02./03.03.2011 - Letzte Aktualisierung: 03.03.2011 | DHB-Pokal |
Update #2 | Fotos, KN-Spielbericht, Spielbericht und Stimmen ergänzt ... |
Mit purer Entschlossenheit ins "Final Four":
Filip Jicha und
Aron Palmarsson.
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Victoria Weihs |
Alexander Petersson hielt seine Mannschaft in der
Anfangsphase noch im Spiel.
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Victoria Weihs |
Die Füchse glichen nach einem Ballverlust Jichas noch einmal durch einen von Laen abgeschlossenen Konter aus, doch danach setzte sich der THW erstmals ab: Der wie immer äußerst spielfreudige Christian Zeitz bediente Dominik Klein am Kreis, der Heinevetter mit einem Heber zum 6:5 überwand. Danach legte Zeitz auf Ahlm ab zum 7:5, und als Petersson wenig später den Ball verlor, erhöhte Jicha aus dem Rückraum auf 8:5. Dagur Sigurdsson wechselte, brachte Wilczynski auf Linksaußen für den glücklosen Nincevic, Stochl im Tor für Heinevetter und Kubisztal für Jaszka. Der polnische Rückraumspieler konnte Omeyer dann zum 6:8 überwinden, doch die Kieler legten trotz Unterzahl durch zwei weitere Kracher des nicht zu stoppenden Filip Jicha und einen Sprungwurf von Zeitz zum 11:6 nach.
Nervenstark wie eh und je: Momir Ilic
versenkte auch in Berlin alle fünf Siebenmeter.
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Nach dem Seitenwechsel rückte die Berliner Deckung jetzt offensiver raus gegen die Kieler Rückraumspieler. Petersson verkürzte per Gegenstoß auf 14:17, und nachdem der Isländer in ein Anspiel von Zeitz auf Fernandez sprintete, hatten die Gastgeber die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen. Doch der starke Christian Zeitz stibitzte Christophersen den Ball und Fernandez traf zum wichtigen 18:14. Die Hauptstädter witterten weiterhin ihre Chance, verkürzten in der Folge mehrfach auf drei Treffer, doch die Kieler blieben abgeklärt, trafen ihrerseits und profitierten auch von weiteren Steals des überragenden Christian Zeitz, der sich zudem für das 19:15, das 22:18 und das 23:19 verantwortlich zeigte. Dann aber kassierte erst Marcus Ahlm und wenige Sekunden später Christian Zeitz eine Zeitstrafe, nach dem fälligen Siebenmetertreffer Kubisztals zum 20:23 ergab sich für die Gastgeber in doppelter Überzahl die große Möglichkeit. Doch die vier wackeren Kieler spielten clever ihren nächsten Angriff: Aron Palmarsson wurde von Spoljaric im Gesicht getroffen, wodurch nun auch die Berliner dezimiert waren. Dann tankte sich Jicha durch zum 24:20, Klein fing einen Pass ab und wurde dann von Petersson unsanft gestoppt - ebenfalls zwei Minuten für den Isländer. Während sich die 4:6-Unterzahl daher langsam in eine 6:4-Überzahl verwandelte, traf Klein sogar zum 25:20 nach 44 Minuten.
Erste Halbzeit auf der Bank, zweite Halbzeit eine Bank:
Jerome Fernandez.
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Geschafft! Die "Zebras" bedanken sich bei den Kieler Schlachtenbummlern
für die Unterstützung.
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Für die "Zebras" steht am Sonntag die letzte Aufgabe vor den EM-Qualifikationsspielen an: Beim bereits ausgeschiedenen polnischen Meister KS Kielce wollen sich die Kieler den ersten Platz in der Champions-League-Gruppe A endgültig sichern.
(Sascha Krokowski)
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Lesen Sie auch den ausführlichen KN-Spielbericht und die
Nachbetrachtung der Kieler Nachrichten "Steffels peinlicher Auftritt".
Glückwunsch an den THW, ich bin natürlich enttäuscht. Wir haben sehr lange keine Heimspielniederlage mehr erlebt. Aber diese Niederlage heute hat einen bitteren Geschmack. Unsere Leistung hätte heute reichen müssen, aber wir haben keine faire Chance erhalten. Wir haben Entscheidungen gegen uns bekommen... ja, ich bin ein schlechter Verlierer, aber das musste jetzt einmal gesagt werden.
Ich bin natürlich sehr zufrieden. Wir haben es endlich geschafft, mal wieder zum Final Four nach Hamburg zu kommen. Das, was wir in den letzten Jahren an Gegnern und Auslosungen bekommen haben, ist beinahe unmenschlich. Wir wussten, dass wir in Berlin alles geben müssen - und das ist uns im Großen und Ganzen gelungen. Alle Spieler haben ihren Beitrag zu diesem Erfolg geleistet.[Auf die Frage nach der Schiedsrichterleistung:]
Sechs kleine Schritte von Jaszka sind eben auch sechs Schritte. Im Übrigen habe ich bei der Niederlage im September kein Wort über die Schiedsrichterleistung verloren. Und ich bin mir sicher, dass hier in Berlin keine Zeitung geschrieben hat, dass die Schiedsrichter damals schlecht waren.
Nach der WM war klar, dass es für uns nicht mehr so einfach werden würde. Wir hatten uns in der Hinrunde in einen kleinen Rausch gespielt. Heute haben wir eine gute Leistung im Hinblick auf das Spiel gegen Großwallstadt am Sonntag gezeigt. Diese Partie heute wird uns das nötige Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben.
Unser erstes Ziel war das Final Four in Hamburg, jetzt sind wir dabei. Ich hoffe, dass unsere Fans die Halle in Hamburg in eine Heimspielstätte verwandeln. Gemeinsam mit ihnen wollen wir unseren siebten Titel dort gewinnen.
Ich hatte es heute leicht, als ich eingewechselt wurde, stand die Abwehr sehr gut. Ich bin ruhiger geworden, entspannter, lache öfter. Das scheint mir zu helfen. Jetzt freue ich mich auf eine schöne Heimfahrt und auf das Final Four in Hamburg.
Wir standen in der Abwehr schlecht, da hatten wir es als Torhüter nicht leicht. So hat man gegen Ilic, Zeitz oder Jicha keine Chance. Über die Schiedsrichter will ich eigentlich nicht sprechen, aber es ist offensichtlich, dass der THW am Final Four teilnehmen muss. Das ist gut für die Quote, das war heute schlecht für uns.
[Jicha:]
Es ist ein super schönes Gefühl, wieder beim Final Four dabei zu sein. Wir wollten unbedingt wieder zu diesem großen Handball-Event.Es war heute ein schweres Spiel, wir hatten zunächst Probleme, die richtige Körpersprache zu zeigen, aber sind dann ins Spiel reingekommen, das zählt. In dieser Halle hat das in dieser Saison zuvor noch keiner geschafft, zu gewinnen.
[Zeitz:]
Wir wussten, es wird nicht einfach. Im Hinspiel in der Bundesliga waren wir hier einfach zu locker, dachten, wir könnten ohne große Anstrengung gewinnen und mussten erkennen, dass dem nicht so war. Heute haben wir gekämpft, und das Ergebnis spiegelt dies wider.[Jicha auf die Frage, ob es ein Vorteil war, die WM nicht zu spielen:]
Auf jeden Fall haben Christian und ich gut trainiert, sind viel gelaufen. Ich hoffe, dass wir davon profitieren können. Aus meiner Sicht ist es aber körperlich egal, ob man die WM gespielt hat oder nicht, vielleicht spielt es eher im Kopf eine Rolle.[Zeitz auf die Frage, ob es ein Vorteil war, die WM nicht zu spielen:]
Doch, ich glaube, es macht einen Unterschied, und zwar vom Kopf her. Wir haben in der Pause gut trainiert, sind viel gelaufen. Ich hoffe, dass das für uns am Ende der Saison einen Unterschied ausmacht.[Jicha auf die Frage, ob er Zeitz zurückholen würde, wenn er Bundestrainer wär:]
Ich glaube schon, dass Christian Zeitz einer deutschen Nationalmannschaft gut zu Gesicht stehen würde.[Darauf Zeitz:]
Ich weiß schon, wie Filip das meint, aber das Kapitel Nationalmannschaft ist für mich abgeschlossen, ich will mich auf den Verein konzentrieren.[Zeitz über die Vertragsverhandlungen:]
Es läuft [grinst]. In ein, zwei Wochen wird sicherlich eine Entscheidung fallen, und mir steht schwarz-weiß ja ganz gut.[Jicha auf die Frage, ob mit dem THW Göppingen, den Rhein-Neckar Löwen und möglicherweise Flensburg die Top-Teams in Hamburg sind:]
Auf jeden Fall, die Teams, die es nach Hamburg geschafft haben, sind dann auch die besten. Ich freue mich auf das Final Four schon sehr.
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2011:
Seit dem 17. Februar 2010 sind die Berliner in ihrer Max-Schmeling-Halle, die sie gerne Fuchsbau nennen, ungeschlagen. 378 Tage ohne Heimniederlage. Eine stolze Zahl. Eine, die die Kieler offensichtlich nicht schrecken konnte. Sie bewiesen auch in der Festung des Tabellendritten, dass sie die Mannschaft der Stunde im europäischen Handball sind. Die Abwehr stand, als wären die sechs "Zebras" zu einer schwarz-weißen Wand verwachsen. Und im Angriff unterliefen dem Team von Alfred Gislason nur wenig Fehler. Allein Alexander Petersson hielt die Füchse in der Partie. Von den ersten acht Toren warf er fünf.
Der Linkshänder wird die Berliner verlassen, er hat einen Drei-Jahres-Vertrag der Rhein-Neckar Löwen in der Tasche. Spätestens ab Juli 2012 wird Islands Sportler des Jahres ein Löwe, wahrscheinlich schon früher. Nachfolger, so wird in Berlin spekuliert, könnte Christian Zeitz werden, dessen Vertrag in Kiel im Juni ausläuft. "Ich könnte auch sein Nachfolger bei den Löwen werden", sagt Zeitz, der seine Wurzeln im Badischen hat. Berlin sei eine schöne Stadt, eine, die niemalsnruht. Ein wenig zu groß sei sie ihm, sagt Zeitz, der die Füchse lobte. "Sie haben sich weiterentwickelt. Eine starke Mannschaft." Zeitz nach Berlin? Im März, so der 30-Jährige, werde eine Entscheidung fallen. Nach Information unserer Zeitung wird er in Kiel einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben.
Wie wichtig Zeitz ist, bewies er gestern einmal mehr eindrucksvoll. In der ersten Halbzeit warf er ohne Fehlversuch vier Tore, bereitete zwei weitere durch Marcus Ahlm und Dominik Klein herrlich vor. Aber an ihm allein lag es nicht, dass die "Zebras" kurz vor dem Seitenwechsel erstmals mit sechs Toren führten. Jeder wirkte hellwach. So profitierte Christian Sprenger davon, dass die Deckung schon in der ersten Halbzeit sieben Bälle blockte. Filip Jicha warf in Unterzahl zwei Tore, bescherte dem THW die erste klare Führung (6:10/18.).
Die Berliner Bank hatte längst die Unparteiischen Jürgen Rieber und Holger Fleisch als Sündenböcke ausgemacht. Wie ein Irrwisch fegte Füchse-Manager Bob Hanning an der Seitenlinie auf und ab, beschäftigte im Alleingang das Kampfgericht. Dessen Geduld war endlich, nach einer Viertelstunde gab es eine Gelbe Karte für Hanning, der sich beruhigte. Wahrscheinlich, weil er erkannt hatte, dass der THW eine Nummer zu groß war.
Die Berliner, die den HSV Hamburg aus dem Wettbewerb geworfen hatten, kamen zwar noch einmal heran (20:23/42.), verpassten aber in doppelter Überzahl die Wende. Ahlm und Zeitz saßen auf der Strafbank, Michal Kubisztal hatte per Strafwurf getroffen. Die Halle hoffte, auf der Berliner Bank kehrte kurz das Leben zurück, doch die Kieler behielten die Nerven. Jicha traf erneut in Unterzahl, der kroatische Schrank Denis Spoljaric musste nach einer dummen Attacke gegen Aron Palmarsson raus. Ihm folgte Petersson, der den schnellen Klein nur regelwidrig stoppen konnte. Damit waren die Würfel gefallen, den Sack banden die eingewechselten Andreas Palicka und Momir Ilic zu, der mit drei Toren in Folge für die Vorentscheidung sorgte (28:22/50.).
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2011)
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