THW-Logo
15./16.04.2007 - Letzte Aktualisierung: 16.04.2007 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW triumphiert erstmals in der Color Line Arena

Revanche geglückt: 33:31 gegen Kronau/Östringen

DHB-Pokal, Finale: 15.04.2007, So., 14.00: SG Kronau/Östringen - THW Kiel: 31:33 (19:15)
Update #3 KN-Bericht, Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt...

Der THW Kiel ist Deutscher Pokalsieger 2007!
Klicken Sie zum Vergrößern! Der THW Kiel ist Deutscher Pokalsieger 2007!
Der THW Kiel hat zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte und zum ersten Mal in der Color Line Arena in Hamburg den DHB-Pokal gewonnen! Im Endspiel des "Final Four"-Wochenendes besiegten die Zebras ihren letztjährigen Halbfinal-Pokalschreck SG Kronau/Östringen mit 33:31 (15:19) und konnten somit vor mehrerend tausend Kieler Fans erstmals seit 2000 wieder den Pokal in die Höhe strecken. Bester Torschütze war erneut Nikola Karabatic (12/1 Treffer), der auch zum besten Spieler des "Final Four" geehrt wurde.
Kein Grund, sich zu entschuldigen:  Nikola Karabatic hatte mit seinen 25 Toren in zwei Spielen großen Anteil am erneuten Pokalsieg des THW, wurde bester Torschütze des "Final Fours" und zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kein Grund, sich zu entschuldigen: Nikola Karabatic hatte mit seinen 25 Toren in zwei Spielen großen Anteil am erneuten Pokalsieg des THW, wurde bester Torschütze des "Final Fours" und zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.
Ein 12km langer Stau auf der A7 hielt viele THW-Fans davon ab, rechtzeitig zum Auftritt der Gruppe Höhner, zum Gänsehaut erzeugenden Einlaufritual der Mannschaften, zur Nationalhymne oder gar zum Anpfiff des Finals in der Color Line Arena zu sein. So kamen die mit den Fanbussen angereisten Anhänger erst in der sechsten Spielminute zu ihren Plätzen und trauten ihren Augen nicht: Die SG Kronau/Östringen führte mit 5:0.

Was war los mit dem THW? Ein nervöser Beginn mit Ballverlusten im Spielaufbau, zwei von Kavticnik und Lövgren verworfene Siebenmeter und zwei Glanztaten von Torwart Slawomir Szmal brachten die Kieler gleich ins Hintertreffen. Und in der Abwehr stimmte erstmal gar nichts, Haaß und Jurasik tankten sich einfach durch, Thierry Omeyer bekam auch die anderen Würfe nicht zu fassen. Doch als es nun sechs Minuten lauter wurde im Kieler Fanblock, wachten die Spieler zumindest ein bisschen auf: Nach Karabatics Pfostenkracher konnte Kapitän Lövgren den Bann per Nachwurf endlich brechen, Karabatic und Lundström per Nachwurf nach einem weiteren vergebenen Strafwurf erzielten das 5:3.

Vid Kavticnik erzielte im Finale vier Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Vid Kavticnik erzielte im Finale vier Treffer.
Wer nun aber glaubte, dass der THW endlich angekommen sei im Spiel, der wurde enttäuscht. Die Rhein-Neckar-Löwen um ihren überragenden Torschützen und Ideengeber Oleg Velyky hatten in der ersten Halbzeit insbesondere auf der Torhüterposition - Slawomir Szmal wurde nach dem Turnier zum besten Keeper des Final Four geehrt - einen Vorteil und konnten so ihren Vorsprung nicht nur halten, sondern auch ein wenig ausbauen. Beim THW hingegen klappte noch immer nicht viel im Angriffsspiel, auch wenn durch einen Doppelschlag von Klein und Kavticnik zum 8:10-Anschluss (18.) Hoffnung aufkeimte. Dann kam aber die große Show des Sergiy Shelmenko: Nachdem Weltmeister Andrei Klimovets, der sein fünftes Pokalfinale in Folge bestritt, das 11:8 markierte, hämmerte der Ukrainer dreimal hintereinander erfolgreich den Ball in die Maschen - auch der mittlerweile eingewechselte Mattias Andersson hatte keine Chance gegen seine Würfe. So stand es nach einem Gegenstoß von Oleg Velyky sogar 15:9 (23.) für Kronau/Östringen.

Nikola Karabatic wird von David Szlezak gefoult.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic wird von David Szlezak gefoult.
Dass die Kieler bis zum Halbzeitpfiff immerhin noch um zwei Tore verkürzen konnten, hatten sie zum einen der Nervenschwäche der SG zu verdanken, die zwei Siebenmeter in der Schlussphase vergaben, zum anderen Nikola Karabatic, der nun langsam die Halbfinalform des Vortags erreichte und seine Farben fast im Alleingang im Spiel hielt. So kamen die Zebras nach 30 Minuten und einem 15:19-Rückstand noch mit einem blauen Auge davon - denn Kronau/Östringen war in fast allen Belangen stärker.

Nach dem Seitenwechsel sah man den Kielern nun endlich die Entschlossenheit an, die man für einen Pokalsieg benötigt. Schnellstmöglich sollte der Rückstand aufgeholt werden, doch Haaß, Jurasik und Velyky konterten postwendend auf die Treffer von Karabatic und Lundström und hielten ihren Vorsprung bis zum 22:18 (34.). Wieder war es Nikola Karabatic, der sofort den neunzehnten Kieler Treffer nachlegte, ehe Stefan Lövgren eine Zeitstrafe kassierte.

Stefan Lövgren verletzte sich in der 41. Minute.
Klicken Sie zum Vergrößern! Stefan Lövgren verletzte sich in der 41. Minute.
In Unterzahl allerdings drehten die Zebras nun weiter auf: Die dezimierte Abwehr kämpfte sich endlich ins Spiel, Thierry Omeyer fand mit einer Parade gegen Szlezak seine Form wieder, und Pelle Linders erzielte nach schöner Vorarbeit von Henrik Lundström den 20:22-Anschluss. Ein weiterer Treffer des Kieler Kreisläufers bedeutete das 21:22, doch Gensheimer konterte postwendend. Dann die 41. Minute: Der Wurf von Christian Zeitz wurde vom nun nicht mehr so starken Szmal nach vorne abgeblockt, Stefan Lövgren hechtet nach dem Ball im Kreis, stupst ihn vor dem Kronauer Keeper zu Lundström, der ihn im leeren Tor zum 22:23 unterbingt. Der große Jubel der Kieler Fans schlug aber in Entsetzen um, da ihr Kapitän verletzt liegen blieb und nach einiger Behandlungszeit nicht mehr ins Spiel eingreifen konnte.

Noka Serdarusic: Am Ende konnte er doch schmunzeln.
Klicken Sie zum Vergrößern! Noka Serdarusic: Am Ende konnte er doch schmunzeln.
Die restlichen Zebras aber wollten das Spiel nun kippen. Thierry Omeyer glänzte erneut durch eine Siebenmeter-Parade gegen Jurasik und sein Landsmann Karabatic erzielte den umjubelten ersten Ausgleichstreffer zum 23:23 (44.). Damit nicht genug: Michael Haaß bekam nach seinem unfairen Abwehrversuch noch eine Zeitstrafe, die die Kieler eiskalt bestraften. Christian Zeitz per Gegenstoß nach eigenem Steal brachte den THW erstmals in Front, Karabatic und Lundström legten nach. Kronau/Östringen war verunsichert und konnte selbst bei doppelter Überzahl nicht verkürzen. Im Gegenteil: Klein und Kavticnik feuerten unglaubliche Rückraumgeschosse ab, die das Ergebnis auf 28:24 (49.) setzte.

Nikola Karabatic und Henrik Lundström jubeln über den Pokalsieg.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic und Henrik Lundström jubeln über den Pokalsieg.
Erst jetzt erwachten die "Kröstis" wieder, allen voran Oleg Velyky wollte in seinem dritten Pokalfinale endlich einmal triumphieren und riss das Spiel mehr denn je an sich. Mit Erfolg: Nach Shelmenkos Tor zum 27:28 (52.) war das Spiel wieder offen. Das Duell der beiden überragenden Spieler des Wochenendes, Velyky und Karabatic, ging weiter, beide legten je zwei Treffer zum 30:29 (55.) aus Sicht des THW nach. Nach Lundströms Tor zum 31:29 trat der heute blasse Mariusz Jurasik zum zweiten Mal zum Siebenmeter gegen den nach dem Wechsel starken Thierry Omeyer an - und er scheiterte erneut. Im Gegenzug markierte Vid Kavticnik das 32:29 (57.). Die Entscheidung war aber noch nicht gefallen, denn wieder konterte Velyky, und als Kim Andersson das Tor verfehlte, witterte Kronau die letzte Chance. Wieder sollte es Oleg Velyky richten, doch diesmal blieb Thierry Omeyer Sieger, und auch Kim Andersson machte es im Gegenzug besser und erzielte das 33:30. Während auf der Kieler Bank nun schon Erleichterung und Freude zu erkennen war, wurden auch die letzten Pessimisten erlöst, als Omeyer 33 Sekunden vor Schluss gegen Uwe Gensheimer parierte. Der vierte Pokalsieg des THW Kiel war perfekt!

(Sascha Krokowski)

Pokalsieger 2007!
Klicken Sie zum Vergrößern! Pokalsieger 2007!
Pokalsieger 2007!
Klicken Sie zum Vergrößern! Pokalsieger 2007!
Pokalsieger 2007!
Klicken Sie zum Vergrößern! Pokalsieger 2007!
Pokalsieger 2007!
Klicken Sie zum Vergrößern! Pokalsieger 2007!

Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten...

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten...

Aus kiel4kiel.de:

Der THW Kiel ist DHB-Pokal-Sieger!

Die Zebras haben den ersten von drei möglichen Titel an die Kieler Förde geholt. Gegen die SG Kronau/Östringen erkämpften sich die Schützlinge von Trainer Noka Serdarusic im Finale des DHB-Pokals ein 33:31 und sind damit neuer Titelträger des nationalen Pokals. Bester Kieler Spieler war der Franzose Nikola Karabatic, der sowohl die Torjägerliste am Ende anführte als auch von den anwesenden Journalisten zum besten Spieler des Wochenendes gewählt wurde.

mehr...


Stimmen zum Spiel:

SG-Trainer Iouri Chevtsov:
Für uns ist das natürlich enttäuschend, zwei Mal hintereinander das Finale zu verlieren. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, aber Kiel - das habe ich meiner Mannschaft auch in der Kabine gesagt - ist eine Mannschaft, die nie aufgibt. In der zweiten Halbzeit gab es eine Phase, da haben wir Nerven gezeigt. Kiel ist hier einfach abgebrühter.

[auf die Frage, warum er nicht Maros Kolpak gebracht hat:]
Kolpak war nicht verletzt. Szmal war bester Torwart des Turniers, an ihm lag es sicherlich nicht. Wenn Karabatic von sechs Metern trifft, dann liegt es nicht am Torwart, sondern an der Abwehr.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Zunächst bin ich einmal froh, dass wir knapp gewonnen haben. Vor ein paar Wochen waren wir in einer Situation, nach einer guten Saison alles zu verlieren. Jetzt wird es davon abhängen, wann Lövgren wieder zurück kommt. Wenn er zu lange fehlt, wird es mit der Meisterschaft schwierig. Man soll nicht denken, dass ein Linksaußen oder ein Halbrechter auf Rückraum Mitte einen Weltklassemann ersetzen kann. Vielleicht für ein paar Minuten spielen, aber ersetzen kann Lövgren keiner.

Meiner Meinung nach haben wir Glück gehabt, dass Kronau-Östringen zur Halbzeit nur mit 4 geführt hat. In der zweiten Halbzeit war die Abwehr deutlich kompakter und wir haben auch mit einem Torwart gespielt, das haben wir in der ersten Halbzeit nicht geschafft.

THW-Spieler Christian Zeitz:
Wir haben uns in der zweiten Halbzeit gesteigert. Natürlich war das knapp, aber so lange der THW gewinnt, ist das in Ordnung.
THW-Spieler Nikola Karabatic:
Nicht nur wir als Mannschaft haben hier alles für den Sieg gegeben, sondern auch unsere Fans, wie sie uns hier unterstützt haben. Das ganze Team hat eine riesige Leistung gezeigt, da kann man niemanden heraus heben.
THW-Spieler Henrik Lundström:
Das Final Four ist glaube ich weltweit einzigartig und ich finde es super schön, wie das hier geregelt ist. Mit den vier Ecken und den vier Fangruppen. Einfach einmalig.

[zur Verletzung von Lövgren:]
Wir hatten keinen Zweifel, dass uns die Verletzung von Lövgren den Sieg nicht kosten würde, aber wir dachten schon, dass das nicht wahr sein kann, wenn sich schon wieder jemand verletzt bei unserem kleinen Kader.

THW-Spieler Dominik Klein:
Wir haben gestern bei Flensburg gesehen, dass man nicht aufgeben soll. Im Handball darf man man nicht ans Aufgeben denken, man kann immer wieder zurück kommen. Hier im DHB-Pokal sind wir die Nummer eins, aber jetzt kommt die Champions League und da wollen wir nicht zulassen, dass jemand anderes in unserer Halle den Pokal mitnimmt.
SG-Spieler Uwe Gensheimer:
Wir sind super gestartet und haben uns einen Vorsprung erarbeitet. Dann ist alles gut gelaufen und wir konnten kontinuierlich wegziehen, aber nach der Halbzeit kam der THW wieder. Es war ja auch nicht davon auszugehen, dass sie so einfach aufstecken. Wir mussten uns unsere Tore schwer erarbeiten und Kiel gelangen die einfachen Tore.
SG-Spieler Michael Haaß:
Wir haben überragend angefangen, aber dann haben wir irgendwie den Faden verloren. Ausschlaggebend war sicher auch, dass wir so viele Siebenmeter vergeben haben und die Abpraller nicht wieder bekommen haben. So konnte Kiel dann gewinnen.
THW-Spieler Andrei Xepkin gegenüber den KN:
Das Halbfinale gegen Flensburg hat mir besser gefallen. Kronau hat anfangs super gespielt. Bei denen hat alles geklappt und bei uns gar nichts. Wir haben das Spiel aber im entscheidenden Moment gedreht. Das hat mal wieder gezeigt, was für ein großartiges Team wir haben. Keiner lässt den Kopf hängen und alle kämpfen bis zum Umfallen. Ich genieße das alles sehr.
THW-Spieler Pelle Linders gegenüber den KN zur Pokal-Feier:
Wir werden zusammen Essen gehen. Mehr nicht. Dafür haben wir in den nächsten Wochen noch zu schwierige Spiele. Man hat es im Spiel gegen Flensburg gesehen, wie eng es auch im Champions-League-Finale wieder wird.
Ekkehard Wienholtz, Präsident des Landessportverbandes, gegenüber den KN:
Die erste Halbzeit war nicht so doll vom THW. Aber später haben sie sich toll in die Partie gekämpft. Karabatic und Omeyer haben Kiel den Pokalsieg gerettet.
THW-Spieler Viktor Szilagyi gegenüber den KN:
Ich bin komplett durchgeschwitzt, weil man von der ersten bis zur letzten Sekunde mitfiebert. Ich hätte gerne mitgeholfen, den Pott zu holen.
SG-Spieler Andrei Klimovets:
Kiel kann mit engen Spielen besser umgehen als wir, weil sie ständig in allen Wettbewerben dabei sind und mehr Praxis haben.
THW-Spieler Henning Fritz gegenüber den KN:
Mein Herz schlägt für den THW Kiel und so lange ich hier einen Vertrag besitze, werde ich meine ganze Kraft für Kiel einsetzen.
Rainer Tschorn, Kiels Stadtpräsident, gegenüber den KN:
Eine tolle Leistung des THW, wie er das Spiel mit Kampf noch umgebogen hat.

DHB-Pokal, Finale: 15.04.07, So., 14.00: SG Kronau/Östringen - THW Kiel: 31:33 (19:15)

Logo SG Kronau/Östringen:
Szmal (1.-60., 15/2 Paraden), Kolpak (n.e.); Gensheimer (4), Bechtold (n.e.), Shelmenko (4), Velyky (10), Torgowanow (3), Jurasik (3/1), Haaß (2), Klimovets (2), Szlezak (2/2), Siniak, Hrachovec, Caillat (1); Trainer: Schewzow
Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-20. und 25.-60., 15/5 Paraden), M. Andersson (20.-25., keine Parade); Linders (2), Xepkin, K. Andersson (3), Lundström (5), Kavticnik (4), Lövgren (2), Zeitz (2), Karabatic (12/1), Klein (3); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Methe / Methe (Vellmar)
Zeitstrafen:
SG: 9 (Szlezak (5.), Gensheimer (11.), 2x Klimovets (24.,42.), 3x Haaß (27.,44.,52.), Shelmenko (39.), Caillat (50.));
THW: 7 (2x Xepkin (18.,47.), Zeitz (26.), Klein (28.), Lövgren (34.), Lundström (42.), Karabatic (47.))
Rote Karte:
SG: Haaß (52.) nach dritter Zeitstrafe
Siebenmeter:
SG: 10/3 (Velyky zweimal an die Latte (9.,29.), Omeyer hält 2x Szlezak (25.,47.), Velyky (39.) und 2x Jurasik (42.,56.));
THW: 6/1 (Kavticnik vorbei (5.), Lövgren an die Latte (6.), Lundström an die Latte (11., Nachwurf verwandelt), Szmal hält Karabatic (33., Nachwurf von Lundström verwandelt), und Kavticnik (38.))
Spielfilm:
1. HZ.: 5:0 (6.), 5:3 (11.), 6:3, 6:4, 7:4, 7:5, 8:5, 8:6 (15.), 10:6, 10:8, 12:8 (20.), 12:9, 15:9 (23.), 15:10, 16:10, 16:11, 17:11 (26.), 17:13, 18:13, 18:14, 19:14, 19:15;
2. Hz.: 19:16, 20:16, 20:17, 21:17 (32.), 21:18, 22:18, 22:21 (39.), 23:21, 23:26 (46.), 24:26, 24:28 (49.), 27:28 (52.), 27:29, 28:29, 28:30, 29:30, 29:32 (57.), 30:32, 30:33, 31:33.
Spielgraphik:
Spielgraphik
Zuschauer:
13350 (ausverkauft) (Color Line Arena, Hamburg)

TV-Tip:

  • NDR-TV-Logo TV: NDR, So., 22.45 - 23.30 : Sportclub live
    mit Berichten zum "Final Four" in Hamburg

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2007:

Aufholjagd par excellence: Jubel im Zebra-Express

Im Pokalfinale musste der THW Kiel gegen Kronau/Östringen all seine Kräfte mobilisieren
Die Colorlinearena war an beiden Tagen komplett ausverkauft.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Colorlinearena war an beiden Tagen komplett ausverkauft.
Mickrig purzelte Konfetti vom Hallendach, auch der Sektkorken wollte zunächst nicht recht knallen. Der Kontrast: strahlende Zebra-Gesichter. Der THW Kiel gewann gestern in der ausverkauften Hamburger Color Line Arena den vierten Deutschen Handball-Pokal der Vereinsgeschichte und musste beim 33:31 (15:19) im Finale gegen die SG Kronau/Östringen all sein Pulver verschießen, all seine Kraft mobilisieren.

Vorjahresfinalist Kronau war nah dran und weinte nach 60 energischen Minuten Tränen, während in Kieler Gesichtern Schaumwein perlte. Mit 5:0 (6.) setzten sich die Badener in einem Blitzstart ab, hatten mit Slawomir Szmal (später zum besten Torwart des Pokal-Wochenendes gewählt) einen starken Rückhalt. An ihm und bei drei Siebenmetern in den ersten elf Minuten an ihren eigenen Nerven scheiterten die Kieler reihenweise, legten eine phlegmatische Spielweise an den Tag. Symptomatisch das Auftreten von Kim Andersson, dem zu Beginn kapitale Abspielfehler unterliefen. "Wir waren in der Abwehr schwach, gegen die 5:1-Deckung von Kronau haben wir taktisch sehr schlecht gespielt", sagte THW-Trainer Noka Serdarusic und sprach von "Glück, dass wir zur Halbzeit nur mit vier Toren zurücklagen".

Der Krösti-Löwe am Boden.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der Krösti-Löwe am Boden.
Das Glück trug - wie auch schon im Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt - den Namen Nikola Karabatic. Der 23-Jährige rieb sich auf, rannte, ackerte, verlieh seiner "Gier" nach Titeln ein bemerkenswertes Bild. Einen weiteren Erfolgsfaktor brachte Serdarusic auf den Punkt: "Nach der Pause haben wir endlich auch mit Torwart gespielt." Thierry Omeyer steigerte sich im entscheidenden Moment, parierte vier Siebenmeter, beim 24:23 (44.) durch Christian Zeitz ging der THW erstmals in Führung. Das Spiel gewann an Härte, die Kieler Deckung an Dichte. Oleg Velykys Anspiele an den Kreis fanden fortan selten Abnehmer, auch wenn der Nationalspieler nie ganz zu stoppen war. Spätestens als Dominik Klein in doppelter Unterzahl auf 27:24 erhöhte (48.) hatte der Zebra-Express Fahrt aufgenommen, dessen Wirken der verletzt ausgeschiedene Stefan Lövgren nur noch vom Spielfeldrand beobachten konnte. Es blieb eng, doch Karabatic - später zum besten Spieler des Final Four gekürt - lieferte unbeeindruckt die wichtigen Tore zum 29:27 (52.) und 30:28 (53.), Omeyer raubte den Kronauern mit umjubelten Paraden den letzten Nerv.

Pokalsieger 2007!
Klicken Sie zum Vergrößern! Pokalsieger 2007!
Der THW ist das Siegen gewohnt, doch der Jubel - gepaart mit Erschöpfung und einer Prise Erleichterung - nahm nach dem Schlusspfiff ungeahnte Ausmaße an. Einen Grund nannte Karabatic: "Der Pokalsieg ist so schön, die ganze Saison ist so schön, denn wir haben so viel Verletzungspech und gewinnen trotzdem. Jetzt will ich noch mehr Titel und habe genug Kraft für die kommenden Wochen." Dominik Klein dirigierte den "Schwarz und Weiß"-Chor aus Mannschaft und Fans und bejubelte seinen ersten Titel mit dem THW: "Darum bin ich nach Kiel gekommen, zu einer Mannschaft, die diszipliniert am Erfolg arbeitet und zu solch einem Trainer. Zwei Plätze in der Pokal-Vitrine sind noch frei." Daran mochte Noka Serdarusic noch keinen Gedanken verschwenden, gab aber zu: "Ich freue mich sehr, dass wir das Finale gewonnen haben, denn vor drei Wochen sah es so aus, als würden wir am Ende einer tollen Saison ohne Titel dastehen."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2007)


(15./16.04.2007) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite