21.06.2014 | Mannschaft / Nationalmannschaft |
Alfred Gislason. |
Auch eine Personalunion ist für die Kieler undenkbar. So würde Gislason in der Tat sofort in Interessenkonflikte geraten, einen angeschlagenen Nationalkreisläufer Patrick Wiencek für den THW zu schonen. Auch sei, heißt es bei den Zebras, Gislason hinsichtlich der zeitlichen Belastung schon "am Anschlag".
Diese Argumente treffen freilich auch auf die beiden weiteren Topkandidaten, Dagur Sigurdsson (Füchse Berlin) und Ljubomir Vranjes (SG Flensburg-Handewitt) zu. Im Falle Sigurdssons käme, da Hanning die Füchse managt, der Verdacht der Vetternwirtschaft hinzu. Sigurdsson gilt zudem als Topfavorit für die Besetzung des Nationaltrainers in Japan vor dem olympischen Handballturnier 2020 in Tokio, da er als Profi in Japan spielte und mit der Kultur vertraut ist. Im Fall von Vranjes hat die Flensburger Vereinsführung bekanntlich kürzlich alle Abwerbungsversuche von Paris St.-Germain abgeblockt. Der DHB ist bei der Trainersuche in der delikaten Lage, dass alle Toptrainer gebunden sind.
Bauer sagt, dass man zunächst ein Anforderungsprofil definiert habe. Ein wesentliches Kriterium sei, dass der zukünftige Bundestrainer "in Belastungssituationen einen klaren Kopf" behalte. Auch die Handball-Bundesliga (HBL) soll in den Entscheidungsprozess einbezogen werden: "Da gibt es Kontakte." Hanning hat wichtigen Klubvertretern gegenüber erklärt, die Schlüsselposition "im größten Konsens" besetzen zu wollen. Auch werde diese Suche "in aller Ruhe" vonstattengehen. Das würde bedeuten, dass auch der designierte HBL-Präsident Uwe Schwenker, Freund und Berater Gislasons, ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben wird.
(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 21.06.2014)
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