20./21.10.2010 - Letzte Aktualisierung: 21.10.2010 | DHB-Pokal |
Update #3 | Fotos und KN-Spielbericht ergänzt ... |
Christian Zeitz erzielte vier Treffer.
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Susanne Schauer |
Wieder einmal kaum zu halten: THW-Spielmacher Aron Palmarsson.
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Doch die "Zebras", die ihre Angriffe überwiegend in gewohnter Weise im Expresstempo per schneller Mitte oder zweiter Welle abschlossen, legten nun noch eine Schippe drauf. Als Marcus Ahlm vom Kreis das 8:6 markierte, hatten sich bereits alle sieben bislang eingesetzten Kieler Feldspieler - inklusive Abwehrchef Daniel Kubes - in die Torschützenliste eingetragen. Nun stand auch die Deckung besser und ermöglichte den Gästen noch mehr "einfache" Tore. Zweimal Zeitz und einmal Sprenger erhöhten schnell auf 11:6, Palmarsson vollendete den 5:0-Lauf der Kieler mit seinem zweiten Treffer. Dormagen hielt durch Wernig und erneut Nippes noch einmal dagegen, doch eine Zeitstrafe gegen DHC-Abwehrchef Dmytruszynski machte die kurze Aufholjagd wieder zunichte. Der frisch ins Spiel gekommene Momir Ilic sorgte in Überzahl mit einem lupenreinen Hattrick zum 16:8 endgültig für klare Verhältnisse, Lundström und noch einmal Ilic erzielten in der 25. Spielminute bereits die erste zweistellige Führung des THW zum 18:8. Früh schien die Entscheidung zugunsten der "Zebras" gefallen zu sein, zumal Dmytruszynski kurz vor dem Pausenpfiff bereits seine zweite Zeitstrafe kassierte. Durch zwei Treffer des französischen Talents Kentin Mahe konnte der DHC bis zum Seitenwechsel aber immerhin noch minimal bis auf 12:21 verkürzen.
Marcus Ahlm erzielte zwei Treffer
und hatte eine geruhsame zweite Halbzeit.
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Mit der zweiten Halbzeit war Alfred Gislason
nicht zufrieden.
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Die Achtelfinals werden am 14./15. Dezember ausgetragen. Der Gegner des THW Kiel wird in der Auslosung am kommenden Sonntag, den 24. Oktober 2010 ab 17.10 Uhr live bei Sport1 ermittelt. Im Rahmen des Bundesliga-Spitzenspiels der Füchse Berlin gegen die Rhein-Neckar Löwen wird Markus Babbel, Trainer des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC, als Glücksfee fungieren.
Für den THW steht bereits am Freitagabend das nächste Pflichtspiel an: Zum Auftakt des 9. Bundesliga-Spieltags tritt der Rekordmeister bei Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm an. Die "Zebras" reisen daher nicht zurück nach Kiel, sondern werden sich unweit von Hamm in der Sportschule Kaiserau in Kamen auf das letzte Spiel vor der elftägigen Länderspielpause vorbereiten. Der Anwurf in der Maxipark-Arena erfolgt am Freitag um 19.45 Uhr, Sport1 überträgt die Partie live und kostenpflichtig im Internet.
(Sascha Krokowski)
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.10.2010:
Einen Tag vor dem Bundesliga-Spiel beim Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm (19.45 Uhr) mussten die Kieler in der mit 1200 Zuschauern nur zur Hälfte gefüllten HRC-Arena nicht an ihre Grenzen gehen. Vor dem Anpfiff hatte der Hallensprecher im Geschichtsbuch geblättert und einen angestaubten Pokalsieg gegen Kiel (März 1986/26:19) gefunden. Eine Sensation, die, so Marc Pesch, sich wiederholen sollte. Tatsächlich begann das junge Team von Kai Wandschneider wacker, hielt bis zur zehnten Minute mit. Doch dann zogen die Gäste von 7:6 auf 12:6 (15.) davon, das ungleiche Ringen war entschieden. Anschließend ließ THW-Trainer Alfred Gislason rotieren, und auch Kollege Kai Wandschneider war in Spendierlaune. So schickte er in der 24. Minute Joachim Kurth ins Tor. 40 Jahre alt, leichter Bauchansatz, tagsüber Mitarbeiter der Geschäftsstelle - das Dormagener Urgestein half aus, weil Vitali Feshchanka (Muskelfaserriss) und Daniel Schlingmann (im Pokal gesperrt) fehlten. "Das hatte sich Kiel sicher nicht so leicht vorgestellt", meinte Kurth.
Nach der Pause ließen die Kieler die Zügel schleifen, Dormagen robbte sich auf vier Tore heran (25:29/55.), doch an eine Wende glaubte auch Wandschneider nie. "Wir durften mitspielen, und diese Chance haben wir genutzt." Die Lässigkeit, die der zweite THW-Anzug zur Schau trug, brachte Gislason dagegen auf die Palme. "Spielen wir so gegen Hamm, bekommen wir Probleme."
Vor einer enttäuschenden Kulisse war von der ersten Sekunde an zu spüren, dass der Pokal für den Bundesliga-16. nur eine Nebenrolle spielt. In diesen Tagen entscheidet sich die Zukunft eines Vereins, der sich bereits in der vergangenen Saison nur mit einem Kraftakt retten konnte. Nun riss die finanzielle Schieflage von Sponsor HR-Commitment erneut ein Loch von rund 300 000 Euro in den 1,6 Millionen-Etat. Der Vertrag mit dem Jobportal, Namensgeber der Halle, wurde inzwischen gekündigt. Um zu sparen, wird die Geschäftsführung wieder im Ehrenamt erledigt.
Das Licht am Ende des Tunnels kommt aus Fernost. Ein japanischer Pflaumenwein-Produzent half bereits mit einem sechsstelligen Betrag aus. Am Sonnabend werden zum Mittelrhein-Derby gegen Gummersbach zudem die Geschäftsführer japanischer Sponsoren, Generalkonsul Kiyoshi Koinuma und Nasaki Ienaga, der Generalmanager der Nikon-Handball-Liga, erwartet, mit der DHC kooperieren will. Es zählt nur der "Japan-Tag", das Pokal-Aus mutierte nur zur Fußnote.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.10.2010)
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