Aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2004:

Am 22. August 2003 fiel die letzte Ostseehallen-Klappe für den mittlerweile 40-Jährigen. Eine Abschiedsgala gegen Redbergslids Göteborg vor 8000 Fans beendete seine siebenjährige höchst erfolgreiche THWÄra. Tränen flossen, auch der schwedische Vollbluthandballer hatte feuchte Augen. "Mein Herz bleibt immer schwarzweiß", lautete Olssons Abschieds-Botschaft ans Kieler Publikum.

Vielleicht war es nur ein "Hej Da" auf Zeit. Geht's nämlich nach den Wünschen der THW-Verantwortlichen, könnte der mehrfache Welt- und Europameister seine Treueschwüre schon bald mit Leben füllen. "Wir benötigen einen Spieler, der uns schnell und kurzfristig helfen kann. Staffan wäre die Idealbesetzung", sagt Noka Serdarusic. Dabei huscht ein Lächeln über das Gesicht des THW-Trainers. "Den nehme ich mit geschlossenen Augen, Staffan ist einer, der immer brennt." Auch Manager Uwe Schwenker hält Olsson für die beste Interimslösung auf der Linkshänderposition. Gleich nach der Absage von Sävehof habe er Kontakt mit dem "alten Schweden" aufgenommen. Olsson sei eben ganz schnell zu integrieren, "er kennt und weiß alles über den THW."

Lust, für ein paar Wochen in die Ostseehalle zurückzukehren, verspüre er durchaus, sagt Olsson, "sogar große." Olsson zählt allerdings auch drei Gründe auf, die gegen das Kurz-Engagement sprechen: Erstens sein Klub Hammarby IK, für den er als Co-Trainer auch spielt, außerdem die eigene Familie und drittens sein neuer Beruf als Lehrer an einem Stockholmer Handball-Gymnasium, den er gerade vor einer Woche angetreten hat. "Das mit Hammarby bekäme ich hin", sagt Olsson. Probleme gäbe es aber voraussichtlich mit Familie und Beruf. "In meinem Alter gibt es wichtigere Dinge als Handball." Seine Familie habe lange genug Rücksicht genommen, "und das will ich irgendwann zurückzahlen." Zwei, drei Tage noch schwankt Staffan Olsson zwischen Kopf und Bauch. Ende dieser Woche erwartet Schwenker die Entscheidung.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2004)