23./24./25.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 25.09.2004 | Bundesliga |
Update #2 | Aktualisierung vom 25.09. und 24.09... |
Das Team des Wilhelmshavener HV.
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Bennet Wiegert wechselte vom SCM zum WHV.
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Bei sechs Spielen zwischen dem THW und dem WHV siegten fünf Mal die Zebras, einmal gab es ein Remis (siehe Gegnerdaten Wilhelmshaven). In der vergangenen Saison verlor Wilhelmshaven in der Ostseehalle mit 22:35 (12:15) (siehe Bericht).
Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Pioro (Heßlar)/ Strick (Erkelenz).
Lesen Sie auch den Vorbericht von living sports und das das living sports-Interview mit WHV-Trainer Michael Biegler...
Lesen Sie auch den Auszug aus den Kieler Nachrichten...
Lesen Sie auch den Bericht aus den Kieler Nachrichten...
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Die vergangene Saison begann für den Wilhelmshavener HV noch furios. Ein Kantersieg gegen TUSEM Essen, eine knappe und unglückliche Niederlage in Flensburg und ein Arbeitssieg gegen Frisch Auf Göppingen schmückten die vorläufige Bilanz der Niedersachsen (siehe Kurve Wilhelmshaven Saison 03/04). Das Konzept der Vereinsführung, auf "alte Hasen" zu setzen und somit die gefürchtete zweite Bundesligasaison zu überstehen, schien aufzugehen. Die alten Neuen bewährten sich und die jungen Neuen mussten sich langsam aber sicher an das raue Klima der 1. Handball-Bundesliga gewöhnen.
Dann begann die Realität in die Traumphase der Wilhelmshavener einzusetzen. Wurde die Niederlage gegen den THW Kiel noch als relativ normal angesehen, so schmerzte der doppelte Punktverlust bei den bis dato noch punktlosen Eisenachern sehr. Spätestens die Heimspielniederlage gegen die HSG D/M Wetzlar, bei der der WHV förmlich vorgeführt wurde, holte die Fans auf den grausamen Boden der Tatsachen zurück. Am Ende dieses freien Falls, der sieben Niederlagen in Folge beinhaltete, stand das Debakel in Stralsund, bei dem die Mannschaft weitere zwei Punkte verlor, und der Spielführer Oliver Köhrmann nach einem Zusammenprall mit einem Spieler sich, bildhaft für diese Situation, fest und schmerzhaft auf die Zunge biss. Wie für den Wilhelmshavener Kapitän, sollte jedoch ein baldiger Heilungsvorgang für die glücklose Mannschaft folgen.
Am 3. November zogen Manager Dieter Koopmann und der Wirtschaftsrat die Notbremse und trennten sich von Jürgen Carstens, dem langjährigen Trainer des WHV, welcher die Mannschaft aus der Regionalliga in die höchste deutsche Spielklasse geführt hatte. Michael Biegler, der zuvor Co-Trainer Göppingen war, übernahm das Ruder des sinkenden Schiffes. Keine 48 Stunden später hatte dieser bereits seine erste Duftmarke gesetzt. Mit einer Notmannschaft reiste man erneut nach Stralsund um dort im Pokalwettbewerb einen knappen 21:20 Sieg zu erringen. Im ersten Heimspiel dieser neuen Ära, gegen GWD Minden, durfte dann auch das Publikum in der Nordfrost-Arena die neu motivierte Mannschaft bestaunen. Energie und Biss beschrieben die neue Stimmung auf der Bank. Kein ruhender Pol mehr, sondern ein, im positiven Sinne, besessener Trainer Biegler lief an der Seitenlinie hin und her. Das Schlusslicht der Liga hatte also auch die GWD besiegt.
Bis zur Winterpause schaffte die Mannschaft es, die Abstiegsränge zu verlassen und ein für den Wilhelmshavener Fan grausames Jahr 2003, in dem nur 16 Punkte erspielt wurden, mit einer positiven Tendenz zu beenden. Am Ende der Saison stand schließlich ein achtbarer 11. Tabellenplatz zu Buche (siehe Abschlusstabelle).
Der sportliche Erfolg wurde allerdings von den dunklen Wolken einer drohenden Insolvenz überschattet. Immer hartnäckiger tauchten Gerüchte bezüglich einer möglichen Zahlungsunfähigkeit auf. Angebliche Spielerstreiks und monatelange Gehaltsrückstände waren hierbei nur die Spitze des Eisbergs. In letzter Sekunde wurde das finanzielle Aus des Vereins durch eine Finanzspritze der Firma Nordfrost verhindert und Wilhelmshaven konnte weiter arbeiten.
Heute steht der WHV vor einer anderen Situation. Die Finanzprobleme scheinen vergessen, das Team gehört trotz des immer noch sehr kleinen Etats von nur 1,5 Mio Euro zu den zehn Mannschaften der Liga, die ihre Lizenz ohne Auflagen erhielten. Man hat offensichtlich gelernt, im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen, nicht über seine Verhältnisse zu leben und die Saison mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu bestreiten. So gibt man sich auch sportlich bescheiden; das erstrebte Ziel ist es, die Klasse zu halten und auch gegen die vermeintlich besseren Mannschaften gut gegenzuhalten. Diese Fähigkeit ließ die neu formierte Truppe, die mit Hohenberg, Pauzuolis, Wiegert und Kehle vier Neuzugänge integrieren muss, mit einem Sieg gegen den TBV Lemgo, im Rahmen des Handball-Bundesliga-Cups, bereits aufblitzen (21:17). Für Michael Biegler war es jedoch ein hartes Stück Arbeit, die Neulinge tatsächlich in das neue Mannschaftsgefüge einzubauen. Bis Ende August fehlten mit Gylfi Gylfason und Alexandros Vasilakis wegen ihrer Olympiateilnahme zwei wichtige Spieler. Besonders für Alexandros Vasilakis stehen in dieser Saison wichtige Aufgaben an. Da der WHV keinen zweiten Spieler für den rechten Rückraum unter Vertrag hat, setzt Michael Biegler hauptsächlich auf den Griechen.
Der diesjährige Saisonstart verlief für Wilhelmshaven weniger furios als der vorige. So sehr man das Ende der Vorbereitungsphase herbei sehnte, so unglücklich verlor die Mannschaft um Jan Fegter gegen den SC Magdeburg. Vor heimischer Kulisse setzte es eine 28:39-Niederlage - gegen das Team, gegen das man im März diesen Jahres noch überraschend mit 28:25 gewann. "So einen Coup kann man einfach nicht jedes Jahr wiederholen", so Biegler. Ob Wilhelmshaven gegen den THW für eine ähnliche Überraschung gut ist wie im letzten Jahr gegen den SCM, ist zumindest statistisch gesehen sehr fraglich. So hatte der WHV in den bisherigen sechs Partien gegen die Zebras stets das Nachsehen (siehe Gegnerdaten WHV), lediglich ein Unentschieden in eigener Halle hellt die Niederlagen-Serie gegen die Schwarz-Weißen ein wenig auf. Dass man auf Seiten der Kieler selbst der eindeutigsten Statistik dennoch keinen Glauben schenken sollte, ist wohl jedem klar, ein Spiel hat 60 Minuten und muss erst gespielt werden. Erst wenn genug runde Leder in das Eckige gefunden haben, darf sich der stoische Statistiker zurücklehnen und sagen: "Ich hab's ja gesagt, die Statistik lügt nie."
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Michael Biegler wechselte November letzten Jahres Jürgen Carstens als Cheftrainer der Wilhelmshavener ab und führte die Mannschaft zu Saisonende vom letzten auf den elften Tabellenplatz. Thomas Fischer (living sports) sprach mit dem 43-jährigen Diplom-Sportlehrer über seine Mannschaft, die frisch angegangene Saison und neu entdeckte Dimensionen des Handballs.
Michael Biegler:
"Fertige
Stars einzukaufen, lässt unser Etat nicht zu."
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Auszug aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2004:
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2004)
Aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2004:
Roman Pungartnik wird nur als Zuschauer dabei sein. Dennoch ist es ein besonderes Spiel für den Kieler Linkshänder: Wilhelmshaven war 2002 seine Eingangspforte in die Handball-Bundesliga. Ein Jahr lang warf das slowenische Handball-Idol Tore am Fließband für den WHV, dann griff der THW zu. Natürlich hätte er heute gerne gespielt, auch weil er noch gute Kontakte zu Spielern und anderen Leuten von dort habe, sagt Pungartnik. Doch das im August zum zweiten Mal nach einem Kreuzbandriss operierte Knie legt den 33-Jährigen weiterhin auf Eis. Licht am Ende des Tunnels ist in Sicht. Seit Donnerstag trainiert Pungartnik wieder mit der Mannschaft. Laufen, den Ball in der Hand spüren, wieder dazuzugehören: In Roman Pungartniks Gesicht ist ein entspanntes Lächeln zurückgekehrt. "Sieben Monate stupide Reha sind genug. Einfach ein tolles Gefühl, wieder dabei sein zu können", sagt er. Und wann folgen die ersten Einsätze für den dünn besetzten THW-Kader? "Ich werde nichts überstürzen, aber Mitte bis Ende Oktober könnte es klappen."
Verglichen mit Kiels Mittwochgegner, dem VfL Gummersbach, kommt heute ein Leichtgewicht in die Ostseehalle. Kein Wunder, die Wilhelmshavener Einkaufslust hielt sich bei dem Saisonetat von nur 1,5 Millionen Euro auch in Grenzen. Prominentester Zugang ist der ehemalige Magdeburger Bennet Wiegert. Robert Pauzzuolis (Hafnarfjördur/Isl.), Sebastian Kehle (Göppingen) und Marc Hohenberg (TV Anderten) komplettieren die Liste der Neuen. "Es ist der Teamgeist, der den WHV auszeichnet", weiß Roman Pungartnik, "unterschätzen dürfen wir sie nicht."
Wird THW-Trainer Noka Serdarusic auch nicht. Zumal die ersten beiden Bundesligawochen erste Spuren hinterlassen haben. Marcus Ahlm klagt über Schulterschmerzen, Frode Hagen ist stark erkältet und Stefan Lövgren musste mit einer Adduktorenverletzung fast vollständig beim Training aussetzen. "Wenn sich nichts Entscheidendes tut, werde ich kaum spielen können", erklärte Kiels Kapitän gestern nach dem Abschlusstraining.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2004)
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