30.08.2013 | Mannschaft |
Mit einer ganzen Werkzeug-Palette arbeitet Hinrich Brockmann an der Fitness der Spieler. |
Der 47-Jährige, der einmal Siebter bei den deutschen Juniorenmeisterschaften über 400 Meter Hürden war, führte die Zehnkampfer Mike Maczey (2000) und Stefan Drews (2004) zu den Spielen in Sydney und Athen. Maczey lief als B-Jugendlicher die 100-Meter-Strecke in eher mäßigen 12,5 Sekunden und wollte seine Karriere beenden. Brockmann, schon als 18-Jähriger ein Trainer, arbeitete acht Jahren mit ihm, verbesserte den Polizisten unter anderem auf der Sprintstrecke so weit, dass er die Elf-Sekunden-Grenze knackte. "Talent ist nicht entscheidend", sagt der Diplom-Trainer, dessen Athleten bislang rund 30 deutsche Meistertitel gewannen. Es reizt ihn, sie zu formen. Mit Geduld, einem Plan. "Ich möchte sie auch dahin bringen, eigenständig an sich zu arbeiten."
Nun soll er die Zebras noch flotter machen. Individuell an einzelnen Schwächen feilen, aber auch mit dem ganzen Team üben. "Er entlastet mich sehr und ist extrem wichtig für uns", sagt THW-Trainer Alfred Gislason, der auch künftig beim Krafttraining dabei sein will. Aber in der zweiten Reihe sitzend, an einem Platz, an dem er Videos schneiden kann, um seine Spieler taktisch vorzubereiten. Seit der Heimkehr des Norwegers Ole Viken kümmert Gislason sich in Personalunion auch um das Krafttraining. Auf Dauer eine unmenschliche Belastung.
Den in Malente aufgewachsenen Brockmann reizt trotz engem Terminkalender die Arbeit mit den Handballern. "Sie sind extrem leistungswillig und bereit, mit mir neue Wege zu gehen", sagt Brockmann. "Außerdem kann ich noch etwas lernen." Von Gislason, der auf einem sehr hohen Niveau arbeiten würde. Davon, Krafteinheiten für ein ganzes Team zu entwerfen. Von dem Mix aus sechs Nationen. "Meine Tage bestehen zu 60 bis 70 Prozent aus Schreibtischarbeit", sagt Brockmann, der seit Kindesbeinen ein THW-Fan ist.
Wie der Kontakt zustande kam? "Ich habe im Oktober vergangenen Jahres den Austausch mit einem, professionell arbeitenden Trainer gesucht." Und Gislason gefunden. Der war so angetan von dem Gespräch, dass er ihn einige Wochen später an Bord holte.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2013)
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