eine französische Ära. Nun, da der hiesige Markt sich merklich abkühlt, richten sich die größten kommerziellen Hoffnungen der IHF auf den Nahen Osten. Hier locken die Scheichs mit hohen Summen; so bezahlt der Handballverband Katar die Austragung der Klub-WM (Super Globe) mit einer Million Dollar pro Jahr. Die WM 2015 findet im Katar statt. Das zweite Mal in Asien. Das Turnier soll, versprechen die Organisatoren, die beste WM aller Zeiten werden.

(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 11.01.2013)


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