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19.-21.10.2002 - Letzte Aktualisierung: 21.10.2002 Bundesliga

THW schlägt auch Göppingen

Bundesliga, 8. Spieltag: 19.10.2002, Sa., 19.30: THW Kiel - FA Göppingen: 22:20 (11:7)
Update #4

David Szlezak schaffte in der 59. Minute den 20:21-Anschluß für Göppingen.
Klicken Sie zum Vergrößern! David Szlezak schaffte in der 59. Minute den 20:21-Anschluß für Göppingen.
Der THW hat auch gegen Frisch Auf Göppingen zwei Punkte mitgenommen. Am Sonnabend Abend gelang in der Kieler Ostseehalle gegen die Schwaben ein 22:20 (11:7)-Sieg. Damit haben sich die Zebras immerhin auf Platz zwölf der Tabelle verbessert.
Dabei war der doppelte Punktgewinn durch eine Schwächeperiode der Zebras in der zweiten Halbzeit stark gefährdet gewesen, als David Slzezak für Göppingen in Unterzahl zum 20:21-Anschluß (59.) traf. Doch Martin Schmidt beendete mit einem Tor von Außen 45 Sekunden vor Schluß die Zitterpartie.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.10.2002:

Martin Schmidts Heber beendet Kieler Zitterpartie

THW rettet sich gegen Göppingen nach chaotischer Schlussphase mit 22:20 ins Ziel

Mit dem 22:20 (11:7) über Frisch Auf Göppingen schaffte der THW Kiel am Sonnabend zwar den von seinem Anhang erhofften Erfolg, machte auch den zweiten Saisonsieg in der Bundesliga perfekt und nahm auf der Tabellenleiter weitere Stufen nach oben. Dennoch treten die Zebras auf der Stelle. Nachdem sich das Team von Trainer Noka Serdarusic über viel Kraft ein zwischenzeitliches Polster von acht Toren mehr herausgearbeitet als erspielt hatte und einem deutlichen Triumph entgegenzueilen schien, folgte in der Schlußphase der schon fast obligatorische Einbruch. Die Gäste rückten den Zebras bis auf ein Tor auf den Pelz, der Anhang in der Ostseehalle wollte schier verzweifeln. "Mit einem Quäntchen mehr Glück", konstatierte Frisch- Auf-Trainer Christian Fitzek, "Hätten wir heute die Sensation schaffen können."

Recht hatte der ehemalige Nationalspieler. Das gab auch ein sichtlich um Fassung ringender Serdarusic zu. Den Ausführungen Fitzeks habe er hinzuzufügen, bestätigte Kiels Trainer nach der kuriosen Handball-Achterbahnfahrt mit Happyend. "Zum Schluss waren wir in der Abwehr nicht mehr so bissig. Dann mussten wir zittern und haben doch irgendwie gewonnen." Der THW musste wegen einer Magen-Darm-Infektion wie erwartet auf Torhüter Henning Fritz verzichten, für den Ex-Magdeburger rückte Steinar Ege wieder in die Mannschaft. Außerdem gesellte sich weiteres Verletzungspech hinzu: Es waren kaum drei Minuten gespielt, da erwischte es Neuzugang Davor Dominikovic im linken Adduktorenbereich. Der Kroate setzte zunächst aus, kam dann zurück und hielt unter starker Schmerzen immerhin in der Abwehr bis zum Schluss durch. Ob Dominikovic am Mittwoch beim Vorletzten GWD Minden auflaufen kann, steht in den Sternen. "Wenn wir Glück haben, könnte es klappen", sagte Physiotherapeut Uwe Brandenburg. Möglich wäre es aber auch, dass der 24-jährige Rückraumspieler länger ausfalle.

Nikolaj Jacobsen verwandelte alle sechs Siebenmeter sicher.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikolaj Jacobsen verwandelte alle sechs Siebenmeter sicher.
Über Kampf hatten die Zebras gegen die aggressive 6:0-Deckung der Gäste mit ihren "Frontmännern" Sven Liesegang und Lars-Henrik Walther ordentlich ins Spiel gefunden, legten eine verdiente Pausenführung vor und kamen auch nach dem Wechsel besser aus den Startlöchern. Das geschah dank guter Paraden von Mattias Andersson und der Spiel- und Wurffreude von Nikolaj Jacobsen. Die dänische "Zaubermaus" begeisterte mit Sicherheit und Variantenreichtum beim Versenken der Siebenmeter. Außerdem brachte er den Ball auch aus ungünstigsten Winken vier Mal im Göppinger Tor unter. Keine Frage, die Rückkehr des Kieler Stamm-Linksaußens ist auch bei noch fehlender Fitness eine große Hilfe fürs Team - seine Trickwürfe sind überdies ein willkommener und lang vermisster Augenschmaus.

Bis auf 17:9 zogen die Zebras davon. Was dann geschah, wurde zum Rätsel und Ärgernis gleichermaßen. Ab der 42. Minute blieb der THW ohne eigenen Torerfolg, die Gäste bestraften Fehler und Fahrkarten gnadenlos über Tempogegenstöße. Es könne wirklich nicht sein, dass zwei oder drei Spieler meinten, sie müssten ohne große Chance Verantwortung für Würfe übernehmen, fand Uwe Schwenker vergleichsweise freundliche Worte für das, was vor allem die Rückraumachse mit Piotr Przybecki und Morten Bjerre leichtfertig und erfolglos in die gegnerische Deckung abschoss. In den letzten Minuten herrschte deswegen im Angriff das blanke Chaos. Die Halle wurde unruhig, Göppingen holte über Oprera, Souza und Szlezak Tor um Tor auf. 65 Sekunden vor dem Ende stand's nur noch 21:20. Martin Schmidt war es schließlich vorbehalten, mit einem gefühlvollen und gewagten Heber über den langen Frisch-Auf-Schlussmann Fabian Kehle hinweg für die Entscheidung zu sorgen. "Das ist nun mal mein bester Wurf", erzählte Kiels Rechtsaußen später mit verschmitztem Lächeln, "den muss man dann bringen, wenn er nötig ist."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.10.2002)

Hier geht's zu den Fotos des Spiels gegen Göppingen...

Stimmen zum Spiel:

FAG Trainer Christian Fitzek:
Glückwunsch an den THW. Am Anfang haben wir klare Chancen nicht genutzt. Auf einigen Positionen konnten wir unsere Leistung nicht abrufen, besonders Souza in der ersten Halbzeit...

Knezevic konnte dann in der Schlußphase einige Akzente setze, doch letztendlich hat es uns dann am Glück gefehlt.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Wir haben konfus im Angriff gespielt, die Abwehr war aber gut. Mattias Andersson hat einige wichtige Bälle gehalten.

Davor Dominikovic leidet unter Leistenproblemen, die erstmals am Freitag auftraten. Zum Schluß konnte er sich kaum bewegen.

Durch die Hereinnahme von Knezevic hatte der Frisch Auf-Angriff Hand und Fuß. In der zweiten Halbzeit hielten unsere Torhüter nicht mehr so gut. Glücklicherweise hat Martin Schmidt in Überzahl den Treffer zum 22:20 gemacht.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Wir sind noch nicht in der Lage, 60 Minuten konstant zu spielen. Ich hoffe, daß wir diese schlechten Phasen verkürzen können. Einige haben versucht, ohne gute Chancen Verantwortung zu übernehmen.

Wir müssen uns steigern, um in Minden ein oder zwei Punkte mitzunehmen.

[Zur Torhütersituation:]
Steinar Ege hat einige konkrete Angebote vorliegen. Wir werden am Montag ein Gespräch führen. Ferner wollen wir mit Mattias Andersson, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, verlängern. Wann dieser gordische Knoten aufgelöst wird, werden wir sehen...



8. Spieltag: 19.10.02, Sa., 19.30: THW Kiel - FA Göppingen: 22:20 (11:7)

Logo THW Kiel:
Andersson (1.-43.), Ege (zwei 7m und 43.-60.); Preiß (2), Pettersson (1), Jacobsen (10/6), Przybecki (3), Bjerre (1), Petersen, Lövgren (2), Schmidt (1), Scheffler, Dominikovic, Olsson (2); Trainer Serdarusic
Logo FA Göppingen:
Fort Mauri (1.-38.), Kehle (ein 7m und 38.-60.); Kraus, Oprea (4), Morgant (1), Souza (4), Seitner, Liesegang (1), Wulff (2), Szlezak (4), Nagel (3/1), Walther, Knezevic (1); Trainer: Fitzek
Schiedsrichter:
Pioro (Heßlar)/ Strick (Erkelenz)
Zeitstrafen:
THW: 4 (Jacobsen, Bjerre, Petersen, Dominikovic);
Göppingen: 4 (Seitner, Wulff, zweimal Walther)
Siebenmeter:
THW: 6/6;
Göppingen: 3/1 (Szlezak und Nagel scheitern an Ege)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 3:2, 4:4, 8:4, 11:7;
2. Hz.: 13:8, 17:11, 19:13, 20:15, 21:17, 21:20, 22:20
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)


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