28.03.2002 | Europapokal |
Die SG Wallau-Massenheim. |
Für die Wallauer geht's am Samstag um alles oder nichts - ist es doch die letzte Chance der Hessen in dieser Saison einen Titel zu holen und sich für das kommende internationale Geschäft zu qualifizieren. Kein Wunder, daß es für Ehrenpräsident Bodo Ströhmann das "größte Match seit zehn Jahren" ist. Trainer Martin Schwalb spricht vom "Spiel der Spiele", "zwei bis drei Adrenalinschübe täglich" durchlaufen den SG-Coach. Schwalb schiebt dem THW die Favoritenbürde zu: "30:70 Prozent" sei die Chance seiner Mannschaft. Doch wenn eine Mannschaft dazu in der Lage sei, den THW mit fünf Toren zu besiegen, dann sei seine Mannschaft das. "Wir können ein schnelles und euphorisches Spiel bestreiten", sagt Trainer Martin Schwalb. Doch die Hessen haben mit Personalproblemen zu kämpfen. Abwehrstratege Mike Fuhrig konnte zu Beginn der Woche wegen einer Grippe nicht trainieren, Iosu Ollala meldete sich Mittwoch vormittag mit Achillessehennproblemen ab. Größte Sorge von Schwalb jedoch ist die Innenbanddehnung von Spielmacher Steffen Weber. Der soll heute am Donnerstag mit einer Spezialschiene erstmals trainieren. Schwalb rechnet trotz aller Probleme mit dem Einsatz aller drei Spieler.
Wie wichtig die Partie für die SG W/M ist, betont auch Manager Stephan Schoene "Das ist für uns das Spiel der Spiele, die wichtigste Partie seit drei oder vier Jahren." Um diese erfolgreich zu gestalten, müssen "wir unsere taktischen und spielerischen Möglichkeiten optimieren, und genau daran arbeiten wir in dieser Woche", so Schwalb. Wichtig sei vor allem jedoch der Kopf: "Die Mannschaft muss stets ihre Chance wittern" so Schwalb, der Angst hat, daß man einen Fehlstart hinlegt: "Wenn du eine Woche angespannt im Startblock sitzt, kann es leicht passieren, dass du den Start verpennst", sagt der Coach, der deswegen viel mit seinen Spielern gesprochen hat, um den Druck zu nehmen. "Eigentlich kann doch auch niemand erwarten, dass wir Kiel aus der Halle schießen, und deshalb werden wir am Sonntag nicht in Sack und Asche rumlaufen, wenn wir ausscheiden", sagt er.
Doch der Erwartungsdruck ist auch auf Seiten der Wallauer da. SG-Ehrenpräsident Bodo Ströhmann, über lange Jahre der Macher und Mäzen des Klubs, sagte nach dem Hinspiel: "Ich bin mehr als optimistisch für das Rückspiel. Den Bus nach Barcelona werden wir schon mal bestellen! Dann können die Kieler ihre Eintrittskarten für das Finale, die sie jetzt schon verkaufen wollen, wieder einstampfen!"
Ausverkauft wird die Partie aller Voraussicht nach nicht sein, auch wenn Manager Schoene auf "ein schön volles Haus" hofft und darauf, dass das ansonsten oft etwas langsam in Fahrt kommende Wallauer Publikum diesmal von der ersten Minute an voll hinter der Mannschaft steht. "Schließlich ist von Beginn an klar, was wir brauchen." Schoene war nach dem Hinspiel zuversichtlich: "Wir haben im Europacup schon ganz andere Rückstände umgebogen. Fünf Tore sind durchaus machbar. Ich hatte vorher schon gesagt, dass uns auch sechs Tore Rückstand reichen werden. Mit diesem Ergebnis und den vielen erzielten Auswärtstreffern werden wir das vor heimischer Kulisse schaffen!"
Der THW sieht sich im Rückspiel nicht in der Favoritenrolle, Manager Uwe Schwenker sah nach dem Hinspiel "Optionen für beide Mannschaften aufs Finale". Daher sein Hinweis an die Mannschaft: "Wir können uns im Rückspiel keine Luschigkeiten erlauben." Staffan Olsson stieß ins gleiche Horn: "Entschieden ist nichts. Für Wallau ist der Europacup die letzte Chance, einen Titel zu holen. Die werden richtig Gas geben."
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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