25.10.2013 | Bundesliga / Mannschaft |
Zuletzt hatte Stefan Kretzschmar die Torhüterposition als Schwachpunkt des THW Kiel benannt. "Jede Spitzenmannschaft braucht einen Super-Torwart", sagt der Sport1-Experte, der in seiner Kolumne Andreas Palicka gar nicht erwähnt. Neuzugang Johan Sjöstrand ist für ihn "kein Schlechter", aber im Vergleich zu Mattias Andersson (Flensburg), Johannes Bitter (HSV), Silvio Heinevetter (Berlin) und eben Landin nicht gut genug. Die fehlende Weltklasse im Tor, so Kretzschmar weiter, wäre ein Grund dafür, dass die Dominanz des Rekordmeisters gelitten hätte.
"Kretzsche ist ja berühmt für seine plakativen Behauptungen", sagt Klaus Elwardt, der gelassen auf die Kritik reagierte. "Aber nicht alles, was er sagt, ist gleich Gesetz." Um ihr Torhütergespann würden sie viele Vereine beneiden. "Und das sagt eigentlich alles." Der Manager des THW Kiel macht aber keinen Hehl daraus, dass der Verein Interesse an einem Weltklasse-Torhüter wie Landin hat. "Wir haben uns schon vor drei Jahren mit ihm unterhalten." Elwardt befürchtet nicht, dass der THW von Stars wie Landin und Gensheimer nur genannt wird, um bessere Karten bei Vertragsverhandlungen zu haben. "Ich denke, dass Gensheimer tatsächlich daran interessiert war, etwas Neues kennenzulernen", sagt Elwardt, der sich vorstellen kann, dass "Goggi" Sigurdsson und Dominik Klein das Linksaußen-Gespann bleiben. "Vorausgesetzt, alle Seiten kommen zu einem zufriedenstellenden Ergebnis."
Auch Gensheimer wies alle Spekulationen, den THW nur aus taktischen Gründen ins Spiel gebracht zu haben, weit von sich. "Ich habe mehrmals mit Alfred (Gislason, d. Red.) telefoniert, Kiel war eine ernsthafte Option." Letztlich hätte das "Gesamtpaket" den Ausschlag gegeben. Ein wichtiger Beweggrund war offenbar seine Freundin Sandra. "Wir haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen." Geld, so Gensheimer, sei nicht Grund Nummer eins gewesen, Kiel, Barcelona und die Löwen hätten ähnliche Summen geboten. "Wäre es darum gegangen, würde Uwe im nächsten Jahr in Kielce spielen", sagt Löwen-Manager Thorsten Storm, dessen Erleichterung über die Unterschrift des badischen Handball-Idols spürbar war.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.10.2013)
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