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08./10.05.2002 - Letzte Aktualisierung: 10.05.2002 Bundesliga

THW-Kantersieg über Bad Schwartau - Meisterschaftsrennen spitzt sich zu

Bundesliga, 31. Spieltag: 08.05.2002, Mi., 20.00: THW Kiel - SG VfL Bad Schwartau-Lübeck: 34:20 (15:8)
Update #3

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Das Meisterschaftsrennen spitzt sich zu: Der THW kam am Mittwoch Abend in der Ostseehalle zu einem 34:20 (15:8)-Kantersieg über die SG VfL Bad Schwartau-Lübeck, während der Tabellendritte Lemgo in Wetzlar mit 25:27 unterlag. Weil aber Spotzenreiter Nordhorn in Magdeburg mit 29:27 gewann und so mit 49:13 Punkten weiter einen Zähler vor den Zebras liegt, "müssen wir schon alle drei verbleibenden Spiele gewinnen, um den Titel zu holen", so THW-Manager Uwe Schwenker. Die verbleibenden drei Begegnungen bestreitet der THW in Oberhausen gegen Essen, zu Hause gegen Nordhorn und am letzten Spieltag in Flensburg.
In der ersten Viertelstunde verlief die Partie ausgeglichen. Nach dem 3:1 für die Zebras (8.) mußte der THW sogar die 4:3-Führung (11.) der Gäste, die ohne den an Erkältung erkrankten Kapitän Adrian Wagner angetreten waren, hinnehmen. Aber nachdem Julio Fis mit seinem zweiten Tor das 4:4 erzielt hatte (12.), nahm das Spiel seinen - von THW-Führung und Fans erhofften - Lauf. Lövgren und zweimal Wislander brachten die Hausherren mit 8:5 (16.) in Führung.

Nach einer Viertelstunde kamen Bjerre und Petersen in die Offensive.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nach einer Viertelstunde kamen Bjerre und Petersen in die Offensive.
THW-Trainer Noka Serdarusic wechselte nach 15 Minuten, gab Staffan Olsson eine Pause und brachte für den Schweden Morten Bjerre, gleichzeitig durfte Klaus-Dieter Petersen nun auch im Angriff ran. Bjerre war es, der sowohl zum 8:5 getroffen hatte, als auch mit dem 9:7 erfolgreich war. "Pitti" Petersen gelang dann mit seinem Treffer zum 10:7 ein kleines Kabinettstückchen, als er im Fallen per Rückhandwurf ins Netz traf (23.).

Simen Muffetangen - im ersten Durchgang gefährlichster Angreifer der Gäste - verkürzte noch einmal auf 8:10 (24.), doch dann nutzte der THW die Ballverluste der Gäste und die gute Torwartleistung von Henning Fritz und lag zur Pause nach einfachen Toren mit 15:8 in Führung.

Im zweiten Durchgang kam der THW zu diversen Gegenstoß-Toren.
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Im zweiten Durchgang legte der THW mit dem 17:8 noch einen drauf, bevor die "Fast-Schon-Hamburger" noch einmal auf 9:17 (33.) verkürzten. Doch Bad Schwartau hatte sich längst aufgegeben, SG-Trainer Anders Fältnäs schonte seine zentralen Spieler für das nächste wichtige Spiel im Abstiegskampf. So zog der THW locker auf 25:12 (45.) davon. Goran Stojanovic hatte sich bereits in der 38. Minute entnervt auswechseln lassen.

Kurios der Kieler Treffer zum 30:16 (53.): Pettersson wollte von Außen auf Wislander an den Kreis spielen, doch Knorr versuchte abzuwehren, langte dazwischen und traf ins eigene Netz. Als die Zebras zum 33:16 (56.) trafen, bahnte sich für die Gäste ein Debakel an, das Thomas Knorr durch zwei Tore kurz vor Abpfiff in Grenzen hielt.

Beste Schützen beim THW waren Pettersson (acht Tore, rechnet man den Treffer von Thomas Knorr ihm zu), Wislander (sechs, in toller Spiellaune) und Julio Fis (erfüllte seine Aufgabe durch sechs Rückraumtreffer). Für Bad Schwartau waren Knorr (6) und Muffetangen (6/2) am erfolgreichsten.

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.5.2002

Zebras blasen zur Jagd auf die deutsche Meisterschale

THW Kiel nach 34:20 (15:8) gegen Bad Schwartau letzter Nordhorn-Verfolger
Der THW Kiel hat sich mit dem 34:20 (15:8)-Erfolg gegen die SG Bad Schwartau-Lübeck endgültig in die Jägerrolle des Tabellenführers HSG Nordhorn geworfen . Der klare Zebra-Sieg am viertletzten Spieltag der Handball-Bundesliga war allerdings schon mit dem Schlusspfiff kein Thema mehr. Gespannt wartete man am Mittwoch in der Ostseehalle auf Kunde aus Wetzlar. Die kam per SMS auf das Handy von THW-Manager Uwe Schwenker. "Glückwunsch. Wir haben es wirklich nicht verdient. Jetzt müsst ihr Meister werden", schickte Lemgo-Geschäftsführer Fynn Holpert nach der 27:29-Niederlage frustrierte Grüße an die Förde. Drei Punkte Rückstand - Lemgo ist aus dem Rennen.

"Abwehr! Abwehr! Abwehr! war heute die Marschroute", fasste THW-Trainer Noka Serdarusic die Taktik gegen den Landesrivalen Bad Schwartau, das dem THW im Hinspiel eine bittere 24:22- Niederlage beigebracht hatte, in einem Wort zusammen. "Insgesamt hat die Mannschaft das ganz gut umgesetzt", bemängelte der Coach, "nur ein paar Ausnahmen in der ersten Halbzeit, als wir zu defensiv waren. Die dürfen sich am Sonntag gegen Essen natürlich nicht wiederholen."

Gut 20 Minuten lang deutete nichts auf einen Kieler Kantersieg hin. Die von Tilo Strauch organisierte 6:0-Abwehr der Ostholsteiner stand dem Bollwerk der Gastgeber nur wenig nach. Der THW mühte sich meist vergeblich, um gute Wurfpositionen gegen Goran Stojanovic im Bad Schwartauer Gehäuse.

Durchschlagkraft ging allein von Julio Fis (6 Tore) und Morten Bjerre (5) aus, die von den Halbpositionen im Rückraum Zug zum Tor unter Beweis stellten. Bad Schwartau hatte bei fünf Holztreffern Pech, stetige Gefahr für das von Henning Fritz sehr solide gehütete Kieler Tor ging zunächst aber eigentlich nur von Kapitän Simen Muffetangen aus.

Erst als Teddy Nordling (24.) die einzige Zeitstrafe der gesamten Begegnung absitzen musste, nahm der THW-Express Fahrt auf. Jetzt liefen erste und zweite Welle auf Hochtouren, fünf Treffer in Folge sorgten schon bis zum Pausenpfiff der Gebrüder Methe für klare Verhältnisse. Mit jedem Kontertor, das Stojanovic von Christian Scheffler, Johan Pettersson oder einem anderen Zebra kassierte, fiel der Schwartauer Widerstand mehr und mehr in sich zusammen. Nur hin und wieder stimmte die Abstimmung zwischen Passgeber Fritz und seinen nach vorne stürmenden Adressaten nicht.

Das Kieler Publikum begnügte sich damit, Thomas Knorr konsequent auszupfeifen. Allerdings nur bis zur 53. Minute. Als der Ex-THWer in einen Pettersson-Pass, der für Magnus Wislander gedacht war, hineinlief und ein blitzsauberes Eigentor produzierte, schlug die Stimmung zu "Knorres" Gunsten um.

(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 10.5.2002)

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Fältnäs
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Fältnäs
SG-Trainer Anders Fältnäs:
Anders Fältnäs: "Zu viel verschossen."
Anders Fältnäs: "Zu viel verschossen."
Ein verdienter Sieg.

Wir haben in den ersten 20 Minuten guten Handball gespielt, gut in der Abwehr gestanden und auch Möglichkeiten nach vorne gehabt, haben aber zu viel verschossen und Fritz hat gut gehalten. So gerät man dann in der Ostseehalle in Rückstand, auch wenn sieben Tore vielleicht zwei, drei zu viel waren.

In der zweiten Halbzeit war dann nichts mehr zu machen, ich habe die Spieler geschont für das nächste Spiel. Solingen hat heute auch gewonnen, d.h. wir haben die gleiche Punktzahl wie Solingen [nach Abzug von vier Pluspunkten, die Red.], daher brauchen wir noch vier bis sechs Punkte für den Klassenerhalt.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Ich habe mit der Mannschaft vor dem Spiel nicht über die Tordifferenz geredet. Unsere Marschroute war: Abwehr, Abwehr, Abwehr. Dadurch wollten wir über die erste und zweite Welle zu einem guten Ergebnis kommen. Das ist uns gut gelungen in der ersten Halbzeit, wir haben nur wenige Fehler gemacht. Ich hoffe, daß wir in vier Tagen in Essen in der Abwehr ähnlich spielen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann variabler gespielt, sind leichter zu Toren gekommen, waren aber auch nicht mehr ganz so konzentriert. Aber ein Sieg mit 15 Toren muß jeden zufrieden stellen.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Uwe Schwenker: "Mehr am Handy gehangen..."
Uwe Schwenker: "Mehr am Handy gehangen..."
Ich habe heute mehr am Handy gehangen, und mir die Ergebnisse durchgeben lassen. Nach dem heutigen Spiel ist klar: Wir müssen alle drei Spiele gewinnen, um eine Chance auf den Titel zu haben.

Der Sieg ist auch in der Höhe verdient. Ich hoffe, daß er uns einen Schub für das Spiel gegen Essen mitgibt und wir uns die verlorenen Punkte aus dem begeisternden Hinspiel zurückholen können.

THW-Torhüter Henning Fritz:
Das war im Hinblick auf das schwere Spiel gegen Essen eine gute Vorbereitung. Einige haben sich noch einmal richtig frei gespielt."
THW-Kreisläufer Magnus Wislander:
Schwartau war überraschend schwach. Aber wenn man im Abstiegskampf nicht auf das Torverhältnis achten muß, passiert so etwas schon einmal.- Das Spiel hatte von Anfang an irgendwie Freundschaftscharakter. Das Eigentor von Thomas war lustig. Sowas habe ich bisher erst einmal erlebt.
THW-Rückraumspieler Staffan Olsson:
Als wir klar führten, haben wir richtig gut weiter gespielt. Das hatten wir uns in der Halbzeit auch vorgenommen. Gegen Eisenach war das Ergebnis ähnlich klar, aber danach haben wir nachgelassen. Das sollte uns heute nicht wieder passieren.

31. Spieltag: 08.05.02, Mi., 20.00: THW Kiel - SG VfL Bad Schwartau-Lübeck: 34:20 (15:8)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-60.), Andersson (n.e.); Wislander (6), Preiß (2), Pettersson (8, eins davon durch Eigentor Knorr), Bjerre (5), Petersen (1), Lövgren (3/2), Scheffler (3), Wisotzki, Fis (6), Olsson; Trainer Serdarusic
Logo SG VfL Bad Schwartau-Lübeck:
Stojanovic (1.-38.), Reider (38.-60.); Judycki (4), Nordling (1), Möller (n.e.), Ernelind (2/1), Landsberg, Knorr (6), Boeriths, Muffetangen (6/2), Strauch (1); Trainer: Fältnäs
Schiedsrichter:
Methe / Methe (Vellmar)
Zeitstrafen:
THW: 0;
Bad Schwartau: 1 (Nordling)
Siebenmeter:
THW: 3/2 (Lövgren scheitert an Stojanovic);
Bad Schwartau: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 3:1, 3:4 , 6:4, 6:5, 8:5, 8:7, 10:7, 10:8, 15:8;
2. Hz.: 17:8, 17:9, 18:9, 18:10, 19:10, 19:11, 20:11, 20:12, 25:12, 25:13, 25:14, 27:14, 27:15, 28:15, 28:16, 33:16, 33:17, 34:17, 34:20
Zuschauer:
9730 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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