Vier Spiele, vier Siege: Der Saisonstart des THW Kiel in die neue
Bundesliga-Saison ist geglückt. Am Sonntag treffen die
"Zebras" in der Bundeshauptstadt auf die Füchse Berlin, die ebenfalls
noch verlustpunktfrei sind. Der Anwurf in der Max-Schmeling-Halle
erfolgt um 17.30 Uhr, Sport1 überträgt das Spitzenspiel live im
Fernsehen.
Am vergangenen Wochenende kassierten die Altmeister
TV Großwallstadt (25:34 in Magdeburg) und VfL Gummersbach
(26:37 in Göppingen) ihre ersten Saisonniederlagen. Am Mittwoch,
als sich die Kieler beim
40:18-Erfolg über HBW Balingen-Weilstetten
in einen Rausch spielten, erwischte es auch die Rhein-Neckar Löwen,
die mit 29:33 ebenfalls vom SC Magdeburg in ihre Schranken gewiesen
wurden. Somit verbleiben nur noch zwei ungeschlagene Mannschaften in
der TOYOTA Handball-Bundesliga. Mindestens eine dieser beiden
"weißen Westen" ohne Minuspunkte wird am Sonntag in der Max-Schmeling-Halle
getilgt, denn mit den Füchsen Berlin und dem THW Kiel treffen diese
Teams im Spitzenspiel aufeinander.
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Silvio Heinevetter zeigte sich bislang in bestechender Form.
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Berlin |
Beim ersten Blick auf die
Tabelle
überrascht das Bild, denn auf einem Champions-League-Platz wurden
die Hauptstädter wahrlich nicht erwartet. Ein Blick auf das bisherige
Programm der Füchse bringt aber Licht ins
Dunkel: Die vier Erfolge in Hannover (26:18), gegen Lübbecke (25:22),
beim DHC Rheinland (24:19) und zuletzt am Mittwoch gegen Melsungen
(29:23) gehören allesamt zur Kategorie "Pflichtsieg", Linksaußen
Konrad Wilczynski bezeichnete den 8:0-Traumstart dann auch als
"erklärtes Ziel" der Mannschaft. Nichtsdestotrotz ist dieser zweite
Platz zweifelsohne eine schöne Bestandsaufnahme für die Berliner, die
mit einem Erfolg am Sonntag gegen die "Zebras" tatsächlich die
Tabellenspitze erklimmen könnten. Gerade in einer so pulsierenden
Metropole wie Berlin kann so ein frühes Ausrufezeichen zur Saison
Gold wert sein. Und tatsächlich: Die Max-Schmeling-Halle ist so gut
wie ausverkauft, 10.000 Handballfans sind gespannt auf das Top-Duell
des Wochenendes. Unter ihnen werden traditionell auch wieder viele
hundert THW-Fans sitzen und stehen, die beiden Fanclubs "Zebrasprotten"
und "Schwarz-Weiß" haben jeweils Reisebusse in die Bundeshauptstadt
gechartert.
Zwar braucht es nicht die Champions League zu sein bei den Füchsen,
doch zumindest die Qualifikation für den EHF-Pokal soll in dieser
Saison herausspringen. In der schrittweisen Fortentwicklung des
Vereins wäre dies die logische Konsequenz, denn nach dem Aufstieg
2007 sprangen nacheinander die Plätze 12, 10 und 9 heraus. Der
Europapokal wurde in der vergangenen Spielzeit dabei nur denkbar
knapp verpasst, den Berlinern fehlte lediglich ein Tor zum 8. Platz und
dem TV Großwallstadt. Dagur Sigurdsson hat für sein zweites
Jahr als Füchse-Coach auch die Devise ausgegeben, sich "um einen
Platz oder auch zwei Plätze" zu verbessern - "dann sind wir auf
einem richtigen Weg".
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Nationalspieler Sven-Sören Christophersen wechselte von
der HSG Wetzlar nach Berlin.
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Berlin |
Um an die guten Leistungen der vergangenen
Rückrunde, in der die Berliner 22 ihrer 40 Punkte sammelten,
anzuknüpfen, wurde der Rückraum qualitativ aufgebessert: Mit
Sven-Sören Christophersen bekleidet nun ein aktueller deutscher
Nationalspieler die "Königsposition", hinter Pascal Hens und Lars
Kaufmann ist "Smöre" für Budnestrainer Heiner Brand die Nummer 3
im linken Rückraum. Der 25-Jährige soll für die "einfachen" Tore
sorgen, wie er es zuletzt als Haupttorschütze bei der HSG Wetzlar
tat. Für die andere Halbposition wurde mit Alexander Petersson
ein Bundesliga-erprobter Isländer verpflichtet. Der 30-jährige
Linkshänder spielte zuletzt bei der SG Flensburg-Handewitt, war
dort aber hinter Oscar Carlen nur noch zweite Wahl. "Alexander ist
ein richtiges Power-Paket, er verfügt über sehr viel Energie", lobt
Trainer Dagur Sigurdsson, "er ist ein kompakter Spieler, der sowohl
in der Abwehr als auch im Angriff spielen kann. Das macht ihn so
wertvoll." Mit seinem
jungen Landsmann Runar Karason sollte Petersson ein Duo auf Halbrechts
bilden, doch das 22-jährige Talent wird in dieser Spielzeit
hauptsächlich bei den Bergischen Löwen zum Einsatz kommen. Weil der
Süd-Zweitligist von mehreren Verletzungen gebeutelt war, statteten
die Berliner Karason mit einem Zweitspielrecht für die Löwen aus.
Da zudem der Niederländer Mark Bult nach einem zweimonatigen
Intermezzo beim Kieler Champions-League-Gegner Kielce zu den Füchsen
zurückkehrte, wird Karason hauptsächlich für die Bergischen Löwen
spielen.
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Denis Spoljaric avancierte zum neuen Abwehrchef.
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Berlin |
Und auch für die Spielmacherposition konnte nach dem Abgang des
Norwegers Kjetil Strand ein Hochkaräter verpflichtet werden:
Pünktlich zum Trainingsauftakt Mitte Juli präsentierte der Verein
mit Denis Spoljaric einen ehemaligen Weltmeister und Olympiasieger.
Der 31-jährige Kroate spielte zuletzt bei RK Zagreb und wechselte
ablösefrei an die Spree. "Einerseits macht Spoljaric den Rückraum
noch flexibler und damit noch gefährlicher, andererseits wird er
helfen, die Abwehr noch weiter zu verstärken", erhoffte sich Manager
Bob Hanning eine ganze Menge von Spoljaric. Und besonders im
letzteren Punkt hat er bereits Recht behalten: Denis Spoljaric
hat sich von Saisonbeginn an als Defensivchef bewiesen, die Deckung
ist bislang das Prunkstück bei den Füchsen. Nur 20,5 Gegentore haben
sie bislang pro Spiel kassiert. "Denis ist ein echter Abwehr-Boss.
Dabei ist er neu. Der wächst in die Rolle nicht rein, der ist schon drin",
fand der ebenfalls aktuell in großer Form auftretende Nationalkeeper
Silvio Heinevetter lobende Worte für seinen Mitspieler.
Das Hauptaugenmerk bei den Berliner Füchsen liegt trotz dieser
prominenten Neuzugänge im Kader aber bei der
Jugendarbeit. Rechtsaußen Johannes Sellin und der vielseitig einsetzbare
Colja Löffler sollen in der Bundesliga weiter Fuß fassen. Die junge zweite
Mannschaft, gespickt mit vielen Talenten aus der Region,
spielt diese Saison sogar in der 2. Bundesliga Nord und kann
dort Erfahrungen sammeln. Keine Frage: In Berlin ist man auf dem
richtigen Weg.
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Der Ex-Flensburger Alexander Petersson ist mit 21 Treffern bester
Berliner Schütze bislang.
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Berlin |
Zwar stapeln die Hauptstädter vor dem Duell am Sonntag gegen den
THW Kiel tief, doch dass diese Partie für die "Zebras" alles andere
als ein Selbstgänger wird, dürfte allen klar sein, die sich noch
an das Bundesliga-Duell am 27. April 2008 erinnern: Im Meisterschaftsendspurt
strauchelten die Kieler beinahe beim Aufsteiger, erst durch die
Hereinnahme von Torhüter
Mattias Andersson und
Siegtorschütze
Viktor Szilagyi machte der
THW aus einem 18:24-Rückstand in letzter Sekunde noch einen
27:26-Erfolg.
Die folgenden Vergleiche gewann der Rekordmeister allerdings
souverän, im vergangenen Herbst demontierten die Kieler die
Hauptstädter in ihrem "Fuchsbau" gar mit
40:23 (siehe
auch
Gegnerdaten Berlin).
Ein besonderes Spiel wird es am Sonntag aber auf jeden Fall,
feiert doch Jerome Fernandez seinen
Einstand im THW-Trikot. Alfred Gislason
kann - mit Ausnahme der beiden Langzeitverletzten Kim Andersson
und Daniel Narcisse - also aus dem Vollen
schöpfen. Doch auch Dagur Sigurdsson steht fast sein kompletter Kader
zur Verfügung: Lediglich Rückraumspieler Michal Kubisztal fällt
nach einem Bandscheibenvorfall noch längere Zeit aus.
Die Schiedsrichter des Spitzenspiels am Sonntag sind
Lars Geipel und Marcus Helbig.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
HBL-Interview mit Konrad Wilczynski
"Das ist richtig gut fürs Selbstvertrauen"
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Konrad Wilczynski: "Die Stimmung ist riesig."
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Berlin |
Wer als Österreicher die Torjägerkrone in der TOYOTA
Handball-Bundesliga gewinnt, der muss ein richtig Guter sein.
Dem Wahl-Berliner Konrad Wilczynski gelang dieses Kunststück
im vergangenen Jahr. In der vergangenen Saison feierte der
27-Jährige mit der österreichischen Nationalmannschaft bei
der EURO im eigenen Land einen
überraschenden neunten Platz. In der Liga hingegen verdarb
ihm eine Verletzung eine weitere tolle Erfolgsbilanz. Jetzt
aber ist er wieder da. Und sein Team ebenfalls. Mit 8:0
Punkten starteten die Füchse perfekt in die Saison. Und am
Wochenende kommt Kiel...
- HBL:
-
Den Füchsen ist der perfekte Saisonstart gelungen. Die
Stimmung bei Ihnen müsste doch prächtig sein.
- Konrad Wilczynski:
-
Stimmt. Die Stimmung ist riesig. Aber es war auch unser
erklärtes Ziel, mit 8:0 Punkten zu starten. So eine Bilanz
zum Saisonstart ist natürlich auch richtig gut fürs Selbstvertrauen.
- HBL:
-
Verändert das bereits heute die Zielsetzung des Klubs für diese Spielzeit?
- Konrad Wilczynski:
-
Nein, überhaupt nicht. Wir sollten angesichts dieser Topbilanz
keineswegs zu euphorisch werden. Die gegenwärtige Tabellensituation
ist lediglich eine Momentaufnahme, weil unser Auftaktprogramm nicht
übermäßig schwer war. Unser Ziel ist und bleibt die mögliche
Qualifikation für einen Europacup-Wettbewerb.
- HBL:
-
Die Füchse sind gegenwärtig erster Verfolger des THW Kiel. Das heißt,
am Sonntag gibt es ein richtiges Spitzenspiel, wenn der Spitzenreiter
THW zum Tabellenzweiten nach Berlin kommt.
- Konrad Wilczynski:
-
Wir spielen daheim gegen Kiel, das wird sicher ein ganz großes
Spitzenduell (lacht). Sicher haben wir uns für dieses Spiel einiges
vorgenommen, aber wir sollten die Aussagekraft der Tabelle nach so
wenigen Spielen nicht überbewerten. Wir werden am Sonntag der
Außenseiter sein.
- HBL:
-
Die Neuen scheinen sich rasch integriert zu haben. Was sagen Sie dazu?
- Konrad Wilczynski:
-
Alle drei Zugänge passen menschlich sehr gut in die Mannschaft. Zudem
verfügen Alexander Petersson und Sven-Sören Christophersen über
hinreichend Erstliga-Erfahrung. Man spürt deutlich, dass sie über
große Qualitäten sowohl im Angriff als auch in der Abwehr verfügen.
Auch der Kroate Denis Spoljaric wird uns sicher weiterhelfen. Und
Marc Bult, der nach nur einem Monat Abstinenz wieder aus Kielce zu
uns zurückkehrt, muss nicht großartig integriert werden. Der kennt
die Abläufe bei uns.
- HBL:
-
Hat sich die Situation um Silvio Heinevetter wieder entspannt?
- Konrad Wilczynski:
-
Das haben wir alle hier gar nicht richtig mitbekommen. Ich glaube,
die ganze Geschichte wurde ein wenig hochgepuscht. Im Team war das
nie ein Thema. Es laufen hier in Berlin mehrere Verträge zum
Saisonende aus. Da sollte man zu einem solch frühen Zeitpunkt
erst einmal die Ruhe bewahren.
- HBL:
-
Sie selbst waren in der vergangenen Saison lange verletzt. Haben
Sie Ihre Verletzung komplett auskuriert?
- Konrad Wilczynski:
-
Was die Verletzung angeht, ist alles wieder komplett in Ordnung.
Das Handgelenk ist stabil, ich kann wieder alles machen. Aber wie
das so ist: Auch nach der Heilung muss an immer noch einige Zeit
draufrechnen, bis alles wieder wie früher ist. Das ist eine reine
Kopfsache. Ich brauche mein altes Selbstvertrauen zurück, aber ich
werde von Spiel zu Spiel wieder mehr zurückkommen.
- HBL:
-
Mit der österreichischen Nationalmannschaft reisen Sie im Januar
nach Schweden. Gelingt Ihrem Team erneut ein solch beeindruckendes
Ergebnis wie zuletzt bei der EURO im eigenen Land?
- Konrad Wilczynski:
-
Schön wärs. Ich glaube, bei der EURO im Januar
dieses Jahres war der Heimvorteil unser großes Plus. Wir haben zudem
auch einen Trainerwechsel, nachdem Magnus Andersson die Nachfolge von
Dagur Sigurdsson angetreten hat. Da das noch nicht so lange her ist,
fehlt dem jetzt schon ein wenig die Zeit, um alle Spieler richtig kennen
zu lernen und seine Philosophie rüber zu bringen.
- HBL:
-
Sie sind nach Ihren Leistungen bei den Füchsen und in der Nationalmannschaft
Österreichs ein begehrter Spieler. Wie lange bleiben Sie den Berlinern noch erhalten?
- Konrad Wilczynski:
-
Gute Frage. Erst einmal habe ich noch einen Vertrag bis zum Sommer 2011.
Ich habe mir bislang wenig Gedanken über die Zeit darüber hinaus gemacht.
Ich möchte jetzt erst einmal wieder richtig fit werden und mein altes
Leistungsniveau erreichen. Dann werden wir weitersehen.
(Das Gespräch führte die HBL)
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2010:
"Fans haben uns bemerkt"
THW trifft auf wieder erstarkte Füchse
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Bob Hanning: "Wir bleiben bei unserer 'Berlinerisierung'."
©
Berlin |
Kiel. Vier Spiele, vier Siege, gemeinsam mit Tabellenführer
THW Kiel einzig verlustpunktfreies Team in der Handball-Bundesliga:
Der Saisonstart ist den Füchsen Berlin vollauf gelungen. Am Sonntag
(17.30 Uhr, Sport1) treffen die "Blütenreinen" im direkten Duell in
der Schmeling-Halle aufeinander. Unsere Zeitung sprach mit Berlins
Manager Bob Hanning.
- Kieler Nachrichten:
-
Herr Hanning, Berlin in der Tabelle
Kopf an Kopf mit dem THW. Greift Ihre Mannschaft nach den Sternen?
- Bob Hanning:
-
Stopp, stopp. Natürlich ist das ein schönes Bild, und
wenn es nach mir ginge, sollten wir die Bundesliga-Saison
sofort beenden, den zweiten Tabellenplatz einfrieren.
Aber im Ernst. Noch sind wir nicht soweit. Wir stehen auch
durch das günstige Auftaktprogramm so gut da. Rückenwind
wird uns dieser Start aber allemal geben. Die Berliner
Fans haben uns bemerkt, die 10 000 Tickets sind weg.
- Kieler Nachrichten:
-
Sie sind mit dem Konzept der kleinen Schritte als Manager in
Berlin angefangen. Gilt dieser Weg immer noch, und können
Sie das erfolgshungrige Berliner Sportpublikum damit zufriedenstellen?
- Bob Hanning:
-
Wir bleiben uns treu, sind organisch gewachsen und werden
auch weiterhin keine großen finanziellen Sprünge riskieren.
Dafür bleiben wir schuldenfrei und müssen uns nicht den
Launen von Gönnern oder einem Mäzenatentum herumschlagen.
In diesem Jahr haben wir uns mit Spoljaric, Petersson und
dem aus Kielce zurückgekehrten Bult vor allem in der Abwehr
verstärkt. Das bringt uns einen weiteren Schritt nach
vorn. Verbesserungswürdig ist der Angriff, da haben wir
verletzungsbedingt nur gehobenes Zweitliga-Format.
- Kieler Nachrichten:
-
Der THW hat mit Fernandez einen
europaweit beachteten Transfer getätigt. Wann ist Berlin
bereit für so einen Deal?
- Bob Hanning:
-
Fernandez ist eine große Nummer,
das werden wir vermutlich nie hinbekommen. Wir bleiben bei
unserer "Berlinerisierung". Unser Vier-Millionen-Euro-Etat
ist verplant. Nein, mit Kiel dürfen wir uns nicht vergleichen.
- Kieler Nachrichten:
-
Rechnen Sie sich trotzdem eine Siegchance aus?
- Bob Hanning:
-
Wenn wir eine gute Abwehr stellen, Heinevetter im Tor
sticht und wir Christian Zeitz
keine Chance lassen, unserem Angriff sieben Bälle zu klauen,
dann könnte es länger als zuletzt spannend bleiben.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2010:
Bei der Fuchsjagd sind die Hindernisse höher geworden
Spitzenspiel für den Augenblick: THW trifft in Berlin auf einen verstärkten Kontrahenten
Kiel. Für den Tabellenzweiten Füchse Berlin ist es ein
Handballfest: Der Rekordmeister kommt in die
Hauptstadt, hat erstmals seine spektakuläre Neuverpflichtung
Jerome Fernandez dabei. Für Spitzenreiter
THW Kiel ist es ein ganz normales Auswärtsspiel bei
einer Mannschaft, die sich weiter verstärkt und genau
wie die "Zebras" 8:0 Punkte auf dem Konto hat. Anpfiff
in der fast ausverkauften Max-Schmeling-Halle
ist morgen um 17.30 Uhr, Sport1 überträgt live.
"Eine schwere Aufgabe" nennt THW-Manager Uli Derad
das tierische Duell zwischen Füchsen und Zebras.
"Es ist das Bundesliga-Spitzenspiel für diesen Augenblick."
Derads Einschränkung
teilt der Gastgeber. Er sei froh, dass sein Team so
großartig in die Saison gestartet ist, sagt Berlins Geschäftsführer
Bob Hanning, "aber wir hatten auch nicht die schwersten Gegner,
der THW ist ein ganz anderes Kaliber." Ihre Punkte sammelten die
Füchse in Hannover, beim DHC Rheinland, gegen Lübbecke
und Melsungen ein. Alles Teams, die in der unteren
Tabellenhälfte festsitzen.
Dennoch erwartet Kiel
Schwerstarbeit. "Vor zwei Jahren haben wir dort in der
Schlusssekunde durch ein Tor von Viktor Szilagyi
gewonnen, sehr glücklich", mahnt Kiels "Spieler des Jahres",
Filip Jicha. Um hinzuzufügen:
"Dabei war das damalige Berliner Team um Klassen
schlechter besetzt als heute." Hanning und sein isländischer
Trainer Dagur Sigurdsson haben weiteren Beton angemischt,
die Abwehr mit den großartigen Torhütern Silvio Heinevetter und
Petr Stochl im Rücken noch stärker gemacht. Denis Spolaric (Zagreb)
und Mark Bult (zurück aus Kielce) heißen die neuen Pfeiler.
Hinzu kommt die größere Offensiv-Wucht aus dem Rückraum. Der im
schleswig-holsteinischen Stockelsdorf groß gewordene Nationalspieler
Sven-Sören Christophersen kam aus Wetzlar, Linkshänder Alexander Petersson
aus Flensburg; in Berlin wächst Stück für Stück ein Klasseteam zusammen.
Die Kieler haben seit zwei Jahrzehnten eines. Und sich zudem wegen der
verletzungsbedingten Ausfälle von Kim Andersson
und Daniel Narcisse kurzfristig mit einem
weiteren Rückraum-Hochkaräter bis zum Saisonende weiter verstärkt.
Jerome Fernandez freut sich auf sein
Bundesliga-Debüt und die neue Umgebung. "Ich bin toll aufgenommen worden,
die Bundesliga wird eine spannende sportliche Herausforderung."
In Berlin wird der 33-jährige Franzose allerdings erst einmal die Bank
drücken. Schließlich ist er erst seit Donnerstag dabei, hat die
Synchronisierung mit seinen Mitspielern erst in zwei Trainingseinheiten
vorantreiben können. "Es wird ein wenig dauern, bevor
Jerome unsere Spielabläufe verinnerlicht
hat", weiß auch Filip Jicha.
Die Verständigung klappe indes schon ganz gut. "Jerome
versteht ordentlich Deutsch, ansonsten unterhalten wir
uns in Englisch." Jicha ist sich
sicher, dass der Neuzugang sehr schnell ins Team hineinwachsen
werde. "Ich habe ein gutes Gefühl, Jerome war
schon als Gegenspieler ein angenehmer Typ. Menschlich
passt er toll in unsere Truppe, und sportlich wird er uns mit
seinem riesigen Erfahrungsschatz sehr helfen können."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2010)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Füchse Berlin - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
-
TV: Sport1:
So., ab 17.30 Uhr: Füchse Berlin - THW Kiel
live aus der Max-Schmeling-Halle, Berlin
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.