13./14.02.2011 - Letzte Aktualisierung: 14.02.2011 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Spielbericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ... |
Leidenschaft und Wille: Thierry Omeyer und der THW Kiel haben
zum Angriff geblasen.
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Sascha Klahn |
Bärenstark: Christian Zeitz war der Mann des Spiels.
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Aron Palmarsson markierte vier wuchtige Treffer.
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Marcus Ahlm hatte einen schweren Stand.
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Ausgelassener Jubel: Dominik Klein erzielte vier Tore.
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Fieberte mit seinen Jungs: Trainer Alfred Gislason.
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Sascha Klahn |
Minutenlang feierten die Kieler Fans ihre Spieler nach dem Schlusspfiff noch mit stehenden Ovationen. Ihnen und den Zebras hatte diese Partie sichtlich Spaß gemacht, und das Zeichen an die Konkurrenz war deutlich: Der THW Kiel ist bereit! Am kommenden Mittwoch müssen die Kieler den Schwung aus dem Füchse-Spiel in Balingen-Weilstetten nutzen - ab sofort geht es für die Zebras im Drei-Tage-Takt um Punkte.
(Christian Robohm)
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Lesen Sie bitte auch den ausführlichen KN-Spielbericht.
Ich denke, dass unsere Abwehr in der zweiten Halbzeit deutlich besser wurde. Wir haben zwar auch in der ersten Halbzeit phasenweise gut gedeckt, nur hatten wir dort auch mehrere Aussetzer, die für meinen Geschmack zu zu leichten Toren führten. Wir hatten uns vorgenommen, beim Gegenstoß mit viel Druck nach vorne zu arbeiten. Das ist uns gelungen. Im Angriff lief der Ball sehr flüssig. Es ist schon lange her, dass wir so gut gespielt haben im Angriff.Wir haben nur deshalb gewonnen, weil wir heute eines unserer besseren Spiele gezeigt haben. Es war eine sehr gute Mannschaftsleistung, was auch nötig ist, weil Berlin eine sehr starke Mannschaft geworden ist über die Jahre. Besonders in dieser Saison spielen sie einen sehr guten Handball und waren verdient bis jetzt Tabellenzweiter. Und wenn wir nicht aufpassen, können sie sehr schnell wieder Zweiter werden. Von daher bin ich sehr glücklich, dass wir - auch in dieser Höhe - gewonnen haben und im Großen und Ganzen zufrieden mit unserer Mannschaft. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, auch wie sie gekämpft und sich bewegt hat. Es war ein schönes Spiel.
[auf die Frage, ob das Spiel ein Signal Richtung Hamburg war:]
Wir müssen unserer Linie treu bleiben und uns einfach sehr gut auf das nächste Spiel konzentrieren. Wir schauen nur auf uns, was wir falsch machen und wie wir es besser machen können. Wir schauen nicht mit einem Auge nach Hamburg, das kostet zu viel Kraft und lenkt ab. Sollte Hamburg einige Spiele verlieren, wären wir sicherlich nicht traurig. Aber wir müssen unsere Aufgaben machen und schauen dann Anfang Juni, wo wir stehen.gegenüber den KN:
Wir wollten in der Deckung viel Druck machen, um in den Gegenstoß gehen zu können, das hat gut geklappt. Aber auch im Angriff lief es prima, so, wie schon lange nicht mehr.
Glückwunsch an Kiel, sie haben verdient gewonnen. Es war bis Mitte der zweiten Halbzeit ein spannendes Spiel. Wir hatten die Chance, bei einem Gegenstoß einen "Big Point" zu machen und auf zwei Tore zu verkürzen. Das haben wir verpasst, und gleich im Gegenzug waren es dann vier Tore. Es folgten viele einfache Fehler, wodurch Kiel wegzog. Spielerisch waren wir heute nicht so schlecht drauf, aber trotzdem gehen wir hier mit minus neun raus. Die Ergebnisse lügen nicht, in dem Fall bin ich nicht so zufrieden. Aber mit dem Einsatz und unserem Spiel bin ich nicht unzufrieden. Wir hätten mehr über die rechte Seite bringen müssen, die linke Seite war sehr gut. Baba Jaszka musste früh raus, da hatten wir dann ein bisschen die Linie verloren. Aber insgesamt war das okay, und jetzt müssen wir uns auf unseren nächsten Gegner konzentrieren.[zur eigenen Chance auf die Champions-League-Qualifikation:]
Wir wählen eine ähnliche Linie wie Kiel und schauen auch von Spiel zu Spiel. Es wird eine schwierige Rückrunde für uns, nachdem durch die gute Hinrunde die Erwartungen erhöht wurden. Aber wenn wir unserer Linie treu bleiben, werden wir zu Hause schwer zu schlagen sein und auswärts auch einige Punkte holen. Wo wir dann im Juni stehen, weiß ich auch nicht. Es kann viel passieren, denn wir spielen viel mit den gleichen Spielern. Wenn wir Glück haben, kommen wir durch, aber es kann sich auch schnell ändern.
Es war ein echtes Spitzenspiel, und man konnte sehen, warum Berlin bis jetzt auf dem zweiten Platz stand. Unsere Jungs haben das heute mit sehr viel Emotion sensationell gut gelöst. Das macht uns allen natürlich viel Spaß.
Wir waren vor dem Spiel etwas nervös und verunsichert und wollten das Hinspiel vergessen machen. Daher haben wir voll Gas gegeben, auch im Hinblick auf das kommende Pokalspiel gegen die Füchse, und alles gegeben.[Zur WM-Pause]
Wir haben uns gut vorbereitet in der WM-Pause und gut trainiert. Es macht wieder Spaß, Handball zu spielen. Von daher bin ich froh, nicht bei der WM dabeigewesen zu sein.gegenüber den KN:
Wenn wir noch oben in der Tabelle angreifen wollen, war dieser Sieg heute sehr wichtig. Wir werden den HSV weiter jagen, man darf nie aufgeben.
Wenn der THW mit solch einer Dominanz auftritt, dann macht mir selbst das Zuschauen Spaß. Sie waren heute frisch und haben viele Situationen geschaffen mit einem in der ersten Halbzeit überragenden Christian Zeitz. Das war der THW Kiel, wie man ihn auch zu absolut guten Zeiten gesehen hat. Unsere rechte Seite war heute von der Qualität auch nicht so gut.Ohne dass wir jammern wollen: Jaszka und Petersson merkt man die WM einfach an, und die müssen bei uns eben auch immer 60 Minuten ran. Das ist dann natürlich ein Kräfteverschleiß, den wir auf diesem Niveau nicht hinbekommen.
Das Ergebnis ist in der Höhe in Ordnung, und es hat mir Spaß gemacht zu sehen, wie sich die Kieler gefreut haben, wenn sie Tore gegen uns erzielten. Das war mal anders, da war es selbstverständlich, dass man gegen die Füchse Berlin leicht gewinnt. Ich entsinne mich noch an ein Spiel in der O2-World, bei dem ich zu Alfred rüber geguckt und gesagt hatte: "Jetzt beende dieses Thema bitte! Es wird immer peinlicher." Zwei oder drei Jahre später freuen sie sich, wenn sie gegen uns Tore werfen. Von daher sind wir auf einem guten Weg.
Leider haben wir ab der 40. Minute unser Konzept aus den Augen verloren, haben uns zu Fehlern provozieren lassen und sind im Kieler Angriffswirbel untergegangen. Man weiß das vorher, dass es passieren kann, will es unbedingt verhindern, aber dann brechen einem zehn schlechte Minuten das Genick.
Wir haben uns so stark ins das Spiel reingehängt, weil dieser Sieg so wichtig war. Die Berliner sind wirklich gut geworden, sie haben lange Zeit mitgehalten, dann haben wir sie aber mit unseren Gegenstößen erwischt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.02.2011:
Die enorm aggressive, dabei fair zu Werke gehende Kieler Abwehr, die aus den Ballgewinnen resolut verwandelten Gegenstöße und das zumeist konzentrierte THW-Positionsspiel entschieden das Spitzenspiel, in dem von Beginn an Feuer unter dem Dach war. Dabei war Berlin keine neun Tore schlechter, machte in der entscheidenden Phase unter Druck aber jene Fehler, die den THW-Express unter Dampf setzten. "Das hat richtig Spaß gemacht, wir wollten nicht nur die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen, sondern uns vor allem für die schlechte Leistung in Berlin rehabilitieren. Das ist vollauf gelungen", sagte Kiels Welthandballer Filip Jicha, der erkältet ins Spiel gegangen war und noch Minuten nach der Partie nach Luft rang.
Bereits Minuten vor dem Abpfiff bedankte sich die Arena mit stehenden Ovationen für diesen erlebnisreichen Handballabend. "Toll, diese Unterstützung", zog Kapitän Marcus Ahlm den Hut, "das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Publikum stimmte von der ersten Minute an, das hat uns sehr geholfen." In den Freudentaumel beim Sieg über den Tabellennachbarn stimmte auch THW-Trainer Alfred Gislason verzückt ein. Einige seiner Leute hätten überragend gespielt, betonte Kiels isländischer Coach, "viele andere auch sehr gut. Das hat dann insgesamt zu einer sehr ordentlichen Mannschaftsleistung geführt." Gegen diese starken Berliner, so Gislason, sei das allerdings auch notwendig gewesen.
Überragende Leistungen lieferten Christian Zeitz, Dominik Klein und auch Youngster Aron Palmarsson ab. Linkshänder Zeitz erwischte einen großartigen Start, erzielte die ersten fünf Kieler Tore im Alleingang und trug mit dazu bei, dass der Funken vom Spielfeld sofort aufs Publikum übersprang. Der 20-jährige Aron Palmarsson stand in der Startaufstellung, belohnte das Vertrauen seines Trainers mit vorzüglicher Regieführung und garnierte seinen Auftritt mit vier großartigen Toren, teils mit Wucht, teils mit Schlitzohrigkeit.
Der THW lag von Beginn an vorn, doch selbst von Fünf-Tore-Führungen ließen sich die Hauptstädter nicht aus dem Rhythmus bringen, kämpften sich mit ebenfalls fest zupackender Deckung und dank der Tore von Sven-Sören Christophersen (6) sowie Michal Kubisztal stets heran. Seit dem sechsten Spieltag behaupten die Füchse Rang zwei in der Tabelle, sind aus dem grauen Mittelfeld der Liga zu einer anerkannten Größe gewachsen. Das Selbstvertrauen, das die Mannschaft um ihren starken dänischen Kapitän Torsten Laen auf dem Weg zur Spitze angesammelt hat, ist spürbar, half ihr auch gestern aus schwierigen Situationen heraus. Allerdings nur bis zur 50. Minute. Zum Bruch im Füchse-Spiel kam es, weil die ständig nach vorn attackierende THW-Abwehr nicht locker ließ, die Rückraumreihe um Jaszka, Petersson, Kubisztal und Christophersen zu Fehlern zwang. Kiels Schlüsselfiguren in dieser Phase waren Zeitz und Klein. Überragend, der "Ballklau" von Zeitz in Höhe der Mittellinie, nachdem er selbst zuvor das 26:21 erzielt hatte. Er bediente Klein, und der National-Linksaußen blieb in dieser Szene genauso eiskalt wie bei zwei folgenden Tempogegenstößen. Innerhalb von vier Minuten zog der THW vom 25:21 auf 31:21 davon - die Vorentscheidung war gefallen, Kiels Handball-Arena in ausgelassener Feierstimmung.
Lob gab` s gestern sogar für zwei Beteiligte, die in Kiel traditionell mit Pfiffen empfangen werden: Die Schiedsrichter-Zwillinge Bernd und Reiner Methe. "Eine prima Leistung", bescheinigte Ahlm dem Paar aus Vellmar, "sie haben das Spiel laufen und uns kämpfen lassen. Heute hat das hat richtig Spaß gemacht."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 14.02.2011)
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