Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2014:
Herning. Für
"Goggi" Sigurdsson und
Aron Palmarsson, die Isländer im Team
des Handballmeisters THW Kiel, endete gestern das
EM-Turnier mit einem 28:27 (13:16)-Sieg
gegen Polen und Platz fünf. "Das ist super", sagte
Sigurdsson, "damit war nicht zu
rechnen." Mit Alexander Petersson (RN Löwen) und Arnor Atlason
(St. Raphael) fehlten zwei wichtige Rückraumspieler,
Palmarsson konnte angesichts seiner
Knieprobleme nur mit halber Kraft helfen. Gestern saß der
Mittelmann sogar hinter der Bank, zur Ruhe kam der 23-Jährige
trotzdem nicht. Als Rune Karason Sekunden vor dem Abpfiff das
28. Tor erzielte - die erste Führung für die Isländer im
gesamten Spiel - stand auch
Palmarsson
auf seinem Sitz, die Faust vor Freude geballt.
Ob seine Isländer in diesem letztlich bedeutungslosen Spiel
motivierter gewesen seien? "Das glaube ich nicht", sagte
Sigurdsson, der Kapitän. "In den
letzten zwei Minuten hatten wir einfach ein wenig Glück."
Sigurdsson spielte nur anfangs
ein paar Minuten mit, dann räumte er das Feld für den jungen
Stefan Sigurmannsson (23/RN Löwen). In den sechs Spielen
zuvor hatte
Sigurdsson 44 Tore
erzielte, öfter traf bislang kein anderer Spieler bei diesem
Turnier. Top-Torschütze der
EM zu
sein ist für den Mannschaftssportler
Sigurdsson allerdings kein
erstrebenswertes Ziel. "Das ist mir egal, vielleicht wird
es ein Thema, wenn ich 50 bin und Enkelkinder habe." Die
Isländer, ein möglicher Gegner der Deutschen in den am
morgigen Sonntag ausgelosten WM-Play-offs, zerstreuten sich
noch gestern in alle Himmelsrichtungen. Die beiden Zebras
kehrten nach Kiel zurück. "Die Arbeit geht weiter", sagte
Sigurdsson, der zu seiner
persönlichen Zukunft keine Auskunft geben wollte. Der
34-Jährige wird laut spanischer Medien zum FC Barcelona
wechseln.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2014)