12.01.2013 | WM 2013 |
Vom 11. bis 27. Januar 2013 findet die WM 2013 in Spanien statt. |
Warm gespielt wird sich heute gegen Brasilien. "Die spielen eine ekelhafte, eine offensive Abwehr", hat Heinevetter in den ersten Videoanalysen ausgemacht. Und für den Kieler Linksaußen Dominik Klein ist das "beileibe keine Laufkundschaft, die haben ein paar ausgebuffte Leute drin". Das Rezept für den Sieg beten Heuberger, Heinevetter und auch Haaß, der Spielmacher, wie eine Mantra immer wieder herunter: "Die Abwehr muss stehen, um so in die Tempogegenstöße zu kommen." Handball einfach, erfolgreich und doch wieder nicht. Denn die großen Zeiten des deutschen Handballs sind vorbei. Seit 2007, seit dem "Wintermärchen", hechelt der Ex-Weltmeister der Weltspitze hinterher. Die WM-Kurve zeigt nach unten: Rang fünf 2009 in Kroatien, Rang elf 2011 in Schweden. Goldenen WM-Glanz verbreitet mit Haaß, Klein, Oliver Roggisch und Keeper Carsten Lichtlein auch nur noch ein Quartett. Nach den vielen Absagen, dem daraus resultierenden Umbruch soll Spanien 2013 nun für einen Neubeginn stehen, die erste Reifeprüfung für das neue Team mit sechs WM-Debütanten.
"Die Neuen haben frischen Wind reingebracht. Das Training ist flüssiger, alles irgendwie entstaubt", hat Sven-Sören Christophersen einen neuen "Spirit" ausgemacht. Auch Team-Oldie Klein (seit 2005 dabei). Ob beim gemeinsamen Aufspringen bei Toren, dem "Guck mal, da am Nachbartisch, das sind die Franzosen" der Wetzlarer Schmidt und Reichmann oder dem Tüfteln über Spielzüge: "Es ist alles kommunikativer, lockerer, nicht mehr so eingefahren", sagt Klein und schaut aus dem Hotelfenster auf die Dächer von Granollers, auf das 60 0000 Einwohner zählende Industriestädtchen vor den Toren Barcelonas, das sich mit Fähnchen und Plakaten WM-fein gemacht hat. Und auch der Eisschrank Palacio de Deportes, verspricht zumindest der Hausmeister, soll heute auf Betriebstemperatur kommen. Geht es nach Klein, muss er es gar nicht: "Wir sind so heiß, da wäre auch die Kälte keine Gefahr."
Die allerdings droht morgen (17.05/ZDF) im zweiten Gruppenspiel. Heinevetters Beschreibung der Tunesier lässt Böses erahnen: "Die Tunesier sind einer der schlimmsten Mannschaften, die es zu spielen gibt. Die versuchen, jeden Vorteil auszunutzen, bleiben fünf Minuten liegen, wenn überhaupt nichts ist, sind wehleidig, hauen aber hinten rein wie die Bekloppten."
(von Jens Kürbis, aus den Kieler Nachrichten vom 12.01.2013)
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