Aus den Kieler Nachrichten vom 10.12.2013:
Berlin/Kiel. Es war als Scherz gedacht, doch nach der
29:33 (12:18)-Niederlage gegen den THW Kiel
konnte sich Bob Hanning, Manager der so deutlich besiegten
Füchse Berlin, mit dem flotten Spruch seines Kieler Kollegen
Klaus Elwardt nicht anfreunden. Der
hatte sich eine ähnliche Leistung des THW auch im morgigen
Pokalspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen (20.15 Uhr) gewünscht.
"Ich hätte nichts dagegen, dann im Viertelfinale gegen Berlin
zu spielen."
Elwardt hatte auch im
Sinn, dass sich im Pokal ein solches Handballfest wiederholen
ließe, wie es mehr als 10 000 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle
miterleben durften. Dass er damit unangenehme Erinnerungen weckte,
hatte er nicht beabsichtigt.
Hanning, dessen Füchse im Achtelfinale auf den Zweitliga-Sechsten
Hildesheim treffen, reagierte sofort, seine Sorge wirkte echt.
"Kiel im Pokal? Das kann ich wirklich nicht gebrauchen." In den
Spielzeiten
2009/2010,
2010/2011 und
2011/2012
waren die Füchse im Pokal jeweils mit mindestens sechs Toren
Differenz an den Zebras gescheitert. In der vorvergangenen Saison
beendeten die Kieler ihren Champions-League-Höhenflug im Halbfinale
(
25:24).
Immerhin, sie fühlten sich ernst genommen. "Nach Magdeburg ist der
THW im Glauben gefahren, dass die ersatzgeschwächte Mannschaft kein
großes Problem darstellen wird", sagte Hanning. "Bei uns waren sie
von Beginn an hellwach." In Berlin präsentierten die Zebras
"Weltklasse in allen Bereichen" (Sport1-Experte Stefan Kretzschmar),
in Magdeburg hatten sie sich von einer B-Mannschaft
(31:34) zwei Punkte abknöpfen lassen. Die
Kieler machten vor den Augen von Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit
beste Werbung für den Hit gegen die Löwen, denen zuzutrauen ist,
ein Pokalspiel in der Arena des neunmaligen Champions zu gewinnen.
Das gelang zuletzt TuSEM Essen. Wann? 1990.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.12.2013)