26./27.10.2003 - Letzte Aktualisierung: 27.10.2003 | Bundesliga |
Update #3 | Stimmen ergänzt... |
Tolles Comeback: THW-Kapitän Stefan Lövgren. |
Wieder einmal stark in der Ostseehalle: HSV-Keeper Goran Stojanovic. |
Traf dreimal in den ersten neun Minuten: Piotr Przybecki. |
Johan Pettersson markierte mit seinem Tor zum 6:5 - nach schönem Anspiel von Zeitz - die erste THW-Führung (11.), doch auch in der Folge blieb es stets eng. Nach dem 7:7 durch einen Strafwurf von Torsten Jansen - mit 10/5 Toren bester HSV-Schütze - wechselte THW-Trainer Noka Serdarusic. Der angeschlagene Nikolaj Jacobsen kam für Adrian Wagner und endlich - nach 12 Wochen - lief Kapitän Stefan Lövgren erstmals in dieser Saison aufs Ostseehallenparkett.
Bester Schütze mit 9/3 Toren: Johan Pettersson beim 6:5. |
Stefan Lövgren hatte in seinen ersten fünf Minuten geschickt die Fäden gezogen, die Verletzungspause war ihm kaum anzumerken. Mit dem 10:9 traf er dann auch erstmals in dieser Saison für den THW und legte mit seinem Tor zum 11:10 gleich noch einen Treffer nach. Der Schwede war es auch, der zum 13:12 (25.) traf. Landsmann Marcus Ahlm
Ihm war die Verletzungspause nicht anzumerken: Stefan Lövgren beim 10:9. |
Jon Belaustegui brachte den HSV mit drei Toren wieder heran. |
Der THW kämpfte weiter mit Leidenschaft, das Publikum stand toll hinter den Zebras, doch auch der HSV zeigte eine starke Leistung, gab sich nicht auf. Jansen brachte seine Farben mit einem weiteren sicher verwandelten Siebenmeter auf 20:21 (43.) heran. Nachdem Johan Pettersson per Strafwurf auf 23:21 (45.) erhöht hatte, besorgte Zeitz das 24:21 in einer Art und Weise, die selbst Manager Uwe Schwenker aus dem Sitz riss: Der 22-Jährige erkämpfte sich den Ball, setzte zum Gegenstoß an und ließ sich auch von den mit zurück geeilten Hamburgern, die ihn hart bedrängten, nicht beirren. Im Fallen machte er das 24:21 (47.).
Anatomie eines Tores: Christian Zeitz machte in unnachahmlicher Art und Weise das 24:21 per Gegenstoß. |
Doch die Partie blieb weiter eng. Hamburg verkürzte durch Jansen auf 23:24. Bis zum 27:26 (54.) legte der THW vor, der HSV zog nach. Inzwischen hatte Henning Fritz seinen Gegenüber Stojanovic ausgestochen - der gebürtige Magdeburg
Raubte dem HSV den Nerv und gewann das Torhüterduell: Henning Fritz |
Beste Schützen bei einem mannschaftlich starken THW waren Johan Pettersson (9/3 sehr sehenwerte Tore) und Christian Zeitz (7 Treffer). Stefan Lövgren zeigte bei seinem Comeback eine gute Leistung. Bei Hamburg waren Jansen (10/5) und Bertrand Gille (5) am treffsichersten. Eine starke Leistung zeigten beide Torhüter, doch Fritz gewann mit 22 Paraden das Torhüterduell knapp gegen Stojanovic (18) - auch, weil der Deutsche in der entscheidenden Phase ganz schwere Bälle hielt und so den Grundstein für den Erfolg legte.
Hier geht's zu den Fotos des Spiels gegen Hamburg...
Bob Hanning: "Zu oft reagiert, zu selten agiert."
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TD |
Wir haben ein sehr, sehr gutes und dramatisches Handballspiel gesehen - nicht immer auf hohem Niveau, aber mit der notwendigen Leidenschaft geführt und zudem sehr fair.Wir hatten uns hier viel vorgenommen. Die erste Halbzeit war ausgeglichen, auch als Kiel Anfang der zweiten Halbzeit auf 19:15 davon zog, haben wir mit dem 18:19 dagegen gehalten, aber in dieser Phase beim Stand von 19:20, 24:25, usw. nie die Chance zum Ausgleich genutzt. Entweder sind wir an Henning Fritz oder an uns selbst gescheitert.
Wir haben zwar das Spiel verdient verloren, dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Wir mussten zu oft reagieren und konnten zu selten agieren, weil wir ständig unter Druck gesetzt wurden, das war vielleicht das Quentchen, weswegen wir verloren haben.
Wir hatten einen ersten, frühen Härtetest im Heimspiel gegen Essen, das wir knapp gewonnen haben, dieses Spiel war 60 Minuten offen. Heute hatten wir die zweite starke Mannschaft in Kiel. Mit neuen Leuten erwartet man nicht unbedingt, dass dann alles perfekt läuft wie im Training.Wir hatten heute eine starke Truppe in der Ostseehalle, aber mit Magdeburg und Flensburg kommen nun Mannschaften, die noch stärken als der HSV sind. Wir müssen abwarten, ob wir auch gegen solche Mannschaften punkten.
Heute haben beide Mannschaften absolute Werbung für den Handball betrieben - es gab alle möglichen Abwehr- und Angriffsvarianten zu sehen. Meine Truppe hat mit Leidenschaft gespielt. Alles was ich wollte hat sie versucht umzusetzen. Wir hatten mehrfach die Chance gehabt, uns abzusetzen, aber auf der anderen Seite hatte Stojanovic einen sehr guten Tag, sonst hätten wir die Partie früher für uns entschieden.
[Frage: War es geplant, dass Stefan Lövgren so viele Spielanteile bekam?]
Wir waren im Training schon ein sehr hohes Tempo gegangen, er hatte alles bravourös bestanden. Ich war mir sicher, dass er auch 60 Minuten durchspielen könnte. Aber nach der Pause wollte ich nicht, dass er durch Fehler in ein Loch fällt, aus dem ich ihn wochenlang nicht heraus bekommen, daher habe ich nicht mit ihm angefangen.Stefan hat in der ersten Halbzeit phänomenal gespielt, in der zweiten Halbzeit gut Regie geführt und jede Sekunde gewusst, was er wollte. Alles in allem hat er sehr gut gespielt.
In diesem Spiel konnte man sich über den Sieg nie ganz sicher sein. Beide Mannschaften waren hervorragend taktisch eingestellt, spielten sehr leidenschaftlich bis in die Schlussminuten. Wir haben gewonnen, vielleicht auch, weil wir zu Hause gespielt haben. Christian Zeitz hat dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt, hat Verantwortung übernommen, auch beim Gegenstoß zum 24:21, als er sich mit Verbissenheit und Leidenschaft durchsetzte. Das macht Spaß, wenn man solche Spieler in seinen Reihen hat.Für die Handball-Fans ist es toll, dass es nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen von fünf, sechs Mannschaften gibt, die oben in der Spitze spielen.
Stefan nimmt viel Druck auf seine Schultern, wir können künftig einen anderen Handball spielen.Lesen Sie auch das KN-Interview mit Stefan Lövgren nach dem Spiel...
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