17./18.05.2003 - Letzte Aktualisierung: 18.05.2003 | Bundesliga |
Update #3 |
Spielbericht der KN ergänzt...
Stimmen ergänzt, Statistik korrigiert... Spielbericht und Statistik ergänzt... |
Bester Werfer des THW: Piotr Przybecki mit sieben Toren. |
Auch im zweiten Durchgang bestimmte die Gäste vor mehr als 4000 Zuschauern in der Erfurter Messehalle das Geschehen, führten nach drei Minuten mit 15:12 und erhöhte weiter auf 17:12. Immer wenn Eisenach auf kam, zog Kiel wieder davon. Die Thüringer, die nun kämpferisch zulegten, kamen zwar mehrfach auf ein Tor heran, eine Chance zum Ausgleich bestand jedoch nie - wie beim 16:17 (38.), als der THW dann drei Tore in Folge zum 20:16 (40.) erzielte.
Auch in der 53. Minute kamen die Gastgeber noch einmal auf ein Tor heran (22:23), brachen dann aber ein. Der THW schaukelte die Partie über 26:23 (54.) und 27:24 (55.) zu einem Endstand von 30:24 sicher nach Hause.
EC-Platz Konkurrent VfL Gummersbach gab sich am heutigen Abend im Heimspiel gegen die SG Wallau-Massenheim keine Blöße und gewann 27:26 (14:14). Durch seinen Sieg hat der THW dennoch weiterhin eine kleine Chance auf einen Europapokalplatz. Die Zebras (Platz sieben, 36:28 Punkte, +55 Tore) müssen nun in den verbleibenden zwei Spielen (Wilhelmshaven (H), Willstätt (A)) gegenüber Gummersbach (Platz sechs, 37:27 Punkte, +38 Tore) (Nordhorn (A), Pfullingen (H)) noch mindestens einen Punkt, besser zwei Punkte, gut machen (siehe Restprogramm Verfolger).
Ein ausführlicherer Spielbericht folgt am Montag.
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Wir waren kämpferisch von der ersten Sekunde an da, haben phasenweise sehr gut gespielt. Wir haben mit einer 3:2:1-Deckung angefangen, führten in der ersten Halbzeit mit 12:8. Henning Fritz hat in der ersten Halbzeit sehr gut gehalten.In der zweiten Halbzeit haben wir einige Bälle verloren, da kam Eisenach heran. Mattias Andersson hat dann auch sehr gut gehalten. Piotr Przybecki und Morten Bjerre haben ebenfalls sehr gut gespielt.
[Frage: Wie wichtig ist Ihnen das Erreichen eines Europapokalplatzes?]
Natürlich möchte ich gerne im Europapokal spielen. Aber wichtig ist, dass die Mannschaft weiter so gut spielt, wie sie es in den letzten Spielen getan hat. Alles andere ergibt sich dann.
Wir haben von Anfang an geführt, hätten in der ersten Halbzeit sogar höher führen müssen. Lehmann war stark im Eisenacher Tor, Pettersson scheiterte bei drei, vier Hundertprozentigen an ihm. Bis zum 12:7 waren wir souverän, dann hatten wir vorne ein paar Probleme. Die 13:11-Führung war eigentlich zu knapp, wir hätten höher führen müssen.Nach der Halbzeit war es meist knapp, so zum Beispiel beim 22:23, aber wir haben nie den Ausgleich zugelassen. In der Phase hat Mattias Andersson stark gehalten und Henning Fritz hat in Unterzahl einen vielleicht entscheidenden Siebenmeter pariert.
Ein völlig verdienter Sieg, auch wenn wir nicht vollständig souverän waren. Eisenach hat mit Leidenschaft gekämpft, aber wir haben dagegen gehalten. Beide Seiten zeigten großen kämpferischen Einsatz.
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2003:
"Es war ein völlig verdienter Sieg, auch wenn wir nicht vollständig souverän waren", bilanzierte THW-Manager Uwe Schwenker, "Eisenach hat mit Leidenschaft gekämpft, aber wir haben dagegen gehalten."
Trainer Noka Serdarusic sah es ähnlich: "Wir haben zum Teil sehr gut gespielt, aber auch schwache Phasen vor allem im Angriff gehabt." In diesen offensiven Nachlässigkeiten lag begründet, dass der THW nach dem Treffer zum 1:0 durch Nikolaj Jacobsen nie mehr den Ausgleich hinnehmen musste, sich aber trotz klarer Vorteile (12:7/23. und 17:12/35.) vor der 56. Minute nicht sicher fühlen durfte. Da entschärfte Henning Fritz in Unterzahl (Preiß) beim Stande von 27:24 einen Siebenmeter von Stefan Just und den Nachwurf von Elmar Romanesen. Die Moral der Thüringer war endgültig gebrochen.
Fritz setzte diese Doppelparade seiner Leistung aus der ersten Halbzeit wie ein Sahnehäubchen auf. Deutschlands Nationaltorhüter, später vom guten Mattias Andersson abgelöst, stand dem serh stark auftrumpfendem Karsten Lehmann im ThSV-Gehäuse in nichts nach. Fritz und eine aggressive Kieler 3:2:1-Deckung drückten der Partie ihren Stempel auf. Serdarusic hatte nach Videostudien des ThSV zunächst auf seine Standard-6:0 verzichtet und Kapitän Stefan Lövgren nach vorne beordert - eine Rechnung, die aufging. "Eigentlich hätten wir zur Halbzeit deutlicher führen müssen als 13:11", befand dann auch Schwenker. Daran, dass dem nicht so war, hatten anfänglich die Außen Jacobsen und Johan Pettersson ("die ersten fünf Minuten waren eine Katastrophe, ich habe alles verschossen." nicht unbeträchtlichen Anteil. Mit Kunstwürfen statt konsequenten Abschlüssen scheiterten sie an Lehmann.
Der Rückraum sprang in die Bresche. Das Trio Bjerre, Lövgren, Piotr Przybecki harmonierte. Alles, es war, als wäre der Schlendrian als achtes Zebra immer dabei. "Da haben wohl ein paar alte Hasen gemeint, dass die Eisenacher aufhären würden zu kämpfen, wenn die erst einmal mit vier oder fünf Toren zurückliegen. Was sollten die denn anderes machen als zu kämpfen...?" wunderte sich Serdarusic über nachlassende Konzentration.
Auf und ab des zweiten Durchganges waren eng mit Lövgren verbunden. Während der Schwede im Positionsangriff stets die Fäden in der Hand behielt, nährten seine Ballverluste in der "zweiten Welle" mehrfach die Hoffnung der Gastgeber, die im Kampf gegen den Abstieg so dringend benötigten Punkte einzufahren.
In einer "von der ersten Minute an geladenen, aber stets fairen Partie" (Serdarusic) ließ sich das Team von Peter Rost zwar nie hängen. Aber ein bedingungsloser Kampf auf Biegen und Brechen sieht noch anders aus. Gut möglich, dass Eisenach sportlich und finanziell den Abstieg noch einmal verhindern kann. Aber eigentlich läuft spätestens im Anschluss an den unverweigerlichen Ausverkauf der Leistungsträger alles auf eine Katastrophe in der nächsten Saison hinaus.
(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2003)
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