09.-11.03.2002 - Letzte Aktualisierung: 11.03.2002 | Bundesliga |
Update #4 |
Im Gegensatz zum Mittwoch behielt der THW diesmal den geforderten kühlen Kopf und konzentrierte sich aufs Handballspielen. In die Pause gingen die Zebras mit einem komfortablen 16:11-Vorsprung, den sie nach Wiederanpfiff auf 18:11 (32.) und 20:12 (35.) ausbauten. Nach Führungen mit 22:14 (43.) kam Göppingen auf 18:23 heran, die Halle tobte nun. Doch der THW blieb cool, ließ sich nicht beirren, erhöhte auf 27:20 (54.), Göppingen konnte noch einmal auf 23:27 verkürzen (57.), doch mit dem 28:23 für die Zebras (59.) war dann alles klar.
Johan Pettersson mußte in der 55. Minute angeschlagen das Feld verlassen, nach erster Einschätzung scheint es aber keine schlimme Verletzung zu sein. Bester Werfer beim THW war Stefan Lövgren mit 6/3 Toren, für Göppingen trafen Roggisch und Souza am besten.
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"Das war ein enorm wichtiger Sieg", freute sich Henning Fritz. "Im Titelrennen ist weiter stark mit dem THW zu rechnen." Kiels Torhüter besaß mit zahlreichen Reflexen vor allem in den ersten 40 Minuten wesentlichen Anteil am Erfolg. In dieser Zeit legten die Zebras mit einer konzentrierten und beeindruckenden Vorstellung den Grundstein zum verdienten Erfolg. Neidlos erkannte Frisch-Auf-Trainer Christian Fitzek die Überlegenheit des Gastes an. Seine Spieler hätten in der ersten Halbzeit zu viel Respekt gezeigt, ärgerte sich der Ex-Nationalspieler und mäkelte vor allem an seiner Abwehr herum. "Das Zusammenspiel zwischen Deckung und Torwart hat nicht funktioniert. Das war der Schlüssel zum Kieler Sieg." Fitzek hatte indes auch THW-Stärken bemerkt. "Die sind ziemlich abgezockt und spielen einen technisch guten und schnellen Ball." Gegen solch' eine starke Mannschaft hätte man nur eine Siegschance, philosophierte Fitzek weiter, wenn die Schiris der Heimmannschaft auch einmal mit drei oder vier Pfiffen helfen würden. "Das war heute nicht der Fall. Die Schiedsrichter waren absolut neutral."
Womit das leidige Thema wieder auf dem Tisch lag. Mit Ehrmann/Künzig, dem umstrittenen Frauengespann aus dem Willstätt-Spiel, hätte der THW auch in Göppingen verloren, mutmaßte THW-Coach Noka Serdarusic. Fitzek sprang seinem Kollegen öffentlich in der Pressekonferenz zur Seite: "Ich hab's auf Video gesehen. Das war eine Katastrophe. Ich kann verstehen, dass Noka aus der Haut gefahren ist." An der Leistung von Peter Graf und Jörg Mahlich gab es am Sonnabend nichts zu kritisieren. Weil die Unparteiischen von Beginn an jede Härte unterbanden, erlebten die Zuschauer über weite Strecken ein sehenswertes Handballspiel, in dem der THW taktisch und technisch deutlich dominierte. Erfreulich war erneut der Auftritt von Youngster Sebastian Preiß (4 Tore), Magnus Wislander (5) hatte nach überstandener Rückenverletzung seine Treffsicherheit zurück gefunden, Johan Pettersson (5) versenkte die Tempogegenstöße sicher und Kapitän Lövgren war unermüdlicher Antreiber sowie sicherer Schütze - auch vom ungeliebten Siebenmeterpunkt.
Nach 42 Minuten hatten die Zebras beim 22:13-Zwischenstand die Vorentscheidung erzwungen. Als die Gastgeber in ihrer Hilflosigkeit zu rustikalen Mitteln griffen (Roggisch!), schmolz der stolze Vorsprung zwar auf vier Tore zusammen, doch zwei wichtige Treffer von Morten Bjerre brachten alles wieder ins Lot. Hilfreich war zudem die Einwechslung von Mattias Andersson in der Schlussphase. Viermal kaufte der junge schwedische Torhüter Göppinger Angreifern im Duell Mann gegen Mann Ball und Schneid ab. "Gut, dass wir uns wieder gefunden haben", prustete ein erschöpfter Kapitän Stefan Lövgren. "Wir hatten am Nachmittag Flensburg gesehen und waren gewarnt."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 11.3.2002)
Souveräner Auftritt, wir haben von Anfang an geführt, in der zweiten Halbzeit dann meist mit vier bis sieben Toren. Ganz zum Schluß hätte es noch etwas eng werden können, als Göppingen zwei Gegenstoßchancen hatte, aber die hat Mattias Andersson pariert.In der kommenden Pause müssen wir uns auf den Endspurt in der Liga vorbereiten, die Basis für die Kraft legen. Dann treffen wir danach gleich auf Gummersbach, die heute mit ihrem neuen Trainer Ivanescu gleich einen Punkt in Willstätt geholt haben, und dann die schweren Europapokalpartien gegen Wallau. Wir können uns also nicht ausruhen...
Göppingens Trainer Christian Fitzek hat das Video von unserem Spiel in Willstätt gesehen und heute abend in der Pressekonferenz nach dem Spiel bestätigt, daß er sich danach genauso beschwert hätte...
[Frage: Wie bewerten Sie das Unentschieden von Lemgo in Flensburg?]
Mir wäre ein Flensburger Sieg lieber gewesen. Lemgo hat nun möglicherweise Motivation und Selbstvertrauen gewonnen. Es wird aber bis zum Schluß eng bleiben, wobei wir ein sehr schweres Restprogramm haben.
(09.-11.03.2002) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |