25.01.2014 | EM 2014 |
Die Handball-Europameisterschaft 2014 findet vom 12. bis 26. Januar 2014 in Dänemark statt. |
Dass der dreimalige Weltmeister es erreichte, verdankte er Ersatztorhüter Cyril Dumoulin und Flugwunder Luc Abalo. Der elegante Linkshänder war es, der das Ringen mit drei Treffern in Serie beendete. Zu einem Zeitpunkt, als Joan Canellas (HSV) die Luft ausgegangen war. Er war bei einem Rückstand von 6:11 (21.) eingewechselt worden und wendete das Blatt. An allen acht Toren, die Spanien bis zur Pause erzielte, war er beteiligt. Aber ein Canellas war zu wenig, unglücklich waren die Besiegten trotzdem nicht. "Bronze wäre ein großer Erfolg", sagte Spaniens Trainer Manuel Cadenas.
Rene Toft Hansen erzielte im Halbfinale gegen Kroatien vier Treffer. |
Die Wilbek-Schützlinge hatten den Spielertunnel kaum verlassen, da gerieten ihre Fans völlig aus dem Häuschen. Die Hymne musste nur intoniert werden, Mannschaft und Publikum sangen sie ohne technische Unterstützung voller Inbrunst weiter. Für die Kroaten hatten die Dänen, sonst ein friedfertiges Volk, nur Pfiffe übrig. An diesem 24. Januar war ein Land vereint, wer nicht hier war, fieberte vor den Bildschirmen mit. Zweieinhalb Millionen sollen es gewesen sein, mehr als jeder zweite Däne. Es wurde gesungen, geschunkelt, der Heldenverehrung gefrönt, die La-Ola-Welle kreiste ohne Unterlass, die Tribünen wackelten bedenklich - es baute sich eine großartige Stimmung auf. Doch ein kroatisches Team stört Abneigung nicht, Reibung macht es besser.
Vor den Augen von Trainer Alfred Gislason (THW Kiel) drehte Domagaj Duvnjak (HSV) mächtig auf. In Kombination mit dem Hünen Igor Vori (Paris St. Germain) stellten sie die zunächst nur mäßig verteidigenden Dänen vor große Probleme. Die Frage war nur, wie lange Marathonmann Duvnjak dieses Tempo durchhalten würde?
Unter der Leitung der schwachen Unparteiischen Lars Geipel und Marcus Helbig (Landsberg) entwickelte sich ein rassiges Spiel, in dem die Kroaten lange um eine Nasenlänge voraus waren. Ihre bewegliche Abwehr war aus Beton, ihre Angriffe diszipliniert, die Dänen, die ihre ersten sechs Spiele dominierten, bissen sich lange die Zähne aus.
Doch mit dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Niklas Landin parierte wiederholt glanzvoll, seine Vorderleute rückten zusammen und das Angriffsspiel nahm Fahrt auf. Wer glaubte, die Kulisse wäre bis dato laut gewesen, der täuschte sich. Es wurde noch lauter.
In der 42. Minute führte Dänemark erstmals mit drei Toren (21:18). Mehr Reibung, mehr Widerstand - die Kroaten gaben nicht auf, obwohl die Alternativen des Gegners die besseren waren. In der 58. Minute (28:26 für Dänemark) schien die Sensation noch möglich, dann unterlief ausgerechnet Duvnjak in Überzahl ein Fehlpass, der Kieler Rene Toft Hansen setzte den Schlusspunkt. Der Rest war Party....
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2014)
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