Aus den Kieler Nachrichten vom 25.05.2013:

Immer wieder schauen die Kinder in Richtung Eingangstür. Sie wissen, dass bald einer der THW-Bundesligastars in die Sporthalle kommen wird. Schließlich haben sie sich ja erfolgreich für die Teilnahme an der Aktion beworben. Doch wer es sein würde, wurde ihnen nicht verraten. Alle müssen sich aber noch etwas gedulden. Langweilig wird ihnen dennoch nicht. Zum Konzept der Schultour - eine Kooperation von Kieler Nachrichten und THW mit Unterstützung der Förde Sparkasse, der Provinzial und Hella - gehört nämlich auch ein spielerisches Handballaufwärmprogramm.

"Die Kinder machen super mit", freut sich Thomas Knorr. Der 42-Jährige, selbst von 1992 bis 1998 als Handballprofi in Diensten des THW und in der Zeit viermaliger deutscher Meister, ist heute einer der Trainer von Handballcamps, in denen jedes Jahr ungefähr 10 000 Kinder und Jugendliche bundesweit für den Handballsport begeistert werden. Er ist überzeugt, dass auch etliche Kinder aus der THW-Schultour Interesse an dieser Sportart entdeckt haben. Die Hermann-Löns-Schule ist die neunte von insgesamt zehn Schulen, bei denen die THW-Tour Halt gemacht hat. Bisher haben etwa 800 Dritt- und Viertklässler teilgenommen. Letzte Station ist am nächsten Dienstag die Lindenschule Bordesholm.

Plötzlich spricht es sich in der Elmschenhagener Sporthalle herum, dass es Patrick Wiencek und Niclas Ekberg sein sollen. Laut rufen die Kinder deren Vornamen - bis der deutsche und der schwedische Nationalspieler tatsächlich in der Halle stehen. Berührungsängste gibt es auf keiner Seite. Die "Kleinen" nehmen die "Riesen" sofort in Beschlag, fragen ihnen Löcher in den Bauch und spielen mit ihnen Minispiele, als gehörten sie lange dazu. Die Profis haben offensichtlich ebenso viel Spaß, feuern die Kinder an und machen Mut, wenn es mit dem Handball mal nicht so klappt.

"Ich mache das gerne, es ist eine schöne Abwechslung zum Profitraining", erzählt Patrick Wiencek. "Geil! Ich habe nur die falschen Klamotten an", sagt Niclas Ekberg. Bei den Spielen ist der Schwede doch ins Schwitzen gekommen. Am Ende gab's für alle Kinder noch T-Shirts und Autogramme der beiden "Riesen".

(von Volker Rebehn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.05.2013)