22./23.02.2004 - Letzte Aktualisierung: 23.02.2004 | EHF-Pokal |
Update #3 | Bericht der KN ergänzt... |
Der THW wurde von gut 300 mitgereisten Fans in Aalborg unterstützt. |
Mattias Andersson kam in der 8. Minute für Henning Fritz ins Tor. |
Der THW hatte inzwischen auf eine 5:1-Deckung mit einem vorgezogenen Wagner umgestellt und Przybecki war für Lozano ins Spiel gekommen. Nach den ersten beiden Paraden von Andersson und einigen Ballverlusten der Dänen konnte der THW durch Ahlm, zweimal Lövgren und Pettersson auf 8:8 ausgleichen (14.).
Johan Pettersson war mit 9/2 Toren bester THW-Schütze. |
Nach der Halbzeit traf Christian Zeitz zum 17:15 und 19:15. |
Nach dem 24:20 durch Pettersson (Strafwurf, 42.) nutzte Serdarusic die Chance, um seine wichtigsten Kräfte zu schonen. Martin Boquist und Sebastian Preiß kamen in die Partie.
Martin Boquist kam in der letzten Viertelstunde und traf zweimal. |
Doch sein dänisches Team konnte nicht mehr in Führung gehen. Nach dem 32:30 des THW gelang Aalborg zwar noch der 32:32-Ausgleich, aber Mattias Andersson vereitelte in der Schlusssekunde bei doppelter Unterzahl die Chance auf ein kleines Happy End für AaB, als "Matti" den finalen Wurf von Rune Ohm parierte.
Marcus Ahlm war mit sechs Toren heute einer der besten Spieler. |
Der zweite deutschen Teilnehmer im EHF-Pokal, die HSG Nordhorn, schied mit einer 28:30 (11:16)-Niederlage beim rumänischen Vertreter Dinamo-Romc. Bukarest aus.
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den Spielbericht der Kieler Nachrichten...
Im Viertelfinale der Champions League hat Flensburg mit einem 28:26-Sieg bei RK Zagreb (CRO) das Halbfinale erreicht (Hinspiel 30:27), ebenso Magdeburg mit einem 28:24-Rückspielsieg gegen Pick Szeged (HUN) (Hinspiel 31:30). Ausgeschieden ist dagegen Lemgo mit einem 28:28-Unentschieden in eigener Halle gegen Celje (SLO) (Hinspiel 27:33). Ebenfalls draußen ist Fotex Veszprem (HUN) nach einer 25:28-Heimniederlage gegen Ciudad Real (ESP) (Hinspiel 24:33).
Im Europapokal der Pokalsieger hat der TUSEM Essen mit einem 26:21 (15:11) gegen Drott Halmstad das Halbfinale erreicht. Der schwedische Vertreter hatte das Hinspiel mit 27:24 gewonnen.
Es war ein hitziger Beginn, die Dänen führten mit zwei Toren, spielten schnell, aber dann bekamen wir alles in den Griff. Kurz nach der Pause lagen wir mit fünf Toren vorn. Klar, dass dann nichts mehr anbrennen konnte. Einigen Spielern, die heute gut waren, habe ich dann eine Pause gegönnt. Zum Schluss lief es daher nicht mehr so gut, aber mir war auch egal, ob wir mit ein, zwei Toren gewinnen oder verlieren. Ich war froh, dass ich die Möglichkeit hatte, Ahlm und Lövgren eine Pause zu geben.Marcus Ahlm hat ein sehr gutes Spiel gemacht, auch Lövgren und Pettersson spielten sehr gut.
[Frage: Gibt es einen Wunschgegner?]
Natürlich wollen wir nicht so gerne nach Astrachan. Wir haben schon den Fall des Falles vorbereitet: Ein Charterflug nach Astrachan dauert ca. 7,5 Stunden mit 30 bis 60 Minuten Tankstopp und ist auch nicht ganz billig. Zudem ist Astrachan eine kompakte Truppe, die schon im letzten Jahr im Finale standen. Und der Name Lukoil-Dynamo Astrachan deutet schon an, dass die Russen auch recht gute finanzielle Möglichkeiten haben.
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2004:
Mit dem THW liegen morgen um 13 Uhr in Wien Dynamo Astrachan (Russland), Dinamo Bukarest (Rumänien) und BM Altea (Spanien) im Lostopf. THW-Trainer Noka Serdarusic hat "keinen Wunschgegner", will "nur nicht schon im Halbfinale nach China fliegen" - Astrachan liegt im asiatischen Teil Russlands.
Der Einzug des THW in dieses Halbfinale war nie auch nur annähernd in Gefahr. Zwar stand es nach acht Minuten 7:4 für die Gastgeber, dann aber war das "danish dynamite" auch schon verbrannt. Dies lag aber daran, dass der THW nun aufwachte. Henning Fritz stand gar völlig neben sich, zeigte sich später selbstkritisch ("Ich habe nicht so gut gehalten") und musste nach besagtem 4:7 Mattias Andersson Platz machen. Der hatte fortan viele starke Szenen - aber eben auch eine deutlich beweglichere 6:0-Deckung vor sich stehen.
"Wir wollten primär ein gutes Spiel machen, vielleicht gewinnen. Ein Weiterkommen aber wäre nur drin gewesen, wenn wir Mitte der zweiten Halbzeit mit drei, vier Toren führen", meinte Aalborgs Coach Anders Fältnäs hinterher. Die technisch gleichwertigen Dänen waren vor allem dann überfordert, wenn der THW Druck auf deren 6:0-Deckung machte oder die zweite Welle lief. Aalborgs starker Rechtsaußen Christian Back konkretisierte das: "Wir mussten uns in der Deckung ständig gegenseitig helfen, weil wir physisch nicht allein dagegen halten konnten." Dieser Back wäre wohl der Nachfolger von Johan Pettersson geworden, wenn der Schwede nicht verlängert hätte. Back bestätigte: "Der THW war dran." Neben Back gefiel mit Rune Ohm besonders der zweite Linkshänder. Beim THW machte mal wieder die Dreistigkeit von Christian Zeitz Spaß, dem offenbar kein Fehlwurf der Welt dazu bewegen kann, es nicht weiter zu versuchen.
"Mir ging's nur ums Weiterkommen. Ich musste hier nicht gewinnen", reagierte Serdarusic gelassen auf den Leistungsabfall seiner Mannschaft in der Endphase, in der sich die fairen Dänen über jedes Tor freuten, was THW-Linksaußen Adrian Wagner keineswegs störte: "Das haben die sich verdient."
(Von Hartwig Rodde, aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2004)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2004:
Die erst vor fünf Jahren auf dem Gelände eines verfallenen (und noch als Ruine da stehenden) Bauernhofs erbaute Halle ist ein Phänomen dänischer Baukunst. Man könnte auch "typisch skandinavisch" sagen. Eigentlich ist das "Gigantium" nicht mehr als ein riesiger Hohlraum auf grüner Wiese vor den Toren der Stadt. Mindestens doppelt so groß wie die Ostseehalle und mit viel Holz in der Architektur. "Einfach und billig gebaut", wie THW- Manager Uwe Schwenker staunt, um gleich darauf eine "spaßige Spitze" in Richtung von Ostseehallen-Mitbetreiber Hubertus Grote zu setzen: "Darum hatten die wohl auch noch Geld über für einen Videowürfel."
Die knapp 5000 Zuschauer sitzen allesamt auf Stahlrohrtribünen, die immer so aufgebaut werden, wie es die jeweilige Veranstaltung gerade verlangt. Handball wird eigentlich nur von denDamen von Aalborg DH geboten. Dann kommen durchschnittlich 4500 Besucher. Die Männer von AaB bringen es dagegen gerade mal auf 1600 Zuschauer. Darum dürfen sie auch nur in einer kleineren Halle in der Stadt ran.
Nach drei gespielten Minuten steht's dann wirklich 3:2 für die Gastgeber, die im Zuhause der Handball-Damen alles andere als gehemmt loslegen, immer wieder mit geballten Fäusten ihre Fans anstacheln. Erst als es Anfang zweiter Halbzeit kurzzeitig merklich ruhiger wird, hört man, dass hinter der Südtribüne schon gehämmert und gezimmert wird. Pressesprecher Martin Sörensen weiß warum: "Hier ist jeden Tag etwas los, bis Dienstag noch Fußballtraining und ab Mittwoch Messe. Und dafür brauchen wir dann die ganze Halle."
(Von Hartwig Rodde, aus den Kieler Nachrichten vom 22.02.2004)
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