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30.08.2013 Mannschaft

Zebra-Journal: "Einen neuen Karabatic gesehen"

Dänischer Neuzugang Rasmus Lauge auf den Spuren des ehemaligen THW-Stars?

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2013:

Ramus Lauge ist in Dänemark längst ein Star, jetzt will er sich in der Bundesliga durchsetzen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Ramus Lauge ist in Dänemark längst ein Star, jetzt will er sich in der Bundesliga durchsetzen.

Rasmus Lauge Schmidt, für den Boulevard der "Justin Bieber des dänischen Handballs". Wie er den Vergleich mit dem Teenie-Idol findet? "Ich mag diesen Spitznamen nicht", sagte der 22-Jährige, als er Ende Februar als dritter Neuzugang des THW Kiel präsentiert wurde. "Ich habe mich aber damit abgefunden. Was bleibt mir sonst auch übrig?"
Bieber - das sei eine Erfindung dänischer Journalisten, die sich für jeden Nationalspieler einen Spitznamen ausgedacht hätten. "Ich kann keine Ähnlichkeiten erkennen." Die THW-Fans, das ist unschwer zu entschlüsseln, könnten das Herz des sympathischen Dänen schnell gewinnen, wenn sie nur zwei Dinge beachten: Erstens Ihn nicht mit dem deutlich kleineren Bieber vergleichen. Zweitens den "Schmidt" streichen, ihn schlicht Rasmus Lauge nennen. Lauge, ohne Schmidt, steht auf dem Trikot mit der "19", das er mindestens drei Jahre lang tragen wird.

Der Mittelmann des dänischen Erstligisten BSV Bjerringbro/Silkeborg machte einen sehr souveränen Eindruck, als er an seinem neuen Arbeitsplatz, der Arena des Rekordmeisters, vorgestellt wurde. Seine Vorfreude war spürbar. "Ich bin mit Handball aufgewachsen, deshalb ist der THW Kiel automatisch mein Wegbegleiter gewesen", sagt der Rechtshänder, dessen Entwicklung die Verantwortlichen des Double-Siegers in den vergangenen zwei Jahren intensiv verfolgten. "Es war ein Traum, für diesen Verein spielen zu dürfen. Als ich dann tatsächlich gefragt wurde, da hatte ich gar keine andere Wahl mehr."

Als 17-Jähriger war Lauge dem Ex-Kieler Lars Krogh Jeppesen gleich in der ersten gemeinsamen Trainingseinheit beim BSV aufgefallen. Er gab der Agentur, die Lauge mittlerweile vertritt, einen Tipp. "Er sagte, er hatte einen neuen Nikola Karabatic gesehen", erinnert sich Christian Hennksen, der Lauge mit dem ehemaligen Flensburger Kult-Linksaußen Lars Christiansen berät. Tatsächlich ist der französische Olympiasieger das große Idol des Neu-Kielers. "Zu ihm habe ich immer aufgeschaut, auch weil unsere Art, Handball zu spielen, ähnlich ist."

Da Daniel Narcisse, mit dem der THW parallel über einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag verhandelt hatte, sich dann aber für eine Zukunft bei Paris St. Germain entschieden hatte, hatte Manager Klaus Elwardt zu Jahresbeginn alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Lauge bereits für die kommende Saison zu verpflichten. "Das war viel Arbeit und hat auch ein bisschen Geld gekostet", sagte Elwardt, "aber wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu Silkeborg, das hat die Verhandlungen erleichtert."

BSV-Geschaftsfuhrer Frank Lajer bedauerte zwar, "ein Kind des Vereins" abgeben zu müssen. "Aber es war von Beginn an klar, dass wir ihm bei einem vernünftigen Angebot aus Kiel keine Steine in den Weg legen."

Der THW, der als Gegenleistung ein Gastspiel versprach, dürfte zudem rund 150.000 Euro Ablöse für Lauge bezahlt haben, dessen Stern bei der Europameisterschaft 2012 in Serbien aufging. Im Halbfinale war er mit sechs Toren bester Werfer beim 25:24-Sieg gegen Spanien und ebnete den Weg zu Gold. "Er verfügt trotz seines jungen Alters bereits über erhebliche internationale Erfahrung", sagt Elwardt über den "spiel- und abwehrstarken" Mittelmann.

Der am 20. Juni 1991 in Viborg geborene Lauge warf als Zehnjähriger in Bjerringbro die ersten Bälle und blieb seinem Verein elf Jahre lang treu. Bereits mit 17 Jahren debütierte der 1,96-Meter-Mann für den BSV in der ersten dänischen Liga. Seine Nationalmannschaftskarriere startete Lauge, der bereits zweimal WM-Silber gewann, am 15. April 2010. Gegen wen? Deutschland.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2013)


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