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28.02./02.03.2011 - Letzte Aktualisierung: 02.03.2011 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW will am Mittwoch in Berlin ins Final Four einziehen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Gegner des THW im DHB-Pokal: die Füchse Berlin.
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Nach der Handball-Gala am Sonntag beim 43:27-Kantersieg gegen RK Celje in der Champions League steht für den THW Kiel am Mittwoch die letzte Hürde auf dem Weg zum "Lufthansa Final Four" im DHB-Pokal auf dem Plan. Der Viertelfinalgegner der "Zebras" hat es in sich: Die Füchse Berlin sind in ihrer heimischen Max-Schmeling-Halle seit über einem Jahr ungeschlagen. Der Anwurf erfolgt in der Bundeshauptstadt um 20.15 Uhr, Sport1 überträgt den Pokalkracher live im Fernsehen.
Nationalspieler Sven-Sören Christophersen ist einer der  Garanten für den Aufstieg der Füchse in dieser Saison.
Nationalspieler Sven-Sören Christophersen ist einer der Garanten für den Aufstieg der Füchse in dieser Saison.
Das "Lufthansa Final Four", welches seit 2003 in der Heimstätte des HSV Hamburg, die seit etwa einem Jahr auf den Namen "O2-World" hört, ausgetragen wird, findet in dieser Saison am Wochenende des 7. und 8. Mai statt. Es ist die 19. Auflage des Finalturniers, welches längst zum Kultevent des deutschen Vereinshandballs avanciert ist. Der THW Kiel gehörte bislang fast schon zum Inventar, elf Mal mischte der Rekordmeister und -pokalsieger bislang in einem "Final Four"-Turnier um den DHB-Pokal mit. Nachdem die "Zebras" in der vergangenen Saison kurz nach der EM-Pause sang- und klanglos am VfL Gummersbach scheiterten und damit erstmals seit 2003 wieder die Finalrunde verpassten, will sich die Mannschaft von Alfred Gislason am Mittwoch in Berlin unbedingt die 12. Teilnahme sichern, um zum siebten Mal in diesem Wettbewerb zu triumphieren.

Von so einer glorreichen Pokalhistorie können die Füchse Berlin, als Tabellendritter der TOYOTA Handball-Bundesliga das Überraschungsteam der Saison, bislang nur träumen. Noch nie konnten sich die Hauptstädter, die nach ihrem Abstieg aus der Bundesliga 1986 (als Reinickendorfer Füchse) bis zur Rückkehr 2007 hauptsächlich ein Schattendasein in Amateurligen fristeten, für ein "Final Four" qualifizieren. Als sie 1984 in damals noch zwei Endspielen um den DHB-Pokal nur knapp dem TV Großwallstadt unterlagen und ein Jahr drauf immerhin noch einmal das Halbfinale erreichten, dort aber ebenfalls am fränkischen Traditionsclub scheiterten, gab es noch kein solches Finalturnier. Seitdem erreichten die Füchse nie mehr auch nur die Runde der letzten Acht - bis zu dieser Saison, in der den Berlinern lange Zeit nahezu alles gelingen wollte.

Alexander Petersson, Islands Sportler des Jahres 2010.
Alexander Petersson, Islands Sportler des Jahres 2010.
Nur fünf Punkte gab die Mannschaft des isländischen Trainers Dagur Sigurdsson, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Liga-Hinrundenspiel ausführlich vorstellten, in der Hinrunde ab. Nur in Göppingen und Hamburg musste man letztlich in knappe Niederlagen einwilligen, weshalb sich die Berliner völlig zurecht auf dem zweiten Platz in die WM-Pause verabschiedeten. Besonders im eigenen "Fuchsbau" sind Bartlomiej Jaszka, Alexander Petersson, Sven-Sören Christophersen und Co. nur schwer zu schlagen. Seit 19 Heimspielen und damit knapp über einem Jahr sind die Füchse in der 9.000 Zuschauer fassenden Max-Schmeling-Halle nun schon ungeschlagen. Auch der THW Kiel musste sich in der Liga in der Hinrunde mit 23:26 geschlagen geben, und für den Pokal-Titelverteidiger und HBL-Tabellenführer HSV Hamburg war Mitte Dezember im Achtelfinale nach einer 27:31-Pleite Endstation.

Doch der Kräfteverschleiß im in der Breite noch nicht qualitativ auf Champions-League-Niveau besetzten Berliner Kader fordert so langsam Tribut. Da insbesondere Jaszka und Petersson auch während der Weltmeisterschaft in Schweden sehr viel Einsatzzeit bekamen, sind die Füchse in ihrer ersten Mini-Krise dieser Saison angekommen: 2:4 Punkte gab es nur aus den letzten drei Liga-Partien, nach dem 26:35 im rasanten Spitzenspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel verschenkten die Hauptstädter zwei Siege jeweils in den Schlusssekunden. Beim 22:22 in Melsungen kam Berlin mit der offensiven 4:2-Abwehr der Hessen nicht zurecht und verschenkte
Konrad Wilczynski vergab mit seinem Siebenmeter einen möglichen Sieg gegen Flensburg.
Konrad Wilczynski vergab mit seinem Siebenmeter einen möglichen Sieg gegen Flensburg.
eine zwischenzeitliche 21:17-Führung, um durch einen Freiwurf von Jens Schöngarth mit dem Schlusspfiff noch den Ausgleich zu kassieren. Am vergangenen Sonntag beendete dann die ersatzgeschwächte SG Flensburg-Handewitt, am 17. Februar 2010 die letzte Mannschaft, die in Berlin gewinnen konnte, beinahe den Heimnimbus der Füchse. Die Hauptstädter liefen in der ausverkauften Max-Schmeling-Hatte lange Zeit einem Rückstand hinterher, ehe sie die Partie zwei Minuten vor Schluss beim 24:22 scheinbar doch noch zu ihren Gunsten drehen konnten. Doch Flensburgs Boesen und Fahlgren glichen noch einmal aus, und nachdem Linksaußen Konrad Wilczynski nach der Sirene mit einem Siebenmeter an Dan Beutler scheiterte, war das 24:24-Unentschieden und der zweite Heim-Punktverlust der Berliner nach dem 28:28 im Oktober gegen die Rhein-Neckar Löwen perfekt. Trainer Sigurdsson schien so etwas geahnt zu haben, dämpfte er die Erwartungen doch bereits nach der Pleite in Kiel: "Es wird eine schwierige Rückrunde für uns, nachdem durch die gute Hinrunde die Erwartungen erhöht wurden. Aber wenn wir unserer Linie treu bleiben, werden wir zu Hause schwer zu schlagen sein und auswärts auch einige Punkte holen. Wo wir dann im Juni stehen, weiß ich auch nicht. Es kann viel passieren, denn wir spielen viel mit den gleichen Spielern.
Silvio Heinevetter spielt eine überragende Saison bislang.
Silvio Heinevetter spielt eine überragende Saison bislang.
Wenn wir Glück haben, kommen wir durch, aber es kann sich auch schnell ändern." Mit 37:9 Zählern belegt Berlin aber trotz der jüngsten Punktverluste weiterhin einen hervorragenden dritten Platz in der TOYOTA Handball-Bundesliga (siehe Tabelle) und hat damit weiterhin sehr gute Karten auf die im Vorfeld anvisierte erste Europapokalteilnahme.

Der Handball ist in der Metropole auf jeden Fall längst angekommen. Für den Pokalkracher gegen den THW Kiel sind nur noch wenige Restkarten erhältlich, am Mittwoch werden erneut 9.000 Zuschauer, darunter dann auch mehrere hundert Kieler Schlachtenbummler, in die Max-Schmeling-Halle strömen. Beide Mannschaften werden sicherlich alles dran setzen, um am ersten vollen Maiwochenende in der Hamburger O2-World um den DHB-Pokal zu spielen. Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Holger Fleisch und Jürgen Rieber.

Bereits am Dienstag werden Frisch Auf Göppingen und der SC Magdeburg in der EWS-Arena den ersten "Final Four"-Teilnehmer ausspielen. Am Mittwoch treffen die Rhein-Neckar Löwen auf MT Melsungen, die letzte Viertelfinal-Partie zwischen dem Nord-Zweitligisten VfL Bad Schwartau und der SG Flensburg-Handewitt findet erst am kommenden Sonntag statt.

(Sascha Krokowski)

Die komplette Auslosung finden Sie unter DHB-Pokal, Viertelfinale.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2011:

Das "Endspiel" im Fuchsbau

Berlin erwartet den THW Kiel im Pokal-Viertelfinale
Berlin. Im DHB-Pokal erwarten die Füchse Berlin heute Abend (20.15 Uhr, Sport1) in der mit 9000 Zuschauern voraussichtlich ausverkauften Max-Schmeling-Halle den THW Kiel. Ein Viertelfinale. Aber für die "Zebras" ist es viel mehr. "Für uns ist es ein Endspiel", sagt Filip Jicha, der mit seinen Kollegen unbedingt das Final Four, die Pokal-Endrunde, am 7. und 8. Mai in Hamburg erreichen will.

"Ich hoffe, wir verlieren dort nicht den Kopf", sagt der Tscheche, der wie alle Kieler ungute Erinnerungen an Berlin hat. Am vierten Bundesliga-Spieltag verlor der Meister im Fuchsbau mit 23:26. Auch 13 Jicha-Tore reichten nicht, um das Team von Dagur Sigurdsson zu bezwingen. Die Berliner, die noch nie im Final Four mitspielen durften, sind die Überraschungsmannschaft der Saison. Seit mehr als einem Jahr ist der Tabellen-Dritte zu Hause ungeschlagen, im Pokal-Achtelfinale wurde zudem der HSV Hamburg ausgeschaltet.

Mit Galgenhumor hatte Alfred Gislason dieses Hammerlos hingenommen. "Früher hatte Kiel immer Losglück, aber seit ich beim THW bin, hat sich das ganz offensichtlich verändert", sagt der Trainer des sechsfachen Cup-Siegers. "Der Pokal findet für uns nur auswärts und bei starken Gegnern statt." Tatsächlich hatte der THW letztmals im September 2009 Heimrecht, damals gegen Berlin. Seitdem sitzen die Kieler erst einmal im Bus, bevor sie die nächste Runde erreichen können. Großwallstadt, Flensburg und Gummersbach, die Endstation im Viertelfinale, hießen die Stationen in der vergangenen Saison. Diesmal reiste der THW über Dormagen und Lübbecke nach Berlin.

"Wir müssen uns die Teilnahme am Final Four verdienen", sagt Gislason, der ein "heißes Spiel" erwartet. Die Berliner hätten zwar nach der WM ein kleines Formtief durchschritten, Punkte gegen Melsungen und Flensburg gelassen. Aber davon dürfte sich sein Team nicht in Sicherheit wiegen lassen. "Die Berliner haben nicht nur eine gute erste Sieben, sondern inzwischen auch eine richtig starke Bank. Für uns wird das ein echter Härtetest."

Zuversichtlich würde ihn stimmen, dass sich sein Team seit der Bundesliga-Pleite in der Hauptstadt gesteigert habe. "Wir sind besser drauf als damals, das müssen wir nun aber auch beweisen." Inzwischen sei sein Team in der Lage, eine sehr gute 3:2:1-Deckung zu spielen. "Die Jungs sind richtig heiß darauf und fühlen sich in dieser Abwehr mittlerweile sehr wohl." Auch in dieser Formation hätte sich zudem Neuzugang Daniel Kubes eingefunden, der in Chambery erstmals für den grippegeschwächten Jicha den Wellenbrecher gespielt hatte. "Das war kein Zufall", sagt Gislason. "Das haben wir im Training intensiv geübt." Wie stark die "Zebras" aus der WM-Pause gestartet sind, mussten die Berliner kürzlich am eigenen Leib erleben. So verloren sie das Bundesliga-Rückspiel in Kiel glatt mit 26:35. "Da wurden uns klar die Grenzen aufgezeigt", sagt Füchse-Manager Bob Hanning. "Favorit sind wir nicht." Aber Hanning wäre nicht Hanning, wenn er nicht doch eine Chance sehen würde. "Im Pokalspiel gegen Hamburg sind wir über uns hinausgewachsen. Vielleicht gelingt das noch einmal."

Die vier Teilnehmer, die die Endrunde erreichen, werden mit rund 150 000 Euro belohnt. Das, so THW-Manager Uli Derad, sei aber nur ein Grund, warum der Meister zum zwölften Mal bei diesem Kult-Event dabei sein will. "Im letzten Jahr haben wir gefehlt, das soll sich nicht wiederholen. Wir fahren nach Berlin, um dort zu gewinnen."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2011)

 

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