11./12./14.04.2001 - Letzte Aktualisierung: 14.04.2001 | Bundesliga |
Update #2 |
Die SGWS steckt mitten im Abstiegskampf... |
Zuletzt lief es mit 2:10 Punkten dann wieder deutlich bescheidener, doch selbst nach der klaren 22:27-Heimniederlage gegen Minden vom Wochenende steht die SGWS immerhin noch auf Platz 15 der Tabelle - das Saisonziel "Klassenerhalt" ist weiter möglich. Doch die Stimmung ist schlecht an der Ortenau: Bei der Schappe gegen GWD spielte die SG "fast schon phlegmatisch" (Badische Zeitung), SG-Trainer Andersen, dessen Vertrag nicht verlängert wird und der zu Grashoppers Zürich wechselt, sah, daß "bei Minden der Siegeswille größer war", daß "fast alle Zweikämpfe verloren" wurden und daß seine Mannschaft "Alibi-Handball" spielte. Sein verletzter SGWS-Kapitän Holger Löhr meinte: "Das war ein herber Rückschlag."
Auch ein Testspiel am Mittwoch gegen die Schweiz brachte kein Erfolgserlebnis: Eine ersatzgeschwächte SG unterlag den Eidgenossen mit 27:31.
Die Mannschaft der SG Willstätt/Schutterwald stellten wir ausführlich im Vorbericht zum Hinspiel vor, daß der THW in der Hanauerlandhalle knapp mit 26:24 (12:12) gewann (siehe Bericht). Im Kiel konnte bisher weder Willstätt noch Schutterwald gewinnen, im letzten Jahr verlor Willstätt deutlich mit 21:35 (siehe Bericht), SG-Partner Schutterwald unterlag mit 24:34 (siehe Bericht).
Könnte die SG in Kiel punkten, wäre das mehr als eine Überraschung, denn Zähler sprangen bisher in fremder Halle nur bei den Mitabstiegskandidaten Dormagen, Hildesheim, Wuppertal und Eisenach heraus, ansonsten gab es meist deutliche Niederlagen.
Christian Scheffler wird diese Saison wahrscheinlich nicht mehr eingesetzt werden können. Der Heilungsprozeß seiner Knöchelverletzung wird durch eine Absplitterung verzögert. Gesundheitliche Probleme hat auch THW-Trainer Noka Serdarusic, er leidet immer noch unter Nierenproblemen. Für ihn übernahm Co-Trainer Michael Menzel am Mittwoch und Donnerstag das Training.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Ole Andersens Vertrag wurde nicht verlängert. Er wird nach der Saison von Bob Hanning ersetzt. |
Kiel ist ein riesen Traditionsverein, die kommen irgendwann wieder. Jetzt werden Sie sicher einen ordlichen Bundesligaabschluss spielen wollen, um sich dann selbst wieder zu finden. Von daher wird es für uns in der Ostseehalle sicher kein leichtes Spiel, da vom THW Kiel eine entsprechende Reaktion zu erwarten ist. Wenn die Körper fit bleiben, sind dort alle Spieler gute Profis und haben den richtigen Ehrgeiz. Sie haben stets gegeben, was sie konnten. Ich hätte es Kiel gegönnt, in das CL-Finale einzuziehen.
Und so kam es schließlich, wie es bei objektiver Betrachtungsweise kommen musste: Im Januar 2000 trafen sich zum ersten Mal eine Delegation aus Schutterwald und Willstätt im Gebäude des Hauptsponsors Hilzinger in Willstätt, um über eine Bündelung der Handball-Kräfte in der Ortenau zu sprechen. Zwei Ziele wurden bereits am ersten Abend konkretisiert und später ungesetzt:
1. Profihandball langfristig und erfolgreich in der Ortenau zu bieten
2. Enge Zusammenarbeit beider Vereine im Amateur- und Jugendbereich.
Was folgte, waren wöchentliche Sitzungen, in denen das Konzept immer weiter ausgearbeitet wurde, das zielorientiert nicht nur den TV Willstätt und den TuS Schutterwald finanziell entlastete, sondern unterstützte.
So konnten am 7. Juli, genau zwei Monate nach Bekanntgabe der SG beim Heimspiel des TVW gegen den THW Kiel vor laufenden Kameras des ZDF, die Vereinsvorsitzenden Frank Heuberger und Werner Hetzel sowohl die SG-Vereinbarung, also auch Provisitions- und Jugendabgabeverträge unterzeichnen. Zwischenzeitlich liefen aber auch die Vorbereitung auf die Spielzeit 2000/2001 längst auf Hochtouren. Probleme bereiteten hier jedoch lange die Ungewissheit der Erstligazugehörigkeit, die erst sechs Wochen vor Rundenbeginn vor dem Landgericht in Dortmund im Rahmen des "Fall Gummersbach" erstritten werden musste. Auch die Frage nach dem Spielort war zu klären. Hier wurden die Vor- und Nachteile der Hallen in Offenburg und Willstätt verglichen. Für die Saison 2000/2001 fiel die Entscheidung zu Gunsten der Hanauerlandhalle in Willstätt. Von den Sponsoren wurden die Spielgermeinschaft Willstätt/Schutterwald sehr gut angenommen. Der Saisonetat liegt erstmalig bei 3 Mio. DM, einer Summe, die keiner der Ortenauer Handballvereine allein jemals erreichen konnte. Die Zuschauerzahlen wurden auf Grund der geringen Sitzplatzkapazität in Willstätt auf nur 1.800 festgelegt. Um an die mittelfristig unabdingbaren 4.000 Zuschauer und 4 Mio. DM-Etat Grenze zu gelangen, sind nicht nur Trainer, Mannschaft und Verantwortliche, sondern auch die gesamte Region gefordert. "Es wird schwer, aber keinesfalls unmöglich", so das Statement aus Schutterwald und Willstätt.
Wichtig ist für Hanning, dass der Zusammenschluss zwischen den beiden Klubs TV Willstätt und TuS Schutterwald intensiviert wird. "Mir ist allerdings auch klar, dass ich das überhaupt nicht alleine kann", sagt Hanning. Er wolle "jetzt auch versuchen, Leute aus der Region - ich denke an Martin Heuberger, an Chris Armbruster, vielleicht sogar an Armin Emrich - einzubinden, um Talente aus der Region zu fürdern. Die Kehrmanns, die Jansens, die Bernaus, die Tiedtkes, die jetzt alle in der Nationalmannschaft spielen, muss es ja auch im Süden geben". Sein Konzept beinhaltet, pro Position einen erfahrenen und einen jungen Spieler zu haben. "Zum Beispiel Holger Lshr und Tim Bauer auf Rechtsaußen." Gerade auf Spieler wie Kokir, Kroner, Kantimm und Sola oder Holger Löhr baut der Coach.
Bob Hanning ist ein Mann, der für den Handball lebt. Seine Intention liegt darin,
gerade junge Leute in die Spitze zu führen. "Ich bin ein Trainer, der sehr gerne lange bleibt,
weil ich mich mit der Sache identifiziere. Für mich bedeutet Verein mehr, als nur eine Mannschaft zu trainieren.
Für mich ist das auch ein Stück Zuhause." Deswegen unterschrieb er einen Vertrag für drei Jahre mit
zweijähriger Option, der sowohl für die erste als auch für die zweite Liga Gültigkeit besitzt.
Hanning jedenfalls ist zuversichtlich: "Ich habe mich nicht einfach für eine Mannschaft, sondern für
ein Konzept und eine Region entschieden, weil ich glaube, dass sich hier was bewegen lassen kann."
Ein Angebot des TuSEM Essen jedenfalls schlug er deswegen aus.
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