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vom
03.03.
und
vom
02.03...
Die jugoslawischen Medien titelten nach der deftigen Packung
ihres Meister Cetinje: "Katastrophe in Kiel".
Unter normalen Umständen dürfte also mit dem 13-Tore-Polster in
Montenegro nichts mehr anbrennen,
"die Tür zum
Halbfinale"
ist laut
Uwe Schwenker
"weit aufgestoßen", doch der Manager denkt auch an das
letzte Jahr zurück, als man mit einem Elf-Tore-Vorsprung
nach Zagreb reiste und noch in große Probleme geriet
(siehe
Bericht):
"Deshalb sind wir nicht in Euphorie verfallen, sondern werden
konzentriert weiterarbeiten und ich hoffe, daß wir das
Halbfinale erreichen."
Lovcen-Trainer Milosevic machte nach der
unerwartet deutlichen Niederlage seiner
Mannschaft in der Ostseehalle klar:
"Wir haben zu Hause wohl keine große Chance mehr, aber wir wollen
dort schon zeigen, daß wir nicht von ungefähr so weit gekommen sind."
Mit Gegenwehr ist also zu rechnen!
Die EHF hat übrigens neben dem dänischen Schiedsrichter-Duo
La Cour Bruun / Nielsen und dem EHF-Beobachter Jeglic (Slowenien)
mit dem Niederländer Tuik einen zweiten EHF-Offiziellen nach
Cetinje geschickt, der das Umfeld beobachten wird.
In den letzten Jahren war es in Montenegro zu hitzigen
Spielen vor fanatischer Kulisse gekommen.
THW-Coach Noka Serdarusic
hat eine Aufzeichnung des Spiels
Cetinje gegen Braga von vor zwei Jahren vorliegen.
Die äußeren Umstände des Spiels waren eine
"absolute Katastrophe":
Das fanatische Publikum wurde von der Polizei in Schach gehalten.
Nun scheinen sich aber die Verhältnisse in Cetinje wohl etwas normalisiert zu haben, dennoch wirft die EHF ein zusätzliches Augenpaar auf die Partie,
um für eine regelgerechte Durchführung des Spiels zu sorgen.
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Nach Cetinje sind es 1900km.
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Den Gegner, den jugoslawischen Meister Lovcen Cetinje,
stellten wir im
Vorbericht zum Hinspiel
ausführlich vor, ebenso wie den Ort Cetinje und seine Lage in der
Teilrepublik Montenegro.
Der THW fliegt am Freitag um 12.30 Uhr mit einer 50-Mann
fassenden Chartermaschine mit Umfeld und Fans von Hamburg
aus in die montenegrinische Hauptstadt Podgorica, von wo aus
es per Bus in den 30 Kilometer westlich liegenden Spielort Cetinje geht.
Sonntag um 11.30 Uhr fliegt das Zebra-Team dann wieder zurück.
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Im Hinspiel in toller Form, und auch am
Mittwoch bester Werfer:
Nenad Perunicic.
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In den letzten beiden Spielen zeigte
Nenad Perunicic eine tolle Form,
gerade gegen seinen ehemaligen Verein Cetinje war er mit
zehn Toren maßgeblich am beruhigenden 13-Tore-Vorsprung beteiligt.
Sorgen bereitet dem THW dagegen Kapitän
Magnus Wislander.
Er konnte wegen einer Zerrung der Rückenmuskulatur am
Mittwoch in Hameln nicht antreten, und bezüglich eines
Einsatzes in Montenegro ist THW-Trainer
Noka Serdarusic "sehr skeptisch".
Leider ist eine Live-Übertragung des DSF nicht zustande gekommen.
Aufgrund eines Fehler bei dem Übertragungsrechteinhaber UFA
war man beim DSF von Sonntag als Spieltermin ausgegangen,
doch das Spiel findet am Samstag statt und konnte nicht
verschoben werden, da der THW die Chartermaschine
am Sonntag mittag fest gebucht hatte und eine
Stornierung eine Konventionalstrafe von DM 50000
für den THW bedeutet hätte.
So verlassen sich also die zu Hause gebliebenen Fans
auf Welle Nord und unseren Live-Ticker, den
unser mitgereister Fan Wolfram direkt aus der Halle
in Cetinje mit Informationen versorgen wird.
Noka Serdarusic weist gegenüber Sport1
vor dem wichtigen Spiel noch einmal daraufhin, worum es wirklich
geht: Um den sportlichen Erfolg. Die Medienkritik kümmert die
Kieler Führung wenig:
"Wenn wir verlieren, wird immer viel geschrieben. Das gab es ja
zuletzt auch nicht so oft. Aber davon lassen wir uns nicht beeinflussen. Wir
konzentrieren uns auf unsere Spiele", sagt
Noka.
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Im Ferienort Budva an der Adria sind Fans und Spieler
untergebracht.
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Der THW-Troß ist am Freitag nachmittag auf dem Regionalflughafen
der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica bei strömendem Regen gelandet.
Magnus Wislander saß nicht mit in der Fokker,
er ist wegen seiner Zerrung in der Rückenmuskulatur in Kiel
geblieben.
Von Podgorica aus ging es dann mit dem Bus nach Budva, wo
Mannschaft und Fans untergebracht sind.
Der Ferienort Budva liegt direkt an der Adria und ist im Sommer
ein beliebter Badeort. Von Budva sind es über eine bergige Serpentinenstraße
ca. 20 Kilometer bis zum Spielort Cetinje.
Einer freut sich besonders auf die Partie Cetinje:
Nenad Perunicic trifft in Montenegro nicht
nur alte Freunde und Bekannte, sondern der THW-Rückraumshooter
freut sich besonders auf seine Familie, die extra 200 Kilometer
durch Montenegro zum Spiel fährt.
"Eigentlich muß eine Mannschaft von unserer Klasse das nach Hause
bringen", sagt
Noka Serdarusic vor dem Spiel.
Doch der Erfolgstrainer ist vorsichtig:
"Die Montenegriner können sicher mehr, als
sie
in Kiel gezeigt haben.
Wir haben Cetinje ein bißchen überrollt.
Sie sind noch zu jung und unerfahren, um das
Tempo aus so einem Spiel herauszunehmen. Deshalb sind
sie in Kiel unter die Räder gekommen."
Sollte der THW am Samstag das
Halbfinale
ereichen, werden die Fans am Dienstag, den 6.3.,
gespannt nach Wien schauen.
Dort wird um 11.00 Uhr das
Halbfinale
ausgelost. Gesetzte Mannschaften oder eine
Vorbestimmung gibt es dann nicht mehr, nur
das Losglück entscheidet.
Wie immer wird auch dieser Vorbericht laufend aktualisiert...
Radio- und Internet-Tips:
- Radio: NDR 1 Welle Nord:
Sa., 16.00 - 17.00: Live-Einblendungen
Sa., 17.08: Nachberichterstattung zum Spiel
So., 8.00 und 9.00: Nachberichte mit Stimmen
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet: Wir werden im
Live-Ticker Zwischenergebnisse aus Cetinje liefern, wir haben einen Berichterstatter vor Ort, der uns
mit neuesten Infos versorgen wird
Hier spielt der THW
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Berg Lovcen - er gab dem Verein seinen Namen.
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Cetinje ist die ehemalige Hauptstadt der nach Autonomie
strebenden jetzigen jugoslawischen Teilrepublik Montenegro (630000 Einwohner),
ist historisches und kulturelles Zentrum Montenegros und
liegt circa 10 Kilometer von der Adria entfernt in den Bergen.
Auch zur mazedonischen Grenze sind es nur 40 Kilometer.
Eines der berühmtesten Wahrzeichen der Umgebung ist das Mausoleum des
montenegrinischen Poeten und Herrschers Petar II Petrovic Njegos, das
auf dem nicht weit von Cetinje entfernten Berg Lovcen liegt.
Nach diesem Berg ist auch der Handballverein benannt, in dem
unser
Nenad Perunicic seine
ersten handballerischen Schritte unternahm.