01./02./03.09.2010 - Letzte Aktualisierung: 03.09.2010 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Vorbericht vom 03.09. und KN-Vorbericht vom 02.09. ergänzt ... |
Das Team des DHC Rheinland.
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Kam von Haukar Hafnarfjördur: Sigurbergur Sveinsson.
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Doch die sportliche wie finanzielle Ungewissheit hat Spuren hinterlassen: Der DHC Rheinland tritt in dieser Spielzeit mit einem komplett veränderten Rückraum an.Mit Spyros Balomenos (nach Norwegen), Florian Wisotzki (HC KTV Altdorf), Konstantinos Chantziaras (Ziel unbekannt) und Nils Meyer (HSG Nordhorn) verließen gleich vier Rückraumspieler die Rheinländer am Ende der vergangenen Saison. Nachdem sich mit Rechtsaußen Bobby Schagen (nach Nordhorn) ein fünfter Spieler verabschiedete, musste man reagieren. Fündig wurden die DHC-Verantwortlichen unter anderem auf Island: Mit Arni Thor Sigtryggsson und Sigurbergur Sveinsson kamen zwei Akteure nach Dormagen, die im erweiterten Kader der isländischen Nationalmannschaft stehen. Sie bekleiden in der aktuellen Spielzeit die Halbpositionen. Hinzu kommt mit Rechtsaußen Daniel Wernig (SG Frankfurt RheinMain) ein weiterer junger Akteur. Ein wenig Pech hatten die Rheinländer mit Neuzugang Nummer vier: Marko Krsmancic kam vom serbischen Klub RK Jugovic Kac, allerdings kam die Freigabe für den Mittelmann derart verspätet, dass Wandschneider in einigen Testspielen auf den 21-jährigen Serben verzichten musste - keine Zeit also für das Einspielen vor dieser wichtigen Saison. "Marko ist entwicklungsfähig, verfügt jetzt aber schon über ein enormes Durchsetzungsvermögen", lobte DHC-Teammanager Thomas Dröge die Vorzüge des Neuzuganges. Den bekanntesten Spieler verpflichteten die DHC-Verantwortlichen allerdings in Jan-Olaf Immel (siehe auch Gegnerkader DHC Rheinland): Der inzwischen 34 Jahre alte Ex-Nationalspieler soll der jungen DHC-Mannschaft Sicherheit und Stabilität verleihen. Dafür nimmt Immel, der ebenfalls vom Zweitligisten Frankfurt nach Dormagen wechselte, auch eine Doppelbelastung als Sportlehrer in Wiesbaden und Profi-Handballer in Dormagen auf sich. "Unsere junge Mannschaft braucht einen Strategen wie ihn", ist Dröge überzeugt. "Ich freue mich darauf, andere Strukturen kennenzulernen. Das ist auch wichtig für meine weitere berufliche Laufbahn", sieht Immel in seinem Engagement auch Vorteile für seinen inzwischen ausgeübten Hauptberuf.
Neuzugang von Alfred Gislasons Heimatverein AK Akureyri: Arni Thor Sigtryggsson.
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Zurück in der Bundesliga: Jan-Olaf Immel.
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Die Schiedsrichter am Freitagabend in Dormagem sind Christian Moles/Lutz Pittner.
(Christian Robohm)
Lesen Sie bitte auch den Vorbericht vom 02.09. und den Vorbericht vom 03.09..
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.09.2010:
Neu ist der Vereinsname. Aus TSV Dormagen wurde DHC Rheinland. Weil der Gesamtverein in schweres wirtschaftliches Fahrwasser geraten war, wurde die Handballabteilung komplett aus dem Club rausgelöst. Die Geldsorgen aber sind geblieben. 1,2 Millionen Euro beträgt der Etat. "Wir sind einer der ärmsten Clubs der Liga", sagt Trainer Kai Wandschneider, "für uns geht es um den Klassenerhalt, und sonst nichts".
Schon in der vergangenen Saison blickte Dormagen in den Abgrund. Erst in der Relegation wurde die Klasse gegen TV Emsdetten gerettet. Danach folgte der Exodus vieler Leistungsträger: Schindler, Wisotzki, Meyer, Schagen, Landsberg oder Balomenos verließen den Verein, der sich um einen komplett neuen Rückraum bemühen musste. Es gelang, zwei Isländer kamen, ein Serbe - und Jan-Olaf Immel, der ehemalige deutsche Nationalspieler, der wegen eines Bandscheibenschadens seine Karriere einst beenden wollte. Sein Comeback startete der 34-Jährige beim Zweitligisten Frankfurt, jetzt soll er DHC vor dem Abstieg retten.
"Ich drücke die Daumen", sagt THW-Manager Uli Derad. Für den 45-Jährigen ist die Reise in den Westen auch eine in die eigene Vergangenheit. Derad war bis 2009 Hauptgeschäftsführer des Vereins. "Ich freue mich auf ein Wiedersehen, aber Dormagen war gestern, für mich zählt nur der THW." Zur Zeit verhandelt Kiels Manager mit Linkshänder Christian Zeitz um die Vertragsverlängerung. Alles sei in der Schwebe, sagt Derad. "Christian hat seine Vorstellungen, wir haben unsere." Und er fügt an: "Man weiß nie, wie so etwas ausgeht, aber wir möchten gerne mit Zeitz weitermachen."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.09.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2010:
Der deutsche Meister startete mit einem beeindruckenden 37:19 gegen die TSG Friesenheim in die Saison, setzte gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen und gilt im Handball-Westen als hoher Favorit. Daran ändert auch der ungewöhnliche Freitagabend-Termin nichts. Festgelegt wurde er vom Gastgeber. "Der Freitag ist Handballabend in Dormagen, das war schon zu meiner Zeit so", erklärt THW-Manager Uli Derad, der bis 2009 beim heutigen Gegner Dienst leistete. Bis gestern waren für die Bundesliga-Premiere der Dormagener allerdings erst 1900 der insgesamt rund 2800 Eintrittskarten verkauft. Ein Grund mag sein, dass sich das neuformierte Team von Trainer Kai Wandschneider das Vertrauen seiner Fans erst erarbeiten muss. Diese hatten zuletzt wenig Freude. Nur mit Mühe wurde der Abstieg vermieden, zudem schrammte der Club knapp an einer Insolvenz und dem damit verbundenen Lizenzverlust vorbei.
Weil die Rheinländer ihren kompletten Rückraum und weitere Leistungsträger gegen neue Spieler ausgetauscht haben, gelten sie als unbeschriebenes Blatt. Das sei das größte Problem, sagt THW-Trainer Alfred Gislason, "über Dormagen habe ich nur sehr spärliche Informationen." Zwar weiß er als ehemaliger isländischer Nationaltrainer über die beiden Landsleute und Neuzugänge, Sigurbergur Sveinson und Arni Thor Sigtryggsson, fast alles. Wie die Neuen aber im DHC-Team funktionieren, bleibt vorerst ein Rätsel.
Die letzte THW-Niederlage in Dormagen liegt neun Jahre zurück, am 10. Februar 2001 verloren die "Zebras" 24:26. Alfred Gislason arbeitet seit zwei Jahren in Kiel, bastelte an vielen Rekorden und erreichte in der Bundesliga-Statistik sensationelle Zahlen. So kassierte Kiels Trainer in bisher 69 Spielen erst neun Minuspunkte. Ein Wert, der unerreicht ist und wohl für alle Zeiten bleiben dürfte. Fünf Punkte raubte Lemgo, zwei blieben in Balingen, einen holte sich der HSV und den neunten nahm Dormagen (!) mit auf die Heimreise. Beim 28:28 am 3. September 2008; es geschah ausgerechnet bei Gislasons THW-Einstand. Dass sein mahnender Zeigefinger vor Spielen gegen diesen Gegner besonders steil nach oben zeigt, ist verständlich: "Wichtig ist, dass wir von Beginn an hellwach sind", bekämpft Kiels Trainer den möglichen Schlendrian.
Der THW-Tross setzt sich heute Morgen Richtung Flughafen Hamburg in Bewegung, landet in Düsseldorf und stimmt sich in einem Tageshotel auf die Partie ein. Zurück geht es gleich nach dem Spiel mit dem Mannschaftsbus. Fehlen werden die Langzeitverletzten Kim Andersson und Daniel Narcisse. Rechtsaußen Christian Sprenger ist nach seiner Knöchelverletzung zwar im Kader und Dormagen dabei, kommt aber nicht zum Einsatz. Das Comeback ist allerdings nicht mehr fern. Gislason: "Kommende Woche gegen Lemgo ist Christian dabei."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2010)
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