20./21./22.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 22.09.2004 | Bundesliga |
Update #3 | Aktualisierung vom 22.09. , 21.09. und 20.09... |
Das Team des VfL Gummersbach.
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Daniel Narcisse: Der neue Shooter des VfL.
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Das letzte Mal siegte der VfL am 8. Mai 1993 in der Ostseehalle, danach gewann stets der THW. Im letzten Jahr gab es einen 31:27 (14:17)-Erfolg der Zebras (siehe Bericht und Gegnerdaten).
Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Geipel (Steuden) / Helbig (Raguhn).
Zur aktuellen Situation beim VfL lesen Sie bitten den ausführlichen Vorbericht von Thomas Ammermann.
Lesen Sie auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten...
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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus dem Zebra Journal, einer Beilage der Kieler Nachrichten vom 10.09.2004:
Sauer ist allerdings nur noch Manager auf Zeit. Nach nahezu fünf Jahren wird er seine Tätigkeit beim VfL am 31. Oktober beenden. Grund: Er möchte aus persönlichen Gründen eine Auszeit nehmen. Man werde in aller Ruhe Ausschau nach einem Nachfolger halten, sagte Beiratsmitglied Hans-Peter Krämer. Bereits vor der Saison haben die Gummersbacher Trainer Richard Ratka verpflichtet. Als Gesellenstück führte der 72-malige Nationalspieler die HSG Düsseldorf in die Bundesliga. Jetzt soll der 40-Jährige beim VfL Gummersbach mittelfristig sein Meisterstück machen und den 13. Titel für den VfL holen. "Für den EHF-Pokal haben wir uns qualifiziert, jetzt soll es in der Bundesliga weiter nach oben gehen", gibt Carsten Sauer vor. Ratkas Hauptaufgabe wird sein, aus den starken Handballern des VfL eine Mannschaft zu basteln. "Die Breite und die Tiefe des Kaders sind unsere Stärke, wir haben einen überragenden Rückraum", findet Carsten Sauer. Der wurde durch die Verpflichtung des französischen Nationalspielers Daniel Narcisse (25) noch einmal verstärkt. "Aber die Mannschaft muss geschlossen auftreten."
In der Vorbereitung fiel das schwer, der neue Trainer musste gleich auf fünf Leistungsträger verzichten: Cedric Burdet, Mark Dragunski, Daniel Narcisse, Kyung-Shin Yoon und Frank von Behren spielten in Athen um Medaillen. "Fast unser kompletter Rückraum", sagt Carsten Sauer. "Wir konnten also nur Vorbereitung für die machen, die da waren", erklärt Ratka. Immerhin: gut setzte sich bei den Vorbereitungsturnieren schon einmal der flinke, erst 21 Jahre alte Rechtsaußen Michael Spatz in Szene, auf dem nach dem Abgang von Dirk Hartmann mehr Druck lastet. Und Nordhorn-Rückkehrer lan Marko Fog, früher schon VfL-Spielführer, soll Abgänger Andreas Rastner am Kreis ersetzen und einen Gegenentwurf zum 2,14m-Riesen Mark Dragunski bilden. Der Däne hat Sich schon gut eingefunden.
Auch neben dem Spielfeld macht der Traditionsverein und Rekordmeister aus dem Oberbergischen, vor gerade einmal vier Jahren von Abstieg und Insolvenz bedroht, weiter Fortschritte. Sechs Bundesliga-Spiele finden in der ertragreichen KölnArena (www.spitzenhandball.de) statt, der Saisonetat wurde, vor allem wegen der Teilnahme im Europapokal, von geschätzten 3,5 Mio. Euro auf 3,8 Mio. Euro erhöht. "Bei einer unvorhergesehen Verletzung können wir noch reagieren", so Sauer. Für THW-Manager Uwe Schwenker hat sich der VfL längst zu einer Top-Adresse gemausert. "Dieser Klub hat in der Bundesliga das beste wirtschaftliche Umfeld."
Daneben hat der VfL einen neuen Premium-Sponsor gefunden: den Reisekonzern TUI. Und so, wie dessen Logo in den nächsten drei Jahren von den VfL-Trikots lächelt, wollen auch Ratka und Co. lächeln, wenn es sportlich weiter aufwärts geht.
(Aus dem Zebra Journal, einer Beilage der Kieler Nachrichten vom 10.09.2004)
Aus dem Zebra Journal, einer Beilage der Kieler Nachrichten vom 10.09.2004:
Richard Ratka: "Wenig Zeit für Experimente".
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Aus dem fast verwelkten Pflänzchen, dem der VfL Gummersbach beim "Beinahe-Bankrott" 2000 ähnelte, ist inzwischen wieder ein junger Baum geworden, wenn am Mittwochabend der THW Kiel und der VfL Gummersbach erstmals in der noch jungen Spielzeit 2004/2005 die Klingen kreuzen. Nach Klassenerhalt (2001/2002) und Platz 7 (2002/2003) gelang im Vorjahr mit Platz 6 erstmals seit 1991 wieder der Einzug in einen europäischen Wettbewerb, diesmal dem EHF-Pokal. Doch soll die junge Blüte anhalten und so lauten die Zielsetzungen für diese Saison, die vorjährige Platzierung in der Meisterschaft zu verbessern, das Final-Four-Turnier im DHB-Pokal und das EHF-Pokal-Halbfinale zu erreichen.
Anders als Kiel, dessen schwedisches Quintett mangels Qualifikation der Nationalmannschaft nicht an den olympischen Spielen in Athen teilnahm, gestaltete sich die Vorbereitung für Gummersbachs neuen Cheftrainer Richard Ratka, der während des Sommers Sead Hasanefendic beerbte, mit zwei unterschiedlichen Phasen einigermaßen schwierig. So fehlte mit Kyung-Shin Yoon, Cedric Burdet und Neuzugang Daniel Narcisse sowie Mark Dragunski bereits ein leistungsstarkes Quartett, ehe der Ausfall von Pascal Hens (HSV Hamburg) Heiner Brand bewegte, auch noch Frank von Behren für die Spiele ab dem Viertelfinale nachzunominieren. Eine "echte" Vorbereitung war so erst seit Anfang September möglich.
Immerhin sind die Veränderungen im Mannschaftsgefüge des VfL zur neuen Saison im Unterschied zu manchem Vorjahr überschaubar geblieben, so dass sich die meisten Spieler schon aus der Vorsaison kennen: mit dem Dänen Ian-Marko Fog kehrt ein alter Bekannter zurück ins Oberbergische, der sich nach seiner Wanderzeit über Hameln, Spanien und schließlich die HSG Nordhorn wieder an seine vier Jahre im blau-weißen Dress erinnerte, und den zur SG Wallau-Massenheim zurückgekehrten Andreas Rastner ersetzen soll. So "neu" ist dieser Spieler also gar nicht und in der Tat spielten Steinar Ege, Kyung-Shin Yoon, Francois Houlet und Jörn Ilper schon mit dem Sympathieträger zusammen. Die Nummer 11 des nach Nettelstedt gewechselten Tobias Schröder trägt hingegen ein wirklicher Neuzugang: der 24jährige französische Nationalspieler Daniel Narcisse, ein Rechtshänder, der von SO Chambery verpflichtet wurde. Narcisse verfügt über enorme Sprungkraft, so dass er trotz seiner 1,89 Meter gegnerische Abwehrreihen überspringen kann. Ungeachtet der namhaften Konkurrenz im französischen Nationalkader auf der Rückraum-links-Position (Jerome Fernandez, Nikola Karabatic) verdiente er sich regelmäßige Einsatzzeiten während der Auftritte der Equipe Tricolore in Athen.
Der Franzose bildet zusammen mit Kapitän Francois-Xavier Houlet (RM), dem "Lenker" des VfL-Angriffs, und Cedric Burdet (RR) eine rein französische Angriffsreihe. Alternativ kann Richard Ratka mit Superstar Kyung-Shin Yoon, Nationalmannschaftsrückkehrer Frank von Behren und dem Serben Ivan Lapcevic eine zweite Offensivlinie im Rückraum aufbieten.
Am Kreis stehen mit Ian-Marko Fog und Mark Dragunski ebenfalls zwei international erfahrene Akteure zur Auswahl, die "Kampfschwein" Jörn Ilper ergänzt. Lediglich auf den Aussenpositionen ist der VfL nominell einfach besetzt: Die Flügelzange bilden Alexander Mierzwa (LA) und Michael Spatz (RA); besonders letzterem bietet sich in dieser Saison eine gute Möglichkeit, mangels eines hochklassigen Stammspielers auf sich aufmerksam zu machen und seine Entwicklung unter Ratka fortzuschreiben. Unter Umständen entlastet Cedric Burdet auf RA, Nachwuchsspieler Dirk Schumacher stünde für LA bereit.
Im Tor begegnet dem Kieler Publikum ein alter Bekannter: Norwegens Nationalkeeper Steinar Ege; Henning Wiechers scheint auf dem Papier zweiter Mann, zeigte aber beim Heimspiel gegen den TBV Lemgo eine starke Leistung. Beste Schützen beim VfL waren im Vorjahr Kyung-Shin Yoon (261/84), Francois-Xavier Houlet (115/29) und Ivan Lapcevic (103). In der laufenden Spielzeit trafen bisher Yoon (17/9), Narcisse (16) und Spatz (12) am besten.
Der gute Saisonstart mit 6:0 Punkten aus drei Spielen bedingt durch die Auswärtssiege in Düsseldorf (25:21 nach durchwachsener Leistung) und Minden (30:29) sowie insbesondere dem grandiosen Heimerfolg gegen den TBV Lemgo (31:18) haben im Oberbergischen Hoffnungen geweckt, auf dem richtigen Weg zurück in die nationale Spitze zu sein. Insbesondere in der zweiten Hälfte gegen Lemgo brillierte der VfL und zeigte eine atemberaubende Vorstellung gegen den Angstgegner der letzten beiden Spielzeiten (4 Niederlagen). Richard Ratka baut auf eine stabile Deckung mit von Behren und Lapcevic im Mittelblock, Fog und zunächst Yoon, später Burdet auf den Halbpositionen. Im Positionsangriff werden mit Spielverlauf die Offensivakteure durchgewechselt. Darin liegt ein Vorteil des starken Gummersbacher Rückraumkaders: kein Spieler muss über die volle Spielzeit gehen; gegen Lemgo verbrachte selbst Ausnahmespieler Kyung-Shin Yoon rund 20 Minuten auf der Bank - eine Maßnahme, die vor kurzem noch schlichtweg undenkbar gewesen wäre! Offensiv dürfte die gefährlichste Formation Yoon, Houlet und Narcisse heißen.
Auch im Umfeld des VfL Gummersbach wird an der Rückkehr in die Spitze gefeilt. Kurz vor Saisonstart verkündete Manager Carsten Sauer, seit 2000 in Gummersbach und wesentlich verantwortlich für die "Gärtnerarbeit" bei den Oberbergischen, dass er aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurücktrete. Die Macher beim VfL um den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Peter Krämer behielten die Ruhe und präsentierten unter der Woche mit dem ehemaligen Spieler und Verantwortlichen Uwe Braunschweig einen Nachfolger. Außerdem konnte Torhüterlegende und "Hexer" Andreas Thiel als Torwarttrainer gewonnen werden. Mit Stefan Hecker ist sein langjähriger Nationalmannschaftskollege bereits im Marketingbereich des VfL tätig.
Bleibt zu hoffen, dass für Gummersbach in Kiel endlich einmal wieder die Sonne scheint, um das weitere Gedeihen voranzutreiben. Gut für das Selbstvertrauen wäre ein (überraschender) Punktgewinn in der Ostseehalle, zumal am Samstag bereits der erste Kölnarena-Auftritt gegen den deutschen Meister SG Flensburg ins Haus steht.
(Von Thomas Ammermann)
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2004:
"Ich hoffe, dass ich zum Länderspiel wieder fit bin", bangt der 35-Jährige um die Teilnahme an seinem eigenen Abschiedsspiel gegen Schweden am 19. Oktober in der Ostseehalle.
Für Physiotherapeut Uwe Brandenburg liegt die Ursache bereits einige Wochen zurück. Schon vor den Olympischen Spielen sei die Hüfte des 339-fachen Nationalspielers überlastet gewesen. "Damit waren auch die Adduktoren und der Bauchbereich ständig überlastet." Da habe sich einiges aufgestaut, auch weil Petersen ein "schmerztoleranter Typ" ist. Erst im olympischen Finale funkte der Körper SOS, der sich jetzt erst einmal vier Wochen ausruhen soll. Damit ist "Pitti" auch morgen nur Zuschauer, wenn es in der Bundesliga gegen seinen ehemaligen Klub VfL Gummersbach geht. "Ein Spiel von elementarer Bedeutung für die gesamte Punktrunde" orakelt Manager Uwe Schwenker. "Gummersbach hat erneut aufgerüstet und ist mein Geheimfavorit für den Titelgewinn."
Der deutsche Rekordmeister, der mit zwölf Hallentiteln die Nase knapp vor dem THW hat (zehn), bastelt nach zehnjähriger sportlicher Talfahrt an neuen Höhenflügen. Starker Mann im Hintergrund ist Sparkassen-Chef Hans-Peter Krämer. Nach der wirtschaftlichen Gesundung des vor drei Jahren am Abgrund stehenden Klubs, kümmert sich Krämer jetzt um das personelle Umfeld und setzt auf ehemalige VfL-Leistungsträger. So wird Torwart-Legende Andreas Thiel künftig die Gummersbacher Keeper betreuen und seine Hexer-Geheimnisse weiterreichen. Stefan Hecker, ebenfalls Ex-Nationaltorhüter, ist bereits erfolgreich im Arbeitsbereich Marketing dabei. In die vorläufig letzte Personal-Rochade wurde Uwe Braunschweig eingebunden. Am 1. Oktober übernimmt der Diplom-Wirtschaftingenieur, der von 1967 bis 1975 im VfL-Kader stand, die Geschäftsführung von Carsten Sauer. Braunschweig will helfen, "den VfL zu alter Größe zurückzubringen."
(Von Wolf Paarmann und Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2004)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.09.2004:
Die Oberbergischen haben sich (6:0 Punkte) weit vorne in der Tabelle festgesetzt. Keine Überraschung, denn nach Jahren der Talfahrt hat der VfL wieder Anschluss gefunden ans Establishment der Liga. Neu dabei sind seit Juli 2004 Daniel Narcisse, ein französischer Rückraumspieler der Extraklasse, sowie der dänische Kreisläufer Jan-Marco Fog. Gummersbachs vielleicht wichtigster Zugang sitzt heute Abend allerdings auf der Bank: Trainer Richard Ratka. Der 40-jährige ehemalige Nationalspieler war Wunschkandidat der VfL-Vereinsführung um Hans-Peter Krämer. Erste Lorbeeren sammelte Ratka mit der HSG Düsseldorf, die er in die Erste Liga führte. Seine Ziele in neuer Umgebung zeugen von Selbstbewusstsein: "Wir wollen die großen Vier, Magdeburg, Flensburg, Lemgo und Kiel, angreifen und zur Pokalendrunde nach Hamburg."
Beim THW ist man auf Schwerstarbeit eingestellt. Große Qualität steckt vor allem im Rückraum der Gäste. Ratka ist in der Lage, mit Yoon, von Behren, Lapcevic, Narcisse, Burdet und Houlet zwei komplette Reihen aufzubieten, ohne an Qualität zu verlieren. "Entscheidend wird sein, ob wir die in den Griff bekommen", orakelt Trainer Noka Serdarusic. Über die eigene Ausbeute macht er sich weniger Sorgen. "In der Ostseehalle werden wir unsere Tore schon werfen."
Wenn am Ende zusammengezählt wird, hofft auch Adrian Wagner auf eine akzeptable Quote. Kiels Linksaußen erwischte nach guter Vorbereitung einen miserablen Saisonauftakt. Woran es liegt? "Das ist reine Kopfsache", sagt er. "Ich fange schon an zu denken, was schief gehen könnte, bevor ich den Ball bekomme." Und das Rezept zur Besserung? "Tore, dann könnte der Knoten ganz schnell platzen." Henning Fritz feierte bereits gestern. Kiels Torhüter wurde 30 und brachte zum Abschlusstraining eine Erdbeertorte mit in die Halle. Das Geschenk von der Mannschaft gibt es erst nach der Gummersbach-Partie. Für Klaus-Dieter Petersen soll auch ein Sieg dabei sein. "Klar ist Gummersbach stark besetzt", sagt Kiels verletzter Co-Trainer, "aber die Bayern machen auch in Rotation und gewinnen trotzdem nicht."
Ab 18 Uhr beginnt am Ticket-Center der Vorverkauf für das Länderspiel Deutschland gegen Schweden, das am 19. Oktober in der Ostseehalle steigt.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 22.09.2004)
Sieg THW: | 1,25 |
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Unentschieden: | 8,00 |
Sieg VfL: | 3,25 |
(20./21./22.09.2004) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |