09.08.2014 | Vorbereitung / Mannschaft |
In der Sportschule war schließlich auch der aus der Nachbarschaft stammende Handballverein Wernigerode (HV) mit allen Jugendteams zu Gast. "Ursprünglich hatte sich der Verein mit 40 Personen angemeldet", sagt Lück. "Aber als sich herumsprach, dass der THW hier sein würde, kamen noch 20 dazu." Die Kids nutzten jede freie Minute, um auf der Tribüne der Trainingshalle zu sitzen. "Schaut Euch das gut an", sagte nicht selten einer ihrer Trainer. "Die machen die gleichen Übungen wir ihr, nur meckern sie nicht."
Domagoj Duvnjak. |
Der Kroate war als 15-Jähriger Profi geworden, ein Jahr später wollte ihn der ehemalige THW-Trainer Noka Serdarusic verpflichten. "Da war ich noch zu jung", sagt der heute 25-Jährige, der seinem Vater Ivan, einem Handballtrainer, schon als Junge in die Halle gefolgt war. "Und dort bin ich geblieben", sagt er, dessen Mutter Ivanka und Schwester Iva ebenfalls mit dem Handball aufwuchsen. "Für mich gab es nur diese eine Option", sagt er lachend. Ivan, Ivanka, Iva? "Es wäre konsequent gewesen, mich Ivo zu taufen", sagt er, der nur "Dule" gerufen wird. "Domagoj war den HSV-Fans einfach zu schwer."
Der Hamburger Boulevard taufte ihn "Duracell-Dule", weil er in nahezu jedem Spiel 60 Minuten lang auf dem Feld gestanden hatte. Wie das möglich war? "Ich schlafe sehr, sehr viel." Nur auf dem Feld, da macht er stets einen hellwachen Eindruck. So wie im mit 39:33 gewonnenen Champions-League-Halbfinale gegen den THW im Juni 2013. "Das war eines der besten Spiele meines Lebens." Und ein Grund, warum Gislason ihn unbedingt verpflichten wollte. Neun Jahre nach dem ersten Angebot ist Duvnjak ein Kieler geworden. Und wie die Tage von Osterburg zeigten, scheint für ihn tatsächlich ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen zu sein.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.08.2014)
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