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11./12.02.2011 - Letzte Aktualisierung: 12.02.2011 Bundesliga

Spitzenspiel am Sonntag: Die Füchse Berlin kommen nach Kiel

Update #2 KN-Vorbericht und KN-Interview mit Bob Hanning ergänzt ...

Das Team der Füchse Berlin.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der Füchse Berlin.
Sonntag steht das erste Spitzenspiel in der TOYOTA Handball-Bundesliga nach der WM-Pause an: In der Kieler Sparkassen-Arena treffen dann die beiden direkten Verfolger des Tabellenführers aufeinander. Der THW Kiel hat den Tabellenzweiten Füchse Berlin zu Gast und will durch einen Sieg die Plätze in der Rangliste tauschen. Anpfiff der mit Spannung erwarteten Begegnung ist um 17.30 Uhr. Sport1 überträgt die Top-Partie live ab 17 Uhr.
Dabei treffen die Kieler auf einen unerwartet starken Gegner, denn die Füchse Berlin sind die Überraschungs-Mannschaft der Saison. Im vergangenen Jahr knapp an der EHF-Pokal-Qualifikation gescheitert, greifen sie nun nach der Champions-League-Teilnahme.

Dass in Berlin einmal Großes im Handballsport wachsen könnte, das ahnen Handball-Experten seit Jahren. Das sportbegeisterte Umfeld, eine gute Nachwuchsarbeit und die kontinuierliche Arbeit des Managers Bob Hanning schufen eine Basis, auf die eine stetig steigende sportliche Erfolgsbilanz aufbauen sollte. Am Ende der vergangenen Saison fehlte den Füchsen Berlin nach 34 Spieltagen lediglich ein (!) Tor, um sich für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren - deshalb wurde vor der Saison eben diese Qualifikation als Ziel ausgegeben.

Doch das, was dann passierte, überraschte selbst Handball-Insider: Die Füchse Berlin eilten von Sieg zu Sieg. Die Konsequenz: Die WM-Pause erlebten die Berliner auf Platz zwei der TOYOTA Handball-Bundesliga, die erste Teilnahme an der Champions League ist in greifbarer Näher - in Berlin ist in dieser Saison der Erfolg zu Hause.

Nationalspieler Sven-Sören Christophersen wechselte von der HSG Wetzlar nach Berlin.
Nationalspieler Sven-Sören Christophersen wechselte von der HSG Wetzlar nach Berlin.
Eines der Erfolgsrezepte neben der akribischen Arbeit von Trainer Dagur Sigurdsson ist der aufgerüstete Rückraum im Kader der Berliner, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt haben: Im Rückraum haben die Füchse inzwischen eine Besetzung, wie sie einem Champions-League-Anwärter gut zu Gesicht steht: Sven-Sören Christophersen (83 Tore), Alexander Petersson (87 Tore) und Bartolomiej Jaszka (73) erzielten zusammen rund 40 Prozent aller Füchse-Treffer. Führender in der Torschützenliste ist aber ein Außen: Ivan Nincevic verdrängte den ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Konrad Wilczynski ins zweite Glied auf Linksaußen, mit 92 Treffern ist der Kroate momentan 13. der Bundesliga-Torstatistik. Am Ende der Spielzeit trennen sich die Füchse von Wilczynski.

Die gute Einkaufstour der Füchse wird nicht zuletzt durch Neuzugang Denis Spoljaric bewiesen: Von Saisonbeginn an hat sich der 31-jährige ehemalige Weltmeister und Olympiasieger als Defensivchef bewiesen, die Deckung ist bislang das Prunkstück bei den Füchsen. Nur 25 Gegentore haben sie bislang pro Spiel kassiert und stellen damit hinter dem THW die zweitbeste Abwehr der Liga (Gegnerkader Füchse Berlin).

Trotz des zweiten Tabellenplatzes wolle man seine Ziele aber nicht ändern, stapelt der Mann des Erfolgs, Manager Bob Hanning, tief: "Wir wollen in der kommenden Saison europäisch dabei sein. Das wäre nach 21 Jahren Abstinenz eine tolle Sache. Wir haben bislang sicher weit über unsere Verhältnisse gespielt. Ich hoffe, dass uns ein Leistungseinbruch erspart bleibt, sodass wir am Ende der Saison den fünften Platz erreichen und international dabei sein können." Von der Champions-League-Teilnahme träumen dürfe jeder, fügte Hanning an, "aber realistisch betrachtet sind die Klubs aus Hamburg, Mannheim und Kiel mit qualitativ deutlich besseren Kadern ausgestattet. Ich gehe davon aus, dass der HSV Hamburg als großer Favorit am Ende auch Meister wird."

Die Berliner Zuschauer indes honorieren die Anstrengungen des Managements: Der Fuchsbau hat sich zu einer wahren Zuschauerfestung entwickelt. Knapp 7.000 Zuschauer kamen zum eigentlich bedeutungslosen Spiel am Mittwoch gegen den insolventen DHC Rheinland, im Schnitt strömten bisher 7.962 Fans zu den Heimspielen der Füchse, was ihnen bisher den vierten Platz in der Heimspiel-Statistik der TOYOTA HBL einbrachte. Der Zuspruch der Hauptstädter ist aber auch kein Wunder - in der Max-Schmeling-Halle bekommen sie in dieser Spielzeit ja ordentlich was geboten.

Denis Spoljaric avancierte zum neuen Abwehrchef.
Denis Spoljaric avancierte zum neuen Abwehrchef.
Bisher blieben die Berliner in ihrer Heimat ohne Niederlage, nur gegen die Rhein-Neckar Löwen verloren die Füchse beim 28:28-Remis einen Heimpunkt. Dafür schlugen sie aber auch den THW Kiel - ein Meilenstein für den Berliner Handball. Die gute Stimmung trug die Füchse auch zum hochdramatischen 27:26 im Ost-Derby gegen den SC Magdeburg - und natürlich zum unglaublichen 31:27-Sieg gegen den Titelverteidiger HSV Hamburg im DHB-Pokal. Aber auch auswärts konnte das Hauptstadt-Team einige Achtungszeichen setzen. So gewannen die Berliner bei der SG Flensburg-Handewitt hoch verdient mit 26:25, und auch der heimstarke VfL Gummersbach sowie der TBV Lemgo konnten in ihren eigenen Hallen den Tabellenzweiten nicht stoppen (siehe auch Tabelle und Kurve Füchse Berlin).

Aber der Erfolg weckt auch Begehrlichkeiten: Alexander Petersson hat unlängst seinen Wechsel zu den Rhein-Neckar Löwen bekannt gegeben - ein wenig Unmut über dessen Entscheidung, den Fuchsbau spätestens 2012 zu verlassen, konnte Bob Hanning dabei nicht verhehlen: "Wir haben von Beginn an in Berlin darauf geachtet, dass wir finanzielle Verpflichtungen nur eingehen, wenn sie seriös finanziert sind. Es ist sehr traurig, dass uns Alexander Petersson im Sommer 2012 verlassen wird, aber wir können und wollen mit dem Angebot der Löwen nicht mithalten." Denn - und das unterstreicht Bob Hanning immer wieder - trotz des Spitzenplatzes sind die Füchse noch nicht in der Top-Gruppe der finanzstarken Vereine angekommen. "Wir müssen auch darauf achten, dass das Gehaltsgefüge in der Mannschaft stimmt, das sind wir auch den Spielern schuldig, die deutlich besser dotierte Angebote ausschlagen." Einen vorzeitigen Wechsel Peterssons schließt Hanning trotzdem aus: "Er ist für uns unverkäuflich, er wird seinen Vertrag in Berlin erfüllen."

Der Ex-Flensburger Alexander Petersson gab unlängst seinen Wechsel zu den Löwen bekannt.
Der Ex-Flensburger Alexander Petersson gab unlängst seinen Wechsel zu den Löwen bekannt.
Dass der Manager so auf die Einhaltung des Vertrages pocht, hat natürlich auch sportliche Gründe. Der Wegfall von Petersson würde eine Lücke in das Zukunftskonzept reißen, an dem Hanning beharrlich arbeit. So verlängerte er unlängst den Vertrag mit Kapitän Torsten Laen bis 2013 und verpflichtete zudem das deutsche Kreisläufer-Talent Evgeni Pevnov von der TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Hanning: "Wir haben ihn vor allem verpflichtet, um die Abwehr zu verstärken. Der hervorragende Saisonverlauf liegt zu großen Teilen an der Abwehr und dem Zusammenspiel mit dem Torhüter, hier wollen wir weiter Wert auf Qualität legen." Und das kann man durchaus auch als Kampfansage aus der Hauptstadt an den Rest der Handball-Republik auffassen. Die Füchse Berlin spielen mit im Konzert der Großen.

Da hilft es auch wneig, dass Hanning sich erneut in Tiefstapelei übt. Schon vor dem Hinspiel in Berlin hatte Hanning diese Methode gewählt, um den THW in Sicherheit zu wiegen - offenbar mit Erfolg. Zum ersten Mal nach 27 Jahren (siehe auch Gegnerdaten Berlin) konnten die Füchse Berlin beim 26:23-Erfolg zwei Punkte gegen die Zebras holen, die in der Berliner Max-Schmeling-Halle ihre erste Saisonniederlage kassierten. Auch deshalb wird kein Kieler den Gegner am Sonntag unterschätzen, sagt Welthandballer Filip Jicha: "Das wird eine ganz schwere und ganz enge Partie, die wir unbedingt gewinnen wollen. Ich hoffe, dass uns unsere Fans bei diesem Spitzenspiel wieder richtig nach vorn tragen werden. Wir brauchen die zwei Punkte!" Der THW kann auch bei dieser Top-Begegnung nicht in Bestbesetzung antreten: Neben dem Langzeitverletzten Daniel Narcisse fallen auch weiterhin Christian Sprenger und Kim Andersson aus.

Die Schiedsrichter des Spitzenspiels am Sonntag sind Bernd und Reiner Methe (Vellmar).

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.02.2011:

Ziel ist der Europacup

Füchse-Manager Bob Hanning will Berliner Handballer in der Spitze etablieren
Bob Hanning.
Bob Hanning.
Kiel. Berlins Handball-Füchse sind die Überraschung der laufenden Bundesliga-Saison. Der Tabellenzweite muss am Sonntag (17.30 Uhr) beim THW Farbe bekennen. Baumeister des aufstrebenden Hauptstadt-Clubs ist Bob Hanning.

Mit dem Manager der Berliner Füchse sprach KN-Redakteur Reimer Plöhn.

Kieler Nachrichten:
Herr Hanning, als Füchse-Manager, Mitglied der Nationalmannschafts-Task-Force und Mitglied des Präsidiums der Handball-Bundesliga (HBL) haben Sie zurzeit viele Baustellen. Zu viele?
Bob Hanning:
Das kann man sagen, momentan brennt es überall: Heiner Brand, der DHC Rheinland, Grundlagenvertrag. Da besteht die Gefahr, dass ich das Eigene aus den Augen verliere. Es kostet eine Menge Kraft, überall gefordert zu sein. Schön ist es, dass ich als Jugendtrainer noch Entspannung finden kann. Am Sonntag spiele ich mit meiner A-Jugend um 14.30 Uhr in Kronshagen. Ich freue mich drauf.
Kieler Nachrichten:
Ihr Heimspiel am Mittwoch gegen DHC Rheinland stand auf der Kippe, weil der DHC insolvent ist und nicht einmal die Reise nach Berlin zahlen konnte. Sie haben die Busfahrt gespendet, nicht ganz uneigennützig, oder?
Bob Hanning:
Das stimmt. Der Spielausfall wäre ein kleiner wirtschaftlicher GAU gewesen. Catering war bestellt, Hallenhefte waren gedruckt, Tickets verkauft. Eine Absage hätte uns bis zu 100 000 Euro gekostet. Die 1200 für den Bus taten da nicht weh. Wir hätten es aber auch so gemacht, wollten unter allen Umständen den Spielbetrieb aufrecht erhalten. Punktabzüge schaden der ganzen Liga. Ich hoffe, es gibt einen Weg für Dormagen, dass sie die Saison bis zum Ende durchspielen können.
Kieler Nachrichten:
Hat das Lizenzierungsverfahren versagt?
Bob Hanning:
Nein, da ist nichts mehr zu verbessern. Wenn einem Verein der Namenssponsor wegbricht, reißt das ein großes Loch in die Kasse.
Kieler Nachrichten:
Wie kann sich die Liga vor diesen Fällen schützen?
Bob Hanning:
Ich habe die Idee, einen Schutzschild zu schaffen. Die einzelnen Clubs sollten deutlich höhere Bürgschaften an die HBL zahlen, außerdem müsste ein Fonds eingerichtet werden, in den die Vereine und auch Spieler einzahlen. Sollten Clubs in Not geraten, könnten daraus Gehälter weiter bezahlt, der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden. Abstieg muss im Insolvenzfall aber Abstieg bleiben. Nicht, dass sich die Vereine auf Kosten anderer retten und sich kaputt lachen. Der Liga geht es übrigens schlechter als bekannt ist.
Kieler Nachrichten:
Werden Sie bitte konkreter.
Bob Hanning:
Nein, ich möchte nicht über Probleme anderer reden.
Kieler Nachrichten:
Sprechen wir über die Füchse. Ist Berlin wirtschaftlich stabil?
Bob Hanning:
Ja, wir schreiben schon im fünften Jahr eine schwarze Null, liegen aber deutlich hinter den Großen der Liga zurück. Wir sind organisch gewachsen, bleiben mit vier Millionen Euro Jahresetat beim Machbaren. Hätten wir gewollt, hätten wir den Handel mit den Rhein-Neckar Löwen um Alexander Petersson gewinnen können. Aber das wäre der Anfang vom Ende gewesen, das hätte unser Gehaltsgefüge durcheinandergebracht und unnötige Begehrlichkeiten anderer Spieler geschaffen. Außerdem wäre das auch an die Substanz der für uns lebenswichtigen Nachwuchsarbeit gegangen.
Kieler Nachrichten:
Nach dem 20. Spieltag sind die Füchse Zweiter, zwei Punkte vor Kiel, haben Sie damit gerechnet?
Bob Hanning:
Meine Mutter ist Psychologin, mein Stiefvater Nervenarzt, hätte ich diesen Tabellenstand vorausgesagt, hätten die beiden mich in die Psychiatrie eingewiesen. Aber es gibt Gründe: Unsere talentierten Spieler sind ein Jahr älter und erfahrener geworden, wir hatten einen super Start, sind zudem fast völlig verletzungsfrei geblieben, haben aber vor allem einen Kader mit sehr starken Charakteren.
Kieler Nachrichten:
Werden sich die Füchse in der Bundesligaspitze etablieren?
Bob Hanning:
Ich glaube ja. Zwischen Platz fünf und sieben dürften wir uns einnisten. Unser Ziel ist der Europapokal, den können wir jetzt schon erreichen.
Kieler Nachrichten:
Aber Sie können die Champions League schaffen. Sie stapeln tief.
Bob Hanning:
Nein, man muss die Realitäten sehen, außerdem spiele ich wirklich lieber erst einmal Europacup statt Champions League. Da können wir noch viel lernen.
Kieler Nachrichten:
Was ist von den Füchsen am Sonntag beim THW zu erwarten?
Bob Hanning:
Ehrlich gesagt, habe ich ein bisschen Angst vor dem Spitzenspiel. Der Stachel der Hinspielniederlage sitzt tief bei den Kielern, das haben die nicht vergessen. Alfred Gislason wird seinen Leuten einiges dazu sagen. Ich hoffe, wir liefern ein gutes Spiel ab, vielleicht können wir uns wehren. Aber ernsthaft daran glauben mag ich nicht.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.02.2011)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.02.2011:

THW: Revanche im Sinn

Kiel beim Bundesliga-Spitzenspiel gegen Berlin wieder mit Christian Sprenger
Kiel. Großer Handballtag in Kiel: Rekordmeister THW trifft morgen um 17.30 Uhr im Spitzenspiel der Bundesliga auf Berlin. Die "Zebras" fiebern diesem "tierischen Duell" gegen die Füchse lange entgegen. Auf den Punkt gebracht seit dem 19. September 2010 und der 23:26-Hinspielniederlage in der Max-Schmeling-Halle.

"Wir wollen unbedingt gewinnen, wollen die Revanche, auch weil wir in Berlin nicht gut gespielt haben", sagt Kapitän Marcus Ahlm. Auch Welthandballer Filip Jicha brennt: "Das wird eine ganz schwere und wichtige Partie, die wir unbedingt gewinnen wollen", betont der mit 132 Toren bisher beste THW-Saisontorschütze. "Wir brauchen die beiden Punkte." Auf Sieg setzt auch Trainer Alfred Gislason. "Natürlich wollen wir gewinnen, nach Niederlagen sind wir nie zufrieden."

Kiels isländischer Coach muss weiter auf die Langzeitverletzten Kim Andersson und Daniel Narcisse verzichten, hat Rechtsaußen Christian Sprenger nach einem Muskelfaserriss aber wieder im Kader. "Ich weiß noch nicht, wie lange Christian durchhalten wird, aber er kann wieder spielen."

Dass Kiels Schlappe am fünften Liga-Spieltag kein Zufallsprodukt war, demonstrierte der weitere Saisonverlauf eindrucksvoll. Allen Unkenrufen zum Trotz hielten die Füchse ihre Erfolgsspur, blieben in ihren Leistungen konstant und setzten sich an der Tabellenspitze fest. So klammert sich das Team des 36 Jahre jungen isländischen Trainers Dagur Sigurdsson auch nach dem 20. Bundesligaspieltag mit festen Händen an Tabellenrang zwei, nur drei Punkte hinter Spitzenreiter HSV Hamburg, aber zwei Zähler vor dem THW Kiel.

Erst fünf Minuspunkte stehen auf Berlins Negativseite, die Füchse verloren in Hamburg (27:31) und Göppingen (25:27), spielten 28:28 zu Hause gegen die RN Löwen. Auf der Habenseite glänzen schwergewichtige Siege gegen Kiel, in Flensburg, Gummersbach oder Lemgo. Einen weiteren Coup landeten die aufmüpfigen Hauptstädter mit dem Pokalsieg über den HSV, dem sie den Einzug ins Final Four vor eigenem Publikum vermasselten.

So zieht auch THW-Trainer Alfred Gislason den Hut vor den Füchsen, traut dem aus der Mittelmäßigkeit entwachsenem Team für die Zukunft eine wichtige Rolle im deutschen Handball zu. "Das ist eine tolle Mannschaft mit sehr guten Neuzugängen, die werden auch in den nächsten Jahren eine sehr gute Rolle spielen." Die unter Manager Bob Hanning "organisch gewachsene Einheit" (Hanning) scheiterte in der vergangenen Saison nur hauchdünn an der Qualifikation für einen Europacup-Platz, in diesem Jahr wird sie den Zug ins internationale Geschäft nicht verpassen.

Das ist auch an der treffsicheren Personalpolitik geschuldet. Sven-Sören Christophersen (Wetzlar, Heimatverein Stockelsdorf), Denis Spoilaric (RK Zagreb) und Alexander Petersson (Flensburg) kamen 2010 neu hinzu, verstärkten das sehr homogene Team um Nationaltorhüter Silvio Heinevetter oder Dänemarks Weltklasse-Kreisläufer Torsten Laen erneut um etliche Prozentpunkte. Nach dem Wiederaufstieg 2006 kassierten die Berliner in Kiel vier zum Teil klare Niederlagen, morgen treten sie mit breiter Brust auf. Nichts sei bisher in Kiel zu holen gewesen, erinnert sich Dagur Sigurdsson. "Aber jetzt werden wir die Partie mit aggressiver Abwehr so lange wie möglich offen halten. Mal sehen, wie das Spiel verlaufen wird."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.02.2011)

 

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TV-, Radio- und Internet-Tipps:

  • Sport1-Logo TV: Sport1:
    So., ab 17.30 Uhr: THW Kiel - Füchse Berlin
    live aus der Sparkassen-Arena, Kiel

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 17.30 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - Füchse Berlin
    (geplante Einblendungen um 17.30 Uhr, 17.50 Uhr, 18.00 Uhr, 18.30 Uhr, 18.55 Uhr und 19.05, Reporter ist Stefan Brasse; Nachberichte am Montag in den Frühnachrichten und in der Sendung "Guten Morgen Schleswig-Holstein" mit Jan-Malte Andresen von 5 bis 10 Uhr)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • NDR 2 Radio: NDR 2:
    So., ab 17.30 Uhr: ausführliche Berichterstattung mit Liveeinblendungen
    (Reporter ist Thomas Koos)

  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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