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21./22./23.08.2007 - Letzte Aktualisierung: 23.08.2007 Supercup

THW Kiel holt mit souveränem Sieg den Supercup

Start-Ziel-Erfolg gegen Rhein-Neckar Löwen

Supercup: 21.08.2006, Di., 20.00: THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen: 41:31 (19:12)
Update #3 KN-Bericht vom 23.8., KN-Berichte, Spielbericht, Fotos und Statistik ergänzt...

Supercup-Sieger 2007: THW Kiel
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Der THW Kiel hat eindrucksvoll den ersten Titel der neuen Saison eingefahren. Fünf Tage vor dem Bundesliga-Start gegen Melsungen gewannen die Zebras am Dienstag Abend im Spiel um den Supercup gegen die Rhein-Neckar Löwen verdient mit 41:31 (19:12) und holten sich damit nach zum vierten Mal nach 1995, 1998 und 2005 die Trophäe. Vor 10500 Zuschauern in der ausverkauften Münchener Olympiahalle sorgten die Kieler mit einer grandiosen Anfangsviertelstunde für eines der einseitigsten Supercup-Spiele der letzten Jahre. Erfolgreichster Torschütze beim THW war Neuzugang Filip Jicha, der 9/1 Mal ins Schwarze traf.
"Geburtstagskind" Kim Andersson steuerte sechs Tore zum Erfolg bei
Klicken Sie zum Vergrößern! "Geburtstagskind" Kim Andersson steuerte sechs Tore zum Erfolg bei
Prickelnde Atmosphäre in der Münchener Olympiahalle: 10500 Fans begrüßten beide Mannschaften frenetisch - und erlebten in den ersten Minuten, was man in dieser Spielzeit bei Spitzenbegegnungen wohl zu erwarten hat: Tempo, Tempo, Tempo. Die Geschwindigkeit, mit der beide Teams in die Partie gingen, war Atem beraubend. Doch während die Zebras den Express-Handball nahezu ohne Fehler zelebrierten, schienen die Löwen zunächst ein wenig überfordert. Nach 2:30 Minuten stand es deshalb bereits 4:1 für die Kieler.

Ein Grund, sich zurück zu lehnen? Mitnichten. Tempogegenstoß um Tempogegenstoß rollte auf das von Henning Fritz gehütete Kronauer Tor zu,
Kim Andersson und Igor Anic in der "Zange"
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variable Kombinationen des THW hebelten dabei die nicht energisch genug zupackende Abwehr der Badener nahezu nach Belieben aus. Henrik Lundström per Gegenstoß und nach einem weiten Omeyer-Pass ins leere Tor, Fritz hatte sich verspekuliert, erzielte nach zwölf Minuten bereits das 12:6 - Löwen-Trainer Schewtsow nahm eine Auszeit und forderte von seinen Mannen eine konsequentere Abwehrarbeit und ein ruhigeres Aufbauspiel ein. Nach 16 Minuten schien diese Forderung erstmals zu fruchten, als Velyky und Caillat auf 10:14 verkürzen konnten. Viel Zeit, sich über Torerfolge zu freuen, blieb den Löwen nicht. Konsequent spielte der THW die "Schnelle Mitte" und kam so immer wieder zu einfachen Toren.

Hilfe unter ehemaligen Kollegen: Marcus Ahlm und Henning Fritz
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Die Kieler nahmen nun allerdings etwas Tempo aus der Partie. Zudem hatte Lund nach seiner Einwechslung einen schweren Stand. Nach Caillats 11:16 (21.) kam dann die große Zeit der Torhüter: Weder Fritz noch Omeyer ließen sieben Minuten lang einen einzigen Treffer zu, glänzten mit einer tollen Parade nach der nächsten. Den "Fluch" besiegte Szlezak erst in der 28. Minute mit dem 12:16 - die Kieler wollten nach einer klar dominierten ersten Hälfte allerdings nicht nur mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Pause gehen. Eine Jicha-Granate, Kavticniks Tempogegenstoß-Heber und ein erneuter Jicha-Treffer bedeuteten den auch in dieser Höhe verdienten 19:12-Halbzeitstand.

Traf vom Kreis und per Tempogegenstoß drei Mal: Igor Anic
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Wesentlich aggressiver wollten sich die Löwen, bei denen der einzige etatmäßige Linksaußen Uwe Gensheimer wegen seiner Teilnahme an der Junioren-WM fehlte und durch den Abwehrrecken Oliver Roggisch ersetzt wurde, in der zweiten Hälfte präsentieren. Velyky zeigte nun seine Torgefährlichkeit, und auch Harbok machte deutlich, warum halb Europa hinter dem Halblinken her war. Bis auf 15:21 (37.) konnten die Kronauer verkürzen, doch egal, wie oft die Badener auch trafen: Der THW hatte mit der "Schnellen Mitte" und einem in dieser Phase aufdrehenden Kim Andersson immer eine sekundenschnelle, passende Antwort, sodass die Löwen nie ernsthaft aufschließen konnten.

Nach Jichas Doppelschlag zum 29:21 (45.) schlich sich im Kieler Mittelblock ein wenig der Shclendrian ein, was vor allem Klimowets zu nutzen wusste. Da auf der Gegenseite
Kaum zu stoppen: Filip Jicha setzt sich gegen Christian Schwarzer durch
Klicken Sie zum Vergrößern! Kaum zu stoppen: Filip Jicha setzt sich gegen Christian Schwarzer durch
der Kieler Rückraum beinahe nach Belieben traf, wog dieses Abwehr-Defizit nicht zu schwer, die Zebras behielten die Partie unter ihrer Kontrolle. Am Ende durfte sogar noch ein bisschen gezaubert werden: Karabatics Heber, Ahlms eiskalt verwandeltes 39:31, Zeitz' 20-Meter-Traumpass auf Klein,den dieser per Heber verwandelte, und Kleins Tempogegenstoß schraubten das Resultat noch auf 41:31 - der THW Kiel hat gleich im ersten Pflichtspiel der Saison seinen ersten Titel souverän gewonnen. Doch trotz der Deutlichkeit des Resultats sah man noch deutliches Steigerungspotenzial vor allem im Deckungsbereich und phasenweise auch im Zusammenspiel in der Offensive. Dennoch: Dem Jubel der vielen THW-Fans in München war zu entnehmen, dass die Saison durchaus starten kann.

Als gutes Omen wertete man im Nachhinein die Anreise zur Münchener Olympiahalle. Chauffiert wurde der "FC Bayern München des Handballs" nämlich im Mannschaftsbus des "echten" FC Bayern ...

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Supercup: 21.08.07, Di., 20.15: THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen: 41:31 (19:12)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-55., 15 Paraden), M. Andersson (55.-60., 2 Paraden) ; Lund (2), K. Andersson (6), Lundström (2), Kavticnik (5), Anic (3), Lövgren, Ahlm (5), Szilagyi, Karabatic (7/1), Klein (2), Jicha (9/1), Zeitz; Trainer: Serdarusic
Logo Rhein-Neckar Löwen:
Szmal (51.-60., 1 Parade), Fritz (1.-51., 14 Paraden); Groetzki, Roggisch (1), Scholl, Harbok (5), Schwarzer, Shelmenko (1), Velyky (6), Jurasik (4/1), Haaß (2), Klimowets (5), Szlezak (4), Caillat (3); Trainer: Schewtsow
Schiedsrichter:
Andler/Andler (Remseck/Stuttgart)
Zeitstrafen:
THW: 2 (Jicha (25.), Zeitz (60.));
Löwen: 2 (Shelmenko (29.), Jurasik (60.))
Siebenmeter:
THW: 3/2 (Jicha gegen Fritz an die Latte (33.));
Löwen: 3/1 (Omeyer hält Jurasik (13.), Szlezak (19.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:1, 4:1 (3.), 7:3 (6.), 9:4 (8.), 10:5, 12:6 (12.), 14:8 (15.), 16:11 (21.), 16:12 (28.), 19:12 ;
2. Hz.: 20:12, 21:15 (37.), 23:17 (39.), 27:21 (43.), 29:21, 32:26 (50.), 34:28 (54.), 38:30 (58.), 41:31
Zuschauer:
10500 (ausverkauft) (Olympiahalle, München)
Spielgraphik:
Spielgraphik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007:

THW holt Supercup nach Kiel

Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat zum vierten Mal den Supercup gewonnen. Das Team von Noka Serdarusic besiegte gestern Abend in München Pokalfinalist SG Kronau-Östringen mühelos mit 41:31(19:12) und zog dadurch mit dem bisherigen Rekordsieger TBV Lemgo gleich, der ebenfalls vier der 14 Finals gewann.

Die Zebras hatten vor 10 500 Zuschauern ihre besten Werfer in Neuzugang Filip Jicha (9 Tore) und Nikola Karabatic (7). Auf Seiten der Rhein-Neckar Löwen Löwen traf Nationalspieler Oleg Velyky (6) am häufigsten ins von Thierry Omeyer hervorragend gehütete Tor.

(Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007:

Zebras zähmten die "Löwen"

Handball-Supercup in München: Souveräne THW-Handballer holten beim 41:31 den nächsten "Pott"
München - Mit einem 41:31 (19:12)-Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen gewann der THW Kiel gestern Abend in München zum vierten Mal den Supercup. Das Fundament legten die Zebras bereits in der ersten Viertelstunde, als sie die zahnlosen Löwen am Halsband durch die mit 10 500 Zuschauern gefüllte Olympiahalle führten.

Seit der Handball-WM genügt ein smarter Moderator im Anzug, um für gute Laune zu sorgen. Auf Ansage hakten die Zuschauer ihre wildfremden Nachbarn ein und schunkelten wie zu besten Oktoberfest-Zeiten. Für den Kieler Kim Andersson, der gestern seinen 25. Geburtstag feierte, gab es gar ein Ständchen. Spaß hatte auch der THW, der bei seiner zehnten Supercup-Teilnahme mit einem unglaublichen Tempo startete.

Trainer Noka Serdarusic vertraute zunächst seinem eingespielten Personal, wechselte Neuzugang Filip Jicha lediglich in der Abwehr für Stefan Lövgren ein. Und was bei einem Hochgeschwindigkeitssport wie Handball eingespielte Abläufe wert sind, mussten die Löwen in langen 15 Minuten bitter erfahren.

Dem Pokalfinalisten fehlte zwar mit Uwe Gensheimer (Junioren-WM) der einzige Linksaußen, und Abwehrrecke Oliver Roggisch wirkte als Außen wie ein Tourist. Vielleicht lag es auch an der Tageszeit, jagen Löwen doch am liebsten bei Dunkelheit und in den kühlen Morgenstunden Zebras.

Wahrscheinlicher ist allerdings, dass die souveränen Kieler einfach eine Klasse besser waren. 12:6 nach zwölf Minuten - der Meister schien seinen Gegner, den die Experten als großen Meisterschaftsfavoriten ausgemacht haben, richtig rupfen zu wollen.

Doch dann rettete einer die Löwen vor der Blamage, der in der vergangenen Saison selbst ein Kieler war - Henning Fritz. Der Weltmeister, der acht Minuten lang nur Bälle aus seinem Tornetz gesammelt hatte, fand hinter einer brüchigen Abwehr immer besser ins Spiel. Gut für ihn, dass der übermotiviert wirkende Jicha und Marcus Ahlm, der fünf Monate nach seiner schweren Verletzung sein erstes Pflichtspiel bestritt, noch eine hohe Fehlerquote hatten. "Die Schulter ist okay. Ich habe keine Schmerzen. Aber mir fehlt noch ein bisschen die Spielpraxis", sagte Ahlm.

Als Serdarusic Nikola Karabatic und Kapitän Lövgren aus dem Spiel nahm, kehrte eine seltsame Ruhe ein. Fritz und der gute Thierry Omeyer, der in dieser Phase auch noch zwei Siebenmeter parierte, zementierten ein 16:11 auf die Anzeigentafel. Nach zehn Minuten ohne Feldtor beendete Jicha die Stille. Obwohl der Spielfluss im zweiten Durchgang unter den Wechseln litt, mussten die THW-Fans nie um ihre Helden bangen. Entschieden war der 14. Supercup bereits zur Halbzeit. Bei sieben Toren Vorsprung ließen die Kieler die Löwen nicht mehr aus dem Käfig. Wie beim "Unser Norden Cup" schickte Serdarusic wieder Christian Zeitz aufs Feld, der kurz vor Ende mit einem herrlichen Zuspiel quer durch die Halle Dominik Klein fand, worauf der andere "Gold-Junge" per Heber den vorletzten Kieler Treffer erzielte.

Klein erwärmte die Herzen der Bayern gänzlich, als er versprach, in München eine Bundesliga-Mannschaft zu etablieren: "Große Namen haben angekündigt, hier etwas aufzubauen. Wenn die es nicht schaffen, dann kümmere ich mich nach meiner Karriere darum." Auf und neben dem Platz - die Kieler zeigten, wer die Nummer eins im deutschen Handball ist.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2007:

Katzenjammer bei den Löwen

Thorsten Storm: "Kiel kann sich nur selbst schlagen"
München - Nach der 31:41 (12:19)-Niederlage im Supercup gegen den THW Kiel herrschte bei den Rhein-Neckar Löwen Katzenjammer. Es sollte der erste Titel für die ambitionierten Badener werden, die als SG Kronau-Östringen vor zwei Jahren in die Bundesliga zurückgekehrt waren. Am Ende wurde es eine Lehrstunde für die Löwen. Eine, die zudem live im Fernsehen übertragen und von 10 500 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle verfolgt wurde.

Das Fehlen von Linksaußen Uwe Gensheimer (Junioren-WM) wollte ein sichtlich geschockter Löwen-Trainer Juri Schewzow nicht als Ausrede benutzen. "Mit ihm hätten wir vielleicht vier Tore mehr geworfen. Verloren hätten wir trotzdem", meinte der 57-Jährige, der auch schon den TBV Lemgo und TuSEM Essen trainiert hat. "Kiel ist übermächtig. Die beste Mannschaft, die es jemals in der Bundesliga gegeben hat." Aus seinem Kader hätten nur vier Spieler Zebra-Format. "Kiel wird in der Meisterschaft einen Durchmarsch machen", prophezeite Manager Thorsten ("Theo") Storm, der zu Saisonbeginn von der SG Flensburg kam. "Die geben nicht mehr als sechs Punkte ab. Kiel kann sich nur selbst schlagen."

Leise Töne für einen Klub, der sieben deutsche Nationalspieler unter Vertrag hat und zwei polnische Vize-Weltmeister beschäftigt. Große Namen, aber noch kein Team. "Das war nix. Kiel hat einfach eine abgezockte Truppe", meinte Mittelmann Michael Haaß, der sich mit Grausen an die ersten Minuten erinnerte. "Da haben sie uns richtig bestraft." 12:6 nach elf Minuten - eine solche Torflut war auch für die ehrwürdige Olympiahalle neu, die 1972 das Finale zwischen Jugoslawien und der CSSR (21:16) erlebte. 21:16 - so stand es am Dienstag nach 37 Minuten.

Während die Löwen ihre Wunden leckten, bemühte sich THW-Manager Uwe Schwenker, die Euphoriewelle einzudämmen. "Ich bin einfach nur froh, dass wir hier mit einem Kader von 14 Spielern auflaufen konnten. Das ist für uns ein neues Gefühl." Neu auch, dass Kapitän Stefan Lövgren zuschauen durfte, wie sein Vertreter Börge Lund die klare Halbzeitführung sicher über die Ziellinie brachte. "Als junger Spieler wollte ich nie auf der Bank sitzen", meinte der mittlerweile 36-Jährige. "Das hat sich im Alter geändert. Es ist einfach schön, dass wir jetzt so viele Alternativen haben." Eine besondere Motivation, dem hochgelobten Mitfavoriten um die Meisterschaft gleich im Supercup die Grenzen aufzuzeigen, hätte er nicht verspürt. "Der Gegner war uns völlig egal", sagte Lövgren und fügte mit einem Augenzwinkern eine kleine Einschränkung hinzu. "Gegen Theo wollten wir natürlich nicht verlieren."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2007)


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