06./07.02.2004 - Letzte Aktualisierung: 07.02.2004 | Bundesliga |
Update #1 | Aktualisierung vom 7.2... |
Am Sonntag Gegner des THW Kiel:
Der TUSEM Essen.
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TUSEM |
Dann der Schock bei TUSEM am 16. Dezember: Vereinspräsident Ulrich Gaißmayer teilte der Presse mit, dass der Verein Verbindlichkeiten von 800000 bis 1 Million Euro habe und eine Insolvenz möglich sei. Beim folgenden Auswärtsauftritt beim TV Großwallstadt verlor das TUSEM-Team dann auch mit 22:26, bevor die Mannschaft mit Siegen über Wilhelmshaven und in Göppingen TUSEM-Macher Klaus Schorn bessere Argumente für die nun neu anlaufenden Sponsorengespräche lieferte.
In eigener Halle musste sich TUSEM bisher nur einmal - gegen den HSV Hamburg - geschlagen geben, zweimal - gegen Flensburg und Wallau - spielte Essen unentschieden. Ein Gradmesser dafür, wie schwierig es für den THW werden wird. "Auswärts in Essen zu punkten ist ganz schwer", sagt auch THW-Trainer Noka Serdarusic. Was für eine starke Truppe die Nordrhein-Westfalen vorweisen, hätte man schon im Hinspiel in der Ostseehalle gesehen, erklärt der THW-Coach. Da habe der THW nach 41 Minuten mit 19:23 zurück gelegen und nur mit großem Kampf noch zwei Punkte einfahren können. Dabei wäre ein guter Start nach der EM für den THW so wichtig, denn "sonst wird es noch schwieriger", so Serdarusic.
Der THW wird ohne Nikolaj Jacobsen (Knieprobleme) und Roman Pungartnik in Essen antreten müssen. Der Slowene hatte sich bei der EM - wie berichtet - einen Kreuzbandriss zugezogen. So liegt die Last im rechten Rückraum allein auf Christian Zeitz. "Wir wissen, dass Christian ein sehr guter junger Mann ist", sagt THW-Trainer Serdarusic. Wenn "Zeitzi" aber die Kraft in den 60 Minuten verlassen werde, müsse man mit einem Rechtshänder improvisieren. Das wird möglicherweise nicht Piotr Przybecki sein, der immer noch unter einer Art Grippe-Erkrankung leidet und täglich Infusionen erhält. Essen setzt dagegen gegen den THW auf die Rückkehr von Kreisläufer Dimitri Torgowanow, der nach seiner Meniskusoperation das erste Mal wieder auflaufen will. Der unangenehme russische Kreisläufer ist seit wenigen Tagen wieder im Training.
TUSEM-Kreisläufer Dimitri Torgowanow wird wohl gegen den THW spielen können.
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TUSEM |
Die Mannschaft von TUSEM Essen haben wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt. Bester Schütze ist wieder einmal die "Ein-Mann-Tormaschine" Oleg Velykky mit 103/24 Toren, gefolgt von Rechtsaußen Mark Schmetz (85/64), dem Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson (68/1) und Torgowanow (65). Der französische Star-Linkshänder im TUSEM-Rückraum, Patrick Cazal, bleibt dagegen auch in dieser Saison mit 43 Toren hinter den Erwartungen zurück.
"Unsere Spieler sind heiß", sagt TUSEM-Trainer Chevtsov in der WAZ vor dem Spiel gegen THW - und die Essener Zuschauer scheinbar auch: Schon mehr als 3000 Karten wurden bis Freitag für das Spiel am Sonntag verkauft. "Wer jetzt nicht kommt, ist selber schuld", findet Hade Schmitz, der Sportliche Leiter des TUSEM in der NRZ. "Für Qualität ist gesorgt. Ich hoffe, die Kulisse ist dem Spiel angemessen." TUSEM will unbedingt punkten, um auch im nächsten Jahr im internationalen Wettbewerb dabei zu sein, und "dazu müssen wir unsere Heimspiele einfach gewinnen", so Schmitz in der NRZ.
Wie erwartet wird Essens Kreisläufer Dimitri Torgowanow wohl gegen den THW antreten. "Es sieht gut aus. Pino ist ein zäher Bursche. Er hat im Training sehr gute Fortschritte gemacht", sagte Chevtsov der WAZ. Eine letzte Entscheidung sollte gestern Abend fallen. Definitiv spielen wird der österreichische Nationalspieler Viktor Szilagyi, der von seinem Daumenbruch vollständig genesen ist. Schiedsrichter der Partie sind übrigens Becker / Hack (Halberstadt).
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 7.2.2004:
Doch daran glaubt der 29-Jährige nicht. "Nach der Euphorie bei der EM ist es normal, dass die Spannung im Kopf zunächst einmal abfällt." Allerdings, so Fritz, hätte er sich mit dem THW Kiel auch neue Ziele gesetzt. "Die Karten sind neu gemischt, schließlich musste alle Spitzenteams ihre besten Spieler zur EM abstellen." Fast alle. Ausgerechnet Essen blieb vom Kofferpacken weitgehend verschont. Außer Patrick Cazal (Frankreich) und dem Isländer Gudjon Sigurdsson konnte sich der Kader von Juri Schewzow gemeinsam auf die Partie gegen Kiel vorbereiten. "Wir wollen die Chance nutzen, in der Tabelle nach oben zu klettern", rechnet der Sportliche Leiter HaDe Schmitz mit 4000 Zuschauern in der Gruga-Halle und einem hochmotiviertem TuSEM. "Bei uns sind alle an Bord." Mit von der Partie ist nach dreimonatiger Verletzungspause (Handbruch) mit dem Österreicher Viktor Szilagy auch ein Schlüsselspieler im Rückraum. "Mit ihm hätten wir sechs Punkte mehr auf dem Konto", meinte Schmitz, der auch mit Kreisläufer und Kapitän Dimitri Torgowanow rechnet, der nach einer Knie-Operation drei Wochen aussetzte. Die russische Schrankwand war beim dramatischen 30:28-Sieg des THW im Hinspiel der überragende Essener. Seine sieben Tore ließen das Schewzow-Team in der Ostseehalle bei einer 23:19-Führung (45.) sogar vom Sieg träumen. "Essen wäre auch dann im Vorteil, wenn bei uns alle fit sind", weiß denn auch THW-Trainer Noka Serdarusic, der gleich zehn seiner vierzehn Spieler nach Slowenien verabschieden musste. "Meine Spieler sind keine Maschinen. Es brennen nur die auf das Spiel gegen Essen, die nicht bei der EM waren."
Zu heiß wurde es gar für Piotr Przybecki, der mit teilweise 40 Grad Fieber die EM nur im Bett eines slowenischen Hotels erlebte. Zahlreiche Infusionen sollten dem Ex-Essener vor dem Wiedersehen mit seinen alten Kollegen wieder auf die Beine helfen. Vergeblich. "Er hat sich noch nicht erholt", meinte THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker. "Durchspielen kann er nicht." Das ist allerdings keine ganz neue Situation für den Polen, der als Zebra zuletzt nur kurze Gastspiele gab. Selbst davon kann Nikolaj Jacobsen derzeit nur träumen. Die Schmerzen im linken Sorgenknie des Dänen sind wieder so groß geworden, dass er wohl ein weiteres Mal operiert wird. "Ich kann der Mannschaft nicht viel helfen", stellte der Linksaußen resigniert fest, als er mit den EM-Rückkehrern die ersten gemeinsamen Trainingseinheiten absolvierte. "Joggen ist möglich, aber schnelle Richtungswechsel gehen gar nicht."
Leere Köpfe, müde Beine - für THW-Kapitän Stefan Lövgren gibt es trotz der verpassten Olympia-Qualifikation seiner Schweden keine Ausreden. "Für uns ist es ganz gut, dass es in der Bundesliga sofort weiter geht." So würden er und seine Landsleute Martin Boquist, Marcus Ahlm und Johan Pettersson nach dem enttäuschenden siebten Platz bei der EM schnell auf andere Gedanken kommen. "Das haben wir früher schon geschafft. Das wird wieder klappen."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.02.2004)
Sieg Essen: | 1,80 |
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Unentschieden: | 6,45 |
Sieg THW: | 1,90 |
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