Am kommenden Sonntag empfängt der THW die abstiegsbedrohte SG Kronau/Östringen.
Während der THW sein Saisonziel - die Qualifikation für die Champions League -
bereits erreicht hat, wollen die Süddeutschen in der Ostseehalle nach dem rettenden
Strohhalm greifen. Anwurf ist um 15 Uhr.
Zur Zeit liegt Kronau/Östringen mit 18:48 Punkten und -93 Toren auf Platz 16,
der zur Teilnahme an den Relegationsspielen berechtigen würde.
Mit im Abstiegskampf befinden sich noch der VfL Pfullingen (15.,
19:47 Punkte, -99 Tore), der ThSV Eisenach (17., 17:49, -133) und
der Stralsunder HV (18., 17:49, -161).
Drei dieser vier Vereine müssen am kommenden Sonntag auswärts ran.
Pfullingen muss in Wilhelmshaven antreten, Kronau/Östringen beim THW,
Eisenach in Minden. Nur Stralsund hat gegen Wetzlar ein Heimspiel.
THW-Trainer
Noka Serdarusic hatte seiner Mannschaft
schon gegen Stralsund verordnet, das Spiel ernsthaft anzugehen.
"Kiel hat noch nie Punkte verschenkt", erklärte THW-Coach
Serdarusic nach dem
Sieg in Stralsund.
Keiner bei den Zebras will, dass man mangels Engagement den Abstiegskampf
entscheidet.
Deswegen will der THW auch "auch im letzten Spiel gegen Kronau volle Pulle spielen
und damit hoffentlich Stralsund helfen", sagte THW-Trainer
Serdarusic
in Stralsund am vergangenen Sonntag
(siehe auch
Restprogramm der abstiegsgefährdeten
Teams).
Dass Kronau/Östringen überhaupt noch die Chance hat, sich in
die Relegation zu retten, verdankt man dem 33:29 (18:15)-Heimsieg über
Frisch Auf Göppingen. Göppingen ist bei 20:46 Punkten und -63
Toren dennoch praktisch gerettet.
Das Hinspiel hatte der THW bei den Kröstis mit
36:25 (17:9) klar gewonnen (siehe Bericht)
und stieß die Süddeutschen damit noch weiter
in den Abstiegssumpf.
In prekärer Lage - Kronau/Östringen war inzwischen Tabellenletzter -
wurde die russische Torhüterlegende Andrej Lawrow verpflichtet. Zuvor war
auch Sören Haagen im Gespräch gewesen
(siehe Bericht).
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Mariusz Jurasik ist gefährlichster Angreifer bei
den "Kröstis".
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SG K/Ö |
Die restliche
Mannschaft von Trainer Roth
stellten wir bereits im
Vorbericht zum Hinspiel
bereits ausführlich vor. Beste Schützen sind
Mariusz Jurasik (171/52, RR),
Davor Dominikovic
(106/20, RL), Holger Löhr (98, RA), Andreas Blank (85/19, LA) und Jens Häusler (83, Kreis).
Trotz der Abstiegsgefahr sind bei den "Kröstis" die Weichen auf Expansion gestellt.
Mit einem potenten Sponsorenpool im Rücken und unterstützt von
SAP-Gründer Dietmar Hopp will Kronau/Östringen sich mittelfristig unter
den Top-6 der Bundesliga etablieren. Im Falle eines Abstieges wird der
sofortige Wiederaufstieg angepeilt, damit die SG in der im Bau befindlichen
"Mannheim Arena" als Erstligist auflaufen kann.
Und auch Personalentscheidungen sind gefallen: Trainer Michael Roth fungiert
in der kommenden Saison als sportlicher Leiter. Ihn beerbt als Coach der ehemalige
französische Nationalspieler Frederic Volle, der nach seinem Engagement bei
Wallau zuletzt in Japan aktiv war.
Die Partie wird geleitet von den Unparteiischen
Kaiser (Varel) / Kaiser (Bad Zwischenahn).
"Wir werden gewinnen", sagt THW-Manager
Uwe Schwenker zu NDR Online: "Der Trainer und ich
haben noch einmal eindringlich an die Verantwortung der Spieler appelliert. Außerdem
wollen sich unsere Akteure mit einem Sieg verabschieden."
Lesen Sie auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten zum Spiel...
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2004:
THW Kiel verabschiedet sich aus der Saison
Sonntag gegen Kronau: Letztes Spiel für Jacobsen, Przybecki und Lozano
Kiel - Kehraus in der Ostseehalle. Am Sonntag (15 Uhr) verabschiedet der THW Kiel beim
Saisonabschluss gegen die SG Kronau-Östringen
Demetrio Lozano,
Piotr Przybecki und
Nikolaj Jacobsen.
Gut möglich, dass der Vizemeister auch den Gast verabschiedet. Aus der Handball-Bundesliga.
Noch klebt der Aufsteiger zwar auf dem 16. Tabellenplatz und könnte sich über
die Relegation retten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der ThSV Eisenach (17./17:49
Punkte) bei dem zuletzt sehr lustlosen Ensemble von GDW Minden gewinnt und die "Kröstis"
Millimeter vor dem Zielstrich abfängt. Ein Pünktchen in Kiel würde reichen, um Eisenach
auf Distanz zu halten. Doch wer glaubt daran?
Uwe Schwenker auf jeden Fall nicht. Deshalb
gab der THW-Manager gemeinsam mit Trainer
Noka Serdarusic grünes Licht für eine dreitägige
Sause auf Mallorca. "Ich setze auf den Charakter unserer Mannschaft."
An dem hat auch Karsten Wöhler
keinen Zweifel. Der 29-Jährige spielte drei Jahre in Kiel
und ist heute Kapitän in Eisenach. "Ich bin mir zu 99 Prozent sicher, dass da nichts
anbrennt. Kiel will nicht ins Gerede kommen." Leise Hoffnung, dass den Kielern auf der
Partyinsel die Bindung zum Alltag abhanden gekommen ist, hat lediglich
Davor Dominikovic.
Der Kroate, der wegen einer schweren Rückenprellung nicht acht Stunden im Bus sitzen darf,
wechselte vor der Saison von Kiel nach Kronau. "Die haben richtig Spaß gehabt. Nun sind
sie bestimmt müde und haben vielleicht keinen Bock mehr." Allerdings, so der 26-Jährige,
hätten seine Ex-Kollegen Sanktionen zu erwarten. "So schnell gibt
Noka nicht drei Tage
frei."
Die Gäste setzen aber nicht nur auf müde Kieler. Sie hoffen auch auf das große Herz von
Christian Zeitz.
Der THW-Neuzugang spielte schon als kleiner Junge für die "Kröstis" und
hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die 1. Liga. "Die Situation ist schon ein
bisschen blöd", meint
Zeitz, der zuletzt häufig von SG-Betreuer Konrad Hoffmann angerufen
wurde. "Er hat mich gebeten, ein paar Tore weniger zu werfen", meinte
Zeitz
augenzwinkernd. Der "Vollblut-Krösti"
(Schwenker) wirft seinen Ex-Klub in die 2. Liga -
eine Konstellation, vor der sich
Zeitz nicht drücken will. "Ich hoffe, der Trainer stellt
mich trotzdem auf. Ich verspreche, richtig aufs Tor zu werfen." Egal wie das Spiel endet -
gefeiert wird auf jeden Fall. Der NDR lässt es bereits ab 16 Uhr auf dem Europaplatz
krachen. Nach Spielende werden
Stefan Lövgren & Co da anknüpfen, wo sie am Mittwochabend
auf Mallorca aufhörten.
Seit gestern läuft der Vorverkauf für die neuen Dauerkarten. Bis zum 12. Juni haben die
Besitzer eines Stammblattes Gelegenheit, am Ticketcenter der Ostseehalle Karten zu kaufen.
Die Preise sind unverändert. Am Sonntag hat das Ticketcenter von 12 bis 15 Uhr geöffnet.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2004)
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Seit dem 1. Juli treten die TSG Kronau und der TSV Östringen als Spielgemeinschaft
Kronau/Östringen auf und erhoffen sich vom Zusammenschluss für die Zukunft große Impulse.
Eine wichtige Entscheidung wurde damals bereits gefällt: Alle Heimspiele der ersten
Mannschaft fanden von dort an in der 4000 Zuschauer fassenden Rhein-Neckar-Halle in
Eppelheim statt. "Keine Alternativen" (Just) und "Sicherheitsauflagen in Kronau und
Östringen" (Kramer) waren für diesen Schritt ausschlaggebend.
Heute denkt man bereits einen Schritt weiter denn die SG Kronau/Östringen stellt die
Weichen für die Zukunft. Mit einer neuen Zielsetzung, die im Organisationsbereich der SG
einige Änderungen erfordert, strebt der Bundesligist in den nächsten Jahren einen Platz
unter den "Top 6" im deutschen Handballgeschehen an. Außerdem soll die neu erbaute
Mannheim Arena ab der übernächsten Saison als Heimstätte dienen. Angesichts des
allgemeinen Bundesligatrends, weg aus dem Dorf, rein in die Großstadt, und den positiven
Beispielen aus Gummersbach oder Hamburg folgend, ein nachzuvollziehender Schritt. Wenn
dieser nur mal nicht einen Schritt zu weit gedacht ist. Die Spielgemeinschaft befindet
sich derzeit auf dem letzten Tabellenplatz und somit mitten im Strudel des Abstiegs. Zu
einer erstklassigen Karosserie gehört nun mal immer noch ein funktionstüchtiger Motor -
der könnte bei den Baden-Württembergern allerdings bald ins Stocken geraten, stiege man
tatsächlich ab.
Davor Dominicovic, Ex-THWer in Diensten der "Kröstis", macht sich diesbezüglich allerdings
weniger Sorgen: "Ich sehe die Zukunft des Vereins sehr positiv. Die Sponsoren wollen die
Mannschaft auch im Falle des Abstiegs weiter unterstützen und den sofortigen
Wiederaufstieg anstreben". Doch soweit muss es ja gar nicht erst kommen. Der Abstand zum
Relegationsplatz 16 beträgt lediglich einen Punkt, dem "Endspiel" in Kiel geht ein
wegweisendes Heimspiel gegen Göppingen voraus. Noch ist nicht aller Tage Abend in der
Talentschmiede Kronau/Östringen, der ja auch
Christian Zeitz entstammt. Und was die 1.
Mannschaft für die Zukunft anstrebt, hat sich in der A-Jugend-Mannschaft der JSG
Östringen/Kronau/Schönborn, welche zuletzt die Süddeutsche Meisterschaft für sich
entschied, bereits verwirklicht. Das Ziel, auch weiterhin talentierte junge Handballer an
die Handball-Bundesliga heranzuführen und die "Nationalspieler von morgen" zu fördern
steht auch weiterhin ganz weit oben auf der neuen Vereins-Organisationsliste. Die
Erstligamannschaft als Sprungbrett und Prestige-Objekt der Rhein-Neckar-Region soll dabei
natürlich erhalten bleiben.
"Solange rechnerisch alles möglich ist, glaube ich fest daran, dass wir den Klassenerhalt
schaffen können. Mein Motto ist: Kämpfen bis zum Schluss!", gibt sich
Davor kämpferisch.
Doch er weiß natürlich auch ob der Schwierigkeit seiner Aufgabe. "Bisher haben wir nur ein
einziges Auswärtsspiel für uns entscheiden können und der THW verschenkt in heimischer
Halle ungern Punkte", weiß der kroatische Nationalspieler. Dem so leeren Blatt der
Spielbegegnungen zwischen den beiden Teams wird sich am heutigen Nachmittag ein zweites
Ergebnis (nach dem
25:36 im Hinspiel) hinzugesellen. Es bleibt zu hoffen, dass dies keine
abschließende Liste darstellt, denn Spitzenhandball in Mannheim wäre sicherlich eine
Bereichung für die Bundesliga. Dennoch werden sich die Zebras ins Zeug legen, ihrem treuen
Publikum zum Abschied aus dieser Saison den vorerst letzten Sieg vor der Sommerpause zu
schenken...
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Der kroatische Weltmeister in Diensten der SG Kronau/Östringen,
Davor Dominikovic, spielte
in der Saison 2003/2004 noch für Kiel, konnte sich in dem einen Jahr jedoch nicht für eine
Vertragsverlängerung durchsetzen. Im Süden der Republik angekommen, wollte er dort
beweisen, dass er nicht nur ein Abwehrspezialist ist, sondern auch im Angriff guten
Handball spielen kann, was er mit bislang 119 Toren unter Beweis gestellt hat. Thomas
Fischer (living sports) unterhielt sich mit dem sympathischen Hühnen (2,03 m) rückblickend
über Kieler Zeiten und den spannenden Abstiegskampf mit den "Kröstis".
- Zebra:
-
Hallo
Davor!
Es ist ja gar nicht lange her, da hast du selber noch Deine Heimspiele in
der Ostseehalle absolviert. Heute trittst Du hier mit der SG Krönau/Östringen an. Hast
Du Kiel in guter Erinnerung?
- Davor Dominikovc:
-
Ja, natürlich, in sehr guter Erinnerung sogar! Kiel war für mich etwas ganz Neues, eine
andere Art für mich, Handball zu spielen, ein professionelles Umfeld, klasse Fans und
natürlich sehr viele nette Leute. Ich pflege auch heute noch wöchentlich meine Kontakte
nach Kiel. Ich freue mich also besonders, meine alten Freunde dort wieder zu sehen und
ganz klar: endlich wieder in der Ostseehalle aufzulaufen. Das ist immer ein tolles
Erlebnis!
- Zebra:
-
Hast Du die Entwicklung beim THW in dieser Saison verfolgt? Wie beurteilst Du die
Mannschaft und die fast abgelaufene Saison?
- Davor Dominikovc:
-
Es war interessant, die Entwicklung der Mannschaft von hier unten im Süden aus zu
verfolgen. Die vielen Neuzugänge mussten erst einmal integriert werden und mit der Zeit
lief alles immer besser. Ich denke, wenn der THW von Anfang an in dieser Form gespielt
hätte, wäre er wohl auch Meister geworden. Es fehlte vielleicht auch das entscheidende
Quentchen Glück gegen Flensburg. Ich rechne aber ganz fest damit in der nächsten Saison,
in diesem Jahr muss man es einfach den Flensburgern gönnen, die müssen auch einmal
gewinnen. Zum Gewinn des EHF-Cups kann man dem THW übrigens nur gratulieren! Ein Pokal
war mit der neu zusammengesetzten Mannschaft nicht unbedingt zu erwarten.
- Zebra:
-
Wärst Du vielleicht auch gerne noch in dieser Saison beim THW dabei gewesen?
- Davor Dominikovc:
-
Ja, klar, aber die Entscheidung lag leider nicht bei mir. Ich hatte nur einen
Jahresvertrag und der wurde nicht verlängert - das muss ich akzeptieren, das Leben geht
schließlich weiter. Ich war auch selber nicht zufrieden mit meiner Leistung, war einige
Male verletzt und konnte nie wirklich zeigen, was ich kann.
- Zebra:
-
Bei den "Krösis" wolltest Du Dein Image des Abwehrspezialisten beim THW Kiel loswerden
und zeigen, dass Du auch im Angriff guten Handball spielen kannst. In Eurer internen
Torschützenliste belegst du mit 119 Toren aktuell den 2. Platz. Würdest Du sagen, dies
ist Dir damit gelungen?
- Davor Dominikovc:
-
Das ist eine komische Situation für mich bei der SG, da ich heute nur noch Angriff
spiele, nicht mehr in der Abwehr. Ich hatte mich während der EM in Slowenien verletzt und
mein Trainer sagte mir, ich solle meine Kräfte schonen. So haben wir es bislang meistens
beibehalten. Mittlerweile vermisse ich es, auch in der Abwehr mitzuspielen. Das Tore
werfen fällt mir bei Kronau/Östringen natürlich ein bisschen leichter als in Kiel, da ich
in diesem Verein auch eine ganz andere Rolle einnehme. Es ist also nicht mit der vorigen
Saison beim THW zu vergleichen. Letztendlich finde ich es aber auch nicht wichtig, wie
viele Tore der einzelne wirft. Handball ist ein Mannschaftssport und nur wenn man gut
zusammen spielt, hat man eine Chance zu gewinnen.
- Zebra:
-
Bist Du mit Deiner persönlichen Leistung zufrieden in dieser Saison?
- Davor Dominikovc:
-
Nein. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht zufrieden bin mit meiner Leistung. Ein paar
Spiele waren gut, andere waren wiederum weniger gut. Ich habe insgesamt betrachtet keine
konstante Form gefunden. Meine eigene Leistung stelle ich ganz klar an zweiter Stelle
hinter der Mannschaftsleistung zurück, bei einem Blick auf die Tabelle kann man jedoch
alles andere als zufrieden sein.
- Zebra:
-
Mit der SG stehst Du momentan auf dem letzten Tabellenplatz mit einem Punkt Abstand vom
Relegationsplatz 16. Was ist Deiner Meinung nach schief gelaufen?
- Davor Dominikovc:
-
Das ist schwer zu sagen. In das Gesamtergebnis spielen viele Dinge mit ein, die von
Anfang an nicht funktioniert und sich auch nicht später im Erfolg eingestellt haben. Wir
konnten zwar ein paar Spiele für uns entscheiden, vielleicht lag es am mangelnden Glück
oder daran, dass die Mannschaft allgemein nicht erfahren und abgeklärt ist, weshalb wir
uns bislang nicht durchsetzen konnten. Oft haben wir Punkte erst in der Schlussphase des
Spiels verloren, nachdem wir das Spiel eigentlich gut im Griff hatten, wie z.B. zuletzt
gegen Großwallstadt. Zudem kommt hinzu, dass wir ausgerechnet gegen unsere direkten
Konkurrenten im Abstiegskampf meist nicht gut aussahen, das wiegt angesichts des engen
Tabellenendes somit doppelt schwer. Hätte ich eine Lösung für unsere Probleme, wäre ich
ein Trainer - aber ich bin nun mal ein Spieler.
- Zebra:
-
Nach Eurer letzten Niederlage gegen Essen wurde der Mannschaft teilweise vorgeworfen, sie
würde für den Klassenerhalt nicht genug "malochen". Habt Ihr Euch schon aufgegeben?
- Davor Dominikovc:
-
Solange rechnerisch alles möglich ist, glaube ich fest daran, dass wir den Klassenerhalt
schaffen können. Mein Motto ist: Kämpfen bis zum Schluss! Und wer weiß, vielleicht können
wir es mit dieser Einstellung und ein wenig Glück tatsächlich noch schaffen. Unser
nächstes Spiel gegen Göppingen ist für uns insofern extrem wichtig, da wir in diesem
Spiel noch die realistischste Chance haben, das Spiel für uns zu entscheiden. Zudem ist
es ein Heimspiel. Wir müssen alle Kräfte mobilisieren und kämpfen, kämpfen, kämpfen.
- Zebra:
-
Das Spiel gegen Kiel ist Euer allerletzter Strohhalm, an den ihr euch klammern könnt, um
den Abstieg zu verhindern. Für den THW geht es praktisch um nichts mehr als ein gutes
Saisonende. Die Chancen, in Kiel mit einem Kraftakt doch zu punkten, könnten also
theoretisch schlechter sein, oder?
- Davor Dominikovc:
-
Du meinst, wir werden gegen den THW gewinnen (schmunzelt). Wir werden sehen - es ist bis
zur letzten Sekunde alles möglich. Aber im Ernst: um in der Ostseehalle zu gewinnen, muss
schon wirklich alles stimmen, und beim THW muss einiges schief laufen. Wir haben in der
ganzen Saison nur ein einziges Auswärtsspiel gewonnen, das wird eine sehr schwere
Aufgabe. Auch wenn unsere Chancen nur minimal sind, wir müssen wenigstens versuchen, sie
zu nutzen. Ich hoffe natürlich, dass der THW am Ende schön feiert und die Spieler alle an
Urlaub denken, die Punkte könnten wir besser gebrauchen.
- Zebra:
-
Wir werden sehen. Wie lauten Deine persönlichen Pläne? Gilt dein Vertrag auch für die 2.
Liga? Wo siehst Du Deine Zukunft?
- Davor Dominikovc:
-
Ich habe noch keine konkreten Pläne. Mein Vertrag gilt nicht für die zweite Liga, aber es
haben auch noch keine ernsthaften Gespräche mit anderen Vereinen stattgefunden. Wir
wollen erstmal abwarten, wohin uns der Weg in Kronau führt. Ich hoffe, dass wir der
Bundesliga erhalten bleiben. Der Verein hat jedenfalls große Pläne und will z.B. mit
neuen Sponsoren in der übernächsten Saison seine Heimspiele in der neuen Halle in
Mannheim austragen, insofern ist es dem Verein sehr wichtig, die Klasse zu halten,
beziehungsweise den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Ich sehe die Zukunft der
Mannschaft sehr positiv, ob mit oder ohne mich. Ich habe keine Ahnung, wo ich nächstes
Jahr spielen werde. Das einzige, was ich sicher weiß, ist, dass es im Anschluss an die
Saison ins Trainingslager für die Olympischen Spiele geht. Das ist ein Traum für mich!
- Zebra:
-
Mit Kroatien bist Du gegen Deutschland 2003 Weltmeister geworden. Was habt Ihr Euch für
Athen 2004 vorgenommen?
- Davor Dominikovc:
-
Wir konnten uns mit der Mannschaft noch nicht treffen, da die kroatischen Nationalspieler
größtenteils verstreut im Ausland spielen, einen gemeinsamen Vorsatz konnten wir also
noch nicht schließen. Natürlich fahren wir aber nicht nach Athen, um zu verlieren. Wir
wollen soweit kommen wie möglich und uns vor allem besser präsentieren als bei der EM in
Slowenien. Ich hoffe, dass wir im Finale auf Deutschland treffen, das wäre perfekt.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", das Interview führte
Thomas Fischer für living sports.)
THW Kiel - SG Kronau/Östringen:
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