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23./24./25.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 25.09.2004 Bundesliga

Wilhelmshaven will in der Ostseehalle gegenhalten

Update #2 Aktualisierung vom 25.09. und 24.09...

Das Team des Wilhelmshavener HV.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des Wilhelmshavener HV.
Keine Ruhepause für den THW und seine Fans: Nach dem Heimspiel gegen Gummersbach empfangen die Zebras bereits am Samstag (15 Uhr) in der Ostseehalle den nächsten Gegner. Gast ist der Wilhelmshavener HV, zur Zeit auf Platz 13 der Tabelle.
Wilhelmshaven musste am ersten Spieltag eine 28:39-Heimniederlage gegen Magdeburg hinnehmen und auch in Flensburg (28:34) gab es für die Niedersachsen keine Punkte zu holen. Der erste Sieg der Saison gelang dann in der heimischen "Nordfrost"-Halle mit 32:26 gegen die HSG D/M Wetzlar (siehe Kurve Wilhelmshaven).

Bennet Wiegert wechselte vom SCM zum WHV.
Klicken Sie zum Vergrößern! Bennet Wiegert wechselte vom SCM zum WHV.
Mit einem Etat von 1,5 Millionen Euro war die große Einkaufstour für Wilhelmshaven nicht drin. Nahmhaftester Neuzugang war der Magdeburger Bennet Wiegert (RL), der am Jadebusen nun primär im Rückraum zum Zug kommen soll. Zweiter Neuzugang im Rückraum ist der Litauer Robertas Pauzuolis (RL), der vom THW-CL-Gegner Haukar Hafnarfjördur (ISL) zum WHV stieß. Den Kader des WHV stellt der Vorbericht des Zebra-Magazins ausführlich vor. Beste Schützen des WHV sind derzeit Oliver Köhrmann (22/12 Tore, RM), Bennet Wiegert (14/2), Allan Rasmussen (14, Kreis) und Alexandros Vasilakis (12, RR).

Bei sechs Spielen zwischen dem THW und dem WHV siegten fünf Mal die Zebras, einmal gab es ein Remis (siehe Gegnerdaten Wilhelmshaven). In der vergangenen Saison verlor Wilhelmshaven in der Ostseehalle mit 22:35 (12:15) (siehe Bericht).

Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Pioro (Heßlar)/ Strick (Erkelenz).

Lesen Sie auch den Vorbericht von living sports und das das living sports-Interview mit WHV-Trainer Michael Biegler...

Aktualisierung vom 24.9.

Lesen Sie auch den Auszug aus den Kieler Nachrichten...

Aktualisierung vom 25.9.

Lesen Sie auch den Bericht aus den Kieler Nachrichten...

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

 

 

Wilhelmshavener HV - Gegenhalten mit ausgelichenem Finanzhaushalt

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Die vergangene Saison begann für den Wilhelmshavener HV noch furios. Ein Kantersieg gegen TUSEM Essen, eine knappe und unglückliche Niederlage in Flensburg und ein Arbeitssieg gegen Frisch Auf Göppingen schmückten die vorläufige Bilanz der Niedersachsen (siehe Kurve Wilhelmshaven Saison 03/04). Das Konzept der Vereinsführung, auf "alte Hasen" zu setzen und somit die gefürchtete zweite Bundesligasaison zu überstehen, schien aufzugehen. Die alten Neuen bewährten sich und die jungen Neuen mussten sich langsam aber sicher an das raue Klima der 1. Handball-Bundesliga gewöhnen.

Dann begann die Realität in die Traumphase der Wilhelmshavener einzusetzen. Wurde die Niederlage gegen den THW Kiel noch als relativ normal angesehen, so schmerzte der doppelte Punktverlust bei den bis dato noch punktlosen Eisenachern sehr. Spätestens die Heimspielniederlage gegen die HSG D/M Wetzlar, bei der der WHV förmlich vorgeführt wurde, holte die Fans auf den grausamen Boden der Tatsachen zurück. Am Ende dieses freien Falls, der sieben Niederlagen in Folge beinhaltete, stand das Debakel in Stralsund, bei dem die Mannschaft weitere zwei Punkte verlor, und der Spielführer Oliver Köhrmann nach einem Zusammenprall mit einem Spieler sich, bildhaft für diese Situation, fest und schmerzhaft auf die Zunge biss. Wie für den Wilhelmshavener Kapitän, sollte jedoch ein baldiger Heilungsvorgang für die glücklose Mannschaft folgen.

Am 3. November zogen Manager Dieter Koopmann und der Wirtschaftsrat die Notbremse und trennten sich von Jürgen Carstens, dem langjährigen Trainer des WHV, welcher die Mannschaft aus der Regionalliga in die höchste deutsche Spielklasse geführt hatte. Michael Biegler, der zuvor Co-Trainer Göppingen war, übernahm das Ruder des sinkenden Schiffes. Keine 48 Stunden später hatte dieser bereits seine erste Duftmarke gesetzt. Mit einer Notmannschaft reiste man erneut nach Stralsund um dort im Pokalwettbewerb einen knappen 21:20 Sieg zu erringen. Im ersten Heimspiel dieser neuen Ära, gegen GWD Minden, durfte dann auch das Publikum in der Nordfrost-Arena die neu motivierte Mannschaft bestaunen. Energie und Biss beschrieben die neue Stimmung auf der Bank. Kein ruhender Pol mehr, sondern ein, im positiven Sinne, besessener Trainer Biegler lief an der Seitenlinie hin und her. Das Schlusslicht der Liga hatte also auch die GWD besiegt.

Bis zur Winterpause schaffte die Mannschaft es, die Abstiegsränge zu verlassen und ein für den Wilhelmshavener Fan grausames Jahr 2003, in dem nur 16 Punkte erspielt wurden, mit einer positiven Tendenz zu beenden. Am Ende der Saison stand schließlich ein achtbarer 11. Tabellenplatz zu Buche (siehe Abschlusstabelle).

Der sportliche Erfolg wurde allerdings von den dunklen Wolken einer drohenden Insolvenz überschattet. Immer hartnäckiger tauchten Gerüchte bezüglich einer möglichen Zahlungsunfähigkeit auf. Angebliche Spielerstreiks und monatelange Gehaltsrückstände waren hierbei nur die Spitze des Eisbergs. In letzter Sekunde wurde das finanzielle Aus des Vereins durch eine Finanzspritze der Firma Nordfrost verhindert und Wilhelmshaven konnte weiter arbeiten.

Heute steht der WHV vor einer anderen Situation. Die Finanzprobleme scheinen vergessen, das Team gehört trotz des immer noch sehr kleinen Etats von nur 1,5 Mio Euro zu den zehn Mannschaften der Liga, die ihre Lizenz ohne Auflagen erhielten. Man hat offensichtlich gelernt, im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen, nicht über seine Verhältnisse zu leben und die Saison mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu bestreiten. So gibt man sich auch sportlich bescheiden; das erstrebte Ziel ist es, die Klasse zu halten und auch gegen die vermeintlich besseren Mannschaften gut gegenzuhalten. Diese Fähigkeit ließ die neu formierte Truppe, die mit Hohenberg, Pauzuolis, Wiegert und Kehle vier Neuzugänge integrieren muss, mit einem Sieg gegen den TBV Lemgo, im Rahmen des Handball-Bundesliga-Cups, bereits aufblitzen (21:17). Für Michael Biegler war es jedoch ein hartes Stück Arbeit, die Neulinge tatsächlich in das neue Mannschaftsgefüge einzubauen. Bis Ende August fehlten mit Gylfi Gylfason und Alexandros Vasilakis wegen ihrer Olympiateilnahme zwei wichtige Spieler. Besonders für Alexandros Vasilakis stehen in dieser Saison wichtige Aufgaben an. Da der WHV keinen zweiten Spieler für den rechten Rückraum unter Vertrag hat, setzt Michael Biegler hauptsächlich auf den Griechen.

Der diesjährige Saisonstart verlief für Wilhelmshaven weniger furios als der vorige. So sehr man das Ende der Vorbereitungsphase herbei sehnte, so unglücklich verlor die Mannschaft um Jan Fegter gegen den SC Magdeburg. Vor heimischer Kulisse setzte es eine 28:39-Niederlage - gegen das Team, gegen das man im März diesen Jahres noch überraschend mit 28:25 gewann. "So einen Coup kann man einfach nicht jedes Jahr wiederholen", so Biegler. Ob Wilhelmshaven gegen den THW für eine ähnliche Überraschung gut ist wie im letzten Jahr gegen den SCM, ist zumindest statistisch gesehen sehr fraglich. So hatte der WHV in den bisherigen sechs Partien gegen die Zebras stets das Nachsehen (siehe Gegnerdaten WHV), lediglich ein Unentschieden in eigener Halle hellt die Niederlagen-Serie gegen die Schwarz-Weißen ein wenig auf. Dass man auf Seiten der Kieler selbst der eindeutigsten Statistik dennoch keinen Glauben schenken sollte, ist wohl jedem klar, ein Spiel hat 60 Minuten und muss erst gespielt werden. Erst wenn genug runde Leder in das Eckige gefunden haben, darf sich der stoische Statistiker zurücklehnen und sagen: "Ich hab's ja gesagt, die Statistik lügt nie."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

 

"Andere Breitengrade" - Michael Biegler im Gespräch

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Michael Biegler wechselte November letzten Jahres Jürgen Carstens als Cheftrainer der Wilhelmshavener ab und führte die Mannschaft zu Saisonende vom letzten auf den elften Tabellenplatz. Thomas Fischer (living sports) sprach mit dem 43-jährigen Diplom-Sportlehrer über seine Mannschaft, die frisch angegangene Saison und neu entdeckte Dimensionen des Handballs.

Zebra:
Ihr Saisonstart begann mit einer hohen Heim-Niederlage gegen Magdeburg (28:39), die Sie in der letzten Saison überraschend bezwingen konnten; es folgte eine Niederlage in Flensburg (34:28). Ein verpatzter oder kalkulierter Start in die neue Saison?
Michael Biegler:
Von einem verpatzten Start kann keine Rede sein. Den Sieg gegen Magdeburg letzten Jahres werte ich als absoluten Coup, den wir damals gelandet hatten. Ich denke, die Ergebnisse spiegeln in etwa die wahren Kräfteverhältnisse der jeweiligen Mannschaften wider. Wir können uns nicht mit Vereinen wie Magdeburg oder Flensburg messen, wobei ich meine, dass wir uns gegen Flensburg noch recht beachtlich geschlagen haben.
Zebra:
Sie haben also auch mit der Höhe der Niederlage, zumindest gegen Magdeburg, gerechnet? Kein Grund zur Beunruhigung?
Michael Biegler:
Ich fühle mich einfach bestätigt. Ich habe bereits vor der Saison gesagt, dass sich die Liga immer mehr in eine Art Zweiklassengesellschaft wandelt und sich diese Situation wahrscheinlich noch zuspitzen wird. Da kann ein Verein, wie unserer, der gegen den Abstieg kämpft, kaum mit Spitzenvereinen mithalten. Sicherlich sucht man trotzdem nach Fehlern, die man eventuell ausmerzen kann. Gegen ein Starensemble, wie der SCM es mittlerweile vorzeigen kann, ist in der Regel nicht viel Land zu gewinnen. Das nackte Ergebnis spiegelt aber nicht immer den wahren Spielverlauf wider - ich bin nicht glücklich über die Niederlage, aber ich kann es verkraften.
Zebra:
Empfinden Sie es als ungünstig, gleich am Anfang der Saison gegen die "großen" Vereine, denen sich schließlich auch der THW anschließt, antreten zu müssen?
Michael Biegler:
Wir spielen gegen jede Mannschaft zwei Mal - wann diese Spiele stattfinden, ist mir eigentlich gleichgültig. Ich möchte in ein negatives Punktekonto nicht zu viel hinein interpretieren, schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt.
Zebra:
Sechs Spielerabgänge muss Ihre Mannschaft mit nur vier Neuzugängen kompensieren. Wie beurteilen Sie den Leistungsstand der Mannschaft?
Michael Biegler:
Nun, wir reden hier über Hochleistungssport und in dem muss jede Mannschaft erst langsam zusammenwachsen, der Erfolg kommt nicht von heute auf morgen. Bei der Zusammenstellung des Kaders mussten wir die wirtschaftliche Situation des Vereins nicht unerheblich mit einbeziehen, was dazu geführt hat, dass uns im Endeffekt ein Rückraumspieler fehlt.
Zebra:
Können Sie das konkretisieren?
Michael Biegler:
Michael Biegler: "Fertige Stars einzukaufen, lässt unser Etat nicht zu."
Klicken Sie zum Vergrößern! Michael Biegler: "Fertige Stars einzukaufen, lässt unser Etat nicht zu."
Der Großteil unserer Neuzugänge sind junge und talentierte Spieler - aber keine Heilsbringer. Es sind eben noch junge Leute, die auch noch einiges dazu lernen müssen. So zum Beispiel Bennet Wiegert, der vom SC Magdeburg zu uns kam. Dort spielte er Linksaußen - bei uns spielt er im Rückraum, eine Position, die er in Magdeburg nicht bekleiden durfte. Auf dieser Position liegt mit Sicherheit auch eher seine Zukunft, ein SC Magdeburg kann sich solche Experimente aber nicht unbedingt erlauben, wenn er ganz oben mitspielen möchte. Der WHV kann und muss das tun. So ist nun mal die Vereinspolitik. Wir versuchen, im wirtschaftlich tragbaren Rahmen, junge Spieler an die Bundesliga heranführen. Fertige Stars einzukaufen, lässt unser Etat nicht zu.
Zebra:
Wie viel Potential steckt in der Mannschaft? Wo stecken Sie sich Ihre Ziele, und vor allem was ist realistisch?
Michael Biegler:
Ganz ehrlich muss man sagen, dass unser Kader nur sehr dünn besetzt ist, da wir einen weiteren Rückraum-Rechts-Spieler gar nicht finanziert bekommen haben. Die Vereinsführung hat sich zum Ziel gesetzt, die Klasse zu halten. Dieser Zielsetzung entspricht es beispielsweise auch nicht, sich durch Niederlagen, wie zuletzt erlebt, zurück werfen zu lassen. Wir werden sehen, in wie weit sich die Zielsetzung realisieren lässt.
Zebra:
Sie haben im November letzten Jahres den Trainerposten des WHV übernommen und haben den Verein vom letzten auf den elften Platz gerettet. Wie erklären Sie sich die Leistungssteigerung?
Michael Biegler:
Keine Ahnung, ich selber habe keine Tore geworfen oder verhindert. Wir haben uns damals vernünftig zusammengesetzt und, so denke ich, auch etwas Glück gehabt. Dieser elfte Platz steht nun da wie ein Platz an der Sonne, der hoffentlich keine falschen Erwartungen an uns schürt. Mit dem Abstieg hatten wir frühzeitig, vier Wochen vor Saisonende, nichts mehr zu tun. Wir konnten also mit dem sicheren Gefühl, dass uns nichts mehr passieren kann, in Nordhorn und Hamburg aufspielen und haben gewonnen. Das kann bei uns aber nicht als alltäglich angenommen werden.
Zebra:
Die diesjährige Saison begann mit einem Zuschauer-Weltrekord auf Schalke. Der WHV braucht in etwa zwölf Heimspiele, um auf dieselbe Zuschauerzahl zu kommen. Freut man sich da noch uneingeschränkt für den Handball oder schwingt auch ein bisschen Missmut bei?
Michael Biegler:
Nein, absolut nicht. Ich war ganz ehrlich begeistert! Wenn wir nicht ausgerechnet eine "englische Woche" gehabt hätten, wäre ich auch sehr gerne selber angereist. Solche Events sind dem Handball überaus dienlich und ich freu mich für den Handball - auch um sich mehr Akzeptanz gegenüber anderen Sportarten zu erarbeiten. Das Interesse an dem Spiel war noch größer, als man es aus Dimensionen der Ostseehalle oder Kölnarena bisher kannte. Es war ein großartiges Ereignis! Glückwunsch an die Organisatoren! Im Übrigen bin ich mit unserer kleinen "schnuckeligen" Nordfrost-Arena aber auch sehr zufrieden und schätze ihre tolle Atmosphäre.
Zebra:
Gegen den THW konnte Wilhelmshaven bisher noch nie gewinnen. Was nehmen Sie sich für das Spiel in der Ostseehalle vor?
Michael Biegler:
Die Situation ist schwierig, aber ich möchte nicht lange rummäkeln. Der THW kommt nicht aus unseren Breitengraden. Ich hoffe, dass die Mannschaft die tolle Ostseehallen-Atmosphäre genießen kann und wir gut gegenhalten können. Natürlich wollen wir immer so gut spielen, wie irgendwie möglich.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", das Interview führte Thomas Fischer für living sports.)

 

 

Auszug aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2004:

Kieler Nachrichten: Petersen gelangen erste Schritte für das große Finale im DHB-Trikot

Überraschendes Comeback gegen Gummersbach - THW morgen gegen Wilhelmshaven
Im Fokus steht dennoch der Bundesliga-Alltag, und den Saisonstart hat der THW mit 6:2 Punkten gut hinbekommen. Immerhin standen mit Lemgo, Flensburg und Gummersbach drei Riesen auf dem Anfangsprogramm. "Fast ein Traumstart", nennt Schwenker die Ausbeute. Schon am morgigen Sonnabend geht es mit dem Heimspiel gegen Wilhelmshaven weiter, Anpfiff ist wegen einer Fernsehübertragung im NDR bereits um 15 Uhr statt wie ursprünglich vorgesehen um 19.30 Uhr.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2004)

 

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2004:

Ohne Lövgren gegen Wilhelmshaven

Adduktoren plagen THW-Spielmacher - Kiel klarer Favorit
Es geht weiter im Drei-Tage-Rhythmus für den THW. Nach Flensburg und Gummersbach erwarten die Zebras heute den Wilhelmshavener HV. Kiel ist als Tabellendritter klarer Favorit gegen den Außenseiter von der Nordseeküste. Anwurf ist um 15 Uhr in der Ostseehalle.

Roman Pungartnik wird nur als Zuschauer dabei sein. Dennoch ist es ein besonderes Spiel für den Kieler Linkshänder: Wilhelmshaven war 2002 seine Eingangspforte in die Handball-Bundesliga. Ein Jahr lang warf das slowenische Handball-Idol Tore am Fließband für den WHV, dann griff der THW zu. Natürlich hätte er heute gerne gespielt, auch weil er noch gute Kontakte zu Spielern und anderen Leuten von dort habe, sagt Pungartnik. Doch das im August zum zweiten Mal nach einem Kreuzbandriss operierte Knie legt den 33-Jährigen weiterhin auf Eis. Licht am Ende des Tunnels ist in Sicht. Seit Donnerstag trainiert Pungartnik wieder mit der Mannschaft. Laufen, den Ball in der Hand spüren, wieder dazuzugehören: In Roman Pungartniks Gesicht ist ein entspanntes Lächeln zurückgekehrt. "Sieben Monate stupide Reha sind genug. Einfach ein tolles Gefühl, wieder dabei sein zu können", sagt er. Und wann folgen die ersten Einsätze für den dünn besetzten THW-Kader? "Ich werde nichts überstürzen, aber Mitte bis Ende Oktober könnte es klappen."

Verglichen mit Kiels Mittwochgegner, dem VfL Gummersbach, kommt heute ein Leichtgewicht in die Ostseehalle. Kein Wunder, die Wilhelmshavener Einkaufslust hielt sich bei dem Saisonetat von nur 1,5 Millionen Euro auch in Grenzen. Prominentester Zugang ist der ehemalige Magdeburger Bennet Wiegert. Robert Pauzzuolis (Hafnarfjördur/Isl.), Sebastian Kehle (Göppingen) und Marc Hohenberg (TV Anderten) komplettieren die Liste der Neuen. "Es ist der Teamgeist, der den WHV auszeichnet", weiß Roman Pungartnik, "unterschätzen dürfen wir sie nicht."

Wird THW-Trainer Noka Serdarusic auch nicht. Zumal die ersten beiden Bundesligawochen erste Spuren hinterlassen haben. Marcus Ahlm klagt über Schulterschmerzen, Frode Hagen ist stark erkältet und Stefan Lövgren musste mit einer Adduktorenverletzung fast vollständig beim Training aussetzen. "Wenn sich nichts Entscheidendes tut, werde ich kaum spielen können", erklärte Kiels Kapitän gestern nach dem Abschlusstraining.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2004)

 


User-Tipp:

THW Kiel - Wilhelmshavener HV:
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