21./22./23.08.2007 - Letzte Aktualisierung: 23.08.2007 | Supercup |
Update #3 | KN-Bericht vom 23.8., KN-Berichte, Spielbericht, Fotos und Statistik ergänzt... |
Supercup-Sieger 2007: THW Kiel
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"Geburtstagskind" Kim Andersson steuerte sechs Tore zum Erfolg bei
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Ein Grund, sich zurück zu lehnen? Mitnichten. Tempogegenstoß um Tempogegenstoß rollte auf das von Henning Fritz gehütete Kronauer Tor zu,
Kim Andersson und Igor Anic in der "Zange"
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Hilfe unter ehemaligen Kollegen: Marcus Ahlm und Henning Fritz
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Traf vom Kreis und per Tempogegenstoß drei Mal: Igor Anic
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Nach Jichas Doppelschlag zum 29:21 (45.) schlich sich im Kieler Mittelblock ein wenig der Shclendrian ein, was vor allem Klimowets zu nutzen wusste. Da auf der Gegenseite
Kaum zu stoppen: Filip Jicha setzt sich gegen Christian Schwarzer durch
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Als gutes Omen wertete man im Nachhinein die Anreise zur Münchener Olympiahalle. Chauffiert wurde der "FC Bayern München des Handballs" nämlich im Mannschaftsbus des "echten" FC Bayern ...
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007:
Die Zebras hatten vor 10 500 Zuschauern ihre besten Werfer in Neuzugang Filip Jicha (9 Tore) und Nikola Karabatic (7). Auf Seiten der Rhein-Neckar Löwen Löwen traf Nationalspieler Oleg Velyky (6) am häufigsten ins von Thierry Omeyer hervorragend gehütete Tor.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007:
Seit der Handball-WM genügt ein smarter Moderator im Anzug, um für gute Laune zu sorgen. Auf Ansage hakten die Zuschauer ihre wildfremden Nachbarn ein und schunkelten wie zu besten Oktoberfest-Zeiten. Für den Kieler Kim Andersson, der gestern seinen 25. Geburtstag feierte, gab es gar ein Ständchen. Spaß hatte auch der THW, der bei seiner zehnten Supercup-Teilnahme mit einem unglaublichen Tempo startete.
Trainer Noka Serdarusic vertraute zunächst seinem eingespielten Personal, wechselte Neuzugang Filip Jicha lediglich in der Abwehr für Stefan Lövgren ein. Und was bei einem Hochgeschwindigkeitssport wie Handball eingespielte Abläufe wert sind, mussten die Löwen in langen 15 Minuten bitter erfahren.
Dem Pokalfinalisten fehlte zwar mit Uwe Gensheimer (Junioren-WM) der einzige Linksaußen, und Abwehrrecke Oliver Roggisch wirkte als Außen wie ein Tourist. Vielleicht lag es auch an der Tageszeit, jagen Löwen doch am liebsten bei Dunkelheit und in den kühlen Morgenstunden Zebras.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass die souveränen Kieler einfach eine Klasse besser waren. 12:6 nach zwölf Minuten - der Meister schien seinen Gegner, den die Experten als großen Meisterschaftsfavoriten ausgemacht haben, richtig rupfen zu wollen.
Doch dann rettete einer die Löwen vor der Blamage, der in der vergangenen Saison selbst ein Kieler war - Henning Fritz. Der Weltmeister, der acht Minuten lang nur Bälle aus seinem Tornetz gesammelt hatte, fand hinter einer brüchigen Abwehr immer besser ins Spiel. Gut für ihn, dass der übermotiviert wirkende Jicha und Marcus Ahlm, der fünf Monate nach seiner schweren Verletzung sein erstes Pflichtspiel bestritt, noch eine hohe Fehlerquote hatten. "Die Schulter ist okay. Ich habe keine Schmerzen. Aber mir fehlt noch ein bisschen die Spielpraxis", sagte Ahlm.
Als Serdarusic Nikola Karabatic und Kapitän Lövgren aus dem Spiel nahm, kehrte eine seltsame Ruhe ein. Fritz und der gute Thierry Omeyer, der in dieser Phase auch noch zwei Siebenmeter parierte, zementierten ein 16:11 auf die Anzeigentafel. Nach zehn Minuten ohne Feldtor beendete Jicha die Stille. Obwohl der Spielfluss im zweiten Durchgang unter den Wechseln litt, mussten die THW-Fans nie um ihre Helden bangen. Entschieden war der 14. Supercup bereits zur Halbzeit. Bei sieben Toren Vorsprung ließen die Kieler die Löwen nicht mehr aus dem Käfig. Wie beim "Unser Norden Cup" schickte Serdarusic wieder Christian Zeitz aufs Feld, der kurz vor Ende mit einem herrlichen Zuspiel quer durch die Halle Dominik Klein fand, worauf der andere "Gold-Junge" per Heber den vorletzten Kieler Treffer erzielte.
Klein erwärmte die Herzen der Bayern gänzlich, als er versprach, in München eine Bundesliga-Mannschaft zu etablieren: "Große Namen haben angekündigt, hier etwas aufzubauen. Wenn die es nicht schaffen, dann kümmere ich mich nach meiner Karriere darum." Auf und neben dem Platz - die Kieler zeigten, wer die Nummer eins im deutschen Handball ist.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2007:
Das Fehlen von Linksaußen Uwe Gensheimer (Junioren-WM) wollte ein sichtlich geschockter Löwen-Trainer Juri Schewzow nicht als Ausrede benutzen. "Mit ihm hätten wir vielleicht vier Tore mehr geworfen. Verloren hätten wir trotzdem", meinte der 57-Jährige, der auch schon den TBV Lemgo und TuSEM Essen trainiert hat. "Kiel ist übermächtig. Die beste Mannschaft, die es jemals in der Bundesliga gegeben hat." Aus seinem Kader hätten nur vier Spieler Zebra-Format. "Kiel wird in der Meisterschaft einen Durchmarsch machen", prophezeite Manager Thorsten ("Theo") Storm, der zu Saisonbeginn von der SG Flensburg kam. "Die geben nicht mehr als sechs Punkte ab. Kiel kann sich nur selbst schlagen."
Leise Töne für einen Klub, der sieben deutsche Nationalspieler unter Vertrag hat und zwei polnische Vize-Weltmeister beschäftigt. Große Namen, aber noch kein Team. "Das war nix. Kiel hat einfach eine abgezockte Truppe", meinte Mittelmann Michael Haaß, der sich mit Grausen an die ersten Minuten erinnerte. "Da haben sie uns richtig bestraft." 12:6 nach elf Minuten - eine solche Torflut war auch für die ehrwürdige Olympiahalle neu, die 1972 das Finale zwischen Jugoslawien und der CSSR (21:16) erlebte. 21:16 - so stand es am Dienstag nach 37 Minuten.
Während die Löwen ihre Wunden leckten, bemühte sich THW-Manager Uwe Schwenker, die Euphoriewelle einzudämmen. "Ich bin einfach nur froh, dass wir hier mit einem Kader von 14 Spielern auflaufen konnten. Das ist für uns ein neues Gefühl." Neu auch, dass Kapitän Stefan Lövgren zuschauen durfte, wie sein Vertreter Börge Lund die klare Halbzeitführung sicher über die Ziellinie brachte. "Als junger Spieler wollte ich nie auf der Bank sitzen", meinte der mittlerweile 36-Jährige. "Das hat sich im Alter geändert. Es ist einfach schön, dass wir jetzt so viele Alternativen haben." Eine besondere Motivation, dem hochgelobten Mitfavoriten um die Meisterschaft gleich im Supercup die Grenzen aufzuzeigen, hätte er nicht verspürt. "Der Gegner war uns völlig egal", sagte Lövgren und fügte mit einem Augenzwinkern eine kleine Einschränkung hinzu. "Gegen Theo wollten wir natürlich nicht verlieren."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2007)
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