03.-05.03.2001 - Letzte Aktualisierung: 05.03.2001 | Champions League |
Update #6 |
Erzielte in seiner Heimat acht Tore:
Nenad Perunicic.
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Die kleine enge Halle in Cetinje, die für ihre fanatische Stimmung berüchtigt ist, war nicht ausverkauft. Circa 1600 Zuschauern machten dennoch einen Riesenlärm. Der THW startete mit gleicher Anfangsformation wie in Hameln: Geerken begann im Tor, Nenad Perunicic stand wieder auf Wislanders Deckungsposition und Interims-Kapitän Wolfgang Schwenke stabilisierte die Deckung. Die Partie begann ausgeglichen, der THW legte mit 1:0, 2:1 (4.) und 3:2 (8.) vor. Aber schon in dieser Anfangsphase war klar, daß es kein schönes Handballspiel werden würde, denn die Hausherren zeigten mehr als "internationale Härte" und schon in der zweiten Minute kassierten sie von den dänischen Unparteiischen die erste Zeitstrafe.
In hitziger Atmosphäre gelang dem jugoslawischen Meister in der 11. Minute ein 5:3-Vorsprung, obwohl man inzwischen - nach zwei üblen Fouls an Jacobsen - die dritte Hinausstellung hinnehmen mußte. Doch der THW blieb souverän und cool, ließ sich sich von der harten Gangart der Gastgeber nicht beeindrucken und war in der 18. Minute beim Stande von 7:8 wieder dran. Auch die 4:2-Deckung von Lovcen, die Perunicic und Lövgren kurz nahm, konnte den THW nicht stoppen. Immer wenn die beiden kurz gedeckt waren, brachte Serdarusic Morten Bjerre, der laut KN als "Ideengeber und Vollstrecker" glänzte.
Nach 25 Minuten führte Cetinje mit 10:9, Beobachter in der Halle meinten, das sei "Ringkampf pur", doch der THW war auf Kurs und ließ sich nicht von der Kulisse beindrucken. Kurz vor Ende des ersten Durchganges glichen die Zebras erstmals wieder aus: 11:11 stand es. Dann brachte Perunicic mit seinem fünften Treffer den THW sogar mit 12:11 (30.) in Führung und Staffan Olsson setzte fünf Sekunden vor der Pause noch einen drauf: Er hatte sich den Ball in der Abwehr stibitzt, spielte beim Gegenstoß einen Doppelpaß mit Petersen und verwandelte selbst zum 13:11-Halbzeitstand.
Machte in Cetinje eine sehr gute Partie: Morten Bjerre. |
Der THW kontrollierte weiter klar die Partie, nach 43 Minuten stand es 17:17 und in der 50. Minute lag man knapp und ungefährdet mit 19:21 zurück. In der Halle war es zwischenzeitlich totenstill geworden, nur die 30 mitgereisten THW-Fans konnte man hören... Stimmung kam bei den heimischen Fans dann noch einmal auf, als der THW es sich zum Schluß noch selbst ein wenig schwer machte und mit 19:24 (52.) und 22:27 (52.) in Rückstand geriet. Doch der Endstand von 24:29 reichte locker zum Weiterkommen.
Beste Schützen beim THW waren Nenad Perunicic (8/1) und Lövgren (6/2). Bei Cetinje trafen Kapisoda (5/5) und Datukasvili (5) am besten.
Keine Überraschungen: In den weiteren Viertelfinal-Rückspielen setze sich Celje (SLO) gegen Montpellier (FRA) mit 29:23 durch und erreicht damit das Halbfinale ebenso wie Barcelona (ESP), das 26:23 gegen Zagreb (CRO) gewann. San Antonio setzte sich mit einer 21:24-Niederlage bei Braga durch. Nun schauen die THW-Fans am Dienstag, den 6.3., gespannt nach Wien. Dort wird um 11.00 Uhr das Halbfinale ausgelost. Gesetzte Mannschaften oder eine Vorbestimmung gibt es dann nicht mehr, nur das Losglück entscheidet.
Im Im Europapokal der Pokalsieger hat die SG-Flensburg durch einen 22:20-Erfolg bei Fotex Vesprem (HUN) das Halbfinale erreicht. Im gleichen Wettbewerb kam Großwallstadt durch eine 24:30-Niederlage bei Ljubiljana weiter. Im Viertelfinale des EHF-Pokals schied der TBV Lemgo trotz eines 26:23-Siegs beim SC Magdeburg aus.
Eine souveräne Vorstellung. Zur Halbzeit führten wir mit 13:11, waren die bessere Mannschaft, obwohl wir einige brutale Fouls einstecken mußten.In der 2. Halbzeit wurde es dann noch härter, da gab es einige schlimme Fouls, aber die Jungs haben mit Mut gespielt.
Beim 19:19 war alles klar, da habe ich dann Jacobsen und Perunicic rausgenommen. Wichtig war nur noch, das Spiel zu Ende zu bringen und keine Verletzungen davonzutragen, weil wir in drei Tagen schon wieder spielen. Die Brutalität wurde noch einmal deutlich, als Bjerre in der 59. Minute voll in den Magen geschlagen wurde. Das hatte mit Handball nichts mehr zu tun.
Morten Bjerre und Nenad Perunicic haben sehr gut gespielt, Stefan Lövgren war auch gut.
Ich habe ja immer gehofft, einmal ein Finale gegen Barcelona zu gewinnen. Daher wünsche ich mir eine der beiden anderen Mannschaften für das Halbfinale, auch wenn das alles Weltklassemannschaften sind. Wir haben eine Chance ins Finale gegen Barcelona zu kommen.
Wir haben einen relativ souveränen Sieg errungen. Es war klar, daß Cetinje versuchen würde, über den Kampf und übertriebenen Einsatz und körperbetontem Spiel uns den Schneid abzukaufen, aber das ist ihnen nicht gelungen. Nur einmal beim 7:10 lag wir ein wenig hinten, dann haben wir zur Halbzeit mit 13:11 geführt.Wir haben dann bis zur 45. Minute sehr ruhig und besonnen gespielt, vor allem auch in der Deckung sehr gut gespielt. Dann kam ein wenig Hektik auf, Nenad bekam kurz nacheinander zwei Zeitstrafen, war ein bißchen rotgefährdet. Er war dann sehr aufgebracht, war auch von den Cetinje-Spielern provoziert worden. Da haben wir dann ein bißchen nachgelassen, aber eigentlich sind wir jederzeit souverän Richtung Halbfinale marschiert.
Das Wichtigste ist aber: Wir sind weiter und haben keine Verletzungen davongetragen.
Die Mannschaft hat sich 45, 50 Minuten konzentriert und ein gutes Spiel gezeigt.
Einen Wunschgegner haben wir nicht, es gibt keinen leichten Gegner mehr, das sind alles sehr, sehr starke Mannschaften. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann würde ich gerne zuerste auswärts spielen dürfen.
Toll, daß der Trainer nach meinem schlechten Spiel in Hameln an mir festgehalten hat und ich ihm mit meinem Spiel für sein Vertrauen danken konnte.[Wunschgegner?]
Barcelona erst im Endspiel und nach Celje will ich auch nicht.
(03.-05.03.2001) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |